Corey Hart

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Corey Hart in Toronto (2012)

Corey Mitchell Hart (* 31. Mai 1962 in Montreal) ist ein kanadischer Pop- und Rockmusiker, der vor allem in den 1980er Jahren populär war. In dieser Zeit verkaufte er weltweit etwa 16 Millionen Platten.[1]

Anfänge und Karriere in den 1980ern

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der in der kanadischen Provinz Québec geborene Corey Hart wuchs in Spanien und Mexiko sowie im US-Bundesstaat Florida auf. Mit 17 Jahren zog es ihn nach New York, wo er mit Billy Joels Begleitband Freundschaft schloss. Nach seiner Rückkehr in die Geburtsstadt Montreal bekam Hart seinen ersten Plattenvertrag bei Aquarius Records.

Beim 11. World Popular Song Festival 1980 in Tokio vertrat er Kanada mit dem Song Trudy Blue.[2]

Sein erster Hit, die Eigenkomposition Sunglasses at Night, erreichte Platz 21 in Deutschland und Platz 7 in den USA. Das dazugehörige und 1983 erschienene Debütalbum First Offense wurde in Kanada und den USA ein Erfolg. Die zweite Auskopplung It Ain’t Enough platzierte sich auf Platz 17 in den US-Charts. Das 1985 folgende Album Boy in the Box, das wie sein Vorgänger von Jon Astley und Phil Chapman produziert wurde, platzierte sich in den deutschen Albumcharts auf Platz 59 und in den Vereinigten Staaten auf Platz 20. In Kanada wurde es sein erstes Nummer-eins-Album, es hielt sich 9 Wochen an der Spitze und wurde mit Diamant für eine Million verkaufte Exemplare ausgezeichnet.[3] Die Single Never Surrender erreichte 1985 ebenfalls Platz 1 und stieg auf Platz 37 in Deutschland und sogar auf Platz 3 der Billboard Hot 100. Der anschließend ausgekoppelte Titelsong des Albums erreichte im selben Jahr Platz 26, die Folgesingle Everything in My Heart kurze Zeit später Platz 30 in den USA. Ebenfalls 1985 wurde Corey Hart in seiner Heimat mit dem Juno Award als bester Newcomer ausgezeichnet.

Corey Hart, 1990

Er wurde als möglicher Hauptdarsteller des Filmes Zurück in die Zukunft von 1985 in Erwägung gezogen. Die Rolle ging jedoch an Michael J. Fox. Eine Schauspielkarriere blieb Corey verwehrt.

Das dritte Album des Kanadiers kam 1986 in den Handel und stieg in den US-Album-Charts bis auf Platz 55. Daraus wurden drei Lieder zu Hits. Zunächst erschien I Am by Your Side, das Platz 18 in den USA erreichte. Es folgte Harts Coverversion des Elvis-Presley-Hits Can’t Help Falling in Love, der es auf Platz 24 der Billboard Hot 100 schaffte. Die dritte Auskopplung Dancin’ with My Mirror kam nicht über Platz 88 hinaus.

Das 1987er Album Young Man Running erreichte nur noch Platz 121 der Billboard 200. Lediglich das darauf enthaltene Lied In Your Soul schaffte eine Notierung auf Platz 38 der US-Singlecharts. Mit Platz 37 platzierte sich die 1990er Single A Little Love nur wenig besser, auch das dazugehörige Album erklomm im selben Jahr nur noch Platz 137 der Billboard-Album-Charts. Sowohl das 1996er Album Corey Hart als auch dessen 1998er Nachfolger Jade verfehlten, ebenso wie die ausgekoppelten Singles, eine Chartplatzierung.

1995 lernte Corey Hart die frankokanadische Sängerin Julie Masse kennen, um an ihrem ersten englischsprachigen Album mitzuarbeiten. Sie wurden ein Paar (sie heirateten erst 2000) und mit dem ersten gemeinsamen Kind ließen sie sich in Nassau, der Hauptstadt der Bahamas, nieder. Masse beendete ihre Karriere und nach zwei weiteren Kindern zog sich auch Hart 1999 weitgehend aus dem Musikgeschäft zurück.

Späte Karriere und Comeback 2019

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den folgenden Jahren stellte Hart sich nur sporadisch für Remixe und Gastbeiträge zur Verfügung. Dazu gab es auch den ein oder anderen Auftritt bei verschiedenen Gelegenheiten und Anlässen. Er gründete 2003 sein eigenes Label Siena Records, aber erst ab 2011 nahm er zwei Musiker unter Vertrag. Daneben stellte er durch seine Aktivitäten in den sozialen Medien fest, dass er noch immer eine große Fangefolgschaft hatte, und entschloss sich zu einem offiziellen Abschiedskonzert 2014 in seiner Heimatstadt Montreal. Das Centre Bell war mit 13.500 Zuschauern ausverkauft und er spielte vier Stunden lang bis nach Mitternacht 38 Songs. Außerdem veröffentlichte er eine Autobiografie und das Album Ten Thousand Horses mit Demo-Songs und Aufnahmen mit seiner Frau und Jane Siberry.[3]

2016 durfte sich Hart mit einem Stern auf dem kanadischen Walk of Fame in Toronto verewigen. Ein Jahr später lernte er im Rahmen derselben Veranstaltung den Produzenten Bob Ezrin kennen und freundete sich mit ihm an. Daraus entwickelte sich wieder neues Interesse an der Musik und an neuen Songs. Dazu bekam er ein Angebot für eine eigene Stadiontour in Kanada. Im März 2019 wurde er in die Canadian Music Hall of Fame aufgenommen. Zwei Monate später veröffentlichte er das Minialbum Dreaming Time Again mit acht neuen eigenen Songs. Es stieg auf Anhieb auf Platz 1 der kanadischen Charts ein. Im Anschluss folgt die Kanada-Tour, gefolgt von zwei Auftritten in Japan.[1]

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[4]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  US
1983 First Offense US31
Gold
Gold

(36 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 1983
1985 Boy in the Box DE59
(2 Wo.)DE
US20
Gold
Gold

(37 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 14. Juni 1985
Charteintritt DE erst im September 1985
1987 Fields of Fire US55
Gold
Gold

(27 Wo.)US
Erstveröffentlichung: Oktober 1986
1988 Young Man Running US121
(8 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 24. August 1988
1990 Bang! US134
(5 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 22. März 1990

Weitere Alben

  • 1992: Attitude & Virtue
  • 1996: Corey Hart (auch als Black Cloud Rain erschienen)
  • 1998: Jade
  • 2014: Ten Thousand Horses
  • 2019: Dreaming Time Again (EP, Platz 1 in Kanada)
  • 1988: 1984–1987 Special D. J. Copy
  • 1991: The Singles: Part One 1983–1990
  • 1995: Sunglasses at Night
  • 1997: The Best of Corey Hart
  • 2002: Classic Masters
Jahr Titel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[4]
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  US
1983 Sunglasses at Night
First Offense
DE21
(15 Wo.)DE
US7
(23 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 1983
1984 It Ain’t Enough
First Offense
US17
(19 Wo.)US
Erstveröffentlichung: April 1984
1985 Never Surrender
Boy in the Box
DE37
(8 Wo.)DE
US3
(20 Wo.)US
Erstveröffentlichung: Mai 1985
Boy in the Box
Boy in the Box
US26
(12 Wo.)US
Erstveröffentlichung: August 1985
Everything in My Heart
Boy in the Box
US30
(15 Wo.)US
Erstveröffentlichung: November 1985
1986 I Am by Your Side
Fields of Fire
US18
(13 Wo.)US
Erstveröffentlichung: September 1986
Can’t Help Falling in Love
Fields of Fire
US24
(14 Wo.)US
Erstveröffentlichung: Dezember 1986
1987 Dancin’ with My Mirror
Fields of Fire
US88
(3 Wo.)US
Erstveröffentlichung: Februar 1987
1988 In Your Soul
Young Man Running
US38
(10 Wo.)US
Erstveröffentlichung: Mai 1988
1990 A Little Love
Bang!
US37
(11 Wo.)US
Erstveröffentlichung: März 1990

Weitere Singles

  • 1983: She Got the Radio
  • 1984: Lamp at Midnite
  • 1985: Eurasian Eyes
  • 1985: Rudolph, the Red-Nosed Reindeer
  • 1986: Angry Young Man
  • 1986: Young Man Running
  • 1986: Take My Heart
  • 1987: Too Good to Be Enough
  • 1987: Fields of Fire Interview
  • 1988: Spot You in a Coalmine (mit Ruby Turner)
  • 1988: Still in Love
  • 1989: Don’t Take Me to the Racetrack
  • 1990: Bang! (Starting Over)
  • 1992: 92 Days of Rain
  • 1992: Baby When I Call Your Name
  • 1992: Always
  • 1993: Original Aim
  • 1994: Hymn to Love
  • 1996: Black Cloud Rain
  • 1996: Third of June
  • 1997: Tell Me
  • 1998: Là-bas
  • 1998: So Visible
  • 1999: Break the Chain
  • 2012: Truth Will Set U free (1Love feat. Corey Hart)
  • 2013: Night Visions (Sunglasses) (Papercha$er feat. Corey Hart)
  • 2014: Ten Thousand Horses (feat. Jane Siberry; VÖ: 8. April)
  • 2018: Another December
  • 2019: Dreaming Time Again
  • 2023: Dinosaurs

Auszeichnungen für Musikverkäufe

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Goldene Schallplatte

  • Kanada Kanada
    • 1986: für die Single Everything in My Heart
    • 1987: für die Single Can’t Help Falling in Love

Platin-Schallplatte

  • Kanada Kanada
    • 1985: für die Single Never Surrender
    • 1988: für das Album Young Man Running
    • 1997: für das Album Corey Hart

2× Platin-Schallplatte

  • Kanada Kanada
    • 1986: für das Album Fields of Fire

3× Platin-Schallplatte

  • Kanada Kanada
    • 1985: für das Album First Offense

Diamantene Schallplatte

  • Kanada Kanada
    • 1986: für das Album Boy in the Box

Anmerkung: Auszeichnungen in Ländern aus den Charttabellen bzw. Chartboxen sind in ebendiesen zu finden.

Land/RegionAus­zeich­nung­en für Mu­sik­ver­käu­fe
(Land/Region, Aus­zeich­nungen, Ver­käu­fe, Quel­len)
Gold Platin Diamant Ver­käu­fe Quel­len
 Kanada (MC) 2× Gold2 8× Platin8 Diamant11.900.000musiccanada.com
 Vereinigte Staaten (RIAA) 3× Gold30! P0! D1.500.000riaa.com
Insgesamt  5× Gold5  8× Platin8  Diamant1
  1. a b Ahead of Canadian Hall of Fame Induction, Corey Hart Preps for 2019 Return, Karen Bliss, Billboard, 15. März 2019
  2. 第11回世界歌謡祭 World Popular Song Festival in Tokyo ’80 – ヤマハ音楽振興会. Abgerufen am 28. Juli 2019.
  3. a b Corey Hart: The Farewell Interview (Full-Length), Karen Bliss, The Huffington Post Canada, 18. Juni 2014
  4. a b Chartquellen: DE US
Commons: Corey Hart – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien