Diskussion:Boier
Gallien
[Quelltext bearbeiten]Rein aus dem gedächtnis fällt mir noch ein bojer ein der eigentlich spät in gallien einen vergeblichen bagaudenaufstand anführte name und zeit usw sind mir entfallen (ich recherchiere mal im netz dazu)
ebenso gab es auch eine von caesar selbst noch erwähnte boierfestung/stadt der er "zu hilfe" eilte als sie von vercingetorix belagert wurde.
- (Die Stadt heisst Gorgobina und ist in der Englischen Wikipedia verlinkt.) Trigaranus 23:38, 17. Okt. 2008 (CEST)
späterwähnte bojer tauchen auch noch in und um carnuntum auf. soweit mein marginales gedächtnisprotokoll.
80.171.96.66 14:12, 8. Okt. 2008 (CEST)
Die Inschrift "Boi" taucht doch auf einem bei der Heuneburg gefundem Gefäß aus. Datierung um 100 v Chr.
2. Der riesige Schwenk der Boi, den Cesar anführt (vom Angriff um 58 vor C. auf Noreia und dann zum Verbündeten und Einfall mit den Helvetern in Gallien (Frankreich), verwundert immer noch.
Der Begriff Noreia ist demnach nicht absolut geklärt. Oder die Boi dienen als riesiger Samelbegriff, der eben den östlichen wie westlichen Angriff, wohl über Baiern und die Schweiz...durch diese Stämme beschreibt. (nicht signierter Beitrag von 217.149.161.182 (Diskussion) 20:39, 8. Mär. 2021 (CET))
Im 4. Jhdt. v. Chr. beginnt ein Teil der Boier sein Stammgebiet zu verlassen. Dieser Teil wandert nach Norditalien aus, wo er sich bald mit den dort lebenden Etruskern und Umbrern vermischt. Sie machten die etruskische Siedlung Felsina zu ihrem Hauptort Bononia (heute Bologna).
Dank der konsequenten Verwendung des generischen Maskulins muss ich halt wieder ein paar Fragen stellen: Meinen Informationen nach waren das nur männliche Krieger, die sich nach Überfällen auf die Etrusker dort niedergelassen und sich mit Etruskerinnen verheiratet haben, worauf sich die Kulturen vermischten. Stimmt das so oder sind ganze Familien der Boier nach Italien ausgewandert? Könnte das bitte jemand, der sich intensiver als ich mit dem Thema befasst hat, präzisieren? Danke! --Katharina 15:40, 16. Feb 2004 (CET)
- Das Substantiv "Teil" ist nun einmal maskulin...--Schreiber 19:01, 18. Jun 2005 (CEST)
- Im Anschluss an diesen Beitrag: dem Artikel zufolge sollen sich die in Norditalien eingewanderten Kelten "bald" mit den Etruskern und Umbrern "vermischt" haben, während sie nach dem Artikel im kleinen Pauly die Etrusker vertrieben haben, ebenso nach Ogilvie, Das frühe Rom und die Etrusker, S. 172. Diesen Literaturstellen vertraue ich eher als dem WP-Artikel, denn andernfalls wäre z.B. nicht zu erklären, warum das später von den Rämern annektierte Gebiet "Gallia Cisalpina" genannt wurde. Da ließe sich noch so einiges anführen, aber lassen wir das. Da es auch hier keine Einzelnachweise gibt, kann man ohnehin die Aussagen im Artikel nicht gut überprüfen. --Dlugacz 08:05, 20. Feb. 2011 (CET)
Boii
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"Die Boier (Boii, Bojii, Bojer) waren ein keltisches Volk, dessen Ursprungsgebiet in Böhmen liegt. Der Name der Boier lässt sich vermutlich auf eine Bezeichnung für "Krieger" zurückführen. Belegte Namen sind Boiorix (König der Boier) und Boiodurum (Passau). Die Boier hatten zu ihrer Zeit erheblichen Einfluss auf das Machtgefüge Mitteleuropas."
Also meines Wissens bildete sich der Stamm der Boier (Schläger, Krieger) im Gebiet zwischen Rhein, Main und Donau. Während der Abwanderung aus diesem Gebiet in der Latenezeit A teilte er sich in zwei Gruppen von denen eine nach Norditalien zog und die andere Gruppe nach Böhmen (Boihaemum). Allerdings ist nicht bekannt über welche Route der Teilstamm nach Italien wanderte. Einige Historiker wie z.B. Helmut Birkhan nehmen an dass sie über die Alpen, vielleicht sogar über Hallein wanderten, wenige andere glauben wiederum dass die Teilung des Stammes sich erst in Böhmen vollzog bzw. kurz vor der Erreichung dieses Gebiets und die Wanderung über das spätere Noricum und Pannonien nach Illyrien nördlich der Adria und südlich der Alpen durch das Gebiet der Veneter in etruskisches Gebiet geschah.
Im Zuge der Auseinandersetzung mit den Etruskern, Aufgrund des Raummangels bei den keltischen Stämmen Oberitaliens und des Landüberschusses der Etrusker die ihnen trotz des Überschusses davon nichts überlassen wollten, wurden die Etrusker von den mit ihnen verfeindeten Römern unterstützt, wobei es zu kämpferischen Auseinandersetzungen zwischen einem romanischen Abgesandten und eines keltischen Häuptlings kam, welcher dabei getötet wurde. Über die Einmischung der Römer und der Tötung des Fürsten erbost sandten die Kelten eine Delegation nach Rom und verlangten die Auslieferung des Römers, was aber Aufgrund des Einflusses dessen Familie verweigert wurde. In den Augen der Kelten eine Provokation. So kam es zur Eroberung Roms durch die Semnonen und eventuell auch durch Teile der Boier, Insubrer und Lingonen. Danach siedelten sich die Boier im Gebiet nördlich der Apenninen und südlich des Po bis zur Dreiergabelung des Po an und vermischten sich mit den dort ansässigen Etruskern (z.B. Fürstengräber mit etruskischen Rüsungselementen und keltischer Bewaffnung). Die kulturelle Vermischung prägte auch die Ligurer und durch den Handel mit dem nördlich der Alpen gebliebenen Boiern gelangten Handelgüter(Fiebeln, etc.) die die Vermischung der beiden Kunststiele aufwiesen in böhmische Keltengräber. Die Vernichtung der Semonen war ein Anlass für die restlichen Stämme einen gemeinsamen Angriff auf Rom zu unternehmen der aber im Fiasko von Telamon endete. Danach wurden die Boier, dann die Insubrer und die anderen Stämme befriedet und romanisiert. Ein gewisser Teil floh wohl zu den Verwandten in Mitteleurpa. 6 Jahre später erhoben sie sich ein letztes Mal unter Hannibal gegen die Romanen aber nach der Rückkehr des Puniers nach Karthago wurde seine Armee niedergeschlachtet und die Gebiete erneut und ein letztes Mal unterworfen.
In Böhmen hatten sich die Boier bis Südpolen und Südschlesien ausgebreitet von wo sie im 3 und 2 Jahrhundert von den erstarkenden frühgermanischen Vandalen zurückgedrängt wurden. Auch nach Osten, in die Ebene Ungarns und vielleicht sogar bis nach Rumänien hatten sie sich augebreitet wo sie aber von den Thrakern aufgehalten und ca im 2 und 1 Jahrhundert von den keltisierten Dakern zurückgeschalgen wurden. Auch kämpften sie in ihren Gebieten in Niederösterreich dem nordöstlichen Oberösterreich und dem nördlichen Burgenland gegen die Kimbern, Teutonen und Ambronen und konnten sie erfolgreich abwehren.
Caesar schrieb dass die Boier, kurz bevor die Helvetier 32.000 Mann von ihnen zur Unterstützung ihrer Auswanderung erhielten, Noreia belagerten was darauf schließen lässt dass sie sich im Ostalpenraum bis in die Steiermark und das südliche Burgenland, vielleicht sogar auf Teile Kärntens und Salzburgs ausgebreitet hatten. Die 58 v. Chr. in der Schlacht bei Bibracte besiegten Helvetier, Boier, Rauraker, Tulinger und Latobriger, wurden von Caesar aufgefordert wieder in ihre bisherigen Siedlungsgebiete zurück zu kehren und sie sollten ihre Städte und Dörfer, die sie zuvor selbst verbrannt hatten, wieder aufbauen.[1] Ein Teil der Boier wurde von den Haeduern aufgenommen und in ihrem Gebiet angesiedelt.[2]
In den letzten beiden Jahrzehnten der Vorchristlichen Zeit wurden die Boier aus dem tschechischem und ostösterreichischem Stammesgebiet nördlich der Donau von den suebischen Markomannen verdrängt und großteils assimieliert. Im westlichen Ungarn und dem Burgenland wurden die Boier unter Boiorix von den Dakern unter Boirebista verdrängt nachdem sie von ihm in einer Schlacht besiegt wurden. Während des Alpenfeldzuges des Tiberius wurden die Boier neben weiteren 45 Stämmen im rätischen Keil dem heutigen Baiern als einer der letzten unterworfenen Stämme erwähnt. Der Name eines Limes grenzers um 278 nach ist Boius was sich sicherlich vom Stamm der Boier ableiten lässt.
Als letztes kommt noch dazu dass kurz bevor die Markomannen nach Baiern ziehen und sich dort mit anderen germanischen Stämmen zu den Alamannen vereinigen im hercynischen Wald der sich zu dieser Zeit von Baiern bis nach Rumänien nördlich der Donau erstreckte die Boier erwähnt werden was vielleicht ein Hinweis darauf sein könnte dass die Boier weiterhin als ein angesehener, halbautonomer Teilstamm der Markomannen seit ihrer Assimilation weiterbestanden.
Quellen:
-Gaius Iulius Caesar-De bello gallico -Tacitus-Germania -Helmut Birkhan-Kelten -Franz Ertl-Topographia Norici 1-3 -Peter Conolly-Hannibal und die Feinde Roms -Janine Fries-Knoblauch-Die Kelten -Jaques Moreau-Die Welt der Kelten -MPZ Themenhefte zur Vor- und Frühgeschicht vom niederbayrischen Vorgeschichtsmuseum Landau a.d. Isar: "Das keltische Bayern"
von Boier 19.3.2006 _____________________________________________________________________
- Sehr beeindruckender Entwurf. Noch beeintruckender wäre es, wenn das im Artikel selber stehen würde ;o)) LG --Flame99 09:27, 10. Okt. 2006 (CEST)
- Tja, ich habs jetzt selber eingebaut. --Flame99 13:58, 10. Okt. 2006 (CEST)
- Nur zum Caesar als historische quelle: Es gibt argumente namhafter historiker, die seine aufzeichnungen über die Gallier als nicht gerade zuverlässig erscheinen lassen, diese scheinen zu einem beträchtlichen teil den propagandazwecken für seine umstrittenen eroberungszüge dienlich zu sein. -- 8ohmSpeaker 15:15, 9. Jan. 2012 (CET)
mit BOIER wurde eine Gesellschaftsschicht bezeichnet
[Quelltext bearbeiten]Ein vollkommen anderes Bild zeichnet Inge Resch-Rauter ("Keltische Gegenwart" und "Die Wachau und der heilige Severin"):
Es handelt sich bei den Boiern nicht um einen Stamm, sondern um eine Gesellschaftsschicht. Deshalb kommen sie bei dem (um das Jahr 100 lebenden) Geographen Claudius Ptolemaios (Geographike Hyphegesis), der die damals bekannte Welt und deren Bewohner angibt, nicht vor. Die Bezeichnung dieser keltischen Gesellschaftsschicht ist in der irischen Sprache erhalten: BOAIRE. Das Wort setzt sich aus zwei Silben zusammen: BO (wie oben schon erwähnt) bedeutet Rind und weist auf Rinderzüchter hin; und AIRE, was idg. "Arier = freier, wehrfähiger, waffentragender Mann" bedeutet. Das heißt, es handelte sich um Großbauern/Adelsbauern, die das von ihnen aus dem Urwald gerodete Land als Eigentümer besaßen, es benutzten und sehr kriegerisch verteidigten. Dieser kriegerische Aspekt tritt besonders hervor. Ihr Stammland dürfte das riesige Urwaldgebiet nördlich der Donau gewesen sein (Waldviertel, Mühlviertel, Böhmerwald und Bayrischer Wald), das sich über mehrere hundert Kilometer West-Ost und Süd-Nord ausdehnte. Es wurde historisch als BOIO-HAEMUM, Boierheimat, bezeichnet. Jene Söhne, die den Hof nicht übernehmen konnten, haben sich (sozusagen als starke, mutige, Arbeit gewöhnte "Kraftlackel") schon im Heer Alexanders als Söldner verdingt und sind auch bei anderen Keltenstämmen als Krieger anzutreffen (sh. Caesar).
In der germanischen Sprache wurden solche Krieger als WARIOZ bezeichnet. Über BOIO-WARIOZ (Krieger-Krieger), Boiowari ergibt sich das Wort Bayuware, die heutigen Bayern. Über BOIO-MANNI (ebenfalls keltisch/germanisch) die Boiomänner = Böhmen.
Da die Boier aber auch am Lech (sh. Venantius Fortunatus) und in anderen Gebieten anzutreffen sind, ist anzunehmen, daß die sehr wehrhaften, starken Rodungsbauern, die selbstbestimmend auf ihrem Rodungsland saßen und keinen Herrn über sich duldeten, allgemein als Boier benannt worden sind. --Kelticus 12:56, 29. Nov. 2008 (CET)
- Achtung, Inge Resch-Rauter ist keine Linguistin, deshalb Vorsicht bei ihren Etymologien bzw. Wortgleichungen: Der zweite Bestandteil von bóaire bedeutet "Herr" und ist meines Wissens auch tatsächlich mit der Wurzel ari- o.ä. verwandt, die sich in "Aristokratie" oder "Arya" findet. Das heißt aber auch, daß diese Wurzel im Boiernamen, so der denn mit bóaire übereinstimmte, vorhanden sein müßte, und das ist sie nicht. Die Derivation -varii bei den Bayern ist in antiken und frühmittelalterlichen Ethnonymen aus dem Germanischen sehr geläufig und bezeichnet wohl in aller Regel Leute, die in einem bestimmten Gebiet wohnen, und zwar ohne kriegerischen Implikationen. Böhmen wiederum ist schon bei Velleius Paterculus als "Boiohaemum" angegeben (Vell. 2,109), von dem her ist die Etymologie auf -manni ohne jede Basis (und hätte wohl auch eher zu "-mannia" geführt wie im Falle von Alemannien). Venantius Fortunatus ist ein spätrömischer Dichter, der sich gerne mit altertümlichen Namen schmückte; sofern er die Boier erwähnt, dürfte man darauf nicht allzu viel geben (aber falls du die Stelle wüsstest, wäre das noch interessant). Trigaranus 22:52, 14. Dez. 2008 (CET)
- Da könnte man noch zusammenhänge mit dem panslawischen wort boj, resp. woj für kampf, den russischen bojaren usw. suchen, verflechtungen der verschiedenen völkergruppen untereinander, die spuren, die dies bis heute in den sprachen und ortsnahmen, wie auch in der menschlichen genetik hinterlassen hat und die konfusion ist perfekt. Man muss sich dann fragen, wer ist eigentlich noch wer und inwiefern die heutige klassifizierung noch sinn macht, ob sie nicht eigentlich einer gründlichen revision bedürfte? -- 8ohmSpeaker 15:33, 9. Jan. 2012 (CET)
Neue Version (17. April 07, 21.30)
[Quelltext bearbeiten]Hallo zusammen,
Ich habe mir erlaubt, eine Reihe von grammatikalischen und stilistischen Fehlern zu korrigieren und habe eine Quellenangabe für die Ansiedlung der Boier bei den Häduern beigesteuert.
Könnte der Autor des letzten Paragraphen eventuell eine Quellenangabe für seine Erwähnung der Boier vor dem Markomannenauszug anfügen?
Gruss, Trigaranus
- Tja, Autor bin wohl ich. Den Text habe ich der Diskussion siehe oben entnommen und der Beitrag wurde leider nicht unterschrieben. Da mir die Inhalte sehr plausibel erschienen (bin aber kein Historiker), hab ich´s so übernommen. Vielleicht findet sich ein Profi der hier was dazu zu sagen hat? --Flame99 10:42, 18. Apr. 2007 (CEST)
Das dürfte sicherlich noch nicht alles über die Bojer sein. Bojer tauchen auch in Siebenbürgen (Rumänien) auf. Im Artikel "Geschichte Rumäniens" bzw. im Buch "Geschichte Siebenbürgens" (Akademieverlag Budapest, 1990) wird dieser Fakt erwähnt. Woher sie aber kamen, habe ich bisher nicht finden können.
==CabrioTop 12:30, 30. Jun. 2007 (CEST)
- Bestimmt ist das nicht alles was man zu den Boiern sagen kann, bitte einfach erweitern wo was fehlt. Die Ausbreitung bis Rumänien steht aber im Artikel, scheinbar ist die Wissenschaft aber dazu nicht einig, darum die vorsichtige Formulierung. --Flame99 09:03, 2. Jul. 2007 (CEST)
bajuwaren und kelten
[Quelltext bearbeiten]hab im internet diese seite gefunden :
http://www.diekelten.at/bayern.htm
ich finde auch diese möglichkeit sollte auch erwähnt werden =) --Finn_MacCumhail 30.März.2008
- Dazu kurz zwei Caveaten (was wäre eigentlich der Plural von einem caveat?): Auf der Seite findet sich folgende Aussage: "Das Wort (Bayern) ist hundertprozentig von den keltisch-böhmischen Boiern, den unmittelbaren Vorfahren der Bajuwaren abgeleitet, die nicht nur Böhmen oder Bologna ihren Namen gaben, sondern einst, in nachkeltischer Zeit, auch große Teile des heutigen Österreich beherrschten." Das mit den "unmittelbaren Vorfahren" ist wohl der strittige Punkt und kann nicht als Aufhänger für den strittigen Punkt dienen. :-) Das mit "in nachkeltischer Zeit" ist seinerseits recht suschpeckt, um die Sache mal bairisch anzusprechen, vor allem da das "die"-Subjekt des Relativsatzes etwas fischig scheint.
Daß der gute Jonas von Bobbio im 7. Jh. die Baiowaren mit den Boiern gleichsetzt, ist dabei ein recht alter Hut und gehört zu den liebsten Hobbies früh- und hochmittelalterlicher Schreiberlinge. Altehrwürdigkeit ist alles. Die Gleichsetzung eines aktuellen Volkes mit einem mehr oder minder ruhmreichen Volk aus alten Texten diente jeweils der Erhöhung sowohl des Schreibers ("Schaut, wie gebyldet ich bin, dass ich mit alten Namen so um mich rumwerfe und im Annolied norisch und bairisch synonym verwende." - Griechische ys an den blödesten Stellen waren dabei besonders gelehrt) als auch des Beschriebenen ("Tja, wir ollen Dänen waren halt schon zur Zeit des guten Kaisers Trajan ganz wüste und damit viel älter und poppiger als ihr."). Nebst Jonas' "Boier-Baiern" (indirekt etym. verwandt) gibt es da noch das bereits angedeutete "Daker-Dänen" aus dem Hochmittelalter (total an den Haaren herbeigezogen), Claudians oder Jordanes' "Geten-Goten" (weder etym. noch genet. verwandt) oder das uns wohlbekannte "Teutonen-Deutsche" (etym. verwandt, schau dazu mal unter en:Teutonic nach). Dabei waren oberflächliche Anklänge entscheidender als historische Tatsachen, Poesie und Gelehrtheit wichtiger als kritische Hinterfragung.
Nach unserem heutigen Wissen ist das Ethnos der Boier um die Zeitenwende in dem Sinne desintegriert, dass es sein gemeinschaftsbildendes Prestige grösstenteils verbraucht hat. Im Zusammenhang mit Marbods Markomannenreich hören wir wohl noch von Ortsnamen, die auf die Siedlungsgebiete der Boier hinweisen, als Stamm erscheinen sie unter seiner Führung jedoch bereits nicht mehr (i.a.W. das ethnische Prestige der Boier musste vor dem der Markomannen passen). Rein genetisch dürften sich aber durchaus Boier zu Markomannen "erklärt" haben und somit letztlich auch zu den Vorfahren der Baiern zählen. Trigaranus 03:06, 31. Mär. 2008 (CEST)
- Also sind die baiern ein keltisch germanisches mischvolk oder ?? --Finn_MacCumhail
Das mit den Mischvölkern ist so eine Sache. "Mischen" impliziert genetische, i.e. familiäre Verbindung. Das ist meiner Ansicht nach zwar geschehen (wie wahrscheinlich wäre deiner Meinung nach ein vollkommen siedlungsleerer Raum vor dem Einzug der Markomannen nach Böhmen?), war aber nicht ausschlaggebend. Hier kurz (oder so) warum:
So etwas wie genetisches Germanen- oder Keltentum hat es nicht gegeben. Die frühgeschichtliche Bevölkerung Europas war äusserst heterogen, wie wir aus der Mitochondrial-DNS der heutigen Europäer schliessen können. Die historisch fassbaren Volksgruppen von Germanen/Kelten dürften wohl bereits sehr gut durchmischt gewesen sein, als sie sich sprachlich und kulturell von anderen Gruppen abzugrenzen begannen. Sicher gab (und gibt) es genetische Unterschiede zwischen verschiedenen Regionen, aber die hatten wohl nichts mit den eisenzeitlichen Volksgruppen zu tun bzw. deckten sich wohl nur selten mit ihnen. (Dass zur Zeit britische Biologen genetisch zwischen Kelten und Germanen unterscheiden, kommt mir etwas vorschnell vor, widerspricht dieser Sache jedoch nicht, auch wenn vielleicht die genetischen Gruppen etwas unvorsichtig mit den brit. Kelten bzw. norddt. Germanen gleichgesetzt werden.)
Wichtiger war wohl vielmehr die Selbstzuordnung zu einer der jeweils dominanten Grupen. Anfangs scheinen die Kelten die prestigeträchtigere Gruppe gewesen zu sein, nach Caesars Zeit die Germanen. Elemente von Kultur und Sprache der prestigeträchtigeren Gruppe wurden nach und nach übernommen, was auch ohne einen Austausch genetischer Substanz geschehen kann. Verliert die Selbstzuordnung zu einer Volksgruppe an Prestige (etwa durch schwere Niederlagen und/oder den Verlust der eigenen Stammeselite bzw. Stammeszentren), wird sie früher oder später aufgegeben und durch eine geeignetere abgelöst: Man schafft sich neue mythologische Ansippung an die gewünschte Gruppe und gibt sich Mühe, dazuzugehören. In diesem Sinne gab es vor allem um den Rhein herum zahlreiche Völker, deren Selbstzuordnung wohl noch schwankte, als sie unsere Bühne betraten, so etwa wo das Namensmaterial eines Stammes auf Kelten, ihre Selbstzuordnung jedoch auf Germanen deuten lässt (Treverer, Chatthen, Eburonen u.v.m.). "Mischvölker" trifft es dabei nicht wirklich.
Bei den Boiern gehe ich davon aus, dass der grösste Teil ihrer Elite abwanderte (wohl auf dem erwähnten Zug gegen Noreia) und die verbleibende Bevölkerung ihr "Boiertum" (i.e. das Prestige ihrer Zugehörigkeit zu einem in der Region nicht länger bedeutenden Stamm) verlor, ähnlich etwa den Awaren in späterer Zeit. Diese Bevölkerung dürfte sich unter Marbod bald schon anderen Stämmen zugehörig gefühlt haben (wohl den Markomannen), deren Eliten nun die Führungsrolle innehatten. Die Baiuwaren/Baiern treten erst ein halbes Jahrtausend später auf, als jüngster der spätantik-frühmittelalterlichen "Sammelstämme" (Franken, Alemannen, Baiern). Sie gehören zu den nach Gebietsnamen bezeichneten Stämmen, ähnlich der Bucinobantes, Brisigavi oder Raetovarii, und werden wohl ähnlich den Franken und Alemannen aus verschiedenen Stämmen, darunter sicher auch (und wohl vor allem) den Markomannen, entstanden sein. Dass ihr Gebietsname auf einen keltischen Stammesnamen zurückgeht, bedeutet nicht, dass sie mehr mit den Kelten am Hut hatten als etwa die Alemannen.
Gute Literatur zu solcherlei Dingen sind übrigens die Arbeiten von Ludwig Rübekeil, Helmut Birkhan oder Wolfgang Meid. Trigaranus 03:32, 28. Apr. 2008 (CEST)
- Ich finde es immerwieder erstaunlich das ein germanisches Volk das einen indoiranischen Namen hat, als keltisch oder keltisches Gemisch bezeichnet wird. Wie jeder weiss wurde das Rind überwiegend im Raum Indien/Iran (eher Indien) domestiziert. Die sind rein zufällig mit den Germanen verwandt. Warum das nun nen keltisches Wort sein soll, erschliesst sich mir nicht, es ist wohl vielmehr so das es die Kelten wohl entlehnt haben. Wir haben nämlich auch nen deutsches Wort, Bulle. Das Bos ist Latein, die ursprüngliche Bezeichnung dürfte Burus sein, deswegen heissen nämlich die anderen Germanen so. Eine Übersetzung als Schläger ist total daneben.
Die nannten sich also Bullen weil es die Stärke ihres Stammes ausdrücken sollte. Der Bulle ist seit der indoiranischen Zeit ein mächtiges Symboltier insbesondere unter den südlichen Stämmen. Kelten stehen eher auf Hirsche und Eber. Nur weil mal nen Kelte über Bayern gelaufen ist, ist doch nicht alles keltisch? (nicht signierter Beitrag von 217.9.26.11 (Diskussion) 07:57, 5. Sep. 2012 (CEST))
Letzter Abschnitt
[Quelltext bearbeiten]Ich habe den folgenden Abschnitt vorerst einmal aus dem Artikel verbannt:
- "Interessanterweise werden, kurz bevor die Markomannen nach Baiern ziehen und sich dort mit anderen germanischen Stämmen zu den Alamannen vereinigen, im hercynischen Wald (der sich zu dieser Zeit von Bayern bis nach Rumänien nördlich der Donau erstreckte) die Boier erwähnt, ein Hinweis darauf, dass die Boier über die vorübergehende Markomannenherrschaft hinaus weiterbestanden."
Wer erwähnt die Boier um diese Zeit? Seit wann werden die Markomannen zu Alemannen? Ich hätte gerne diese {fact}-Vorlage aus der englischen Wikipedia, dann könnte man hier etwas differenzierter vorgehen. So wie er jetzt dort stand, kann man den Absatz aber ohne Belege nicht lassen. Boier in der Spätantike kämen ungefähr so unerwartet wie blaubemalte Schotten im Mittelalter. Trigaranus 22:56, 14. Dez. 2008 (CET)
Boiorix klingt schon keltisch, wenn man an Asterix und Obelix denkt, er war aber ein König der Kimbern und doch nicht der Boier. -rix kommt wohl von -reiks (König). Kann das jemand klären?--88.75.222.244 23:16, 4. Jul. 2010 (CEST)
- Der Herr wurde ganz klar "Boier-König" genannt, was auch immer man daraus herauslesen mag. Das Morphem "-rix" ist eines der Paradebeispiele für Entlehnungen aus dem Keltischen ins Germanische, dabei noch eine onomastisch enorm produktive. Rein sprachlich betrachtet ist der Name zu 100% keltisch, aber was das politisch / kulturell zu bedeuten hat, muss offen bleiben. Da ist das historische Dunkel leider etwas zu dunkel. Allgemein muss man feststellen, dass die strikte Trennung Germanisch-Keltisch à là Caesar weniger der Wirklichkeit entsprochen hat als der moderne Ansatz einer zeitlich und geographisch ausgedehnten und dynamischen Kontaktzone bzw. -phase, in denen eine sehr heterogene Gemengelage herrschte. Zu welchen Teilen der Zug der Kimbern und Teutonen eine (sprachlich gesehen) germanische und zu welchen eine keltische war, lässt sich heutzutage kaum ermessen. Trigaranus 16:47, 5. Jul. 2010 (CEST)
Also, der Boiorix von Kimbern/Teutonen kann wohl nicht der gleiche wie der gegen die Thraker/Daker unterlegene sein. Der Link dürfte falsch gehen. -- 188.22.101.47 18:40, 31. Mär. 2012 (CEST)
Awaren
[Quelltext bearbeiten]Bojer und Awaren ergibt Bajuwaren, ist doch ganz logisch, was wird denn da immer um den heissen Brei herum geredet. Sie handelten miteinander und sie vermischten sich, die Kelten aus dem deutschen Süden und die Halbmongolen, die im Laufe ihrer jahrhundertelangen Wanderung sich immer mehr gen Europa mit den von ihnen unterworfenen germanischen Völkern vermischten, so daß es immer mehr Blonde mit Schlupflidern gab, wie man sie noch heute massenhaft in Bayern sieht. Genauso wie im Kaukasus, wo es noch wenige Awaren gibt. Steht alles ausführlich hier bei Wikipedia, nur das unbequeme Fakten und offensichtliche Zusammenhänge gern verschleiert werden, wenn es den Dogmatikern nicht in den Kram passt, weil sie sich partout nicht vom falsch gelernten/ihnen gelehrten trennen können. Also aus psychologischen, nicht aus logischen Gründen. (nicht signierter Beitrag von 31.19.18.27 (Diskussion) 04:42, 24. Apr. 2012 (CEST))
- na da bin ich aber paff --Flame99 (Diskussion) 13:51, 25. Apr. 2012 (CEST)
Italienisch / italisch
[Quelltext bearbeiten]M.E. spricht man bei den "Stiefel"-Bewohnern der Antike von Italikern oder Italern, nicht jedoch von Italienern. Ähnliches gilt auch für das Eigenschaftswort. MfG BenGeo 79.220.119.223 14:13, 3. Mai 2012 (CEST)
Nachname: Pojer o. Poier
[Quelltext bearbeiten]Leitet sich der Nachname Pojer von dem Volk er Boier ab oder ist das reiner Zufall (nicht signierter Beitrag von 87.243.144.57 (Diskussion) 11:51, 19. Apr. 2014 (CEST))
Bayern ist kein Staat
[Quelltext bearbeiten]...demgemäß müßte es heißen, daß sie im deutschen Bundesland Bayern siedelten. Oder im Südosten Deutschlands - wobei Süden richtiger wäre. Würd das ja ändern, aber ich weiß leider nicht, wie man hier verlinkt. (nicht signierter Beitrag von 78.52.242.80 (Diskussion) 20:57, 25. Okt. 2014 (CEST))
Sinnloser Satz
[Quelltext bearbeiten]In den letzten beiden Jahrzehnten der vorchristlichen Ära wurden die Boier durch die suebischen Markomannen aus ihrem böhmischen und ostösterreichischen Stammesgebiet nördlich der Donau verdrängt und größtenteils von diesen assimiliert. entweder oder (nicht signierter Beitrag von 95.33.23.13 (Diskussion) 06:50, 26. Okt. 2015 (CET))
Kelten?
[Quelltext bearbeiten]Woher weiß man eigentlich, dass die Boier Kelten gewesen seien? (nicht signierter Beitrag von 2003:62:4615:990:11A6:42DE:FC93:8664 (Diskussion | Beiträge) 23:39, 4. Apr. 2016 (CEST))
- Kelten haben eine große Zahl typischer archäologischer Spuren hinterlassen. Das gilt sowohl für Gebäude (Das westlich angrenzende Süddeutschland ist, nordwärts bis nach Hessen, voller sogenannter Keltenschanzen, wohl zumeist befestigte Gutshöfe), für Gebrauchs- (z.B. Keramik) und Kultgegenstände, nicht zuletzt für Gräber. Wenn in einem Gebiet verschiedene Bestattungsarten nebeneinander gepflegt wurden, wir das gerne als Anzeichen gewertet, dass dort zu der entsprechenden Zeit verschiedene Völker nebeneinander wohnten, oder ein Mischvolk aus Menschen verschiedener Herkunft, z.B. aus Nachfahren von Eroberern und Nachfahren von Unterworfenen.--Ulamm (Diskussion) 00:15, 5. Apr. 2016 (CEST)