Diskussion:Bestallung
Bedeutungswandel?
[Quelltext bearbeiten]Nachdem ich eine Zeit lang zu dem Begriff "Bestallung" googelte, habe ich den Eindruck gewonnen, dass "Bestallung" im Laufe der Zeit anscheinend mehrfach einen Bedeutungswandel durchlief. Oder irre ich mich da? Im offiziellen Sprachgebrauch beschrieb "Bestallung" früher wohl schlicht die Urkunde, die einem öffentlichen Amtsträger (Politiker, Beamter, Militär, Arzt usw.) nach dessen Ernennung, Anstellung oder Beförderung ausgehändigt wurde. Umgangssprachlich hieß es, jemand sei mit einem öffentlichen Amt oder mit einem Posten "bestallt" worden. Zur Zeit des Nationalsozialismus scheint eine Bedeutungsverengung eingetreten zu sein: Unteroffiziere und niedere Beamte erhielten nach ihrer Anstellung bzw. bei einer "Beförderung" eine Bestallung oder Bestallungsurkunde ausgehändigt. Höhere Beamte und Offiziere (inklusive Offz.-Anwärter) wurden dagegen nicht mehr "bestallt", sondern "ernannt" (im 2. Weltkrieg dann auch "befördert"); sie erhielten als Dokument eine "Ernennung" bzw. eine "Ernennungsurkunde". In der Bundesrepublik Deutschland und in der DDR scheint der Begriff "Ernennung" dann allgemein den Begriff "Bestallung" verdrängt zu haben. Weiß jemand zu diesem Bereich etwas Genaueres? Während meiner oberflächlichen Internetrecherche bin ich auf diverse Bildnachweise von "Bestallungen", "Beförderungen" und "Ernennungen" gestoßen, aus denen ich meine obigen Ausführungen geschlussfolgert habe. Damit kann ich aber natürlich auch falsch oder weit daneben liegen. --Wasserläufer (Diskussion) 20:04, 29. Aug. 2023 (CEST)