Dan-Issa
Landgemeinde Dan-Issa | ||
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Koordinaten | 13° 12′ N, 7° 15′ O | |
Basisdaten | ||
Staat | Niger | |
Region | Maradi | |
Departement | Madarounfa | |
ISO 3166-2 | NE-4 | |
Einwohner | 94.841 (2012) |
Dan-Issa (auch: Dan Issa) ist eine Landgemeinde im Departement Madarounfa in Niger.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Dan-Issa liegt in der Großlandschaft Sudan und grenzt im Süden an den Nachbarstaat Nigeria. Die Nachbargemeinden in Niger sind Madarounfa im Westen, Djiratawa im Nordwesten, Tchadoua im Nordosten und Aguié im Osten. Bei den Siedlungen im Gemeindegebiet handelt es sich um 84 Dörfer, 15 Weiler und 33 Lager.[1] Der Hauptort der Landgemeinde ist das Dorf Dan-Issa.[2] Es liegt auf einer Höhe von 358 m.[3] Beim Dorf Farou befindet sich ein Grenzposten zu Nigeria.[4]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im zu Dan-Issa gehörenden Dorf Dambo wurde 1914 einer der ersten Zollposten eingerichtet, an dem beim grenzüberschreitenden Handel zwischen dem damals französischen Niger und dem damals britischen Nigeria Abgaben zu entrichten waren. Die schlecht ausgebildeten und wenig kontrollierten Zöllner kamen aus den Reihen der tirailleurs sénégalais.[5]
Die Landgemeinde Dan-Issa ging als Verwaltungseinheit 2002 im Zuge einer landesweiten Verwaltungsreform aus dem östlichen Teil des Kantons Madarounfa hervor. Durch ein Misstrauensvotum des Gemeinderats wurde 2012 der Bürgermeister von Dan-Issa, Mahaman Rabé von der Partei RSD-Gaskiya, abgesetzt.[6]
Bevölkerung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bei der Volkszählung 2012 hatte die Landgemeinde 94.841 Einwohner, die in 11.976 Haushalten lebten.[1] Bei der Volkszählung 2001 betrug die Einwohnerzahl 54.290 in 8302 Haushalten.[7] Bei der Volkszählung 2012 hatte die Landgemeinde 94.841 Einwohner, die in 11.976 Haushalten lebten.[1] Bei der Volkszählung 2001 betrug die Einwohnerzahl 54.290 in 8302 Haushalten.[7]
Im Hauptort lebten bei der Volkszählung 2012 14.358 Einwohner in 1955 Haushalten,[1] bei der Volkszählung 2001 7597 in 1168 Haushalten[7] und bei der Volkszählung 1988 6189 in 1065 Haushalten.[8]
In ethnischer Hinsicht ist die Gemeinde ein Siedlungsgebiet von Katsinawa, Azna und Fulbe.[9]
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Gemeinderat (conseil municipal) hat 23 gewählte Mitglieder. Mit den Kommunalwahlen 2020 sind die Sitze im Gemeinderat wie folgt verteilt: 14 PNDS-Tarayya, 4 CPR-Inganci, 3 PJP-Génération Doubara und 2 RSD-Gaskiya.[10]
Jeweils ein traditioneller Ortsvorsteher (chef traditionnel) steht an der Spitze von 82 Dörfern in der Gemeinde, darunter dem Hauptort.[1]
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde liegt in jener schmalen Zone entlang der Grenze zu Nigeria, die von Tounouga im Westen bis Malawa im Osten reicht, in der Bewässerungsfeldwirtschaft für Cash Crops praktiziert wird.[11] Im Hauptort gibt es einen Markt.[12] Dieser wurde nach 1960, dem Jahr der staatlichen Unabhängigkeit Nigers, etabliert.[13] Das staatliche Versorgungszentrum für landwirtschaftliche Betriebsmittel und Materialien (CAIMA) unterhält eine Verkaufsstelle im Hauptort.[14] Die Niederschlagsmessstation im Hauptort liegt auf 403 m Höhe und wurde 1981 in Betrieb genommen.[15] Beim Dorf Garin Liman wird Gold abgebaut.[16]
Der CEG Dan-Issa und der CEG FA Dan-Issa sind allgemein bildende Schulen. Das Kürzel CEG steht dabei für Collège d’Enseignement Général und das für einen Schwerpunkt auf die arabische zusätzlich zur französischen Sprache hinweisende Kürzel CEG FA für Collège d’Enseignement Général Franco-Arabe.[17] Beim Centre de Formation aux Métiers de Dan-Issa (CFM Dan-Issa) handelt es sich um ein Berufsausbildungszentrum.[18] Gesundheitszentren des Typs Centre de Santé Intégré (CSI) sind im Hauptort und in der Siedlung Guidan Basso vorhanden. Das Gesundheitszentrum im Hauptort verfügt über ein eigenes Labor und eine Entbindungsstation.[19]
Durch die Gemeinde, unter anderem durch den Hauptort, verläuft die Nationalstraße 9 zwischen der Regionalhauptstadt Maradi und der Staatsgrenze mit Nigeria. Der Hauptort und das Dorf Tapkin Guiwa sind über die Route 424, eine einfache Piste, miteinander verbunden.[20]
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d e Répertoire National des Localités (ReNaLoc). (RAR) Institut National de la Statistique de la République du Niger, Juli 2014, S. 258–261, abgerufen am 7. August 2015 (französisch).
- ↑ Loi n° 2002-014 du 11 JUIN 2002 portant création des communes et fixant le nom de leurs chefs-lieux. République du Niger, 11. Juni 2002.
- ↑ Julien Rechenmann: Catalogue des stations gravimétriques réoccupables en Afrique Occidentale. Mesures effectuées de 1953 à 1965. ORSTOM, Bondy 1966, S. 78 (core.ac.uk [PDF; abgerufen am 9. Oktober 2022]).
- ↑ Rapport Mensuel de Monitoring de Protection. Région de Maradi. Mars 2021. (PDF) UNHCR, 6. April 2021, S. 9, archiviert vom am 18. Januar 2022; abgerufen am 16. Dezember 2024 (französisch).
- ↑ Hassane Gandah Nabi: Commerçants et entrepreneurs du Niger (1922–2006). L’Harmattan, Paris 2013, ISBN 978-2-336-29136-9, S. 43.
- ↑ Souley Moutari: Gouvernance locale dans la région de Maradi. Le maire de la commune rurale de Dan Issa destitué. In: Tamtam Info. 6. Dezember 2012, archiviert vom am 22. April 2014; abgerufen am 14. Januar 2022 (französisch).
- ↑ a b c Répertoire National des Communes (RENACOM). (RAR-Datei) Institut National de la Statistique, abgerufen am 8. November 2010 (französisch).
- ↑ Recensement Général de la Population 1988: Répertoire National des Villages du Niger. Bureau Central de Recensement, Ministère du Plan, République du Niger, Niamey März 1991, S. 125 (web.archive.org [PDF; abgerufen am 4. Mai 2019]).
- ↑ Yveline Poncet: Cartes ethno-démographiques du Niger au 1/1 000 000. Notice des cartes (= Etudes nigériennes. Nr. 32). Centre Nigérien de Recherches en Sciences Humaines, Niamey 1973, Annex: République du Niger: Carte ethno-démographique au 1:1 000 000 (odsef.fss.ulaval.ca [PDF; abgerufen am 31. Januar 2021]).
- ↑ Résultats élections – Communales. Commission Électorale Nationale Indépendante, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 7. Januar 2021; abgerufen am 2. Januar 2021 (französisch). Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Comprendre l’économie des ménages ruraux au Niger. (PDF) Save the Children UK, 2009, S. 8, abgerufen am 2. September 2020 (französisch).
- ↑ Bulletin mensuel des produits agricoles n°271 du mois de juin 2019. (PDF) Système d’Information sur les Marchés Agricoles, Ministère du Commerce et de la Promotion du secteur privé, République du Niger, Juni 2019, S. 10, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 19. April 2021; abgerufen am 23. März 2021 (französisch). Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Seyni Hamadou: Évolution à long terme des productions agricoles, du système de commercialisation et des prix des produits dans la zone de Maradi (= Working Paper. Nr. 32). Drylands Research, Crewkerne 2000, S. 14 (drylandsresearch.iied.org [PDF; abgerufen am 27. Oktober 2024]).
- ↑ CAIMA. In: Béret Vert. Bulletin de Liaison et d’Information des Forces Armées Nigériennes. Nr. 17, Mai 2013, S. 28.
- ↑ Evaluation Hydrologique de l’Afrique Sub-Saharienne. Pays de l’Afrique de l'Ouest. Rapport de Pays: Niger. Mott MacDonald International / BCEOM / SOGREAH / ORSTOM, Cambridge / Montpellier / Grenoble August 1992, Annexe E: Liste des postes pluviométriques, S. 6 (horizon.documentation.ird.fr [PDF; abgerufen am 16. März 2022]).
- ↑ Maradi : des dizaines de personnes ensevelies dans l’effondrement d’une mine d’or artisanale. In: ActuNiger. 8. November 2021, abgerufen am 6. Dezember 2024 (französisch).
- ↑ Niger – Recensement Scolaire 2008–2009, Enquête statistique. Dictionnaire des donnèes. Institut National de la Statistique de la République du Niger, 28. November 2013, ehemals im ; abgerufen am 10. November 2020 (französisch). (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven) (nicht mehr online verfügbar)
- ↑ Annuaire statistique. Année scolaire 2020–2021. Edition 2022. (PDF) Direction des Statistiques et de la Digitalisation, Ministère de l’Enseignement Technique et de la Formation Professionnelle, République du Niger, 18. Oktober 2022, S. 7 und 90, abgerufen am 18. Mai 2023 (französisch).
- ↑ Niger DSS. In: Systeme Nationale d’Information Sanitaire (SNIS). Ministère de la Santé Publique, République du Niger, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 8. Januar 2023; abgerufen am 10. November 2020 (französisch). Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Sahia Ibrahim Baoulé Balarabé, Seyni Soumana Samba, Guillaume Poirel: Annuaire Statistique du Ministère de l’Équipement 2016–2020. Edition 2021. Annexe 1: Répertoire des routes. (PDF) Institut National de la Statistique (INS) du Niger, November 2021, S. 65–73, archiviert vom am 26. Januar 2023; abgerufen am 1. Juli 2024 (französisch).