Dietenheim
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 48° 13′ N, 10° 4′ O | |
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Tübingen | |
Landkreis: | Alb-Donau-Kreis | |
Höhe: | 513 m ü. NHN | |
Fläche: | 18,75 km2 | |
Einwohner: | 6922 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 369 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 89165 | |
Vorwahl: | 07347 | |
Kfz-Kennzeichen: | UL | |
Gemeindeschlüssel: | 08 4 25 028 | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Königstraße 63 89165 Dietenheim | |
Website: | www.dietenheim.de | |
Bürgermeister: | Christopher Eh | |
Lage der Stadt Dietenheim im Alb-Donau-Kreis | ||
Dietenheim ist eine Stadt am südöstlichen Rand des Alb-Donau-Kreises in Baden-Württemberg.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Dietenheim liegt auf halber Strecke zwischen Ulm und Memmingen bzw. den Regionen Schwäbischer Alb und Allgäu an der Iller.
Ausdehnung des Gemeindegebiets
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Da die Landesgrenze zwischen Baden-Württemberg und Bayern nicht dem heutigen Verlauf der Iller folgt, sondern etwas westlich davon liegt, an der Stelle, an der der Fluss sich Anfang des 19. Jahrhunderts befand, haben Dietenheim und Regglisweiler bei ihrem Wachstum Richtung Osten bald diese Grenze erreicht. Das führt zu der Besonderheit, dass die Sportanlagen in Regglisweiler, ein kurzes Stück der Landesstraße 260 in Regglisweiler, die Sportanlagen in Dietenheim sowie einige Häuser am östlichen Ortsrand Dietenheims (in der Straße Grenzweg) bereits in Bayern liegen.
Nachbargemeinden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Stadt grenzt im Süden an Balzheim, im Westen an Wain und Schwendi, beide im Landkreis Biberach, im Norden an Illerrieden und im Osten an die bayrische Stadt Illertissen, wobei hinter der Landesgrenze zunächst ein Streifen liegt, der zum gemeindefreien Gebiet „Auwald“ gehört, bevor das eigentliche Gebiet der Stadt Illertissen beginnt.
Stadtgliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zur Stadt gehört neben dem namengebenden Dietenheim der Ortsteil Regglisweiler, der etwa ein Drittel der Gesamteinwohnerzahl umfasst.[2] Auch das ehemalige Schlossgut Brandenburg (siehe auch Herrschaft Brandenburg), heute eine kirchliche Einrichtung, liegt auf der Stadtmarkung. Hier unternahmen württembergische Separatisten unter Führung einer Gruppe aus Rottenacker im Jahr 1816 den Versuch, eine radikalpietistische Siedlung zu gründen. Als der König von Württemberg die Genehmigung verweigerte, emigrierten die Separatisten nach Ohio und gründeten dort die Siedlung Zoar. Die Gruppe war 1800 auf Anregung der Magd Barbara Grubenmann aus Teufen im schweizerischen Kanton Appenzell Ausserrhoden entstanden, die sich in Rottenacker aufhielt.[3]
Schutzgebiete
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einige Landschaftsteile auf dem Stadtgebiet wurden als Landschaftsschutzgebiet Dietenheim ausgewiesen. Zwischen Dietenheim und Regglisweiler liegt der Schonwald Halde. Die Stadt hat überdies Anteile am FFH-Gebiet Donau zwischen Munderkingen und Ulm und nördliche Iller.[4]
Bevölkerungsentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es handelt sich um Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand bis 1970 und ohne den Ortsteil Regglisweiler. Die Zahlen sind Volkszählungsergebnisse oder amtliche Fortschreibungen mit Archivierungen des LEO-BW Online-Informationssystems für Baden-Württemberg.
Bevölkerungsentwicklung[5] | ||||||||||||||||
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Jahr | 1852 | 1871 | 1880 | 1890 | 1900 | 1910 | 1925 | 1933 | 1939 | 1950 | 1956 | 1961 | 1970 | |||
Einwohner | 1233 | 1144 | 1163 | 1068 | 1005 | 1153 | 1290 | 1384 | 1415 | 2238 | 2691 | 3068 | 3566 |
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vorgeschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die ersten Spuren menschlicher Besiedlung im Raum Dietenheim finden sich ab dem Neolithikum, einer archäologischen Epoche, die im Gegensatz zum vorausgegangenen Mesolithikum mit Sesshaftigkeit und Ackerbau in Verbindung gebracht wird. An der ehemaligen Straße nach Weihungszell wurde beim sogenannten „Stumpengraben“ im Jahre 1908 eine durchbohrte Hammerknaufaxt aus Serpentin gefunden (Länge 12,9 cm).[6] Ebenfalls der Jungsteinzeit zugehörig ist ein aus der südwestlich des Gerthofs gelegenen, eigentlich hallstattzeitlichen Nekropole (siehe unten) stammendes, aus Grünstein hergestelltes Beil (aus Grabhügel 1 im Jahre 1934 geborgen).[7]
Inwieweit die Region um Dietenheim während der Bronzezeit genutzt wurde, ist unbekannt. Die Eisenzeit ist mit zwei Grabhügeln in der Nähe der Kreuthöfe (circa einen Kilometer von Regglisweiler)[8] und dem oben erwähnten, ehemaligen Grabhügelfeld beim Gerthof vertreten. Die mittlerweile völlig eingeebneten Bodendenkmäler zählten im Jahre 1897 noch 19 Grabhügel in „2 Gruppen – von 8 bis 23 m Durchmesser und bis zu 1 m Höhe“. Bereits im Jahre 1900 schienen alle Hügel durchwühlt gewesen zu sein.[8] Spätere Nachgrabungen erbrachten eine eher geringe Anzahl an Funden, welche die Nekropole aber in die Hallstattzeit datierten. Bei der Bestattungsform handelte es sich durchwegs um Brandbestattungen.[9] Vergleichbare eisenzeitliche Bestattungsplätze liegen im Illertal zum Beispiel bei Kirchberg an der Iller oder vor allem in der Gegend um Tannheim (Württemberg).[10]
Antike
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Aus römischer Zeit ist eine Münze aus der Zeit von Marc Aurel (zwischen 161 und 180 römischer Kaiser) nordwestlich von Dietenheim gefunden worden.[7] Eine dazugehörige Ansiedlung ist nicht überliefert, doch ist nördlich von Unterbalzheim ein ehemaliger römischer Gutshof mit Resten einer Hypokaustanlage bekannt,[11] Mit der Errichtung des Donau-Iller-Rhein-Limes, vermutlich im 3. nachchristlichen Jahrhundert, fiel das Gebiet um das heutige Dietenheim wohl wieder außerhalb der Reichsgrenzen Roms. Historisch belegt sind in diesem Zusammenhang römische Grenzschutzeinheiten an Iller und Donau, wie z. B. die cohors III Herculea Pannoniorum in Caelius Mons (Kellmünz) oder die cohors V Valeria Frigum in Pinianis, einem unbekannten Kastell im Bereich der Illermündung.[12]
Mittelalter
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Aus dem Mittelalter stammen vermutlich eine Wallanlage aus Regglisweiler („Teufelsgraben“)[8] sowie zwei Wallanlagen auf dem Altenberg bei Dietenheim.[9] Bedauerlicherweise wurde hier erst in jüngster Zeit Schaden durch Raubgrabungen angerichtet.[13]
Im Jahr 973 wurde Dietenheim erstmals als Töttinheim in einer Urkunde des Klosters Reichenau erwähnt. Bereits um 1280 erhielt Dietenheim das Stadtrecht von den Grafen Hartmann und Otto von Brandenburg, nachdem es in einer Abmachung mit König Rudolf von Habsburg Reichsgut geworden war, mit gleichzeitiger Verlehnung an die Grafen[14] – daher stammt sein Wappen mit habsburgischem Bindenschild und Reichsadler. Von den Grafen Hartmann und Brandenburg geht die Stadt 1313 an Burchart von Ellerbach über.
Herrschaft der Fugger
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1446 kaufte der Ulmer Patrizier Heinrich Krafft (Ludwigs Bruder) die Herrschaft, die aber schon 1481 an Hans von Rechberg, 1539 an Anton Graf Fugger fiel. In deren Herrschaft blieb die Stadt bis zur Mediatisierung 1806.
Während des Dreißigjährigen Krieges, im Jahr 1628 befand sich die Armee des Grafen Graf Tilly im Illertal. Dabei entstand eine große Hungersnot in der Bevölkerung sowie eine Teuerung der Lebensmittel. 1629 gab es weitere Durchzüge der kaiserlichen Armee in der Gegend, wobei alle Nahrungsmittel der Herrschaft aufgezehrt wurden. 1631 erlebte Dietenheim und die Umgebung die größte Not während des Dreißigjährigen Krieges als Fürst Egon von Fürstenberg mit etwa 25.000 Mann hier ankam. Zur Armee des Fürsten gehörten auch etwa 2500 Kroaten die grausam vorgingen und es kam zu Plünderungen und schweren Verbrechen an der Bevölkerung. Die Schweden und ihre 12.000 Mann starke Armee kamen im Jahr 1633, von der Donau herauf, nach Dietenheim und es folgten weitere Plünderungen und Grausamkeiten gegen die Bewohner. Dabei soll die Stadt niedergebrannt worden sein.[15]
1796 sowie 1800, während der Napoleonische Kriege, besetzten französische Truppen die Stadt. Dabei wurde die Illerbrücke bei Regglisweiler von den Franzosen zerstört.[16]
Württembergische Zeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1806 fiel die Stadt ans Königreich Bayern, wurde aber schon 1810 im Grenzvertrag zwischen Bayern und Württemberg dem Königreich Württemberg zugeschlagen, das die vormalige Stadt zur Gemeinde Dritter Klasse zurückstufte und im Oberamt Wiblingen der Landvogtei an der Donau zuschlug. 1818 kam das Oberamt Wiblingen und somit auch Dietenheim zum neu geschaffenen Donaukreis. Das Oberamt Wiblingen wurde 1845 in Oberamt Laupheim umbenannt. In den 1830er Jahren kaufte Johann Gottlieb Freiherr von Süßkind aus Augsburg die Herrschaft Dietenheim, von dem sie über den Erbweg an die Freiherren von Herman auf Wain gelangte.
1938 kam Dietenheim im Zuge einer württembergischen Gebietsreform während der NS-Zeit zum Landkreis Ulm.
Nachkriegszeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1945 geriet Dietenheim als Teil des Landkreises Ulm in die Amerikanische Besatzungszone und gehörte somit zum neu gegründeten Land Württemberg-Baden, das 1952 im jetzigen Bundesland Baden-Württemberg aufging.
1953 erhielt der Ort wieder das Stadtrecht verliehen. Das vormals selbstständige Regglisweiler votierte in einer Abstimmung für eine Fusion mit Dietenheim. Die Eingemeindung erfolgte am 1. Januar 1972.[17] Bei der 1973 durchgeführten Kreisreform wurde Dietenheim in den Alb-Donau-Kreis eingegliedert.
Religionen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die vormals rein katholische Gemeinde verfügt über die 1589 durch Philipp Eduard, Oktavian und Raimund Fugger erbaute und später umgebaute bzw. erweiterte Pfarrkirche St. Martinus sowie die 1841 erbaute Pfarrkirche St. Johannes Baptista in Regglisweiler. Sie gehören zu einer Seelsorgeeinheit im Dekanat Ehingen-Ulm. Im Stadtteil Regglisweiler befindet sich das Kloster Brandenburg, ein Kloster der Gemeinschaft der Immakulataschwestern vom Seraphischen Apostolat, die mehrere soziale Einrichtungen in der Region betreibt.
Bedingt durch den Zuzug zahlreicher Flüchtlinge nach dem Zweiten Weltkrieg wurde 1955 eine evangelische Kirche errichtet. Die evangelische Kirchengemeinde Dietenheim ist im Kirchenbezirk Biberach ein Teil der Württembergischen Landeskirche.
Des Weiteren besteht eine Neu-Apostolische Gemeinde sowie ein Türkisch-Islamischer-Kulturverein e. V.
Konfessionsstatistik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemäß der Volkszählung 2011 gehörten damals noch mehr als die Hälfte der Bevölkerung der katholischen Kirche an; im Jahr 2011 waren 17,2 % der Einwohner evangelisch, 55,9 % römisch-katholisch und 26,9 % waren konfessionslos, gehörten einer anderen Religionsgemeinschaft an oder machten keine Angabe.[18] Die Zahl der Protestanten und Katholiken ist seitdem gesunken. Derzeit (Stand 31. Dezember 2019) sind von den Einwohnern 1.044 (15,4 %) evangelisch, 3.302 (48,7 %) römisch-katholisch und 2.438 (35,9 %) sind konfessionslos oder gehören einer anderen Religionsgemeinschaft an.[19]
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeinderat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Gemeinderat in Dietenheim hat 18 Mitglieder. Der Gemeinderat besteht aus den gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt.
Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte zu folgendem Ergebnis (mit Vergleichszahlen der beiden vorangegangenen Wahlen):[20]
Partei / Liste | Stimmenanteil | Sitze | 2019 | 2014 | |
CDU / Bürgerliste | 47,1 % | 8 | 45,1 %, 8 Sitze | 47,1 %, 9 Sitze | |
Unabhängige / SPD | 52,9 % | 10 | 54,9 %, 10 Sitze | 52,9 %, 10 Sitze | |
Wahlbeteiligung | 56,5 % | 56,2 % | 48,1 % |
Schultheißen und Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Folgende Liste enthält die Schultheißen und Bürgermeister von Dietenheim ab dem 19. Jahrhundert:[21]
- 1811 – 1823 Johann Georg Neuer
- 1823 – 1824 Joseph Winkle
- 1824 – 1835 Joseph Zelle
- 1835 – 1865 Maximilian Godelmann sen.
- 1865 – 1871 Joseph Keller
- 1871 – 1887 Maximilian Godelmann jun.
- 1887 – 1921 Rupert Schrode
- 1921 – 1945 Robert Handschuh
- 1945 – 1954 Franz Widmann
- 1954 – 1962 Werner Ulmer
- 1962 – 1971 Otto Eichenhofer
- 1972 – 1980 Siegvard Kirst
- 1980 – 2012 Sigisbert Straub
Seit dem 16. Juni 2012 ist Christopher Eh (* 1966) Bürgermeister der Stadt. Er wurde im März 2020 mit knapp 98,6 % der Stimmen wiedergewählt.[22]
In Baden-Württemberg wird der Bürgermeister für eine Amtszeit von acht Jahren gewählt.
Verwaltungsverband
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Dietenheim ist Sitz des Gemeindeverwaltungsverbands Dietenheim, dem neben der Stadt Dietenheim die Gemeinden Balzheim und Illerrieden angehören.
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Blasonierung: „In gespaltenem Schild vorne in Rot ein silberner (weißer) Balken, hinten in Silber (Weiß) ein halber, rot bewehrter schwarzer Adler am Spalt.“[23] | |
Wappenbegründung: Das oppidum Tutenheim hatte schon 1471 ein Siegel mit diesem Wappen geführt. Diese heraldische Tradition stammt wahrscheinlich aus der Zeit kurz nach 1353, als das Haus Österreich (Bindenschild) in den Besitz der Reichspfandschaft Dietenheim (Reichsadler) gelangte. In Anlehnung an eine im späten 16. Jahrhundert entstandene Wappenscheibe, die den figurengleichen aber seitenverkehrten und teilweise andersfarbigen Schild der Grafen von Kirchberg-Brandenburg (Lehensinhaber 1280) aufweist, wurde das Wappen der 1588 erstmals und 1953 erneut zur Stadt erhobenen früheren Gemeinde zeitweilig verändert. Das Innenministerium hat der Stadt am 31. August 1973 nach Eingliederung von Regglisweiler das Wappen in der ältesten Form und die Flagge verliehen. |
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Gebrüder Otto Spinnerei seit 1901
- Etimex Primary Packaging GmbH
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Dietenheim liegt an der Anschlussstelle 124 („Illertissen“) der in Nord-Süd-Richtung verlaufenden Bundesautobahn 7.
Ebenfalls in der bayerischen Nachbarstadt Illertissen besteht Bahnanschluss in Richtung Ulm beziehungsweise Memmingen.
Medien
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Dietenheim erscheint der Illertal-Bote, der ein Kopfblatt der Südwest-Presse ist.
Bildung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Dietenheim verfügt über eine Grundschule und eine Gemeinschaftsschule bei der Schülerinnen und Schüler den Realschulabschluss oder den Hauptschulabschluss erwerben. Im Ortsteil Regglisweiler befinden sich ebenfalls eine Grundschule sowie eine Förderschule.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Die Pfarrkirche St. Martinus mit dem hohen Kirchturm ist das Wahrzeichen der Stadt. Der Bau der Kirche wurde in den Jahren 1589 bis 1590 durch die Brüder Jakob und Hieronymus Stoß durchgeführt. Im 17. Jahrhundert entwarf der Baumeister Konrad Stoß aus Augsburg den Turm. In den Jahren 1925 und 1926 wurden Renovierungsarbeiten durchgeführt und der Innenraum umgebaut sowie Seitenschiffe angefügt. Eine Kassettendecke ersetzte 1977 die Holzdecke. Die Kirche besitzt eine sehr schöne Sammlung aus Figuren und Kunstwerken die zum Teil noch aus der früheren und alten Kirchenausstattung stammen. In der Kirche befindet sich ein Heiliges Grab, das aus dem 18. Jahrhundert stammt und ist eines der letzten erhalten gebliebenen Beispiele barocker Heiliger Gräber.
- Die St. Annakapelle oder auch Dreilindenkapelle genannt, wurde im Jahr 1760 zu Ehren der Jungfrau Maria geweiht. Die Kapelle ziert im Inneren eine spätgotische Pieta von 1440.
- Seit 1350 gibt es erste Zeugnisse der Friedhofskapelle. 1620 wurde die Kapelle umgebaut und vergrößert. Im Jahr 1650 wurde von Leonhard Ernst die Glocke gegossen, die heute mit einem elektrischen Läutewerk versehen ist.
- Das Herrgöttle wurde 1750 erbaut. Ein Gemälde mit dem Motiv „Maria vom Guten Rat“ aus dem 18. Jahrhundert befindet sich in dem Gotteshaus.
- Das Fuggerhaus ist das teilweise erhaltene Schloss Dietenheim der Fugger von Dietenheim
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Turm mit fünf Spitzen
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Kirchstraße
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Heiliges Grab
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Friedhof
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Fuggerhaus
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Ehrenmal der Gefallenen
Vereine
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1313 entstand eine Bürgerwehr, die sich nach ihrer Auflösung während des Dritten Reiches 1949 wieder neu bildete und zusammen mit dem Spielmannszug bei festlichen Anlässen paradiert. Obwohl zu Baden-Württemberg gehörig, tragen sie eingedenk der langen Zugehörigkeit zu den Fuggern die Uniform der Königlich Bayerischen Grenadiere.
Seit 1872 besteht die Freiwillige Feuerwehr Stadt Dietenheim, die ab 1972 auch Stützpunktfeuerwehr für das Illertal ist. Die Freiwillige Feuerwehr Dietenheim ist in die Einsatzabteilungen Dietenheim und Regglisweiler gegliedert. 1970 wurde die Jugendfeuerwehr gegründet. Nach 15-monatiger Bauzeit wurde am 23. Juli 2010 die neue Feuerwache in der Industriestraße in Betrieb genommen.
Seit 1872 besteht der Turnverein Dietenheim.
1901 entstand der Liederkranz Dietenheim, 1905 wurde der TSV Regglisweiler gegründet. Im Jahre 1973 wurde die Ranzenburger Narrenzunft begründet.
Dietenheim war die Heimat des FC Auwald, des (bislang) schlechtesten Fußballvereins Deutschlands. Als höchste Niederlage wird von einem 0:33 berichtet. Die Mannschaft belegte in der C-Klasse Donau zwölf Jahre lang den letzten Platz; absteigen konnte sie nicht, denn es war die niedrigste Liga. Der FC Auwald stellte 1974 den Spielbetrieb ein.
Söhne und Töchter der Stadt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Martin Brenner (1548–1616), 1585 bis 1615 katholischer Fürstbischof der Diözese Seckau
- Franz Xaver Forchner (1717–1751), Barockmaler
- Chrysostomus Forchner (1721–1791), Barockmaler
- Joseph Höß (1745–1797), Orgelbauer
- Jakob Speth (1820–1856), Kirchenmaler
- Hugo Hodrus (1875–1925), Verwaltungsjurist, Oberamtmann in Riedlingen
- Wilhelm Leger (1894–1964), Bürgermeister in Biberach an der Riß (geboren im damals noch unabhängigen Teilort Regglisweiler)
- Anton Herre (1910–1993), Weihbischof im Bistum Rottenburg-Stuttgart
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Pirmin Holzschuh (* 1968 in Illertissen), ehemaliger Priestermönch, ehemaliger Prior des Klosters Stiepel. Er wuchs auf den Kreuthöfen bei Dietenheim auf.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Kurt Bittel, Wolfgang Kimmig, Siegwalt Schiek (Hrsg.): Die Kelten in Baden-Württemberg. Stuttgart 1981, S. 483 ff.
- Wolfgang Czysz, Karlheinz Dietz, Thomas Fischer, Hans-Jörg Kellner (Hrsg.): Die Römer in Bayern. Stuttgart 1995, S. 365.
- Der Stadt- und der Landkreis Ulm. Amtliche Kreisbeschreibung. Hrsg. von der Staatlichen Archivverwaltung Baden-Württemberg in Verbindung mit der Stadt Ulm und dem Landkreis Ulm (1972) S. 38 f.
- Fundberichte aus Baden-Württemberg. Band 2. Schweizerbart’sche Verlagsbuchhandlung. Stuttgart 1975, S. 219.
- Fundberichte Schwaben VIII. 1900, S. 13 f.
- Fundberichte aus Schwaben, NF, 1, 1922, S. 25 f.
- Hartwig Zürn: Die vor- und frühgeschichtlichen Geländedenkmale und die mittelalterlichen Burgstellen der Kreise Göppingen und Ulm. Veröff. Staatl. Amt Denkmalpfl. Stuttgart A 6, Stuttgart 1961, S. 20 f.
- 423930.forumromanum.com
- Dietenheim. In: Karl Eduard Paulus (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Laupheim (= Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886. Band 35). Eduard Hallberger, Stuttgart 1856, S. 157–165 (Volltext [Wikisource]).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2023 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
- ↑ dietenheim.de
- ↑ Eberhard Fritz: Radikaler Pietismus in Württemberg. Religiöse Ideale im Konflikt mit gesellschaftlichen Realitäten (Quellen und Forschungen zur württembergischen Kirchengeschichte, Band 18). Epfendorf 2003, S. 197–200.
- ↑ Daten- und Kartendienst der LUBW
- ↑ Baden-Württemberg - Bevölkerungsentwicklung Dietenheim von 1852 bis 1970
- ↑ Fundberichte aus Schwaben, NF, 1, 1922, S. 25 f.
- ↑ a b Der Stadt- und der Landkreis Ulm. Amtliche Kreisbeschreibung. Hrsg. von der Staatlichen Archivverwaltung Baden-Württemberg in Verbindung mit der Stadt Ulm und dem Landkreis Ulm (1972) S. 38 f.
- ↑ a b c Fundberichte Schwaben VIII (1900) S. 13 f.
- ↑ a b H. Zürn: Die vor- und frühgeschichtlichen Geländedenkmale und die mittelalterlichen Burgstellen der Kreise Göppingen und Ulm. Veröff. Staatl. Amt Denkmalpfl. Stuttgart A 6, Stuttgart 1961, S. 20 f.
- ↑ K. Bittel, W. Kimmig, S. Schiek (Hrsg.): Die Kelten in Baden-Württemberg. Stuttgart 1981, S. 483 ff.
- ↑ Fundberichte aus Baden-Württemberg. Band 2. Schweizerbart’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart 1975, S. 219.
- ↑ W. Czysz, K. Dietz, T. Fischer, H. J. Kellner (Hrsg.): Die Römer in Bayern. Stuttgart 1995, S. 365.
- ↑ 423930.forumromanum.com
- ↑ Alwin Sing: Geschichtliches Bergheim. In: Allgemeines zu Bergheim. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 20. Oktober 2008; abgerufen am 25. Juni 2008.
- ↑ Harald Kächler: Dietenheim und Regglisweiler. Süddeutsche Verlagsgesellschaft Ulm, 1. Auflage Ulm 1994, ISBN 3-88 294-198-7 S. 48.
- ↑ Harald Kächler: Dietenheim und Regglisweiler. Süddeutsche Verlagsgesellschaft Ulm, 1. Auflage Ulm 1994, ISBN 3-88 294-198-7 S. 50 und 51.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 457 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Stadt Dietenheim Religion ( des vom 21. Juni 2013 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , Zensus 2011
- ↑ Stadt Dietenheim Jahresstatistik 2019 Kirchen-/Glaubenszugehörigkeit Einwohner Haupt- und Nebenwohnsitz S8 (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Dezember 2023. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF) abgerufen am 13. April 2020
- ↑ Gemeinderatswahl 2024, Stadt Dietenheim
- ↑ Harald Kächler: Dietenheim und Regglisweiler. Süddeutsche Verlagsgesellschaft Ulm, 1. Auflage Ulm 1994, ISBN 3-88 294-198-7 S. 299.
- ↑ Bürgermeisterwahl Dietenheim: Christopher Eh: Gestärkt in die zweite Amtszeit. Abgerufen am 12. August 2024.
- ↑ Wappenbeschreibung bei leo bw – landeskunde entdecken online; abgerufen am 11. Oktober 2023