Diskussion:Biologismus/Archiv/2014
Edward O. Wilson
In diesem Artikel steht, "Edward O. Wilson vertritt in seiner Soziobiologie die Auffassung ...", im Artikel über Soziobiologie hingegen, das er genau dies kritisiert. --Jost Riedel (Diskussion) 09:35, 12. Feb. 2014 (CET)
- ja, im Alter hat der gute Mann sich irgendwie gedreht. --Gerbil (Diskussion) 09:55, 12. Feb. 2014 (CET)
- Wie das häufig bei älteren Prominenten so ist; vielleicht etwas Nervendegeneratives. Das neueste Buch von Wilson über die Qualität der Gruppenselektion ist etwas schwammig; aber wenn er´s selber sagt, kann diese Ambivalenz auch in Wikipedia abgebildet werden.--Axl0506 (Ich liebe Frauen!) 10:17, 12. Feb. 2014 (CET)
- Habe "vertritt" in "vertrat" geändert. Hilft das? --Hob (Diskussion) 09:51, 13. Feb. 2014 (CET)
- +1 --Axl0506 (Ich liebe Frauen!) 10:01, 13. Feb. 2014 (CET)
Nationalsozialismus
´kenne die bisherige Diskussion nicht. Deshalb hier als Zitat zum evtl. Einbauen:
"Als Weltanschauung diente der B. dem Nationalsozialismus als pseudowissenschaftliche Absicherung des Rassismus."
Wilhelm Vossenkuhl: Biologismus, in: Otfried Höffe: Lexikon der Ethik. 7. Auflage. München, Beck 2008, ISBN 978-3-406-56810-7.
Karl-Hagemann (Diskussion) 21:26, 13. Okt. 2014 (CEST)
Abwertender Begriff und Politische Bevorzugung.
Davon abgesehen, dass der Begriff als Kampfbegriff verwendet werden kann, was eine missbräuchliche Anwendung impliziert. Ist der Begriff "Biologismus" eine abwertende (Fremd-)Bezeichnung für bestimme Postionen. Der so bezeichnete wird eben eine falsche oder vereinfachte Sicht dargestellt. Man sieht dies deutlich an einigen der genannten Beispielen, die Biologismus sozusagen als Überbegriff mit durchaus negativ konnotierten, Ungerechtigkeiten beschreibenden Begriffen gleichsetzen - etwa Sexismus.
Ich bin der Meinung, dass deutlich hervorgehobenen werden sollte, dass Biologismus eine abwertende, kritisierende Fremdbezeichnung ist.--87.160.71.11 18:22, 11. Feb. 2014 (CET)
Entsprechend sollte darauf verwiesen werden, dass der Begriff sich unterschiedlicher politischer Beliebtheit erfreut. Der Begriff Biologismus wird mit größter Häufigkeit von Vertretern der kulturellen Linken, auch neue Linke genannt, um Positionen und oder naturwissenschaftliche Forschungsarbeit zu kritisieren, die ihren politischen, und meist betont sozialkonstruktionistischen Ansichten zu wider laufen.
Ich denke, das ist eine Tatsache, was allein durch die Tatsache unterstrichen wird, dass die Initial- und Hauptautoren des Artikels sich selbst der kulturellen Linken zuordnen.--87.160.71.11 18:49, 11. Feb. 2014 (CET)
- Wahrscheinlich ist bei Linken das Biologismus-Gehn defekt! Weil Biologismus ist ja ein Produkt des menschlichen Geistes und der hat ja gehnetische Ursachen. (nicht signierter Beitrag von 31.18.36.33 (Diskussion) 17:21, 29. Mai 2015 (CEST))
- Kann man so nicht sagen, es gibt auch Konservative oder Humanisten, die sich gegen biologistische Vorstellungen wenden. Deine Änderungen, die sich auf die im Abschnitt darüber genannte Kritik beziehen, finde ich in Ordnung.--olag disk 23:37, 11. Feb. 2014 (CET)
- Ja, du hast natürlich recht, dass es auch Konservative oder Humanisten gibt, die sich gegen biologistische Vorstellungen wenden -- obwohl ich Humanisten nicht als politische Grundhaltung definieren würde-- aber mir ging es nur um eine (relativ zu anderen Gruppen) häufige , keinesfalls ausschließliche Verwendung seitens Kulturlinker. --87.160.66.17 23:14, 13. Feb. 2014 (CET)
- Habe mir gestattet, die beiden ähnlichen Abschnitte von 87.160.71.11 zusammenzufassen, damit die Antworten für beide gegeben werden können.
- Da jede Wissenschaft ihre Betriebsblindheit hat, halte ich "-Ismus"-Bildung für alle Disziplinen für sinnvoll. Die Frage ist nur, was historisch, und was aktuell ist. Die Biologie hat sich nach dem Zweiten Weltkrieg von Nazis und anderen Schurken befreien können und betreibt daher allgemein anerkannte Wissenschaft, die sich mit Realität statt mit Märchen beschäftigt. Daher würde ich den Begriff "Biologismus" in der heutigen Zeit auch eher in Richtung politische Rhetorik der kulturell dominierenden Linken verorten.
- Anders sieht es bei Ismen wie "Soziologismus" aus. In den Sozialwissenschaften u. Verw. ist die Vorherrschaft von unrealistischen Geisteskonstrukten präsenter als je zuvor.--Axl0506 (Ich liebe Frauen!) 01:17, 12. Feb. 2014 (CET)
- Lieber AxlX, das mit der Betriebsblindheit hast Du schon richtig erfasst, über den Rest schweige ich mich taktvoll aus ;-), wobei ich Dir auch darin zustimme, dass Soziologen ihre eigene Disziplin und die Wirksamkeit sozialer Strukturen ebenfalls überschätzen. Daher habe ich den Artikel Soziologismus seiner Zeit neu angelegt. Übrigens würde ich nicht sagen, dass Kritik am Soziologismus Ausdruck irgendeiner politischen Voreingenommenheit sein muss. Genauso gibt es Kritik an Biologismen, die sich darauf beschränkt nachzuweisen, inwiefern „außerbiologische“ Faktoren (z.B. psychologische Prägungen, Sozialisation) ignoriert werden.--olag disk 08:16, 12. Feb. 2014 (CET)
- Bitte nicht ausschweigen, sondern knallhart diskutieren!:-) Der evolutionsbiologische Ansatz seit Wilson zur Erklärung menschlichen Verhaltens ist extrem spannend und eröffnet ungeahnte Perspektiven; allerdings auch solche, die uns Menschen seit Darwins Zeiten extrem unangenehm sind. Ich befürchte daher, daß berechtigte biologisch fundierte Theorien zum menschlichen Geist selbst von Philosophen und anderen Denkern deswegen scharf kritisiert und mit dem Kampfbegriff "Biologismus" versehen werden.
- Nach Lektüre z.B. von Pinkers "Wie das Denken im Kopf entsteht" muß ich aber sagen, daß evolutionspsychologische Denkweisen dieses Etikett beim schlechtesten Willen nicht verdient haben. Es wird deutlichst auf Lernmöglichkeiten in bestimmten Bereichen bzw. auf die Wechselwirkung Genom+Hirn/Umwelt hingewiesen.--Axl0506 (Ich liebe Frauen!) 10:10, 12. Feb. 2014 (CET)
Du weißt aber schon, was eine Theorie ist, ja? Eine Theorie kann noch so fundiert sein, sie ist dazu da, wider- und belegt zu werden. Sonst wäre sie halt keine Theorie mehr. Lies mal ein bisschen Popper.--Krokodilgemüse (Diskussion) 18:19, 6. Jun. 2014 (CEST)
Also "Pseudowissenschaft" ist von der ganzen Anlage wesentlich "abwertender". Ich kann hunderte seriöse Bücher und Studien nennen, die "Biologismus" oder "biologistische Postion" oder sowas völlig ohne wertenden Hintergedanken und ohne Anführungszeichen nutzen. Sooo leicht darf man es sich hier in der Einleitung nicht machen... --Gamma γ 17:56, 13. Jun. 2015 (CEST)
- Du bist einer der letzten, dessen Vorstellung davon, was seriös ist und was nicht, Wikipedia übernehmen sollte. --Hob (Diskussion) 10:16, 17. Jun. 2015 (CEST)
Allein schon die Wortkonstruktion drängt mir die sprachliche Verwandtschaft mit Kapitalismus und Kommunismus auf. Darin liegt eindeutig eine politsche Absicht, statt zu sagen, es sei eine rein biologische Erklärung - und selbstverständlich gibt es auch andere Erklärungsmodelle. Gegenwärtig herrscht hier noch ein großes Durcheinander bezüglich der Frage, was Biologismus ist, wie er sich definiert, mit welchen Argumenten er angeblich arbeitet und wer seine Kritiker sind bzw. wer diesen Begriff verwendet. Gibt es jemanden, der seine eigene Sichtweise als Biologismus verkaufen möchte oder ist es bisher ausschließlich eine Fremdattributierung? --BunteWelt (Diskussion) 18:32, 10. Dez. 2016 (CET)
- Ausschließlich und immer pejorative Fremdzuschreibung. Auf ein Gegenbeispiel dazu wäre ich sehr gespannt.--Meloe (Diskussion) 08:29, 12. Dez. 2016 (CET)
- Nicht "Gegenbeispiele" bräuchte man hier, sondern Belege aus der Fachliteratur. Dort hat die Behauptung, der Ausdruck "Biologismus" sei eine bloße Zuschreibung oder ein reiner Kampfbegriff (d.h. "Biologismus" sei eine Art Erfindung seiner Gegner und es gebe in Wirklichkeit gar keinen Biologismus), offenbar keine Stütze, siehe auch die oben verlinkte Literatur. Vielmehr scheint diese Behauptung selbst eine Art Kampfthese zu sein, um Biologismus oder seine Positionen zu verteidigen oder herunterzuspielen. Da der Artikel in der jetzigen Form auf dieser unbelegten Behauptung basiert, sollte man das dringend überarbeiten.--Jordi (Diskussion) 13:03, 5. Jul. 2017 (CEST)
- Dass ein Begriff abwertend gebraucht wird, bedeutet nicht, dass diejenigen, die durch ihn beschrieben werden sollen, in der Sache recht haben. Manche Begriffe werden von Gegenern, pejorativ konnotiert, völlig anders verwendet (und bewertet) wie von Befürworten in der Sache (Darwinismus, Neoliberalismus, ...). Aber: Man sollte jetzt nicht gerade ein Statement in der Sache in der Form von "Diesen Begriff verwende ich als abwertenden Kampfbegriff für ..." erwarten. Dass Kritisierte sich einen abwertend gemeinten Kampfbegriff trotzig zu eigen machen, ist weit verbreitet und menschlich. Es ändert ggf. aber nichts am ursprünglichen Bedeutungsfeld. M.E. ist Biologismus heute eine Zuschreibung, die von Vertretern des Sozialkonstruktivismus, des Poststrukturalismus und der feministischen Wissenschaftstheorie verwendt wird, um Positionen zu kritisieren, die Dinge aus dem "Wesen" oder der "Natur" des Menschen erklären wollen. Natürlich gehört sowas sauber belegt (was ich im Augenblick nicht hinkriegen werde), es erschiene mir aber ein lohnender Rechercheansatz.--Meloe (Diskussion) 08:47, 6. Jul. 2017 (CEST)
- Hallo! Grundsätzlich finde ich das völlig richtig, so etwas zu benennen. Und der grundsätzliche Sachverhalt, dass der Begriff polemisch oder zuschreibend gebraucht werden kann, ist ja auch trotz der Beleglosigkeit in der Einleitung stehen geblieben. Aber die bloße Reduktion des Begriffs Biologismus auf einen unfruchtbaren oder erfundenen Kampfbegriff gibt die Literatur eben nicht her. Sowohl die Biologen als auch die Sozialwissenschaftler definieren den Begriff ganz grob gesagt als sachfremde Übertragung biologischer Erklärungen oder Gegebenheiten auf menschliche Gesellschaft und Kultur. Ob man sich das anziehen will und ob eine spezifische Position biologistisch ist oder nicht oder ob der Vorwurf vielleicht häufig zu Unrecht erhoben wird, bleibt da immer noch offen. Dass es sowas gibt, gegeben hat oder geben kann (dass es also keine bloße Erfindung oder Projektion von Antibiologisten ist), ist aber offenbar Konsens unter Sozialwissenschaftlern wie auch Biologen. Kutschera (der ja selbst als Beispiel für biologistische Positionen herhalten muss, auch hier im Artikel) ist von allen, die ich gefunden habe, derjenige, der sich am ehesten von dem Begriff distanziert und ihn als "Schlagwort" bezeichnet, aber direkt im Anschluss eine eigene Definition von "Biologismus" abgibt, die denen der Nachschlagewerke und Lexikonartikel im Grunde (bis auf das Tempus, Kutschera benutzt die Vergangenheit) genau entspricht:--Jordi (Diskussion) 09:20, 6. Jul. 2017 (CEST)
- Welche Bedeutung hat dieser Begriff? Biologische Fakten, Hypothesen und Theorien wurden auf andere Bereiche übertragen, um diese zu interpretieren, Gesetzmäßigkeiten zu erkennen und Vorgaben für das praktische Leben zu erstellen (Ulrich Kutschera: Streitpunkt Evolution. Darwinismus und Intelligentes Design. 2. Aufl., Lit Verlag, Berlin 2007, S. 265).
- Hallo! Grundsätzlich finde ich das völlig richtig, so etwas zu benennen. Und der grundsätzliche Sachverhalt, dass der Begriff polemisch oder zuschreibend gebraucht werden kann, ist ja auch trotz der Beleglosigkeit in der Einleitung stehen geblieben. Aber die bloße Reduktion des Begriffs Biologismus auf einen unfruchtbaren oder erfundenen Kampfbegriff gibt die Literatur eben nicht her. Sowohl die Biologen als auch die Sozialwissenschaftler definieren den Begriff ganz grob gesagt als sachfremde Übertragung biologischer Erklärungen oder Gegebenheiten auf menschliche Gesellschaft und Kultur. Ob man sich das anziehen will und ob eine spezifische Position biologistisch ist oder nicht oder ob der Vorwurf vielleicht häufig zu Unrecht erhoben wird, bleibt da immer noch offen. Dass es sowas gibt, gegeben hat oder geben kann (dass es also keine bloße Erfindung oder Projektion von Antibiologisten ist), ist aber offenbar Konsens unter Sozialwissenschaftlern wie auch Biologen. Kutschera (der ja selbst als Beispiel für biologistische Positionen herhalten muss, auch hier im Artikel) ist von allen, die ich gefunden habe, derjenige, der sich am ehesten von dem Begriff distanziert und ihn als "Schlagwort" bezeichnet, aber direkt im Anschluss eine eigene Definition von "Biologismus" abgibt, die denen der Nachschlagewerke und Lexikonartikel im Grunde (bis auf das Tempus, Kutschera benutzt die Vergangenheit) genau entspricht:--Jordi (Diskussion) 09:20, 6. Jul. 2017 (CEST)