Silberg (Dautphetal)

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Silberg
Gemeinde Dautphetal
Wappen von Silberg
Koordinaten: 50° 51′ N, 8° 30′ OKoordinaten: 50° 51′ 25″ N, 8° 29′ 47″ O
Höhe: 330 (330–370) m ü. NHN
Fläche: 4,5 km²[1]
Einwohner: 429 (2020)[2]
Bevölkerungsdichte: 95 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Juli 1974
Postleitzahl: 35232
Vorwahl: 06468
Karte
Lage von Silberg in der Gemeinde Dautphetal
Die Gemeinde Dautphetal mit Silberg im Nordwesten
Die Gemeinde Dautphetal mit Silberg im Nordwesten

Silberg (mundartlich Sillverich oder Sillberch) ist ein Dorf im Hessischen Hinterland und als solches ein Ortsteil der Großgemeinde Dautphetal im mittelhessischen Landkreis Marburg-Biedenkopf.

Silberg liegt im Westen des Landkreises Marburg-Biedenkopf auf ca. 330–370 m ü. NN in den Ausläufern des Rheinischen Schiefergebirges. Die Stadt Biedenkopf ist etwa 7,8 km entfernt und Dautphe etwa 2,3 km.

Silberg liegt im Naturraum Breidenbacher Grund, der sich im Norden des Gladenbacher Berglandes befindet, am Schwindelbach, der über den Fortbach nach Osten und damit von links in die Dautphe entwässert. Nördlich schließt sich das große Waldgebiet um den Schwarzenberg an.

Von den Anfängen bis zur Gebietsreform in Hessen

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Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Silberg erfolgte unter dem Namen Sulberg im Jahr 1339 in einem Nassau-Dillenburger Mannbbuch.[1] Der Ort gehörte, als Teil des Gerichts Dautphe im Amt Biedenkopf, bis 1567 zur Landgrafschaft Hessen, von 1567 bis 1604 zu Hessen-Marburg. Die Herren von Hohenfels waren Lehnsinhaber in der Region. Von 1604 bis 1627 war die Vorherrschaft über das Amt Biedenkopf zwischen der Landgrafschaft Hessen-Kassel und der Landgrafschaft Hessen-Darmstadt strittig, von 1627 bis 1806 gehörte das Amt Biedenkopf bzw. Silberg zur Landgrafschaft Hessen-Darmstadt bzw. nach 1806 zum Großherzogtum Hessen und ab 1866 zur preußischen Provinz Hessen-Nassau.

Die Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen berichtet 1830 über Silberg:

„Silberg (L. Bez. Gladenbach) evangel. Filialderf; liegt 234 St. von Gladenbach, hat 33 Häuser und 192 Einwohner, die alle evangelisch sind. Hier ist auf dem Schwarzenstein ein Kupferbergwerk, die Ludwigsgrube genannt, das auf Staatskosten betrieben wird, aber jetzo in Zubuße stehet und namentlich im Jahr 1827 einen Verlust von 2153 fl. brachte. Dieses Werk, das fast ausgebaut ist, liefert edle Kupferkiese und Buntkupfererze, die sobald einige hundert Centner beisammen sind, in der Kupferhütte zu Breidenbach geschmolzen werden. Diese Ludwigsgrube war lange Zeit der Hauptgegenstand des Bergbaus der Breidenbacher Gewerkschaft. Im Jahr 1731 wurde in der Gegend nach Stahlstein geschürft. Der frühere Namen war Sulberg.“[3]

Seit der hessischen Gebietsreform 1974 ist Silberg Teil der Großgemeinde Dautphetal im seitdem bestehenden Landkreis Marburg-Biedenkopf in Hessen. Silberg war stets von der Landwirtschaft geprägt, aber Bergbau wurde auch im Dorf betrieben. Der Bergbau ist seit 1562 im Dorf belegt und der Kupfererzbergbau gewann vor allem von 1730 bis 1820 an Bedeutung. In diesem Zeitraum durchlief Silberg einen wirtschaftlichen Aufschwung.

Zum 1. Juli 1974 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Silberg im Zuge der Gebietsreform in Hessen mit 11 weiteren Gemeinden kraft Landesgesetz zur neuen Großgemeinde Dautphetal zusammengeschlossen.[4][5] Sitz der Gemeindeverwaltung wurde der Ortsteil Dautphe. Für alle ehemals eigenständigen Gemeinden von Dautphetal wurden Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnungeingerichtet.[6]

Territorialgeschichte und Verwaltung im Überblick

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Die folgende Liste zeigt im Überblick die Territorien, in denen Silberg lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[1][7][8]

Einwohnerentwicklung

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Einwohnerstruktur

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Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Silberg 450 Einwohner, darunter 6 Ausländer (1,3 %). Nach dem Lebensalter waren 90 Einwohner unter 18 Jahren, 181 zwischen 18 und 49, 72 zwischen 50 und 64 und 99 Einwohner älter.[14] Die Einwohner lebten in 168 Haushalten. Davon waren 36 Singlehaushalte, 48 Paare ohne Kinder und 66 Paare mit Kindern, sowie 15 Alleinerziehende und 6 Wohngemeinschaften. In 36 Haushalten lebten ausschließlich Senioren, während in 99 Haushaltungen nur Menschen unter 65 wohnten.[14]

Einwohnerzahlen

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Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
• 1577: 011 Hausgesesse
• 1630: 012 Hausgesesse (8 zweispännige, l einspännige Ackerleute, 2 Einläuftige).
• 1677: 012 Hausgründe, 3 ledige Personen.
• 1742: 028 Haushalte
• 1791: 115 Einwohner[15]
• 1800: 156 Einwohner[16]
• 1806: 163 Einwohner, 24 Häuser[12]
• 1829: 192 Einwohner, 33 Häuser[3]
Silberg: Einwohnerzahlen von 1791 bis 2018
Jahr  Einwohner
1791
  
115
1800
  
156
1806
  
163
1829
  
192
1834
  
207
1840
  
215
1846
  
227
1852
  
226
1858
  
237
1864
  
209
1871
  
208
1875
  
260
1885
  
236
1895
  
243
1905
  
278
1910
  
292
1925
  
324
1939
  
321
1946
  
477
1950
  
443
1956
  
408
1961
  
380
1967
  
388
1980
  
?
1990
  
?
2000
  
?
2011
  
450
2016
  
457
2018
  
433
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[1]; nach 1970: Gemeinde Dautphetal (webarchiv); Zensus 2011[14]

Religionszugehörigkeit

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Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
• 1826: 192 evangelische (= 100 %) Einwohner[3]
• 1885: 231 evangelische (= 97,88 %), keine katholischen, 5 anderes konfessionelle christliche (= 2,12 %) Einwohner
• 1961: 316 evangelische (= 83,16 %), 59 römisch-katholische (= 15,53 %) Einwohner

Erwerbstätigkeit

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Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
• 1867: Erwerbspersonen: 62 Landwirtschaft, l Erziehung und Unterricht.
• 1961: Erwerbspersonen: 108 Land- und Forstwirtschaft, 101 produzierendes Gewerbe, 16 Handel und Verkehr, 8 Dienstleistungen und sonstiges.

Der Ortsvorsteher von Silberg ist zurzeit Harald Velte.

Wappen und Flagge

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Hiss- und Bannerflagge

Am 26. August 1956 genehmigte der Hessische Minister des Innern das Wappen mit folgender Beschreibung:

Wappen von Silberg
Wappen von Silberg
Blasonierung: „In Silber aus einem grünen, mit einem silbernen Kleeblatt belegten Dreiberg wachsend ein offenes rotes Flügelpaar.“[17]
Wappenbegründung: Das Wappen vereinigt drei Elemente in sich. Ein rotes Flügelpaar weist auf das Wappen der Herren von Hohenfels hin. Mit dem Flügelpaar ist ein Dreiberg verbunden, der als redendes Element die Silbe „-berg“ des Ortsnamens darstellt. Der grüne Dreiberg ist mit einem silbernen Kleeblatt belegt.

Die anlässlich der 675-Jahr-Feier entstandene, nichtamtliche Dorfflagge ist zweigeteilt von Rot und Weiß; das Wappen ist in der Mitte aufgelegt.

Freizeit und Erholung

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  • Radwander- und Wandermöglichkeiten
  • Freibäder in umliegenden Orten

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f g Silberg, Landkreis Marburg-Biedenkopf. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 14. November 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. Ortsteile der Gemeinde: Silberg. In: Webauftritt. Gemeinde, abgerufen im Oktober 2021.
  3. a b c Georg Wilhelm Justin Wagner: Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen: Provinz Oberhessen. Band 3. Carl Wilhelm Leske, Darmstadt August 1830, OCLC 312528126, S. 269 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Biedenkopf und Marburg und der Stadt Marburg (Lahn) (GVBl. II 330-27) vom 12. März 1974. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1974 Nr. 9, S. 154, § 20 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 3,0 MB]).
  5. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 350 f. (f. Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  6. Hauptsatzung. (PDF; 88 kB) § 7. In: Webauftritt Dautphetal. Gemeinde, abgerufen im Oktober 2021.
  7. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  8. Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band 13. G. Jonghause’s Hofbuchhandlung, Darmstadt 1872, OCLC 162730471, S. 12 ff. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  9. Die Zugehörigkeit des Amtes Biedenkopf anhand von Karten aus dem Geschichtlicher Atlas von Hessen: Hessen-Marburg 1567–1604., Hessen-Kassel und Hessen-Darmstadt 1604–1638. und Hessen-Darmstadt 1567–1866.
  10. Wilhelm von der Nahmer: Handbuch des Rheinischen Particular-Rechts: Entwickelung der Territorial- und Verfassungsverhältnisse der deutschen Staaten an beiden Ufern des Rheins : vom ersten Beginnen der französischen Revolution bis in die neueste Zeit. Band 3. Sauerländer, Frankfurt am Main 1832, OCLC 165696316, S. 7 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  11. a b Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band 13. G. Jonghause’s Hofbuchhandlung, Darmstadt 1872, OCLC 162730471, S. 27 ff., § 40 Punkt 6d) (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  12. a b Hessen-Darmstädter Staats- und Adresskalender 1806. Im Verlag der Invaliden-Anstalt, Darmstadt 1806, S. 240 (Online in der HathiTrust digital library).
  13. Neuste Länder und Völkerkunde. Ein geographisches Lesebuch für alle Stände. Kur-Hessen, Hessen-Darmstadt und die freien Städte. Band 22. Weimar 1821, S. 415 (online bei Google Books).
  14. a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,0 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 26 und 66, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020;.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/statistik.hessen.de
  15. Hessen-Darmstädter Staats- und Adresskalender 1791. Im Verlag der Invaliden-Anstalt, Darmstadt 1791, S. 186 (Online in der HathiTrust digital library).
  16. Hessen-Darmstädter Staats- und Adresskalender 1800. Im Verlag der Invaliden-Anstalt, Darmstadt 1800, S. 198 (Online in der HathiTrust digital library).
  17. Genehmigung eines Wappens der Gemeinde Silberg im Landkreis Biedenkopf, Regierungsbezirk Wiesbaden vom 8. September 1956. In: Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1956 Nr. 9, S. 916, Punkt 824 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF]).