Die Siegerin

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Film
Titel Die Siegerin
Originaltitel After the Verdict
Produktionsland Großbritannien
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1929
Länge 3.036 Meter,[1] 95 Minuten
Produktions­unternehmen Tschechowa Film London/Berlin
Stab
Regie Henrik Galeen
Drehbuch Alma Reville
Produktion I. W. Schlesinger
Musik
Kamera Theodor Sparkuhl
Besetzung

Die Siegerin (Originaltitel After the Verdict) ist ein Stummfilmdram mit Olga Tschechowa und Warwick Ward in den Hauptrollen, das Henrik Galeen 1928 in den Studios der British International Pictures in Elstree, England für die Produktionsfirma Tschechowa Film London/Berlin realisierte.

Das Drehbuch schrieb Alma Reville;[2] Vorlage war ein Roman gleichen Titels von Robert Smythe Hichens aus dem Jahre 1924,[3] der in Deutschland beim Ullstein Verlag als »Vivian und ihr Mann« herauskam.

After the Verdict wurde von Theodor Sparkuhl fotografiert und erschien im Verleih der British Independent Film Distributors. Im Vereinigten Königreich kam der Film im Januar 1929 in die Lichtspielhäuser.

Das Titellied Long Ago schrieb der Komponist Leslie Elliott.

Clive Baratrie, aus den Kolonien zurückgekehrt, verlobt sich mit seiner Jugendfreundin Vivian Denys. Am gleichen Tag trifft Mrs. Sabine ein, die ihm nachgereist ist. Nach einem Malaria-Anfall in den Tropen hatte sie ihn mit rührender Sorgfalt gepflegt. Als Clive erfuhr, dass sie verheiratet ist, hatte er sich kurz entschlossen eingeschifft. Am Abend des Verlobungstages sieht Clive Mrs. Sabine zu einer letzten Aussprache, in deren Verlauf er sie erschießt. Clive wird unter Mordverdacht verhaftet. Die dramatischen Ereignisse belasten Vivian schwer. Am Tag des Prozesses begegnet sie Mr. Sabine, dem Ehemann, der sich an Clive rächen will. Er ist im Besitz eines Abschiedsbriefes seiner Frau, in dem sie ihm mitteilt, dass sie freiwillig aus dem Leben scheidet. Verzweifelt sucht Vivian den Mann zu bewegen, den Beweis für Clives Unschuld dem Gericht vorzulegen. Schließlich hat sie Erfolg.[4]

Veröffentlichung

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In Deutschland wurde der Film am 7. Februar 1929 im Berliner „Capitol“ uraufgeführt. Die deutsche Bearbeitung hatte Drehbuchautor und Filmschriftsteller Curt Wesse[5] besorgt, die Uraufführungsmusik stammte von Werner Schmidt-Boelcke. Besprochen wurde der Film von Heinz Pol in der Vossische Zeitung,[6] Georg F. Salmony in der B.Z. am Mittag Nr. 38 vom 8. Februar 1929 und von Michael Kurd in der Welt am Abend.[7]

Der Film muss als verschollen gelten. Er war Galeens vorletzte Regiearbeit. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland drehte er 1932/33 noch den Spionagefilm Salon Dora Green[8] mit Mady Christians.

  • Columbia 5449 (A 9101) Long Ago. Theme Song from After The Verdict (Leslie Elliot). Quentin MacLean at the Regal Cinema, London (Christie Unit Organ)[9]
  • Hans-Michael Bock, Tim Bergfelder (Hrsg.): The Concise CineGraph. Encyclopedia of German Cinema. Berghahn Books, Oxford / New York 2009.
  • Gero Gandert: Der Film der Weimarer Republik. Verlag Walter de Gruyter, Berlin 1993, ISBN 3-11-085261-6.
  • Illustrierter Film-Kurier. Nr. 1072 zu Die Siegerin.
  • Ehsan Khoshbakht: wild girl poster. In: Il Cinema Ritrovato. 2, 2012, published on 28 June 2012.
  • Rachael Low: History of the British Film, 1918–1929. Verlag Allen & Unwin, London 1971, S. 327.
  • Curt Wesse: Grossmacht Film. Das Geschöpf von Kunst und Film. 1. Auflage. Deutsche Buch-Gemeinschaft, Berlin 1928. (Fast philosophische Auseinandersetzung mit den Möglichkeiten und Stilmitteln des Kinos)

Einzelnachweise

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  1. Die Siegerin – Technisches in der Internet Movie Database
  2. vgl. Ehsan Khoshbakht: „But what if you see both shots and many more similar narrative devices in Henrik Galeen’s After the Verdict (1929). Shocking, but not if we consider that the scriptwriter of the film is Alma Reville, Hitchcock’s wife and collaborator. Has the master of suspense consulted his wife at the dinner table or was it Hitch who taught Alma how to combine suspense and ambiguity in the early years? The story of After the Verdict is quite predictable, but the editing that shows the influences from avant-garde elevates the film. The long dissolves between the close up of the actors and written texts (many letters exchanged in the film) seem like an early practice of Godard’s Histoire(s) du cinéma.“
  3. Buchumschlag reproduziert bei After the Verdict auf Facsimile Dust Jackets L.L.C. (Memento vom 2. Dezember 2013 im Internet Archive)
  4. Filmwoche Berlin, Nr. 8 vom 20. Februar 1929, zit. bei Gandert S. 598.
  5. Curt Wesse. In: filmportal.de. Deutsches Filminstitut, abgerufen am 28. Juni 2021. (Er verfasste auch das Buch „Großmacht Film“, erschienen im Januar 1928 in Berlin.)
  6. Filme der Woche in: Vossische Zeitung, 10. Februar 1929, Sonntags-Ausgabe, S. 25
  7. Kritiken wiedergegeben bei Gandert S. 599–600.
  8. Salon Dora Green. In: filmportal.de. Deutsches Filminstitut, abgerufen am 28. Juni 2021.; Filmplakat abgebildet bei [1], Titelblatt „Illustrierter Film-Kurier Nr. 594“ abgebildet bei Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 2. Dezember 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/cdn04.trixum.de
  9. in diesem britischen Lichtspieltheater stand damals Europas größte Kinoorgel, vgl. cinematreasures.org [2]: „The Regal Cinema was equipped with a Hill, Norman & Beard designed Christie 4Manual/36Rank theatre pipe organ, the largest in Europe which was opened by Quentin Maclean.“; Hörbeispiele mit MacLean an dieser Orgel bei [3]. Titelblatt eines Programmhefts des Kinos vom 18. Februar 1929 abgebildet bei[4]@1@2Vorlage:Toter Link/billdouglas.ex.ac.uk (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.