Diskussion:Antiqua-Fraktur-Streit

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Verschwinden der Fraktur

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Ich habe die folgende Änderung von 188.97.41.220 verworfen:

"Das endgültige Verschwinden dürfte auch mit den technischen Umbrüchen im Druckereiwesen zu erklären sein, indem der klassische Buchdruck nach und nach von neueren Druckverfahren abgelöst wurde, während man vorher noch vorhandene Lettern weiterbenutzt hatte."

In Wikipedia sollte nicht einfach spekuliert, also Theoriebildung betrieben werden. Bitte stattdessen Belege anführen. Ich will dies hier nicht vertiefen, aber es gibt für Fraktur-Schriften - wie für alle anderen auch - Versionen für den Fotosatz (z. B. Münchner Buch-Schönschrift, Neue Luthersche Fraktur, Poppl-Fraktur, Ratdolt-Rotunda, Storm mg., Wohe-Kursive)[1], wie dies ja auch bei Computerschriften der Fall ist. (nicht signierter Beitrag von Tristram (Diskussion | Beiträge) 12:01, 23. Jul. 2020 (CEST))Beantworten

  1. http://www.variatio-delectat.com/52Frakturschriften-Liste.pdf

Rückkehr zur deutschen Schrift: Ausständig?

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Wurde dann eigentlich nach Ende der Kampfhandlungen in Europa darüber nachgedacht, wieder zur normalen Schrift, also der Fraktur, zurückzukehren? Wenn nicht, warum nicht? (nicht signierter Beitrag von 213.147.164.184 (Diskussion) 17:58, 26. Jul. 2020 (CEST))Beantworten

Du meinst in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg? Nein, das wurde nicht ernsthaft in Erwägung gezogen. Die alliierten Besatzungsmächte hatten kein Interesse an einer Wiedereinführung der Frakturschrift bzw. der deutschen Kurrentschrift, weil sie selbst sie nicht oder nur mit Mühe lesen konnten; die deutsche Presse liess sich leichter kontrollieren, wenn ihre Produkte in Antiqua gedruckt wurden. Die Verwendung der Antiqua, die ja im wissenschftlichen Schrifttum in Deutschland auch vor 1933 schon gebräuchlich war, galt nicht als wesentlicher Teil der nationalsozialistischen Ideologie, zumal sie auch im Englischen und Französischen ausschliesslich benutzt wurde. Wenn die Umstellung auf die Antiqua nicht schon von der nationalsozialistischen Regierung vorweggenommen worden wäre, wäre sie sicher nach dem Krieg im Zuge der fortschreitenden Internationalisierung gekommen. Eine Wiedereinführung der Fraktur wäre als Rückschritt empfunden worden.
Es war nicht alles, was die Nationalsozialisten machten, ein Ausdruck ihrer verbrecherischen Ideologie; manches war auch gut und vernünftig und wäre von einer demokratischen, den Menschenrechten verpflichteten Regierung genauso gemacht worden. So wurden auch die von den Nationalsozialisten gebauten Autobahnen nach dem Krieg nicht wieder abgerissen, sondern das von ihnen begonnene Autobahnnetz wurde systematisch weiter ausgebaut. --BurghardRichter (Diskussion) 14:53, 27. Jul. 2020 (CEST)Beantworten
Kleiner Hinweis: Letztere Aussage - die Nationalsozialisten hätten das Autobahnnetz begonnen - ist nicht ganz richtig oder zumindest irreführend. Die erste Autobahn wurde nicht von Hitler, sondern schon ab 1928 errichtet und 1932 von Konrad Adenauer eingeweiht, nämlich die heutige A 555 zwischen Köln und Bonn. --Tristram (Diskussion) 22:59, 27. Jul. 2020 (CEST)Beantworten
Danke für den Hinweis! Aber das war noch kein Netz, sondern nur eine einzelne isolierte Strecke. Ein Autobahnnetz entstand erst später. Ich bin davon ausgegangen, dass das nicht missverstanden würde. --BurghardRichter (Diskussion) 23:24, 27. Jul. 2020 (CEST)Beantworten
Gerne! - genau, weil viele den Hintergrund wahrscheinlich nicht kennen, habe ich die Anmerkung gemacht. --Tristram (Diskussion) 23:38, 27. Jul. 2020 (CEST)Beantworten
Wenig bekannt ist, daß in der Sowjetzone (später "DDR") die ersten Gesetzblätter nach dem Krieg wieder in Fraktur erschienen, hier hat man also bewußt die Führererlasse von 1940/1 negiert!--Automobilia8545 (Diskussion) 21:55, 10. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Wirklich „wieder in Fraktur erschienen“? Nach dem Erlass zur Umstellung von 1941 wurden die meisten Bücher, Zeitungen und andere Druckwerke, soweit sie nicht für das Ausland bestimmt waren, zunächst weiterhin in Fraktur gesetzt – aus dem einfachen Grund: Die Druckereien besassen nicht genügend Antiqua-Typen, und im Zweiten Weltkrieg stockte die Produktion. Ich vermute, dass manche Zeitungen noch bis zum Kriegsende in Fraktur erschienen (solange sie noch erschienen); möglicherweise waren davon auch Gesetzblätter betroffen. Die Besatzungsmächte erliessen eine Fülle neuer Gesetze und Verordnungen, die gedruckt werden mussten. In den Westzonen konnten die Besatzungstruppen Antiqua-Drucktypen aus ihren eigenen Ländern herbeischaffen und den Druckereien zur Verfügung stellen. Nur die Sowjets konnten das nicht, weil die lateinische Antiquaschrift bei ihnen ungebräuchlich war. Also kann es durchaus sein, dass die Gesetzblätter in der Sowjetzone nicht in bewusster Ignorierung des Erlasses von 1941, sondern ganz einfach aus der Not heraus noch eine Zeitlang in Fraktur gesetzt wurden. --BurghardRichter (Diskussion) 01:44, 11. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

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Was spricht dagegen, aus Normalschrifterlaß einen eigenständigen Artikel zu machen? 2001:16B8:BA03:1C00:2196:33B5:DD8D:EE2E 16:28, 19. Jun. 2024 (CEST)Beantworten