Die Heiterkeit

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Die Heiterkeit

Die Heiterkeit auf dem Berlin Festival, September 2012
Allgemeine Informationen
Herkunft Hamburg, Deutschland
Genre(s) Indie-Pop
Gründung 2010
Website dieheiterkeit.de
Gründungsmitglieder
Stella Sommer
Bass, Gesang
Rabea Erradi
Stefanie Hochmuth (bis 2013)
Aktuelle Besetzung
Gesang, Gitarre, Klavier
Stella Sommer
Ehemalige Mitglieder
Schlagzeug
Anna-Leena Lutz (2013–2015)
Schlagzeug
Philipp Wulf
Keyboard, Gesang
Sonja Deffner
Bass, Gesang
Hanitra Wagner

Die Heiterkeit ist eine deutsche Popband. Sie wurde 2010 in Hamburg gegründet und veröffentlichte 2012 ihr Debütalbum Herz aus Gold. Die Band besteht aus der Sängerin und Songwriterin Stella Sommer und einer wechselnden Live-Besetzung.

Sommer und Erradi lernten sich im Jahr 2009 beim Studium an der Universität Hamburg kennen.[1] Beide beschlossen, auch aufgrund des ähnlichen Musikgeschmacks, die Band zu gründen.[1] Sommer und Hochmuth machten zu diesem Zeitpunkt bereits zusammen Musik, die erste Probe zu dritt fand am 1. Januar 2010 statt.[2] Ohne vorangehende Konzerte oder Demosingles starteten sie das Bandprojekt. Erst hielten die drei Frauen die Band vor der Hamburger Musikszene geheim, da noch kein Bandname gefunden war. Zusammen mit diesem wurde kurze Zeit später das Logo, ein Smiley mit geradem Mund, geschaffen und die Band war endgültig gegründet. Bald darauf erschien die erste unbetitelte EP auf weißem Vinyl.[2]

Im Dezember 2010 wurde Die Heiterkeit in die „Hot für 2011“-Liste im Musikexpress aufgenommen. Dort standen sie unter anderem in einer Reihe mit Friends, Alabama Shakes und Azealia Banks. 2011 ging die Band auf Tour und wurde im Februar 2012, diesmal vom Rolling Stone, in die Liste „12 für 2012“ aufgenommen.[3]

Die Heiterkeit veröffentlichte 2012 eine Split-EP mit der österreichischen Band Ja, Panik, auf der sich die beiden Bands gegenseitig covern. Im selben Jahr erschien das Debütalbum Herz aus Gold auf dem Hamburger Label Staatsakt. Am 6. Mai 2013 gab die Band auf ihrer Facebook-Seite bekannt, dass Stefanie Hochmuth die Band verlassen hatte. Anna-Leena Lutz, die bisherige Schlagzeugerin von Half Girl, übernahm ihren Platz.

Im Jahr 2016 veröffentlichte die Band das mit Produzent Moses Schneider produzierte Doppelalbum Pop & Tod I+II. Schlagzeug spielte Philipp Wulf von der Band Messer, zusätzlich war Sonja Deffner, die die Band vorher bereits als Tour-Keyboarderin begleitet hatte, als Bandmitglied eingestiegen.

Am 6. Dezember 2018 veröffentlichte die Band die neue Single Was passiert ist. Am 1. März 2019 erschien das gleichnamige vierte Album, das von Sommer zum Großteil allein mit dem Produzenten Moses Schneider aufgenommen wurde. Dazu gab es im März eine Tour durch Deutschland, Österreich und die Schweiz.[4] Das Album stieß auf großes Lob der Presse. So vergab z. B. Spiegel Online 10 von 10 Punkten,[5] der Musikexpress redete von einem „Goth-Chanson-Meisterwerk“ und der Radioeins-Soundcheck vergab viermal die Höchstwertung.

Sängerin Stella Sommer veröffentlichte zudem die Soloalben 13 Kinds of Happiness (2018) und Northern Dancer (2020), auf denen sie auf Englisch singt.

Stil und Rezeption

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Stil der Band wird unter anderem als betont unaufgeregt,[2] düster oder „cool, beinahe streng“ bezeichnet. ByteFM erkennt „kultiviertes Slackertum“, die Band repräsentiere das „Lakonische in all ihren Facetten“.[6] Die Stimme von Stella Sommer gilt dabei als Markenzeichen der Gruppe. Ihre markante tiefe und rauchige Stimme wird vom Hamburger Abendblatt als „dunkel, entschleunigt, hübsch gelangweilt“ beschrieben. Laut Birgit Reuther, der Autorin des Artikels „nimmt Sommer den Zuhörer mit dieser Stimme an die Hand und steigt eine schummrige Kellertreppe herunter. Hin zu den unausgeleuchteten Winkeln, in denen das Schöne umso geheimnisvoller scheint.“[7]

Der Rolling Stone schrieb, Sommer, Erradi und Hochmuth eroberten „Boden auf vermeintlich männlichem Territorium: Rockmusik und Kneipe“.[7] FM4 beschreibt die Musik als „schrabbeligen Gitarren-Pop“.[8]

Das Album Pop & Tod I+II ist geprägt von sakral anmutenden Chorgesängen und Harmonien.[9] Andreas Borcholte von Spiegel Online spricht hinsichtlich Pop & Tod I+II von einem „sich frei machenden, unabhängigen Sound, der abseits von Moden, Generationen und Befindlichkeiten nach einer universelleren Wahrheit sucht“ und vergibt 9,2 von 10 Punkten.[10] Tomas Kurianowicz von der FAZ urteilte, die Songs seien „wirklich gut, wirklich authentisch geworden …, auch wenn die unterkühlte Weltschmerz-Lyrik, vielleicht die distanzierteste seit Tocotronic, manchmal etwas arg abgewandt wirkt“.[11]

  • 2012: Herz aus Gold (Staatsakt / Nein, Gelassenheit)
  • 2014: Monterey (Staatsakt)
  • 2016: Pop & Tod I+II (Buback)
  • 2019: Was passiert ist (Buback)
  • 2010: Die Heiterkeit (Vinyl; Eigenveröffentlichung)
  • 2012: Split mit Ja, Panik (Staatsakt / Nein, Gelassenheit)
  • 2013: Daddy’s Girl (Vinyl; Staatsakt)

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b Die Heiterkeit: Lassie Singers 2.0. In: musikexpress.de, 18. September 2012. Abgerufen am 16. Januar 2013.
  2. a b c Indiepop-Frauen Die Heiterkeit: Erst die Attitüde, dann die Akkorde. Spiegel Online, 19. September 2012; abgerufen am 16. Januar 2013.
  3. Joachim Hentschel: 12 für 12. In: Rolling Stone, Ausgabe 208, Februar 2012, S. 41
  4. Die Heiterkeit veröffentlichen neue Single „Was Passiert Ist“ und kündigen Album an. In: diffusmag.de. 6. Dezember 2018, abgerufen am 18. Februar 2019.
  5. Alles ist so neu und aufregend! Spiegel Online, 26. Februar 2019.
  6. Die Heiterkeit – „Herz aus Gold“. In: ByteFM. 19. August 2012, abgerufen am 7. Mai 2020 (deutsch).
  7. a b Sommermädchen klingen anders. abendblatt.de, 8. Januar 2013; abgerufen am 16. Januar 2013.
  8. Something for the Weekend: Ausgehtipps. fm4.orf.at, 30. November 2012. Abgerufen am 16. Januar 2013.
  9. Daniel Gerhardt: Das Schweben geht weiter. Die Zeit, 3. Juni 2016, abgerufen am 20. Juni 2016.
  10. Frau Sommer und ihre Kälte. In: Spiegel Online. 31. Mai 2016, abgerufen am 20. Juni 2016.
  11. FAZ, 13. Juni 2016, S. 17.