Der Bulle von Tölz: Tod eines Strohmanns
Tod eines Strohmanns ist ein deutscher Fernsehfilm von Wigbert Wicker aus dem Jahr 1998 nach einem Drehbuch von Franz Xaver Sengmüller. Es ist die 15. Folge der Krimiserie Der Bulle von Tölz mit Ottfried Fischer als Hauptdarsteller in der Rolle des Hauptkommissars Benno Berghammer. Die Erstausstrahlung erfolgte am 19. April 1998 auf Sat.1.
Handlung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bei einer Trachtenmodenschau beobachtet Resi Berghammer, wie der Immobilienhändler Raimund Wendl schwankend ins Schwimmbecken fällt. Für ihn kommt jede Hilfe zu spät, er hat eine Stichwunde im Rücken; für die Tat selbst gibt es keine Zeugen. Am Tatort wird das Futteral eines Hirschfängers gefunden; im Taschenkalender des Opfers stehen Großbuchstaben mit Uhrzeiten – wie sich später herausstellt, die Anfangsbuchstaben von Frauen, mit denen Wendl ein Verhältnis hatte, darunter die Ehefrau von Landrat Siegfried Wallner sowie Katja Flemisch, der Verlobten des Bauunternehmers Anton Rambold, außerdem die minderjährige Tochter des Notars Rudolf Wohlschlager. Letzterer scheint das stärkste Motiv zu haben, doch ihm war aus geschäftlichen Gründen ein lebender Wendl nützlicher als ein toter.
Kommissar Benno Berghammer, der sich in Wendls Sekretärin Brigitte Neuhierl verliebt hat, folgt mit Kollegin Sabrina Lorenz und seiner neuen Freundin einer Einladung des Baulöwen Rambold zu einer Party. Dort erfährt Berghammer, dass Wendl als Strohmann für Rambold fungiert hat, um die Grundstücke für das „Projekt Sonnleiten“ günstiger zu bekommen.
Der Immobilienmakler Vitus Sagstetter, Wendls ehemaliger Geschäftspartner, sagt gegenüber Kommissarin Lorenz zu seinem Verhältnis mit Brigitte Neuhierl aus, sie sei seine Tanzpartnerin im Trachtenverein gewesen, dann seine Sekretärin, bis sie von Wendl abgeworben worden sei. Wenn es nach ihm gegangen wäre, wären sie längst verheiratet. Da Sagstetter einen Hirschfänger besitzt, nimmt Lorenz das Messer mit, um es kriminaltechnisch untersuchen zu lassen; das Futteral ist allerdings nicht auffindbar. Als sich herausstellt, dass es sich um die Tatwaffe handelt, wird Sagstetter festgenommen; er bestreitet die Tat jedoch vehement und vermutet, jemand habe den Hirschfänger entwendet und nach der Tat zurückgelegt; sein Bauernhaus sei Tag und Nacht offen.
Kommissar Berghammer fällt plötzlich siedend heiß ein, dass die einzige Person, die Sagstetter lange genug kennt, um zu wissen, dass er einen Hirschfänger in seiner Komode hat, ausgerechnet Brigitte Neuhierl ist. Er findet sie bewusstlos in ihrer Wohnung und ruft einen Notarzt. Im Krankenhaus kann ihr Leben gerettet werden. In ihrem Abschiedsbrief legt sie ein umfassendes Geständnis ab. Unter anderem schreibt sie, Treue sei für Raimund Wendl ein Fremdwort gewesen; das Leben mit ihm sei für sie die Hölle gewesen; ihre Verzweiflung habe ihn höchstens amüsiert, aber sie habe sich nicht von ihm trennen können. Sie habe lange auf eine Gelegenheit warten müssen, um ihn zu zerstören, sonst hätte er sie zerstört.
Hintergrund
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Dreharbeiten erfolgten in Bad Tölz und Spitzingsee;[1] als Schauplatz für die „Pension Resi“ diente das Hollerhaus Irschenhausen.
Kritik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Programmzeitschrift TV Spielfilm schreibt: „Der knifflige Fall ist eine Mordsgaudi.“[2]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Joachim Winter: Der Bulle von Tölz. Tod eines Strohmanns. Bastei Lübbe 1998, ISBN 978-3-404-12738-2
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Tod eines Strohmanns – derbullevontoelz.de ( vom 29. April 2016 im Internet Archive)
- ↑ Der Bulle von Tölz: Tod eines Strohmanns. In: TV Spielfilm. Abgerufen am 31. Dezember 2021.