Reimershausen

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Reimershausen
Gemeinde Lohra
Koordinaten: 50° 42′ N, 8° 38′ OKoordinaten: 50° 42′ 17″ N, 8° 38′ 29″ O
Höhe: 207 m ü. NHN
Fläche: 1,86 km²[1]
Einwohner: 135 (Mai 2011)
Bevölkerungsdichte: 73 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Juli 1972
Postleitzahl: 35102
Vorwahl: 06426
Ansicht vom Ufer der Vers
Ansicht vom Ufer der Vers

Reimershausen ist ein Ortsteil der Gemeinde Lohra im mittelhessischen Landkreis Marburg-Biedenkopf. Der Ortliegt auf etwa 200 m Höhe nahe der Mündung der Vers in die Salzböde.

Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Reimershausen erfolgte unter dem Namen Reyrnerßhusen im Jahr 1261. Es werden Güter der Adelsfamilie von Rodheim genannt.[1]

Zum 1. Juli 1972 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Reimershausen im Zuge der Gebietsreform in Hessen auf freiwilliger Basis in die Gemeinde Lohra eingemeindet.[2] Für Reimershausen wurde ein Ortsbezirk eingerichtet.[3]

Verwaltungsgeschichte im Überblick

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Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Reimershausen angehört(e):[1][4]

Gerichte seit 1821

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Mit Edikt vom 29. Juni 1821 wurden in Kurhessen Verwaltung und Justiz getrennt. Der Kreis Marburg war für die Verwaltung und das Justizamt Fronhausen war als Gericht in erster Instanz für Reimershausen zuständig.[9] Nach der Annexion Kurhessens durch Preußen 1866 erfolgte am 1. September 1867 die Umbenennung des bisherigen Justizamtes in Amtsgericht Fronhausen.[10] Das Amtsgericht Fronhausen wurde 1943 geschlossen. Es wurde zunächst als Zweigstelle des Amtsgerichts Marburg geführt und 1948 endgültig aufgelöst. Sein Gerichtsbezirk wurde dem Amtsgericht Marburg zugeordnet.

Einwohnerstruktur 2011

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Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Reimershausen 135 Einwohner. Darunter waren keine Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 24 Einwohner unter 18 Jahren, 30 zwischen 18 und 49, 30 zwischen 50 und 64 und 21 Einwohner waren älter.[11] Die Einwohner lebten in 51 Haushalten. Davon waren 9 Singlehaushalte, 12 Paare ohne Kinder und 24 Paare mit Kindern sowie 6 Alleinerziehende und keine Wohngemeinschaften. In 9 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 36 Haushaltungen lebten keine Senioren.[11]

Einwohnerentwicklung

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Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
• 1502: 4 Männer
• 1577: 13 Hausgesesse
• 1630: 10 Hausgesesse (4 dreispännige, 1 zweispännige Ackerleute, 5 Einläuftige)
• 1681: 8 hausgesessene Mannschaften
• 1838: 72 Einwohner (7 nutzungsberechtigte, 2 nicht nutzungsberechtigte Ortsbürger, 3 Beisassen).
Reimershausen: Einwohnerzahlen von 1745 bis 2011
Jahr  Einwohner
1745
  
50
1800
  
?
1834
  
72
1840
  
74
1846
  
78
1852
  
79
1858
  
77
1864
  
83
1871
  
73
1875
  
64
1885
  
86
1895
  
66
1905
  
69
1910
  
68
1925
  
59
1939
  
60
1946
  
104
1950
  
119
1956
  
107
1961
  
89
1967
  
96
1980
  
?
1990
  
?
2000
  
?
2011
  
135
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[1]; Zensus 2011[11]

Historische Religionszugehörigkeit

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Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
• 1861: alle Einwohner evangelisch-lutherisch
• 1885: 86 evangelische (= 100,00 %) Einwohner
• 1961: 75 evangelische (= 84,27 %), 14 katholische (= 15,73 %) Einwohner

Historische Erwerbstätigkeit

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Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
• 1745: Erwerbspersonen: drei Müller, zwei Schmiede, ein Leineweber.
• 1838: Familien: 7 Ackerbau, 4 Gewerbe, eine Tagelöhner.
• 1961: Erwerbspersonen: 27 Land- und Forstwirtschaft, 18 Produzierendes Gewerbe, 6 Handel und Verkehr, 1 Dienstleistungen und Sonstiges.

Für Reimershausen besteht ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung. Er umfasst das Gebiet der ehemaligen Gemeinde Reimershausen.[3] Der Ortsbeirat Reimershausen besteht aus fünf Mitgliedern. Bei den Kommunalwahlen in Hessen 2021 betrug die Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat 75,26 %. Alle Kandidaten gehörten der Liste „Dorgemeinschaft Reimershausen“ an.[12] Der Ortsbeirat wählte Günter Kraft zum Ortsvorsteher.[13]

Reimershausen verfügt über eine Freiwillige Feuerwehr, deren Räumlichkeiten durch ein hohes Maß an Eigeninitiative im Jahr 2007 renoviert und ausgebaut wurden.

  • Alfred Horst: Die Chronik von Lohra. 1970
  • Karl Huth: Die Gemeinde Lohra und ihre 10 Ortsteile im Wandel der Jahrhunderte. 1989
Commons: Reimershausen (Lohra) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen und Einzelnachweise

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Anmerkungen

  1. Bis zur Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung waren die Ämter und frühen Gerichte sowohl Gericht als auch Verwaltungsorgan.
  2. Trennung zwischen Justiz (Justizamt Fronhausen) und Verwaltung.
  3. Am 1. Juli 1972 als Ortsbezirk zur Gemeinde Lohra.

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g Reimershausen, Landkreis Marburg-Biedenkopf. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 3. Juli 2020). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 402 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  3. a b Hauptsatzung. (PDF; 23 kB) § ?6. In: Webauftritt. Gemeinde Lohra, abgerufen im August 2021.
  4. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  5. Georg Landau: Beschreibung des kurfürstenthums Hessen. T. Fischer, Kassel 1842, S. 385 (online bei HathiTrust’s digital library).
  6. Die Zugehörigkeit des Amtes Fronhausen anhand von Karten aus dem Geschichtlicher Atlas von Hessen: Hessen-Marburg 1567–1604., Hessen-Kassel und Hessen-Darmstadt 1604–1638. und Hessen-Darmstadt 1567–1866.
  7. Kur-Hessischer Staats- und Adress-Kalender: 1818. Verlag d. Waisenhauses, Kassel 1818, S. 112 f. (online bei Google Books).
  8. Verordnung vom 30sten August 1821, die neue Gebiets-Eintheilung betreffend, Anlage: Übersicht der neuen Abtheilung des Kurfürstenthums Hessen nach Provinzen, Kreisen und Gerichtsbezirken. Sammlung von Gesetzen etc. für die kurhessischen Staaten. Jahr 1821 – Nr. XV. – August. (kurhess GS 1821) S. 73 f.
  9. Neueste Kunde von Meklenburg, Kur-Hessen, Hessen-Darmstadt und den freien Städten, aus den besten Quellen bearbeitet. im Verlage des G. H. G. privil. Landes-Industrie-Comptouts., Weimar 1823, S. 158 ff. (online bei HathiTrust’s digital library).
  10. Verfügung vom 7. August 1867, betreffend die Einrichtung der nach der Allerhöchsten Verordnung vom 19. Juni d. J. in dem vormaligen Kurfürstentum Hessen und den vormals Königlich Bayerischen Gebietstheilen mit Ausschluß der Enklave Kaulsdorf, zu bildenden Gerichte (Pr. JMBl. S. 221–224http://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10509837~SZ%3D237~doppelseitig%3D~LT%3DPr.%20JMBl.%20S.%20221%E2%80%93224~PUR%3D)
  11. a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 30 und 68, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020;.
  12. Ergebnis der Ortsbeiratswahlen Reimershausen. In: Votemanager. Gemeinde Lohra, abgerufen im September 2023.
  13. Ortsvorsteher der Gemeinde Lohra. In: Webauftritt. Gemeinde Lohra, abgerufen im September 2023.