Damm (Lohra)

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Damm
Gemeinde Lohra
Koordinaten: 50° 44′ N, 8° 39′ OKoordinaten: 50° 43′ 33″ N, 8° 38′ 47″ O
Höhe: 205 m ü. NHN
Fläche: 4,75 km²[1]
Einwohner: 237 (Mai 2011)[2]
Bevölkerungsdichte: 50 Einwohner/km²
Eingemeindung: 31. Dezember 1971
Postleitzahl: 35102
Vorwahl: 06426
Bild von Damm

Damm ist ein Ortsteil der Großgemeinde Lohra im mittelhessischen Landkreis Marburg-Biedenkopf. Der Ort liegt auf etwa 200 m Höhe links der Salzböde in dem nach dem Fluss benannten Salzbödetal. Direkt oberhalb des Orts ist seit 2012 ein Damm für ein Rückhaltebecken der Salzböde eingerichtet.[3]

Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Damm erfolgte unter dem Namen Damme im Klosterarchiv des Kanonissenstifts Wetter was in die Zeit 1200–1220 datiert wird. Das Kloster besaß hier als Mannlehen eine Hufe.[1]

Absperreinrichtung im Damm des Rückhaltebeckens

Zum 31. Dezember 1971 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Damm im Zuge der Gebietsreform in Hessen auf freiwilliger Basis gemeinsam mit den Gemeinden Nanz-Willershausen und Rodenhausen in die Gemeinde Lohra eingemeindet.[4][5] Für diese ehemaligen Gemeinden wurde je ein Ortsbezirk eingerichtet.[6]

Verwaltungsgeschichte im Überblick

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Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Damm angehört(e):[1][7]

Gerichte seit 1821

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Mit Edikt vom 29. Juni 1821 wurden in Kurhessen Verwaltung und Justiz getrennt. Der Kreis Marburg war für die Verwaltung und das Justizamt Fronhausen war als Gericht in erster Instanz für Damm zuständig.[12] Nach der Annexion Kurhessens durch Preußen 1866 erfolgte am 1. September 1867 die Umbenennung des bisherigen Justizamtes in Amtsgericht Fronhausen.[13][14] Das Amtsgericht Fronhausen wurde 1943 geschlossen. Es wurde zunächst als Zweigstelle des Amtsgerichts Marburg geführt und 1948 endgültig aufgelöst. Der Gerichtsbezirk wurde dem Amtsgericht Marburg zugewiesen.

Einwohnerstruktur 2011

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Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Damm 237 Einwohner. Darunter waren 3 (1,3 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 30 Einwohner unter 18 Jahren, 87 zwischen 18 und 49, 69 zwischen 50 und 64 und 51 Einwohner waren älter.[2] Die Einwohner lebten in 102 Haushalten. Davon waren 33 Singlehaushalte, 24 Paare ohne Kinder und 33 Paare mit Kindern sowie 9 Alleinerziehende und keine Wohngemeinschaften. In 21 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 66 Haushaltungen lebten keine Senioren.[2]

Einwohnerentwicklung

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Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
• 1502: 22 Hausgesesse
• 1577: 24 hausgesessene Mannschaften
• 1630: 24 hausgesessene Mannschaften (1 dreispännige, 4 zweispännige, 6 einspännige Ackerleute, 13 Einläuftige)
• 1681: 36 hausgesessene Mannschaften
• 1838: Familien: 15 nutzungsberechtigte, 5 nicht nutzungsberechtigte Ortsbürger.
Damm: Einwohnerzahlen von 1745 bis 2011
Jahr  Einwohner
1745
  
89
1800
  
?
1834
  
92
1840
  
119
1846
  
144
1852
  
155
1858
  
176
1864
  
190
1871
  
156
1875
  
176
1885
  
197
1895
  
179
1905
  
198
1910
  
216
1925
  
234
1939
  
467
1946
  
706
1950
  
632
1956
  
535
1961
  
433
1967
  
316
1980
  
?
1990
  
?
2000
  
?
2011
  
237
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[1]; Zensus 2011[2]

Historische Religionszugehörigkeit

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Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
• 1861: alle Einwohner evangelisch-lutherisch
• 1885: 193 evangelische (= 97,97 %), kein katholischer, 4 andere Christen (= 2,03 %)
• 1961: 354 evangelische (= 81,76 %), 69 katholische (= 15,94 %) Einwohner

Historische Erwerbstätigkeit

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Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
• 1745: 89 Einwohner. Erwerbspersonen: zwei Schmiede, ein Spielmann, ein Schneider, ein Müller, ein Wirt, ein Braumeister, drei Brauer.
• 1838: Familien: 14 Ackerbau, vier Gewerbe, zwei Tagelöhner.
• 1961: Erwerbspersonen: 87 Land- und Forstwirtschaft, 89 Produzierendes Gewerbe, 16 Handel und Verkehr, 25 Dienstleistungen und Sonstiges.

Für Damm besteht ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung. Er umfasst das Gebiet der ehemaligen Gemeinde Damm.[6] Der Ortsbeirat Damm besteht aus fünf Mitgliedern. Bei den Kommunalwahlen in Hessen 2021 betrug die Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat 64,89 %. Alle Kandidaten gehörten der „Bürgerliste Damm“ an.[15] Der Ortsbeirat wählte Johannes Plitt zum Ortsvorsteher.[16]

Sehenswürdigkeiten und Kultur

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Kirche und Naturkundehaus
Etzelmühle
  • In Damm sind vor allem die 1910 erbaute Kapelle und das Naturkundehaus, ein Museum, das sich mit der heimischen Flora und Fauna auseinandersetzt, sehenswert.[17]
  • Etwa 1 km flussabwärts des Rückhaltebeckens der Salzböde liegt die Etzelmühle, die bis 1914/18 in Betrieb war.
  • In Damm existiert eine Freiwillige Feuerwehr, deren Räumlichkeiten sich in der Nähe des Bürgerhauses befinden.

Persönlichkeiten

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  • Alfred Horst: Die Chronik von Lohra. 1970
  • Karl Huth: Die Gemeinde Lohra und ihre 10 Ortsteile im Wandel der Jahrhunderte. 1989
  • Literatur über Damm nach Register nach GND In: Hessische Bibliographie
Commons: Damm (Lohra) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen und Einzelnachweise

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Anmerkungen

  1. Bis zur Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung waren die Ämter und frühen Gerichte sowohl Gericht als auch Verwaltungsorgan.
  2. Trennung zwischen Justiz (Justizamt Fronhausen) und Verwaltung.
  3. Am 31. Dezember 1971 als Ortsbezirk zur Gemeinde Lohra.

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g Damm, Landkreis Marburg-Biedenkopf. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 26. November 2020). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. a b c d Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 30 und 68, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020;.
  3. Gladenbach/Bad Endbach/Lohra: Salzböde wird gezügelt. In: m.mittelhessen.de. Archiviert vom Original; abgerufen im April 2013.
  4. Gemeindegebietsreform in Hessen; Zusammenschlüssen und Eingliederungen von Gemeinden vom 22. Dezember 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1972 Nr. 2, S. 47, Punkt 50 Abs. 8 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 4,8 MB]).
  5. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 402 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  6. a b Hauptsatzung. (PDF; 23 kB) § ?6. In: Webauftritt. Gemeinde Lohra, abgerufen im August 2021.
  7. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  8. Georg Landau: Beschreibung des kurfürstenthums Hessen. T. Fischer, Kassel 1842, S. 385 (online bei HathiTrust’s digital library).
  9. Die Zugehörigkeit des Amtes Fronhausen anhand von Karten aus dem Geschichtlicher Atlas von Hessen: Hessen-Marburg 1567–1604., Hessen-Kassel und Hessen-Darmstadt 1604–1638. und Hessen-Darmstadt 1567–1866.
  10. Kur-Hessischer Staats- und Adress-Kalender: 1818. Verlag d. Waisenhauses, Kassel 1818, S. 112 f. (online bei Google Books).
  11. Verordnung vom 30sten August 1821, die neue Gebiets-Eintheilung betreffend, Anlage: Übersicht der neuen Abtheilung des Kurfürstenthums Hessen nach Provinzen, Kreisen und Gerichtsbezirken. Sammlung von Gesetzen etc. für die kurhessischen Staaten. Jahr 1821 – Nr. XV. – August. (kurhess GS 1821) S. 73 f.
  12. Neueste Kunde von Meklenburg, Kur-Hessen, Hessen-Darmstadt und den freien Städten, aus den besten Quellen bearbeitet. im Verlage des G. H. G. privil. Landes-Industrie-Comptouts., Weimar 1823, S. 158 ff. (online bei HathiTrust’s digital library).
  13. Verordnung über die Gerichtsverfassung in vormaligen Kurfürstentum Hessen und den vormals Königlich Bayerischen Gebietstheilen mit Ausschluß der Enklave Kaulsdorf vom 19. Juni 1867. (PrGS 1867, S. 1085–1094)
  14. Verfügung vom 7. August 1867, betreffend die Einrichtung der nach der Allerhöchsten Verordnung vom 19. Juni d. J. in dem vormaligen Kurfürstentum Hessen und den vormals Königlich Bayerischen Gebietstheilen mit Ausschluß der Enklave Kaulsdorf, zu bildenden Gerichte (Pr. JMBl. S. 221–224http://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10509837~SZ%3D237~doppelseitig%3D~LT%3DPr.%20JMBl.%20S.%20221%E2%80%93224~PUR%3D)
  15. Ergebnis der Ortsbeiratswahlen Damm. In: Votemanager. Gemeinde Lohra, abgerufen im September 2023.
  16. Ortsvorsteher der Gemeinde Lohra. In: Webauftritt. Gemeinde Lohra, abgerufen im September 2023.
  17. Homepage des Naturkundehaus Damm