Crowdmanager
Als Crowdmanager oder auch Crowd-Manager (englisch: crowd = Menge) wird eine Person bezeichnet, die für die systematische Planung und Überwachung einer geordneten Bewegung oder Ansammlung von Menschen zuständig ist.[1] Der Begriff Crowd-Manager wurde im deutschen Sprachraum im Zusammenhang mit dem Unglück bei der Loveparade 2010 öffentlich verwendet.[2] In Anlehnung an J.J.Fruin (1993) haben Runkel & Pohl (2012: 191) eine deutschsprachige Definition für Crowd Management vorgeschlagen: Crowd Management ist die systematische Planung und proaktive Umsetzung der räumlichen Organisation von großen Menschen-Ansammlungen auf Basis kontinuierlicher Überwachung und Analyse der Massenbewegungen und Gruppendynamiken mit dem Ziel der Sicherung, des Schutzes und des Erhalts des Wohlbefindens aller Anwesenden und Beteiligten.[3]
Für das Crowd Management gibt es spezielle Kurse für Personal, um auf Großveranstaltungen eingesetzt zu werden, beispielsweise von der Internationalen Seeschifffahrts-Organisation für das Personal auf Schiffen.[4][5]
In Rhode Island in den USA sollen Crowd-Manager für manche Clubs und Bars vorgeschrieben werden.[6] Auch in Maryland sind ähnliche Vorschriften in Kraft und es werden entsprechende Kurse angeboten.[7] Die National Fire Protection Association sieht den Crowd-Manager als wichtigen Bestandteil für Sicherheit in Nachtclubs und anderen Veranstaltungen, die mit Menschenansammlungen zu tun haben.[8]
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Kundenfrequenzmessung
- Massenpsychologie
- Massenhysterie
- Fluchtweg | Rettungsweg | EN 1125
- Flucht- und Rettungsplan
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- J.J. Fruin: The Causes and Prevention of Crowd Disasters (PDF; 47 kB). 1993.
- Simon Runkel und Jürgen Pohl: Crowd Management als Planungsaufgabe: eine sozialgeographische Perspektive auf Masse und Raum bei Großveranstaltungen. In: Geographische Zeitschrift, Band 100, Heft 4, 2012, S. 189–207.
- Christian Zacherle: Crowd Management – Möglichkeiten der Prävention und Intervention bei Massenpaniken am Beispiel von Fußballspielen, Public Viewing und Open-Air-Veranstaltungen. Grin Verlag, 2010, ISBN 978-3640603558
- Das Taschenlexikon - Eventsafety -, Lexikon zur Versammlungsstätten- und Veranstaltungssicherheit, (4. überarbeitete Auflage)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ [1] Christian Zacherle: Crowd Management – Möglichkeiten der Prävention und Intervention bei Massenpaniken am Beispiel von Fußballspielen, Public Viewing und Open-Air-Veranstaltungen, S. 18.
- ↑ Spiegel online vom 9. August 2010 Katastrophen
- ↑ Simon Runkel und Jürgen Pohl: Crowd Management als Planungsaufgabe: eine sozialgeographische Perspektive auf Masse und Raum bei Großveranstaltungen, S. 191.
- ↑ Crowd management, passenger safety and safety training for personnel providing direct service in passenger spaces, S. 16.
- ↑ William H. Avery,Jamie Soo: Emergency/disaster guidelines and procedures for employees.
- ↑ Boston Area News: Crowd Manager' To Be Required In Some Clubs, Bars (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Crowd Manager ( vom 26. Januar 2011 im Internet Archive); abgerufen am 30. März 2024.
- ↑ www.nfpa.org: Managing The Masses ( vom 14. Juli 2010 im Internet Archive); abgerufen am 30. März 2024.