Diskussion:Andreas Palaiologos
Titular- bzw. de jure-Kaiser??
[Quelltext bearbeiten]Ich halte diese Titulaturen für unangemessen. Die Bezeichnung de jure setzt zweierlei voraus:
- dass das Amt/die Position tatsächlich existent ist.
- dass ein Rechtsanspruch hierauf besteht.
Beides ist nicht gegeben. Das Amt des Kaisers war mit dem Ende des byzantinischen Reichs weggefallen. Einen Rechtsanspruch hierauf gab es in dieser Spätzeit nicht mehr. Das Amt war, wie sich schon aus den verschiedenen Usurpationen ergibt, nicht rechtlich erblich. Die früheren Formen einer Lex de imperio, wie der Lex de imperio Vespasiani gab es nicht mehr, auch keine förmliche Anerkennung durch den Senat oder die eher informelle Akklamation durch das Volk im Hippodrom. Wesentlich war, dass der Kaiser den Titel führte und dass man seinen Anordnungen nachkam.
Die Bezeichnung Titularkaiser, analog zu Titularkönig wiederum setzt voraus,
- dass der Titel geführt wird
- dass die Titelführung rechtlich anerkannt/faktisch ist, zumindest durch einen bestimmten relevanten Kreis von Personen.
Auch dies sehe ich nicht als gegeben/nachgewiesen an. Auf dem abgebildeten Siegel bezeichnet es sich als Despoten. Das ist gerade nicht der Kaisertitel (Basileus bzw. Autokrator). Der Titelverkauf wiederum ist schlichtweg eine Methode zur Einkommenserzielung, im schlimmsten Fall eine Form des Betrugs.
Im übrigen ist auch die Bezeichnung „Titular-Despot der Morea“ falsch. Auf der Morea (Peloponnes) gab es einen byzantinischen Herrschaftsbereich, der von einem Mitglied der kaiserlichen Familie regiert wurde, der den Titel Despot trug. Die Bezeichnung „Despotat Morea“ für diesen Herrschaftsbereich ist modernen Ursprungs und daher keine Basis für eine zeitgenössische Titelführung. Auf dem abgebildeten Siegel nennt er sich auch demgemäß Despotes Romeorum (Despot der Römer/Rhomäer)
Ich werde die Angaben daher als Theoriefindung löschen, wenn kein geeigneter Beleg nachgeliefert wird. --Hajo-Muc (Diskussion) 11:01, 16. Sep. 2021 (CEST)