Deutsche Gesellschaft für Bevölkerungswissenschaft
Die Deutsche Gesellschaft für Bevölkerungswissenschaft (DGBW) war eine wissenschaftliche Vereinigung von Ärzten, Statistikern, Soziologen, Historikern und hochrangigen Verwaltungsbeamten, die bereits in der Weimarer Republik und während des nationalsozialistischen Regimes in den Feldern der Rassenhygiene und Bevölkerungswissenschaft tätig gewesen waren. Auch ihre akademischen Schüler waren in dieser Vereinigung organisiert. Die DGBW wurde 1952 gegründet und löste sich 2001 gemeinsam mit der Johann-Peter-Süßmilch-Gesellschaft für Demographie (gegründet 1990) in die Deutsche Gesellschaft für Demographie (DGD) auf.[1]
Ergänzend zur DGBW wurde 1953 die Deutsche Akademie für Bevölkerungswissenschaft (DABW) an der Universität Hamburg gegründet. Sie war das Koordinierungszentrum universitärer Forschungsprojekte zu bevölkerungswissenschaftlichen Fragen.
Erster Vorsitzender der DGBW und erster Präsident der DABW war der Hamburger Sozialhygieniker Hans Harmsen. Funktionen in der DABW übernahmen neben Harmsen: Hermann Muckermann (1. Vizepräsident), Kurt Horstmann (2. Vizepräsident), Karl Valentin Müller (Schriftführer) und Helmut Schelsky (Schatzmeister).[2]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Josef Ehmer, Ursula Ferdinand, Jürgen Reulecke (Hrsg.): Herausforderung Bevölkerung: zu Entwicklungen des modernen Denkens über die Bevölkerung vor, im und nach dem „Dritten Reich“. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2007, ISBN 978-3-531-15556-2.
- Sonja Schnitzler: Soziologie im Nationalsozialismus zwischen Wissenschaft und Politik. Elisabeth Pfeil und das „Archiv für Bevölkerungswissenschaft und Bevölkerungspolitik“. Springer VS, Wiesbaden 2012, ISBN 978-3-531-18611-5, hier besonders S. 385–396.
- Rainer Mackensen, Jürgen Reulecke (Hrsg.): Das Konstrukt „Bevölkerung“ vor, im und nach dem „Dritten Reich“, VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2005, ISBN 3-531-14807-9.
- Rainer Mackensen (Hrsg.): Bevölkerungsforschung und Politik in Deutschland im 20. Jahrhundert, VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2006 (mit einem Vorwort von Charlotte Höhn, Präsidentin der DGD), ISBN 3-531-15121-5.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Fußnoten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ dgd-online.de
- ↑ Bernhard vom Brocke: Bevölkerungswissenschaft - Quo vadis? Möglichkeiten und Probleme einer Geschichte der Bevölkerungswissenschaft in Deutschland. Mit einer systematischen Bibliographie. Leske + Budrich, Opladen 1998, ISBN 3-8100-2070-2, S. 292.