Diskussion:Babylonischer Kalender

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Letzter Kommentar: vor 5 Jahren von TennisOpa in Abschnitt Sprache und Zusammenhang
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Der Artikel weist eine Vielzahl von Mängeln auf. Es überrascht, dass sie bei einer doch recht ansehnlichen Nutzer-Zahl weder bereinigt noch beseitigt wurden,

Ein Dreifaches sei gesondert angesprochen:
- Die unter Berufung auf Johannes Koch vorgenommene deutsche Übersetzung von MUL.APIN II ii 4 ist verfehlt. Ein heliakischer Aufgang eines Gestirns am Abend (Abenddämmerung) ist astronomisch ein Unding. Abends erfolgen nur heliakische Untergänge. Da MUL.APIN II ii 4 expressis verbis den Aufgang des KAK.SI.SA am Abend des 15. Schabatu thematisierte, konnte es sich hier nur um den sogen. scheinbaren akronychischen Aufgang des KAK.SI.SA (Sirius) gehandelt haben. s. dazu auch: Der Brockhaus Astronomie, Leipzig - Mannheim 2006, Aufgang (50b). Wenn schon eine deutsche Übersetzung, dann: <Wenn am 15. Schabatu KAK.SI.SA (Sirius) am Abend scheinbar akronychisch aufgeht, ist dieses Jahr ein Schaltjahr>.
- MUL.MUL ist nicht akkadisch, sondern sumerisch. Die akkadische Entsprechung war zap-pu. Statt mit "viele Sterne", ist MUL.MUL treffender mit: <Die Sterne> (The Stars>) wiederzugeben. s. z. b. H. Hunger and D. Pingree, MUL.APIN. An Astronomical Compendium in Cuneiform, AfO, Beiheft 24, 1989, lfd. Weiterhin: J. Schaumbergers Deutung: zap-pu = "Haarbüschel" (des Stier-Sternbildes), SSB 3. Erg., Münster 1935, III. Sternbild des Stieres, 336, ist auf Grund "Lexikalischer Listen" usw. nicht mehr haltbar. Vielmehr hatte zap-pu die Bedeutung <(Stern-)Haufen>. s. J. Koch, Hatten die Plejades (MUL.MUL) mit dem "Buckelstier" (mulGU4.AN.NA = Taurus) der Babylonier zu tun?, N.A.B.U., 2009, no. 2 (juin), 22 (28-30). Schließlich: Eine "Rückrechnung des Starttermins des Neulicht-Mondes (... ...) auf den 1. Nisannu" wurde von keiner Plejaden-Regel "veranlass(t)". Die Schaltregel MUL.APIN II Gap 8-9 hatte es mit einer Mond-Plejaden-Konstellation an den Tagen Nisannu 1 und Nisannu 3, die Schaltregel MUL,APIN II ii 1-2 mit ebenderselben Konstellation am 15. Arahsamna und 15. Kislimu, die Schaltregel MUL.APIN II Gap 10-11 mit den heliakischen Plejaden-Aufgängen in den Monaten Ajaru und Simanu zu tun, sonst mit nichts anderem.
- Asarhaddon, besser: Esarhaddon, regierte 680-669 v. Chr., s. H. Hunger and D. Pingree, Astral Sciences in Mesopotamia, HdO 44, Leiden - Boston - Köln, 1999, xi. Für diese Zeit liegen 90 astrologische "Reports" vor, die, sofern datiert bzw, datierbar, allesamt das babylonische Kalenderjahr mit Beginn im Frühjahr voraussetzten, was für die neuassyrische Zeit überhaupt galt. s. H. Hunger. Astronomical Reports to Assyrian Kings, SAA VIII, Helsinki University Press, 1992, xxii u. lfd. Der im Artikel dem Esarhaddon in den Mund gelegte Simanu entsprach als 3. babylonischer Kalendermonat nicht dem Zeitraum Oktober/November, sondern dem von Juni/Juli! s. dazu auch R. A. Parker with W. H. Dubberstein, Babylonian Chronology, 626 B.C.-A.D. 75, Brown Universitiy Studies 19 (SAOC 24, 3. ed.), Providence 1956, lfd. --79.208.113.97 12:19, 16. Jan. 2010 (CET)Beantworten
Vielen Dank für die Hinweis, entsprechende Berichtigungen folgen schrittweise.--Neb-Maat-Re 16:44, 16. Jan. 2010 (CET)Beantworten

Der Artikel ist auch nach den Änderungen vom 17.01.2010 noch in vielem unzulänglich: (1) Der Artikel verweist expressis verbis auf den "babylonischen Mondkalender". Es ist daher ein schwerwiegendes Defizit, wenn dann im weiteren Verlauf des Artikels darauf nicht eingegangen wird. Zumindest sind 8 Jahre- und 19 Jahre-Schaltzyklus zu benennen, und dass letzterer mit einem Adaru II bzw. Ululu II den Kalender der Seleukiden-Ära regulierte. (2) MUL.APIN II ii 4: [DISCH ina] itiZIZ UD 15 KAM mulKAK.SI.SA2 ... ... Exakt zitieren: zwischen "DISCH" und "ina" kein Bindestrich, mul klein schreiben. Und vor allem exakt übersetzen - ohne persönliche Interpretation! liliatum, lilatu bedeutete "Abend", nicht "Abenddämmerung". s. AHw 552b; R. Borger, Assyrisch-Babylonische Zeichenliste AOAT 33/33A, 2. Aufl. 1981, 538 (190) u. 334. Also: ina li-la-a-ti = <am Abend>. Zudem: vom "Ende des Jahres" ist in MUL.APIN II ii 4 keine Rede. Die einzig legitime Übersetzung ist: <Wenn am 15. Schabatu KAK.SI.SA2 (Sirius) am Abend akronychisch aufgeht, ist dieses Jahr ein Schaltjahr>, Wobei ignoriert ist, dass heutige Astronomie in "akronychischen" und "scheinbaren akronychischen Aufgang" unterscheidet. In MUL.APIN II ii 4 ging es um den "scheinbaren". s. dazu auch A. Weigert u. H. Zimmermann, ABC der Astronomie, 4. Aufl., Hanau/Main 1974, Aufgang (36a-b). (3) MUL.MUL (Die Sterne). Nicht kursiv, aber den Artikel "Die" ... gross schreiben! zap-pu <((Stern-)Haufen)>. zap-pu klein schreiben! In: (der (Stern...) "der" entfernen" Zusatzklammer "(Zuordnung zum Sternbild Stier)" unbedingt entfernen! Den Babyloniern galten GU4.AN.NA = Stier und MUL.MUL = Plejaden als voneinander unabhängige, eigenständige Sternbilder. s. J. Koch, Hatten die Plejades (MUL.MUL) mit dem "Buckelstier" (mulGU4.AN.NA = Taurus) der Babylonier zu tun?, N.A.B.U., 2009.2 (juin). 22 (28-30). Zur Klammer (akkadisch DINGIR SIN ina IGI(: "akkadisch" entfernen, weil hier missverständlich! Außerdem: Nicht kursiv schreiben! Richtige Transliteration: <dsin ina IGI>, wobei d hochgestellt ist. (4) Zu: "Es ist jedoch möglich, den Neumond wahrzunehmen, wenn der Untergang des Mondes 25 bis 30 Minuten nach Sonnenuntergang und der astronomische Neumond einige Stunden später erfolgt." Astronomisch unkorrekt. Denn dass eine "lichtschwache Mondsichel ... nach Sonnenuntergang" "wahrgenommen" werden kann, setzt einen vorausgegangenen "astronomischen Neumond" voraus". s. z. B. Der Brockhaus Astronomie, Leipzig - Mannheim 2006, Mond (291). Also: <Es ist jedoch möglich, das Neulicht wahrzunehmen, wenn ... ... und der astronomische Neumond einige Stunden vorher erfolgte.> (5) Die Kompilation Astrolab ist nicht sumerisch, sondern stammt aus dem 13. Jh. v. Chr. s. z. B. H. Hunger and D. Pingree, Astral Sciences in Mesopotamia. HdO 44, Leiden - Boston - Köln 1999, xi, 51-52, 62. Ausserdem: Astrolab B hatte es zwar mit heliakischen Aufgängen zu tun. Aber es gibt keine "heliakischen Aufgänge in der Abenddämmerung"; heliakische Aufgänge erfolgen immer am Morgen; dies galt natürlich auch für Astrolab B! s. dazu z. B. Der Brockhaus Astronomie, Aufgang (50b). (6) Warum soll der altbabylonische Text BM 17175+17284 (= 92-7-9,291+400) mit dem Beginn des babylonischen Kalenderjahres nicht im Monat Nisannu, sondern im vorauslaufenden Monat Addaru unerwähnt bleiben? s. C. B. F. Walker, in: H. Hunger and D. Pingree, MUL.APIN. An Astronomical Compendium in Cuneiform, AfO, Beiheft 24, 1989, Appendix, 163f. (7) Zu: "immer in der Nähe des Frühling-Äquinoktiums". Wie paßt dies zusammen, wenn es oben doch hieß: "bislang keine gesicherten Erkenntnisse darüber vorliegen, ob der Beginn des Herbstes oder des Frühlings ..." (8) Bibliographischer Beleg zu "Johannes Koch" falsch zitiert. Richtig: J. Koch, Ein für allemal: Das antike Mesopotamien kannte kein 360 Tage-Jahr, N.A.B.U., 1998.4 (decembre), 121 (112), --79.208.90.237 14:14, 20. Jan. 2010 (CET)Beantworten

Zur Frage: Warum soll der altbabylonische Text BM 17175+17284 (= 92-7-9,291+400) mit dem Beginn des babylonischen Kalenderjahres nicht im Monat Nisannu, sondern im vorauslaufenden Monat Addaru unerwähnt bleiben? --> Die Literatur liegt mir leider dazu nicht vor. Im Artikel wird die Thematik des "landwirtschaftlichen Neujahrs" besprochen. Um die oben beschriebenen Änderungen komplett vornehmen zu können, muss mir die o.a. Literatur erst vorliegen. Ich werde deshalb jene Werke (falls über Fernleihe zustellbar) anfordern; das kann allerdings bis zu zwei Wochen dauern. Daher bitte ich für jene Änderungen noch um etwas Geduld.--Neb-Maat-Re 16:38, 20. Jan. 2010 (CET)Beantworten

Sprache und Zusammenhang

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"Diese Bedingungen sind auch in Babylonien wirksam." Was ist damit gemeint? Ist das nur auf die heutige Zeit bezogen oder galt das auch aus historischer Sicht? Im Abschnitt Mondkalender_(Altes_Ägypten)#Historische_Grundlagen standen fast die gleichen Formulierungen. Also gelten die Werte für die Ekliptik weltweit oder nur für einen bestimmten Breitengrad? Das Nildelta liegt auf der gleichen Höhe wie das Mündungsgebiet von Euphrat und Tigris - insofern ist hier ein Vergleich möglich. Das muss aber durch Quellen belegt werden, sonst ist das Theoriefindung. --TennisOpa (Diskussion) 10:58, 4. Dez. 2018 (CET)Beantworten