Davide Rebellin
Davide Rebellin (2015) | |
Zur Person | |
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Geburtsdatum | 9. August 1971 |
Sterbedatum | 30. November 2022 |
Nation | Italien |
Disziplin | Straße |
Fahrertyp | Klassikerfahrer |
Körpergröße | 171 cm |
Renngewicht | 63 kg |
Internationale Team(s) | |
1992–1995 1996 1997 1998–1999 2000–2001 2002–2008 2009 2011 2012 2013–2016 2017 2018 2019–2020 2021–2022 |
GB-Maglificio MG Team Polti La Française des Jeux Team Polti Liquigas-Pata Team Gerolsteiner Serramenti PVC Diquigiovanni Miche-Guerciotti (ab 3. Mai) Meridiana Kamen Team CCC Kuwait-Cartucho.es Sovac-Natura4Ever (bis 15. April) Meridiana Kamen Team Work Service-Vitalcare-Vega |
Wichtigste Erfolge | |
Lüttich–Bastogne–Lüttich 2004
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Davide Rebellin (* 9. August 1971 in San Bonifacio; † 30. November 2022 in Montebello Vicentino[1]) war ein italienischer Radrennfahrer.
Karriere
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Als Amateur gewann Rebellin das Straßenrennen bei den Mittelmeerspielen 1991 in Athen. Rebellin begann seine Profikarriere 1995 bei dem Radsportteam MG-Technogym. Sein Durchbruch gelang ihm beim Giro d’Italia 1996, den er auf Platz sechs der Gesamtwertung abschloss, nachdem er die siebte Etappe gewonnen und dadurch das Maglia Rosa des Gesamtführenden erobert hatte, welches er bis zur zwölften Etappe verteidigte.
Er entwickelte sich in den folgenden Jahren zu einem Spezialisten für kürzere Etappenrennen und Eintagesrennen. So gewann er 1997 mit der Meisterschaft von Zürich und der Clásica San Sebastián seine ersten Weltcup-Rennen. 2001 gewann er das Etappenrennen Tirreno–Adriatico und 2004 als erster Fahrer überhaupt nacheinander die drei Frühjahrsklassiker Amstel Gold Race, La Flèche Wallonne sowie Lüttich–Bastogne–Lüttich. Den Sieg beim Wallonischen Pfeil konnte er 2007 und 2009 wiederholen. 2008 gewann er die Gesamtwertung von Paris–Nizza.
Nachdem Rebellin über mehrere Jahre nicht in die italienische Nationalmannschaft berufen worden war, nahm Rebellin im September 2004 die argentinische Staatsbürgerschaft an, um im Trikot Argentiniens bei den UCI-Straßen-Weltmeisterschaften 2004 anzutreten. Seine Teilnahme für Argentinien wurde jedoch wenige Tage vor dem Rennen durch die UCI auf Grund eines Formfehlers abgelehnt.[2]
Später fuhr er wieder für den italienischen Verband und schloss das Straßenrennen bei den Olympischen Sommerspielen 2008 auf dem zweiten Platz ab. Allerdings ergaben Nachkontrollen Ende April 2009 die Einnahme von CERA im Vorfeld des Rennens. Im November 2009 wurde ihm daraufhin die gewonnene Silbermedaille aberkannt.[3][4] Die Entscheidung des Internationalen Olympischen Komitees wurde vom Internationalen Sportgerichtshof im Jahr 2010 bestätigt und Rebellin hierauf vom für ihn zuständigen monegassischen Verband für zwei Jahre gesperrt.[5]
Nach Ablauf seiner Sperre fuhr Rebellin nur noch für kleinere Teams, konnte aber auch im fortgeschrittenen Alter mehrere internationale Wettbewerbe gewinnen, so z. B. 2011 die Tre Valli Varesine, 2014 den Giro dell’Emilia und 2015 die Coppa Agostoni. Mit dem Veneto Classic, den er auf Platz 30 beendete, bestritt er im Oktober 2022 im Alter von 51 Jahren sein letztes internationales Straßenradrennen und beendete damit seine Laufbahn als Straßenfahrer.[6] Rebellin, der an der ersten Gravel-Weltmeisterschaften 2022 teilnahm, plante weiterhin Gravelrennen zu bestreiten.[7]
Tod
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am Morgen des 30. November 2022 kam Rebellin bei einer Trainingsfahrt auf der Regionalstraße 11 in der kleinen Gemeinde Montebello Vicentino ums Leben, als sein Rad von einem Lastkraftwagen gerammt wurde.[7][8][9] Der deutsche Fahrer des Lkw einer Spedition aus Recke beging Unfallflucht,[10] konnte aber aufgrund von Zeugenaussagen und Kamerabildern identifiziert werden.[11] Er war in Italien bereits in der Vergangenheit wegen Unfallflucht verurteilt worden, ebenso war ihm zeitweise aufgrund von Trunkenheit am Steuer der Führerschein entzogen worden.[12] Er wurde am 15. Juni 2023 in Nordrhein-Westfalen verhaftet, an Italien überstellt und im Oktober 2024 zu vier Jahren Haft verurteilt.[13]
Erfolge
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1996
- eine Etappe Giro d’Italia
1997
1998
- Tre Valli Varesine
- Giro del Veneto
- eine Etappe Tour de la Région Wallonne
- eine Etappe Tour de Suisse
1999
- Gesamtwertung Mittelmeer-Rundfahrt
- eine Etappe Mittelmeer-Rundfahrt
- eine Etappe Critérium International
- Tour du Haut-Var
- Giro del Veneto
- Giro del Friuli
2000
2001
- Gesamtwertung Mittelmeer-Rundfahrt
- Gesamtwertung und eine Etappe Tirreno–Adriatico
- Giro di Romagna
- zwei Etappen Baskenland-Rundfahrt
- eine Etappe Brixia Tour
- Grand Prix Chiasso
- GP Industria e Commercio Artigianato
- Coppa delle Nazioni - Memorial Fausto Coppi
- GP Industria & Commercio di Prato
2002
- GP Citta di Camaiore
- LuK-Cup Bühl
2003
- Rund um den Henninger-Turm
- eine Etappe Paris–Nizza
- GP Industria & Commercio di Prato
2004
2005
- eine Etappe Brixia Tour
2006
- Giro dell’Emilia
- Gesamtwertung und eine Etappe Brixia Tour
2007
- Flèche Wallonne
- Gesamtwertung und eine Etappe Brixia Tour
2008
- Tour du Haut-Var
- Gesamtwertung Paris–Nizza
2009
- zwei Etappen Ruta del Sol
- La Flèche Wallonne
2011
2012
- eine Etappe Slowakei-Rundfahrt
- Gesamtwertung und eine Etappe Tour du Gévaudan Languedoc-Roussillon
2013
- zwei Etappen Szlakiem Grodów Piastowskich
- Gesamtwertung und eine Etappe Sibiu Cycling Tour
2014
- Mannschaftszeitfahren Sibiu Cycling Tour
- Giro dell’Emilia
2015
- Mannschaftszeitfahren Settimana Internazionale
- eine Etappe Türkei-Rundfahrt
- Coppa Agostoni
2017
- Gesamtwertung und eine Etappe Banyuwangi Tour de Ijen
- eine Etappe Tour of Iran
2018
- eine Etappe Tour International de la Wilaya d’Oran
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Davide Rebellin in der Datenbank von ProCyclingStats.com
- Davide Rebellin in der Datenbank von Radsportseiten.com
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Alessio Morra: È morto Davide Rebellin, travolto e ucciso da un camion mentre si allenava: ciclismo sotto shock. In: fanpage.it. 30. November 2022, abgerufen am 1. Dezember 2022 (italienisch).
- ↑ Rebellin darf doch nicht bei WM starten. In: faz.net. FAZ, 1. Oktober 2004, abgerufen am 1. Dezember 2022.
- ↑ IOC EXECUTIVE BOARD DECISION REGARDING DAVIDE REBELLIN. Internationales Olympisches Komitee, 17. November 2009, archiviert vom am 30. September 2023; abgerufen am 9. September 2024.
- ↑ Rad: Rebellin muss Olympia-Silber abgeben. In: diepresse.com. Die Presse, 17. November 2009, abgerufen am 1. Dezember 2022.
- ↑ Italiens Rad-Ass Rebellin für zwei Jahre gesperrt. In: krone.at. Kronen Zeitung, 29. September 2010, abgerufen am 1. Dezember 2022.
- ↑ Davide Rebellin chiude oggi sulle strade di casa la sua lungissima carriera. In: tuttobiciweb.it. 16. Oktober 2022, abgerufen am 1. Dezember 2022 (italienisch).
- ↑ a b Barry Ryan: Davide Rebellin, 51, killed in collision with truck. In: cyclingnews.com. 30. November 2022, abgerufen am 1. Dezember 2022 (englisch).
- ↑ Rebellin in Italien bei Kollision mit LKW gestorben. In: radsport-news.com. Abgerufen am 1. Dezember 2022.
- ↑ Davide Rebellin tödlich verunglückt. In: spiegel.de. Der Spiegel, 30. November 2022, abgerufen am 1. Dezember 2022.
- ↑ Ciro Scognamiglio: Ciclismo sconvolto: è morto Davide Rebellin, investito da un camion pirata. In: gazzetta.it. La Gazzetta dello Sport, 30. November 2022, abgerufen am 1. Dezember 2022 (italienisch).
- ↑ Enrico Ferro: Individuato il camionista che ha investito Davide Rebellin: è un tedesco 62enne. In: repubblica.it. La Repubblica, 2. Dezember 2022, abgerufen am 1. März 2023 (italienisch).
- ↑ Kristin Haug: Deutscher Lkw-Fahrer überfuhr Radprofi Rebellin und flüchtete offenbar vom Unfallort. In: spiegel.de. dpa, 3. Dezember 2022, abgerufen am 1. März 2023.
- ↑ Prozess in Italien: Deutscher Lkw-Fahrer nach Tod von Ex-Radprofi Rebellin schuldig gesprochen In: Spiegel Online vom 14. Oktober 2024
Personendaten | |
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NAME | Rebellin, Davide |
KURZBESCHREIBUNG | italienischer Radrennfahrer mit argentinischem Pass |
GEBURTSDATUM | 9. August 1971 |
GEBURTSORT | San Bonifacio, Italien |
STERBEDATUM | 30. November 2022 |
STERBEORT | Montebello Vicentino |
- Radsportler (Italien)
- Olympiateilnehmer (Italien)
- Teilnehmer der Olympischen Sommerspiele 1992
- Teilnehmer der Olympischen Sommerspiele 2008
- Unfallopfer (Radsport)
- Dopingfall im Radsport
- Doping in Italien
- Träger des Verdienstordens der Italienischen Republik (Offizier)
- Italiener
- Geboren 1971
- Gestorben 2022
- Mann