Derivierte Kategorie
Die derivierte Kategorie einer abelschen Kategorie ist ein wichtiges Objekt in der modernen homologischen Algebra. Sie wurde durch Grothendiecks Student Verdier eingeführt.[1]
Quasiisomorphismus
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zuerst bildet man die abelsche Kategorie aller Kettenkomplexe in . Ein Kettenhomomorphismus in heißt ein Quasiisomorphismus, falls er unter Homologie zu einem Isomorphismus wird, das heißt falls ein Isomorphismus ist für jede ganze Zahl .
Homotopie-Kategorie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Analog zur herkömmlichen Homotopie-Kategorie bildet man die Homotopie-Kategorie , indem man kettenhomotope Morphismen in miteinander identifiziert. ist eine triangulierte Kategorie.
Derivierte Kategorie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Analog zur Lokalisierung bildet man die derivierte Kategorie aus , indem man sämtliche Quasiisomorphismen für invertierbar erklärt.
Mengentheoretisches Problem
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seien zwei Objekte aus . In ist die Gesamtheit aller Morphismen von nach nicht immer eine Menge.[2] Die wichtigsten Arbeiten halten dieses Problem für unwesentlich.[3]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Sergei I. Gelfand, Yuri I. Manin: Methods of Homological Algebra. 2. Auflage. Springer, Berlin 2003, ISBN 3-642-07813-3.
- Wolfgang Soergel: Derivierte Kategorien und Funktoren. (PDF) Mathematisches Institut, Universität Freiburg, 7. April 2017, abgerufen am 8. April 2017 (Vorlesungsskript).
- Charles A. Weibel: An introduction to homological algebra (= Cambridge Studies in Advanced Mathematics. Nr. 38). Cambridge University Press, 1994, ISBN 0-521-43500-5, Kapitel 10.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ R. P. Thomas: Derived Categories for the Working Mathematician. In: Cumrun Vafa, S.-T. Yau (Hrsg.): Winter School on Mirror Symmetry, Vector Bundles and Lagrangian Submanifolds (Cambridge, MA, 1999) (= AMS/IP Studies in Advanced Mathematics. Nr. 23). American Mathematical Society, Providence (Rhode Island) 2001, ISBN 0-8218-2159-8, S. 349–361, arxiv:math/0001045: „… the creators of derived categories (principally Verdier, or as he is traditionally known in this context, Grothendieck’s student Verdier)“
- ↑ Für ein Beispiel von Freyd, siehe Carles Casacuberta, Amnon Neeman: Brown representability does not come for free. In: Mathematical Research Letters. Band 16, Nr. 1. International Press, 2009, ISSN 1073-2780, S. 1–5, arxiv:0807.1872.
- ↑ Charles A. Weibel: An introduction to homological algebra (= Cambridge Studies in Advanced Mathematics. Nr. 38). Cambridge University Press, 1994, ISBN 0-521-43500-5, Set-Theoretic Remark 10.3.3: „The standard references […] all ignore these set-theoretic problems.“