Clemens Bewer

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Lambert Clemens Jakob Bewer (* 29. oder 30. Mai 1820 in Aachen; † 2. September 1884 in Bonn) war ein deutscher Historien- und Porträtmaler der Romantik.

Leben und Wirken

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Die Flucht Maria Stuarts von Lochleven über den See, 1846

Der in Aachen aufgewachsene Bewer begann seine künstlerische Laufbahn als Schüler der Meisterklasse von Karl Ferdinand Sohn an der Düsseldorfer Kunstakademie (1836–1839). Nach einjährigem Militärdienst vertiefte er ab 1841 gemeinsam mit seinem Freund Edmund Wodick seine künstlerischen Fähigkeiten durch einen mehrjährigen Studienaufenthalt in Paris (1841–1847). Dieses Studium unterbrach er kurzzeitig durch einen Aufenthalt in Madrid. Im Atelier von Paul Delaroche eignete er sich Kenntnisse in der Kolorierungstechnik seines Lehrherrn an und im Atelier von Ary Scheffer schulte er sich in der Technik des Kupferstiches, hatte aber auch bereits den Auftrag, eine Reihe von Kopien verschiedener Gemälde von Raffael, Andrea del Sarto, Tizian, Rubens und Bartolomé Esteban Murillo für kleinere französische Kirchen anzufertigen. Zu Bewers Pariser Freundeskreis zählten die Maler Friedrich Meyer und Ernst Benedikt Kietz. Vermutlich war er auch die Kontaktperson für den Maler Johann Richard Seel, als dieser 1845 in die französische Metropole kam. Mutmaßlich war es Bewer, der Seel in das Atelier Delaroche vermittelte.[1]

Im Jahre 1847 kehrte Bewer nach Düsseldorf zurück. In den Jahren 1848 bis 1851 war er dort erneut an der Kunstakademie eingeschrieben und besuchte Klassen bei Wilhelm von Schadow, Josef Wintergerst und Rudolf Wiegmann. Mit Ausnahme eines Besuchs in Rom (1854)[2] und eines fünfjährigen Aufenthalts in Wien am Ende der 1850er Jahre[3] lebte und wirkte fast dreißig Jahre lang im Milieu der Düsseldorfer Malerschule. In dieser Zeit entstanden zahlreiche bedeutende historische Gemälde, aber auch imposante Porträts von bedeutenden Persönlichkeiten. Darüber hinaus erhielt Bewer einen Lehrauftrag er an der Düsseldorfer Kunstakademie, die ihn daraufhin im Jahre 1869 zum Professor ernannte.

Bewer, der Mitglied des Künstlervereins Malkasten war und 1861 in der Kommission zur Erwerbung des Jacobi’schen Gartens, trat auch dem Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen bei, zu dessen Vorsitzendem er ab 1864 gewählt wurde. Im Jahre 1876 zog Bewer nach Bonn, wo er seinen Lebensabend verbrachte.

Bewer bevorzugte gemäß dem Geschmack seiner Zeit in seinen Gemälden romantische Motive sowie malerisch bunte Trachten und edle Stoffe, zu denen der auch als Kunstkritiker bekannte Wolfgang Müller von Königswinter bemerkte: „Die Zusammenstellung ist weniger Komposition als Arrangement, aber trotzdem anmutig, hübsch und maßvoll. Ohne Zweifel kann man die Individualitäten tiefer und entschiedener wünschen, sie zeigen indes feine und reine Formen und einen ansprechenden Ausdruck; besonders lobenswert sind auch die Licht- und Farben-Effekte. So eignen sich diese Bilder trefflich für den modernen Salon.“ Müllers Kritik bezog sich zwar zunächst auf die Gemälde Tasso am Hofe von Ferrara und der Sängerkrieg auf der Wartburg, sie trifft aber auch auf die Mehrheit der anderen Bilder Bewers zu.

Clemens Bewer war verheiratet mit Bertha Glaserfeld, einer Cousine des Musikkritikers Eduard Hanslick, und hatte mit ihr mindestens zwei Söhne und eine Tochter. Während sein Sohn Rudolf Bewer eine juristische Laufbahn anstrebte und es zum Reichsgerichtsrat brachte, wurde dessen Bruder Max Bewer Schriftsteller und Dichter, aber auch Anhänger der Völkischen Bewegung. Clemens Tochter Helene heiratete den norwegischen Landschafts- und Genremaler Hans Dahl; beider Sohn Hans Andreas Dahl machte ebenfalls die Malerei zu seinem Beruf.

Werke (Auswahl)

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Loreley, 1867
Judith mit dem Haupte des Holofernes, 1873
Commons: Clemens Bewer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Horst Heidermann: Johann Richard Seel, Maler im Wuppertal und Zeichner des Deutschen Michel (= Beiträge zur Geschichte und Heimatkunde des Wuppertals 40). Thales Verlag, Essen 2003, ISBN 3-88908-492-3, S. 113.
  2. Friedrich Noack: Das Deutschtum in Rom seit dem Ausgang des Mittelalters. Band 2, Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1927, S. 87.
  3. Wolfgang Hütt: Die Düsseldorfer Malerschule 1819–1869. VEB E. A. Seemann Buch- und Kunstverlag, Leipzig 1984, S. 276.