Cuiabá

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Município de Cuiabá
Cuiabá

Cuiabá (Brasilien)
Cuiabá (Brasilien)
Cuiabá
Koordinaten 15° 36′ S, 56° 6′ WKoordinaten: 15° 36′ S, 56° 6′ W
Lage des Munizips im Bundesstaat Mato Grosso
Symbole
Wappen
Flagge
Gründung 8. April 1719 (305 Jahre)
17. September 1818 Cidade (206 Jahre)Vorlage:Infobox Ort in Brasilien/Wartung
Basisdaten
Staat Brasilien
Bundesstaat Mato Grosso
Região intermediária Cuiabá (seit 2017)
Região imediata Cuiabá (seit 2017)
Metropolregion Vale do Rio Cuiabá
Höhe 177 m
Gewässer Rio Cuiabá
Klima tropisch, Aw
Fläche 3.266,5 km²
Einwohner 551.098 (2010[1])
Dichte 168,7 Ew./km²
Schätzung 618.124 (1. Juli 2020)[1]
Gemeindecode IBGE: 5103403
Postleitzahl 78000-000
Zeitzone UTC−4
Website www.cuiaba.mt.gov.br (brasilianisches Portugiesisch)
Politik
Stadtpräfekt Emanuel Pinheiro[2] (2021–2024)
Partei MDB
Kultur
Schutzpatron Senhor Bom Jesus
Stadtfest 8. April (Gründungsfest)
Wirtschaft
BIP 23.705.266 Tsd. R$
39.043 R$ pro Kopf
(2018)
HDI 0,785 (2010)

Cuiabá, gesprochen kujaˈba, amtlich portugiesisch Município de Cuiabá, ist die Hauptstadt des brasilianischen Bundesstaates Mato Grosso. Sie hatte eine zum 1. Juli 2020 geschätzte Bevölkerung von 618.124 Menschen.[1] Sie ist Zentrum der Metropolregion Vale do Rio Cuiabá, in der über 1.032.000 Menschen leben.

Im 18. Jahrhundert wurde die Region um Cuiabá von Bandeirantes erforscht, die auf der Suche nach Gold und Sklaven den Rio Tietê heraufkamen. Die Stadt selbst wurde 1719 gegründet, wobei der Name auf das indianische Wort „Ikuiapá“ zurückgeht und so viel wie „Ort der Harpune“ bedeutet. Der Ort der heutigen Rosenkranz-Kirche im Zentrum der Stadt war damals die Fundstelle einer reichen Goldader. Durch die Goldfunde kam eine große Anzahl von Migranten in die Stadt. 1746 wurde die Stadt durch ein Erdbeben weitgehend zerstört.

Nachdem die Ausbeutung der Goldvorkommen nicht mehr gewinnbringend war, war die Landwirtschaft der einzige Wirtschaftszweig von Cuiabá und Umgebung. Die Entwicklung der Stadt stagnierte somit einige Jahrzehnte.

Im Jahr 1818 wurde Cuiabá zur Stadt und 1835 zur Hauptstadt der Provinz Mato Grosso erklärt. In den 1850er-Jahren bekam sie eine strategische Bedeutung während des Tripel-Allianz-Krieges, doch dann stagnierte die Entwicklung wieder bis in die 1930er-Jahre, als im Rahmen des „Marsches in den Westen“ die Entwicklung des Hinterlandes Brasiliens gezielt gefördert wurde. Besonders seit den 1960er-Jahren konnte sich die Stadt als „Tor nach Amazonien“ etablieren, ein Prozess, der bis heute andauert.

Aktuelle Projekte, die die Bedeutung Cuiabás noch steigern werden, sind der Paraguay-Kanal, die Eisenbahnverbindung nach Porto dos Santos und der Bau der Bundesstraße Richtung Norden; sie soll bei ihrer Vollendung bis Santarém gehen.

Cuiabá rühmt sich dafür, im geographischen Zentrum Südamerikas zu liegen. Gleichzeitig ist sie eines der Tore ins Pantanal. Groß-Cuiabá umfasst auch die Gemeinde Várzea Grande, die mit der Stadt praktisch zusammengewachsen ist. Der Rio Cuiabá teilt die Stadt in zwei Teile. Das Territorium ist flach bis hügelig, bei einer Höhe von 150 bis 250 Metern über dem Meeresspiegel.

Cuiabá hat ein heißes und während der Regenzeit (von Oktober/November bis März/April) auch ein feuchtes Klima. In den heißesten Monaten (August bis Oktober) steigen die monatlichen Höchstwerte auf knapp 35 °C an, in den vergleichsweise kühleren Monaten Juni und Juli sinken die monatlichen Tiefstwerte auf knapp unter 20 °C.


Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Cuiabá
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Mittl. Tagesmax. (°C) 32 32 32 32 31 30 28 34 34 34 31 32 31,8
Mittl. Tagesmin. (°C) 22 21 20 18 17 16 15 17 22 16,5 22 22 19
Niederschlag (mm) 209,9 199 171,4 123,1 53,9 15,9 9,6 11,4 58 115 154,4 193,5 Σ 1.315,1
Regentage (d) 19 19 17 12 6 3 2 4 6 10 15 18 Σ 131
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9,6
11,4
58
115
154,4
193,5
  Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Quelle: WMO

Bundesstraßen verbinden die Stadt mit Campo Grande im Süden und über die BR-070 mit Goiânia im Osten sowie Cáceres im Westen. Eine weitere Bundesstraße führt in Richtung Norden, um kleinere Gemeinden im Norden des Bundesstaats ans Straßennetz anzubinden und um eine Verbindung zum Bundesstaat Pará zu erstellen. Cuiabá liegt an der Transoceánica.

Cuiabá hat einen in Várzea Grande gelegenen Flughafen, den Aeroporto Internacional Marechal Rondon, der fast ausschließlich von Inlandsflügen bedient wird, aber auch eine Drehscheibe für den Lokalverkehr im Mittleren Westen Brasiliens ist.

Wirtschaftliche Bedeutung hat der Schiffsverkehr auf den Flüssen der Region, insbesondere dem Río Paraná und dem Río Paraguay.

Cuiabá besaß ab dem 30. April 1891 eine von Maultieren gezogene Straßenbahn. Sie wurde ein Jahr von der Companhia Progresso Cuiabano des Unternehmers Manoel da Silva Monteiro, dann von der Empreza Cuiabana Ferro Carril e Matadouro betrieben. Die Streckenlänge betrug im Jahre 1911 6,5 km, vierzig Maultiere zogen acht Passagier- und vier Frachtfahrzeuge. Der schlechte Service erregte 1896 sogar einen Skandal, als der Polizeichef Posten vor dem Depot platzierte, um die Fahrzeuge am Fahren zu hindern. Er und der Gouverneur des Staates mussten nach diesem Vorfall zurücktreten. Pläne, das System zu elektrifizieren, wurden nicht umgesetzt, 1935 wurde die Straßenbahn stillgelegt. Seitdem gab es in Cuiabá nie wieder Schienenverkehr.[3] Anlässlich der Fußball-Weltmeisterschaft 2014 wurde mit dem Bau einer Straßenbahn begonnen. Nach Unregelmäßigkeiten wurde der Bau jedoch 2015 gerichtlich gestoppt, ein Weiterbau ist offen.

Cuiabá ist Sitz mehrerer Hochschuleinrichtungen. Die bekannteste ist die 1970 gegründete bundesstaatliche Universidade Federal de Mato Grosso (UFMT).

Cuiabá lebt vor allem von seiner Bedeutung als Handelszentrum für die riesigen Rinderzuchtgebiete des Staates Mato Grosso. Daneben gibt es ein Industriegebiet, in dem insbesondere Betriebe der Leichtindustrie arbeiten.

Sehenswürdigkeiten

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Die Stadt selbst hat einige Kirchen, die aus der Gründungszeit stammen und Kulturdenkmalstatus haben, wie die 1722 zunächst als Kapelle, dann als Kirche im Barockstil mit einem goldenen Altar errichtete Igreja de Nossa Senhora do Rosário (übersetzt Rosenkreuz-Kirche).[4][5] Die Igreja Nossa Senhora do Bom Despacho wurde im Stil von Notre Dame in Paris gebaut. Neben dieser Kirche gibt es auch ein Museum der sakralen Kunst. Die Kathedrale von Cuiabá wurde 1973 fertiggestellt.

Das Pedras-Ramis-Bucair-Museum stellt ungefähr 4000 Stücke aus, darunter die Reste eines 120 Millionen Jahre alten Tyrannosaurus und Steinäxte aus der Jungsteinzeit.

Das Rondon-Museum (portugiesisch Museu Rondon) ist eine völkerkundliche und archäologische Einrichtung auf dem Gelände der Bundesuniversität und nach dem brasilianischen Nationalhelden und Entdecker Cândido Rondon benannt.

In der Umgebung von Cuiabá ist der Nationalpark Chapada dos Guimarães sehenswert, ein kleines Sandsteingebirge, in das Flüsse und Bäche Täler eingeschnitten haben.

Águas Quentes hat heiße Thermalquellen zu bieten.

Cuiabá ist auch ein guter Ausgangspunkt für Ausflüge ins Pantanal.

Während des Karnevals wird in Cuiabá der Brauch des „Boi-à-Serra“ gepflegt. Dabei ziehen sich die Akteure spezielle unförmige Kostüme an, die meistens Ochsen (aber auch andere Tiere) darstellen; diese Kostüme sehen denen des Bumba-meu-boi des Nordostens nicht unähnlich. Die verkleideten Akteure greifen dann während des Karnevalsumzuges spielerisch die Zuschauer an. Das Ganze wird begleitet von der Musik des Cururu.

Städtepartnerschaften

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Söhne und Töchter der Stadt

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Commons: Cuiabá – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Cuiabá – Reiseführer

Einzelnachweise

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  1. a b c Cuiabá – Panorama. In: cidades.ibge.gov.br. IBGE, abgerufen am 18. September 2020 (brasilianisches Portugiesisch).
  2. Emanuel Pinheiro, do MDB, é reeleito prefeito de Cuiabá. In: globo.com. G1, 29. November 2020, abgerufen am 25. Dezember 2020 (brasilianisches Portugiesisch).
  3. Allen Morrison: The Tramways of Brazil: A 130-Year Survey, New York 1989, ISBN 0-9622348-1-8, S. 65 (online).
  4. Igreja de Nossa Senhora do Rosário (Cuiabá, MT). In: portal.iphan.gov.br. portal.iphan.gov.br, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 3. Juli 2019.@1@2Vorlage:Toter Link/portal.iphan.gov.br (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  5. Joseph Barboza de Sá: Relação das povoaçoens do Cuyabá e Mato Groso de seus princípios thé os prezentes tempos. Edições UFMT, Cuiabá 1975, S. 15.