Dieudonné Nzapalainga

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Dieudonné Nzapalaing (März 2014)
Kardinalswappen von Dieudonné Nzapalainga

Dieudonné Kardinal Nzapalainga CSSp (* 14. März 1967 in Mbomou) ist ein zentralafrikanischer Ordensgeistlicher und römisch-katholischer Erzbischof von Bangui.

Nzapalainga wuchs in armen Verhältnissen auf; sein Vater war Analphabet. Nach einer Begegnung mit dem niederländischen Ordensmann Leon van den Wildenberg besuchte er das Kleine Seminar Saint Louis in Bangassou. Sein Studium finanzierte er mit Aushilfstätigkeiten als Koch und Mechaniker.[1] Anschließend studierte er Philosophie am Priesterseminar Saints Apôtres in Otélé und Katholische Theologie am Priesterseminar der Spiritaner im gabunischen Libreville. Am 8. September 1993 trat Nzapalainga in die Ordensgemeinschaft der Spiritaner ein und legte die zeitliche Profess ab. Die ewige Profess legte er am 6. September 1997 ab. Am 9. August 1998 empfing Dieudonné Nzapalainga das Sakrament der Priesterweihe.

Nzapalainga erwarb ein Lizenziat im Fach katholische Theologie am Centre Sèvres in Frankreich. Von 1998 bis 2005 war er Kaplan der Fondation d’Auteuil und Vikar in der Pfarrei Saint Jerôme in Marseille. 2005 wurde Dieudonné Nzapalainga Regional-Superior der Spiritaner in der Zentralafrikanischen Republik und Pfarrer in Bangui. Von 2008 bis 2009 war er zudem Präsident der Konferenz der Ordensoberen in der Zentralafrikanischen Republik. Dieudonné Nzapalainga wurde am 26. Mai 2009 nach dem Rücktritt von Erzbischof Paulin Pomodimo zum Apostolischen Administrator von Bangui bestellt.

Am 14. Mai 2012 ernannte ihn Papst Benedikt XVI. zum Erzbischof von Bangui.[2] Der Präfekt der Kongregation für die Evangelisierung der Völker, Fernando Kardinal Filoni, spendete ihm am 22. Juli desselben Jahres die Bischofsweihe; Mitkonsekratoren waren der Apostolische Nuntius in der Zentralafrikanischen Republik, Erzbischof Jude Thaddeus Okolo, und der Bischof von Bambari, Edouard Mathos. Die Amtseinführung erfolgte am 29. Juli 2012. Am 13. September 2014 ernannte ihn Papst Franziskus zum Mitglied der Kongregation für die Evangelisierung der Völker.[3] Am 1. September 2015 erhielt er gemeinsam mit dem Imam Oumar Kobine Layama den Aachener Friedenspreis für deren Engagement den kriegerischen Konflikt in der Zentralafrikanischen Republik friedlich beizulegen und ihre Bemühungen bei der Verständigung zwischen den Religionen. So hat der Erzbischof dem Imam und weiteren 10.000 Flüchtlingen Asyl auf kirchlichem Boden gewährt. Beide verhandeln oftmals persönlich mit Rebellen und erwirken Freilassungen von Geiseln, unabhängig von der Religionszugehörigkeit dieser.[4] Zu Beginn des Konflikts 2013 geriet Erzbischof Nzapalainga selbst mehrfach in Lebensgefahr.[1] Im April 2016 wurde er im niederländischen Middelburg mit dem Four Freedoms Award in der Kategorie Religionsfreiheit geehrt.

Im Konsistorium vom 19. November 2016 nahm ihn Papst Franziskus als Kardinalpriester mit der Titelkirche Sant’Andrea della Valle[5] in das Kardinalskollegium auf. Am 18. Dezember desselben Jahres nahm er seine Titelkirche in Besitz. Mit seiner Erhebung ist er der erste Kardinal aus der Zentralafrikanischen Republik. Zudem war er bis zur Erhebung von Giorgio Marengo im Jahr 2022 der weltweit jüngste Kardinal.

Am 8. Juli 2020 berief ihn Papst Franziskus zum Mitglied des Päpstlichen Rates für den Interreligiösen Dialog.[6]

Commons: Dieudonné Nzapalainga – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Dieudonne Nzapalainga - Der Kampf eines Kardinals um Frieden: „Heute ist dein Tag der Befreiung!“ In: Domradio. 10. Juni 2020, abgerufen am 20. November 2022.
  2. Nomina dell’Arcivescovo Metropolita di Bangui (Repubblica Centroafricana). In: Tägliches Bulletin. Presseamt des Heiligen Stuhls, 12. Mai 2012, abgerufen am 11. Oktober 2016 (italienisch).
  3. Nomina di Membri e Consultori della Congregazione per l’Evangelizzazione dei Popoli. In: Tägliches Bulletin. Presseamt des Heiligen Stuhls, 13. September 2014, abgerufen am 14. Oktober 2016 (italienisch).
  4. Erzbischof Dieudonné Nzapalainga und Imam Oumar Kobine Layama (Zentralafrikanische Republik). Aachener Friedenspreis e. V., 2016, abgerufen am 7. April 2018.
  5. Concistoro Ordinario Pubblico: Assegnazione dei Titoli o Diaconie. In: Tägliches Bulletin. Presseamt des Heiligen Stuhls, 19. November 2016, abgerufen am 19. November 2016 (italienisch).
  6. Nomina di Membri del Pontificio Consiglio per il Dialogo Interreligioso. In: Tägliches Bulletin. Presseamt des Heiligen Stuhls, 8. Juli 2020, abgerufen am 8. Juli 2020 (italienisch).
VorgängerAmtNachfolger
Paulin PomodimoErzbischof von Bangui
seit 2012