Das Unaufhörliche

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Das Unaufhörliche ist ein Oratorium in drei Teilen für Soli, gemischten Chor, Knabenchor und Orchester von Paul Hindemith (Musik) und Gottfried Benn (Text). Die Uraufführung erfolgte am 21. November 1931 in Berlin bei der 2. Tagung für Rundfunkmusik durch den Philharmonischen Chor und das Philharmonische Orchester unter Otto Klemperer.[1] Die Veröffentlichung erfolgte bei Schotts Söhne, Mainz, 1931; zeitgleich eine separate Textausgabe mit unbedeutenden textlichen Abweichungen. Benn selbst veröffentlichte eine gekürzte Fassung des lyrischen Textes erstmals in seinen Ausgewählten Gedichten von 1936, zugleich mit 2 nicht komponierten "Studien" ("Choräle").[2] Die gleiche Textauswahl erschien dann in Die Trunkene Flut (1949) und in Gesammelte Gedichte (1956).[3]

Gottfried Benn schrieb zu diesem Oratorium eine Einleitung. Dort erläutert er: „Wir wissen von der Schöpfung nichts, als daß sie sich verwandelt –, und das Unaufhörliche soll ein Ausdruck für diesen weitesten Hintergrund des Lebens sein, sein elementares Prinzip der Umgestaltung und der rastlosen Erschütterung seiner Formen.“[4] Im Fortgang dieser Einleitung führt Benn aus, dass dieser Gedanke der sich ewig wandelnden Schöpfung von Heraklit herkommend über die Griechen sich in der deutschen Literatur schließlich in Goethes Faust und dann bei Nietzsches Also sprach Zarathustra finde. Benn versteht das Unaufhörliche nicht als religiöses oder philosophisches, sondern als „universelles Prinzip ..., das seit Anfang in der Menschheit lebt und das Beziehung hat zum Schicksalhaften ...“[5]

  • Siglind Bruhn: "Das Unaufhörliche, ein weltliches Oratorium." In: Hindemiths große Vokalwerke. Hindemith-Trilogie Band II. Waldkirch: Edition Gorz 2010, ISBN 978-3-938095-14-0, S. 127–178.
  • Gottfried Benn: Sämtliche Werke. Stuttgarter Ausgabe. 7 Bände in 8 Teilen. Hrsg. von Gerhard Schuster (Band I–V) und Holger Hof (Band VI und VII/1 u. VII/2). Klett-Cotta, Stuttgart 1986–2003, ISBN 3-608-93943-1. In:
    • Band I: Gedichte 1 [Gesammelte Gedichte 1956]. 1986, S. 136ff. (mit Kommentar).
    • Band VII/1: Szenen und andere Schriften. 2003 (mit Kommentar).
  • Gottfried Benn: Briefe in drei Bänden. Band 3: Briefe an Paul Hindemith. Hrsg. Ann Clark Fehn. Mit einem Essay von Dieter Rexroth. Limes, Wiesbaden/München 1978.
  • Gottfried Benn: Briefe. Band 4: Briefe an Tilly Wedekind. Hrsg. Marguerite Valerie Schlüter. Klett-Cotta, Stuttgart 1986.
  • Martin Andris: Music non-stop. Paul Hindemiths Geschichtskonzeptionen vor dem Ende der Weimarer Republik (= Rombach Wissenschaften. Reihe Litterae. Bd. 236). Rombach, Freiburg i.Br./Berlin/Wien 2019, ISBN 978-3-7930-9920-8.

Einzelnachweise

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  1. Gottfried Benn, Briefe. Band 4: Briefe an Tilly Wedekind. Hrsg. Marguerite Valerie Schlüter. Klett-Cotta, Stuttgart 1986, S. 293 (Anm. des Herausgebers zu Brief Nr. 22 vom 27. Juli 1931.)
  2. Nachgewiesen in Gottfried Benn: Sämtliche Werke. Bd. I (1986), S. 402f. (Kommentar zu S. 136ff.).
  3. Nachweis ebd.
  4. Gottfried Benn: Gesammelte Werke in vier Bänden. Band 3: Gedichte. 10. Auflage. Klett-Cotta, Stuttgart 1996, S. 599.
  5. Gottfried Benn: Gesammelte Werke in vier Bänden. Band 3: Gedichte. 10. Auflage. Klett-Cotta, Stuttgart 1996, S. 600.