Diskussion:Auffassungsdissonanz

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Letzter Kommentar: vor 7 Jahren von Arcomelo in Abschnitt Notenbeispiel
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Notenbeispiel

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Hallo Arcomelo, zunächst mal alle Hochachtung für die geistige Akrobatik, der Du das Bach-Beispiel unterziehst. Hat was...! Allerdings bleibt mir doch ein mulmiges Gefühl dabei, eine Konsonanz zum Vorhaltston vor einer Dissonanz zu erklären, was zumindest eine gewöhnungsbedürftige Sichtweise ist. (Everard Sigal bringt dafür mal die Bezeichnung "weicher Vorhalt" ins Spiel, ohne allerdings in diesem Zusammenhang von "Auffassungsdissonanz" zu sprechen!!) Ob man übrigens im ersten Takt der Bach-Sinfonia das g unbedingt als "Auflösung" des as interpretieren muss, wage ich zu bezweifeln: man könnte das g genausogut (oder besser) als Einführung einer Dissonanz unter gleichzeitiger "Vorausnahme" der Dissonanzauflösung durch das Unterstimmen-e (auf Taktzeit 3) ansehen. Das Beispiel scheint mir jedenfalls nicht geignet, das im Artikeltext Gesagte zu illustrieren, weil es völlig neue Spezialaspekte ins Spiel bringt, die vielleicht in einem Unterkapitel Sinn machen würden, hier aber eher verwirren. Zur Verdeutlichung der bis dato vorhandenen Artikelinhalte schiene mir z.B. der zweite Takt der Sinfonia geeigneter: Da erklingt zusammen mit einem Unterstimmen-des ein Oberstimmen-e, das - enharmonisch zum fes verwechselt- mit dem des eine konsonante kleine Terz bilden würde, hier aber als übermäßige Sekunde ("Auffassungsdissonanz") behandelt und zum f aufgelöst wird. Schöne Grüße --Balliballi (Diskussion) 01:04, 9. Nov. 2017 (CET)Beantworten

PS: Dass die Quart als Vorhalt vor der Terz "auffassungsdissonant" ist, steht außer Frage, aber ob man auch die Terz als "Vorhalt" vor der Sekunde als "auffassungsdissonant" bezeichnen kann, ist fraglich. Denn wenn man diese Terminologie konsequent zu Ende denkt, müsste man dann auch die "Auflösungs-" Sekunde als "auffassungskonsonant" bezeichnen. Das scheint mir aber alles ins Reich der in WP unerwünschten Theoriefindung zu gehören. Auch die Begriffe "Pseudovorhalt" oder "Scheinvorhalt", die mir in diesem Zusammenhang in den Sinn kommen, scheinen keine wirklich etablierten Begriffe zu sein, obwohl die Internetfundstellen hierfür (äußerst!) knapp über Null liegen.--Balliballi (Diskussion) 01:05, 11. Nov. 2017 (CET)Beantworten

Hallo Balliballi, ich möchte nicht auf das Beispiel beharren und habe es nun durch ein einfacheres ersetzt, das, wie Du zurecht anmahnst, ohne größere Komplikationen den Sachverhält illustrieren dürfte. Der springende Punkt im Bach-Beispiel ist m.E., dass in einem Sekundakkord die Sekunde über dem Bass ein konsonanter Ton ist; dissonant ist der Bass. Ein analoges Beispiel eines Terzquartakkords, dessen Terz als Vorhalt zur Sekunde eines Sekundakkords funktioniert, gibt es in T. 2 des Adagio von KV 488. -- Schöne Grüße, Arcomelo (Diskussion) 15:06, 28. Nov. 2017 (CET)Beantworten