Cipuropsis
Cipuropsis | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Cipuropsis | ||||||||||||
Ule |
Die Pflanzengattung Cipuropsis gehört zur Familie der Bromeliengewächse (Bromeliaceae).[1] Die etwa sieben Arten sind im nördlichen Südamerika hauptsächlich in den Anden verbreitet.
Beschreibung und Ökologie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vegetative Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Cipuropsis-Arten sind immergrüne, ausdauernde, krautige Pflanzen und sind meist Epiphyten oder Lithophyten, sie wachsen also auf Bäumen oder an Felsen. Meist sind es Trichterbromelien. Die Trichter („Zisternen“) zum Sammeln von Wasser und Nährstoffen entstehen dadurch, dass ihre Sprossachsen gestaucht sind und die Laubblätter dicht in Rosetten zusammen stehen und sich überdecken.[2][3] Die parallelnervigen Laubblätter sind ganzrandig und meist schwertförmig. Sie brauchen viele Jahre bis zur Bildung ihres Blütenstandes.
Generative Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Hochblätter der Blütenstände sind bei vielen Arten lange haltbar. Die Blütenstände können unverzweigt oder verzweigt sein. Meist sind die Blüten einseitswendig am Blütenstand angeordnet. Die zwittrigen Blüten sind dreizählig mit doppelter Blütenhülle. Von den drei Kelchblättern sind je nach Art zwei verwachsen und eines fast vollständig frei oder alle sind frei. Die drei meist weißen, cremefarbenen bis gelben Kronblätter sind an ihrer Basis verwachsen und besitzen an ihrer Basis zwei Schüppchen (Ligulae, Nektarschuppen) als Anhängsel.[2][3] Es sind zwei Kreise mit je drei Staubblättern vorhanden; sie überragen die Blütenkrone nicht. Drei Fruchtblätter sind zu einem halbunterständigen Fruchtknoten verwachsen.
Es werden Kapselfrüchte gebildet. Die Samen haben einen „Fallschirm“ ähnlich wie bei der Pusteblume.
Systematik und Verbreitung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gattung Cipuropsis wurde 1907 durch Ernst Heinrich Georg Ule in Verhandlungen des Botanischen Vereins der Provinz Brandenburg und die angrenzenden Länder, Band 48, Seite 148 aufgestellt.[1][4] Der Gattungsname Cipuropsis ehrt den deutschen Botaniker Werner Rauh (1913 bis 2000). Typusart ist Cipuropsis subandina Ule.[5]
Die Gattung Cipuropsis gehört zur Tribus Vrieseeae W.Till & Barfuss in der Unterfamilie Tillandsioideae innerhalb der Familie der Bromeliaceae. Die Systematik der Unterfamilie Tillandsioideae ist wegen der Abgrenzungsproblematik der Gattungen und phylogenetischer Untersuchungen, nach denen die ursprüngliche Gattung Vriesea in drei Gattungen (Vriesea, Alcantarea und Werauhia) aufgeteilt wurde, steten Veränderungen unterworfen. Die Gattung Cipuropsis wurde 2016 durch Elton J. C. Leme, Gregory K. Brown und Michael H. J. Barfuss in Taxonomic revision of Bromeliaceae subfam. Tillandsioideae based on a multi-locus DNA sequence phylogeny and morphology. In: Phytotaxa, Volume 279, Issue 1, 2016 reaktiviert. Diese Arten waren in der Gattung Vriesea eingegliedert.
Das weite neotropische Verbreitungsgebiet der Gattung Werauhia erstreckt sich vom südlichen Mexiko über Zentralamerika und die Karibischen Inseln bis nach Peru und ins nordöstliche Brasilien. Das Zentrum der Artenvielfalt befindet sich in den Gebirgen Costa Ricas und Panamas.
Cipuropsis Ule: Sie wurde 2016 aus der Gattung Vriesea mit nur einer Art reaktiviert. Es war eine monotypische Gattung und enthält seit 2023 etwa sieben Arten:[5]:[6][5] |
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Quellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Michael H. J. Barfuss, Rosabelle Samuel, Walter Till, Tod F. Stuessy: Phylogenetic relationships in subfamily Tillandsioideae (Bromeliaceae) based on DNA sequence data from seven plastid regions. In: American Journal of Botany, Volume 92, 2005, S. 337–351.
- Eric J. Gouda Gouda: A new species of Cipuropsis, and some remarks about this recently resurrected genus. In: Journal of the Bromeliad Society, Volume 66, Issue 2, 2017, S. 75–86. PDF.
- Igor M. Kessous, Andrea F. Costa: Novelties in “incertae sedis” Vriesea (Bromeliaceae: Tillandsioideae): Redescriptions, new combinations and nomenclatural revision. In: Phytotaxa, Volume 585, Issue 2, Februar 2023. doi:10.11646/phytotaxa.585.2.1
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Michael H. J. Barfuss, Walter Till, Elton J. C. Leme, Juan P. Pinzón, José M. Manzanares, Heidemarie Halbritter, Rosabelle Samuel, Gregory K. Brown: Taxonomic revision of Bromeliaceae subfam. Tillandsioideae based on a multi-locus DNA sequence phylogeny and morphology. In: Phytotaxa, Volume 279, Issue 1, 2016, S. 001–097. doi:10.11646/phytotaxa.279.1.1
- ↑ a b c d Eric J. Gouda: A new species of Cipuropsis, and some remarks about this recently resurrected genus. In: Journal of the Bromeliad Society, Volume 66, Issue 2, 2017, S. 75–86. PDF.
- ↑ a b c d e f g Igor M. Kessous, Andrea F. Costa: Novelties in “incertae sedis” Vriesea (Bromeliaceae: Tillandsioideae): Redescriptions, new combinations and nomenclatural revision. In: Phytotaxa, Volume 585, Issue 2, Februar 2023. doi:10.11646/phytotaxa.585.2.1
- ↑ Cipuropsis bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis, abgerufen am 7. Januar 2024.
- ↑ a b c d e f g h i j Eric J. Gouda, Derek Butcher, Leo Dijkgraaf: Encyclopaedia of Bromeliads. Version 5, 2023. In „Species Index“ oder „synonyms“ auf Cipuropsis (anschließend auf die Art klicken), zuletzt eingesehen am 3. Januar 2024
- ↑ Eric Gouda, Derek Butcher: The new Bromeliad Taxon list online.