Christopher Ricke

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Christopher Ricke (* 1962) ist ein deutscher Journalist, der seit 2001 als Moderator bei Deutschlandfunk Kultur arbeitet. Eine große Bedeutung hatte sein Interview Horst Köhler 2010.

Ricke studierte Politikwissenschaft und Geographie an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt sowie Wirtschaftswissenschaft an der Fernuniversität Hagen. Er ist Absolvent der Akademie für neue Medien in Kulmbach der Akademie für Publizistik Hamburg, der Akkadeus Berlin sowie des Institut Christoph Mahr Berlin.[1]

Sein Volontariat machte Ricke beim Donaukurier in Ingolstadt. Von 1991 bis 1996 gehörte er zum Moderatorenteam des Bayern 3 am Mittag.[2][3] Er schrieb für die Gong und die Zeitschrift Focus.[4] Er war Redakteur von Radio Gong 96.3 einem Münchner Lokalradiosender, Sat.1 in Unterföhring, und wirkte im Heyne-Verlag München. Unter anderem arbeitete er für den Bayerischen Rundfunk als Moderator in den Programmen B5 aktuell, Bayern 3, Bayern 1,[5] sowie das Bayerische Fernsehen.

Seit 2001 ist Ricke Redakteur und Moderator der Sendung Studio 9 beim Deutschlandfunk Kultur.[6][7]

Er dozierte an der Akademie für neue Medien in Kulmbach, der Akademie der Bayerischen Presse München sowie an der ARD.ZDF medienakademie. Er ist systemischer Coach und Therapeut.[8]

Am 6. Mai 2014 führte er ein kontrovers diskutiertes Interview mit Mehmet Daimagüler, der im NSU-Prozess zwei Familien der Opfer Abdurrahim Özüdoğru und İsmail Yaşar aus Nürnberg als Rechtsanwalt vertrat.[9][7]

Interview mit Horst Köhler 2010

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2010 begleitete er den damaligen Bundespräsidenten Horst Köhler zur Expo 2010 nach Shanghai. Kurz nach dem Start in Shanghai informierte Horst Köhler die ihn begleitende Delegation im Luftwaffen-Airbus „Theodor Heuss“ über den Bordlautsprecher, dass die Flugroute geändert würde. In Termez wechselte der Bundespräsident in eine Transall C-160 und flog erstmals in seiner Amtszeit nach Afghanistan. Mit seinem aus Sicherheitsgründen geheim gehaltenen Blitzbesuch im größten deutschen Feldlager in Mazar-i-Sharif stärkte Köhler den deutschen Soldaten am Hindukush den Rücken und dankte für ihren Einsatz.[10] Nach dem Start in Termez gab Horst Köhler Ricke ein Interview zu den Aufgaben der Bundeswehr, das letztlich zu seinem Rücktritt führte.

Juan Moreno porträtierte Ricke danach im Spiegel 23/10 unter dem Titel „Rickes Reise“.[11] Für das Medium Magazin kürte ihn die Jury 2010 zum Journalist des Jahres in der Kategorie Politik[12] mit der Begründung, ihm sei mit dem Interview vor Köhlers Rücktritt, wenn auch ungeplant, ein Scoop historischen Ausmaßes gelungen.

Einzelnachweise

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  1. Christopher Ricke: Journalist, Moderator, Trainer. In: ricke.de. Abgerufen am 15. Mai 2022.
  2. www.b3-history.de - 30 Jahre Bayern 3: Christopher Ricke. In: Bayern 3. Abgerufen am 6. Januar 2020.
  3. 25 Jahre B5 aktuell: So sah die Werbebroschüre von 1991 aus. In: Bayerischer Rundfunk. 25. April 2016, abgerufen am 6. Januar 2020.
  4. Christopher Ricke: Der Schrei als Waffe. In: Focus Online. 10. Oktober 1994, abgerufen am 6. Januar 2020.
  5. Christopher Ricke b3-history.de
  6. Moderatoren im Profil Deutschlandfunk Kultur
  7. a b Florian Rötzer: „Der Moderator bedauert den Verlauf des Gesprächs“. In: Heise.de. 7. Mai 2014, abgerufen am 6. Januar 2020.
  8. Christopher Ricke: Journalist, Moderator, Trainer. In: www.ricke.de. Abgerufen am 6. Januar 2020.
  9. Ein Jahr NSU-Prozess. In: Deutschlandfunk. 6. Mai 2014, abgerufen am 6. Januar 2020.
  10. Dieter E. Kilian, Politik und Militär in Deutschland: die Bundespräsidenten und Bundeskanzler und ihre Beziehung zu Soldatentum und Bundeswehr, S. 257
  11. Rickes Reise - Der Spiegel 23/2010. Abgerufen am 17. Februar 2020.
  12. Die Journalisten des Jahres 2010 Medium Magazin