Diskussion:Burg Eltville
Infos zum Änderungsvorschlag
[Quelltext bearbeiten]Näheres, bzw. genaueres zur Geschichte:
Das sich die jetztige Burg an der Stelle eines Vorgängerbaues befindet steht außer Frage. Grabungen zu Folge waren es sogar mind. 2 Vorgängerburgen. Der ältere Vorgänger lag südlich des jetzigen Burgareals im heutigen Zwinger. Zeitlich noch vor diesem Bau lag vermutlich an dieser Stelle ein "Salhof" des Bischofs, also eine Art Gutshof. Hinweise auf eine Turmburg gibt es jedoch nicht, zumal von den Vorgängerbauten auch ein Haus innerhalb des Berings ergraben wurde. Der Vorgänger des jetzigen Turmes war wohl rund, statt eckig.
Zusammenfassend gab es wohl folgende Vorgänger:
1. Salhof
2. Burg südlich des jetzigen Berings (großer und kleiner Rundturm ggf. zu dieser Zeit schon vorhanden!!)
3. Burg im jetzigen Bering (ggf. mit kompakteren Ausmaßen)
4. Bau des Erzbischofs Balduins (Höherlegung des Geländes um bis zu 6 m mit dem Schutt der älteren Anlagen, heutige Südmauer mit Palas in den unteren Stockwerken, Westmauer und Nordmauer, geplant war ein großer, runder Bergfried, Brunnen, Zwinger, Anlage der Burggräben, Bau der Stadtmauer). Die Burg blieb unvollendet, bzw. hat mit geänderten Plänern durch Erzbischof Virneburg Verwirklichung erfahren.
5. Burg des Erzbischofs von Virneburg (Bergfried als eckiger Wohndonjon, Palas fertig gestellt, Ostmauer mit Ostbau der ursprünglichen Flucht nach außen verschoben).
6. Weitere, "kleinere" Umbauten in späteren Phasen (u.a. Aufstockung des Palas, Überwölbung des Palaskellers, Umbau des Ostflügels, Umbau Westflügel).
^weitere Phasen sind nicht auszuschließen.
Näheres zur Anlage:
Die Burg bildet ein leicht verschobenes Viereck, welches an drei Seiten bebaut war. Der Bergfried war eher der Typ Wohnturm, stellt jedoch nicht gleichzeitig den Palas dar. Dieser lag auf der Südseite, durch einen Zwischenbau war dieser mit dem Turm verbunden. Nach Osten bildet ein später erweiterter Bau den Abschluss, im Westen befand sich ein weiterer Flügel (Wirtschaftsbau). Der Zugang lag, wie heute auch, im Norden. Zusätzlich gab es noch einen Zugang auf der Ostseite, somit war die Burg auch zugänglich, ohne durch die Stadt zu müssen. Westlich gibt es ein noch heute vorhandenes, kleines Türchen, welches auf den Wehrgang der Stadtmauer führt. Im Norden, Westen und Osten war die Burg mit einem trockenem Burgraben und zusätzlichen Zwingern umgeben, Südlich wurde der sog. Rheinzwinger vorgelagert.
Sebastian Kammerer 21:17, 22. Jun 2008 (CET)
- Hallo Sebastian, ich wollte dich nur dazu ermutigen den Abschnitt zur Anlage umzuschreiben, der ist im jetzigen Zustand nämlich mangelhaft (planlos geschrieben und missverständlich). Und du lieferst hier ja schon einige Informationen, also nur zu! --R. Nackas 18:48, 1. Sep. 2008 (CEST)
Hier mal mein Vorschlag - okay so???
Sebastian Kammerer 16:36, 28. Sep 2008 (CET)
Warum wurde der Änderungsvorschlag nie umgesetzt?--Christian1985 (Disk) 09:59, 26. Dez. 2012 (CET)
- a) Weil es nie jemand gemacht hat..., b) weil ich keine Quellen zu den Vorgängerbauten habe. MfG --commander-pirx (Diskussion) 12:52, 22. Jan. 2013 (CET)
Änderungsvorschlag:
[Quelltext bearbeiten]Burg Eltville | ||
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Kurfürstliche Burg Eltville | ||
Alternativname(n) | Kurfürstliche Burg Eltville | |
Staat | Deutschland | |
Ort | Eltville am Rhein | |
Entstehungszeit | vor 1300 | |
Burgentyp | Niederungsburg, Ortslage | |
Erhaltungszustand | Wesentliche Teile erhalten | |
Ständische Stellung | Adlige | |
Geographische Lage | 50° 1′ N, 8° 7′ O | |
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Die Kurfürstliche Burg Eltville ist eine Stadtburg in Eltville am Rhein im Rheingau-Taunus-Kreis und das Wahrzeichen der Stadt.
Baugeschichte
[Quelltext bearbeiten]Vermutlich stand bereits vor dem Jahre 1000 ein Salhof an fast deckungsgleicher Stelle der heutigen Burg. Da der Erzbischof von Mainz seit der "Veroneser Schenkung" Teile des Rheingaus als Besitz innehatte, ist dieser als Besitzer des Hofes anzunehmen. Ein befestigter Charakter wird vermutet.
Der Salhof scheint zwischen 1000 und 1300 zu einer Burg ausgebaut worden zu sein. Diese Burg wurde 1301 im Rheinischen Zollkrieg zerstört. Grabungen zufolge war diese Burg gegenüber dem heutigen Bau Richtung Rheinufer verschoben. Die Außenwand des heutigen Palas bildete ehedem ggf. die Innenwand eines Vorgängerbaus. Als seitlicher Abschluss dieser Wand konnten Fundamente von Rundtürmen ergraben werden. Der heute noch vorhandene runde Südwestturm der Burg wies damals wohl einen größerem Durchmesser auf.
Die Burg in ihrem heutigen Zustand geht im Wesentlichen auf die Erbauer Balduin von Luxemburg und seinen Widersacher Heinrich von Virneburg zurück. Balduin von Trier wurde 1328 vom Mainzer Domkapitel zum Erzbischof von Mainz postuliert, wurde jedoch durch den Papst nicht bestätigt und hatte zudem das Mainzer Bürgertum gegen sich, welche ihm den Zutritt zur Stadt Mainz verwehrten. Dies begründete die Strategie Balduins, im Umkreis von Mainz befestigte Stützpunkte anzulegen, u. a. die Burg Eltville.
1336 verzichtet Balduin auf sein Amt in Mainz und überlässt Heinrich von Virneburg den Platz als Erzbischof. Dieser vollendet die Burg, verwirft jedoch einige Ideen Balduins, wie einen bereits begonnenen runden Bergfried und stellt die Burg nach seinen eigenen Vorstellungen fertig. Ab 1345 finden sich Urkunden Heinrichs (und z. T. mit Kaiser Ludwig dem Bayern), welche auf der Burg ausgestellt wurden. Die Burg wurde bereits unter Balduin in Richtung der Stadt verlagert. Der Graben und die Grundform der Anlage gehen auf diese Epoche zurück. Der Burghof wurde bis zu 6 m hoch mit Schuttresten aus den Resten der Vorgängerburg aufgefüllt.
In den folgenden Jahrhunderten finden sich immer wieder diverse Inventarlisten und weitere Quellen zur Burg. So wurde z. B. 1557 das Gewölbe im Palaskeller eingezogen (Ersatz für eine Holzbalkendecke), Inneneinteilungen des Palas wurden verändert. Der Palas wurde aufgestockt, zu diesem Zweck wurde eine bogenförmige Gallerie mit Strebepfeilern an der Außenwand des Palas angesetzt.
1635 wurde die Burg beschossen und zerstört.
Im 17 Jh. folgte der Abbruch des 2. Obergeschosses des Ostflügels. Das Osttor wurde vermauert, die Torfahrt wurde übermauert und somit Teil des Ostflügels. Der Ostflügel wurde bis in den Burggraben erweitert. Der Westflügel wurde ebenfalls umgebaut und mit Kreuzgratgewölben überdeckt.
1938 wurden die vorhandenen Burganlagen restauriert.
Derzeit sind aufgrund verschiedener Mängel am Mauerwerk umfangreiche Sicherungs- und Freilegungsarbeiten geplant.
Anlage
[Quelltext bearbeiten]Die Burg in Ihrer heutigen Form (aus dem 14 Jh.) weist einen rechteckigen, leicht verschobenen Grundriss auf. Die Burg bildet die rheinaufwärts gelegene Ecke der befestigten Stadt und lag somit an der gefährdesten Stelle. Die Stadtmauer schließt an die Außenmauern der Burg an.
Ein gemauerter Graben trennt die Burg vom ca. in gleicher Höhe gelegenen Stadtbereich ab. Der Graben ist und war ein Trockengraben, welcher zunächst mit einer Holzbrücke überspannt wurde. Diese Brücke wurde nach einen tragischen und tödlichen Einsturz durch eine gewölbte Steinbrücke ersetzt.
Ein parallel zum Graben verlaufender Zwinger ist der inneren Burgmauer vorgelagert, so dass auf der Stadtseite zwei Tore bis zum Burghof zu durchqueren waren. Auf der Feldseite konnte ein weiterer Graben nachgewiesen werden (heute Weinberg), welcher ggf. einen Bachlauf aufgenommen hat. Durch diesen Graben war die Burg über eine weitere Brücke erreichbar (Osttor), ohne die Stadt zu betreten. Das Osttor ist heute vermauert.
Im Süden wird die Anlage durch einen weiträumigen, an den Rhein angrenzenden, Zwinger abgeschlossen. Stromaufwärts schloss dieser in einer kleinen Hafenanlage ab. So war die Burg von Mainz aus bequem per Schiff zu erreichen.
Die Kernanlage war dreiflüglig und bildete entsprechend eine U-Form. Der Ostbau ist mit einem Gewölbe unterkellert und enthält heute den s.g. "Gelben Saal", welcher u. a. für Hochzeiten genutzt wird. Der Bau war ehedem ein Wirtschaft- und Wohntrakt. Die Torfahrt des Osttores ist heute im Ostbau integriert und schließt an den mächtigen Wohnturm an.
Dieser quadratische Wohnturm war representativ ausgebaut und spiegelte den von französichen Vorbildern geprägten Zeitgeschmak wider. Der Turm weist im Kellergeschoss einen tonnengewölbten Raum auf, welcher auch als "Verlies" bezeichnet wird. Darüber folgen 4 Stockwerke, welche über einen Eckturm mit Wendeltreppe erschlossen werden. Der Zugang zum Turm ist ebenerdig auf der Hofseite. Einige Stockwerke sind aufwändig überwölbt und weisen großzügige Kaminanlagen auf. Der Turmhelm wird durch vier Ecktürmchen und ein Spitzdach geprägt. Einer der Türmchen ist der Treppenturm, die übrigen drei kragen stufenweise ab dem 4. OG vor. Die Wehrplattform springt auf kleeblattförmigen Rundbögen hervor und war, wie Entwässerungssysteme vermuten lassen, ehedem ohne Dachabschluss geplant. Schäden am Gewölbe durch eindringendes Wasser scheinen aber realtiv früh eine Dachkonstruktion notwendig gemacht zu haben.
An der rheinseitig gelegenen Südfront finden sich die Reste des relativ schmalen Palasgebäudes. Der Palas wurde mit einem Zwischenbau mit dem Bergfried verbunden. Heute wird das unterste Stockwerk durch einen tonnengewölbten Keller gebildet. Diese Ebene war die ursprüngliche Burghofhöhe einer Vorgängeranlage. Oberhalb des Kellers waren Wirtschafts- und Küchenräume angeordnet. Über einen Durchgang erreicht man noch heute den Zugang zum angrenzenden Wehrgang der Stadtmauer. Darüber (1.OG) gab es Repräsentationsräume. Ein Kamin, große Fenster und Abortanlagen, so wie die Stockwerkseinteilungen, lassen sich heute noch an der Außenwand des Palas ausmachen. Eine außen vorgelagerte Stützkonstruktion mit Segmentbögen wurde nachträglich geschaffen, um ein weiteres Stockwerk (2.OG) aufnehmen zu können. Hier war ein großzügiger Saal angeordnet. Den südwestlichen Abschluss des Palas bildet ein kompakter Rundturm (heute stark überwachsen). Die Hofseite des Palas ist heute nicht mehr vorhanden. Fundementreste eines achteckigen Treppenturmes wurden ergraben. Außerdem gab es ursprünglich einen hofseitigen Zugang zum Keller.
An den Palas angrenzend finden sich Reste des Westbaus. Dieser gründet auf einem schmaleren Vorgängerbau und wies ein Kreuzgratgewölbe auf. Die Ringmauer kragt oben auf Rundbögen heraus. Nur der Nordteil der Mauer wurde nicht mit Gebäuden angebaut.
Heutige Nutzung
[Quelltext bearbeiten]Die „Kurfürstliche Burg Eltville“ beherbergt eine Gutenberg-Gedenkstätte mit historischer Sammlung über die Druckkunst sowie eine „Galerie im Turm“ für Kunstausstellungen und ist Austragungsort vieler kultureller Veranstaltungen.
Der "Gelbe Saal" wird für Hochzeiten genutzt.
Literatur
[Quelltext bearbeiten]- Rudolf Knappe: Mittelalterliche Burgen in Hessen. Gudensberg, 2000
- Walther Ottendorff-Simrock (Hrsg.): Burgen am Rhein. 1989
Weblinks
[Quelltext bearbeiten]- Burg Eltville auf der Seite burgenwelt.de
- Burg Eltville
Eltville am Rhein Kategorie:Eltville am Rhein Kategorie:Bauwerk im Rheingau
Name der Burg
[Quelltext bearbeiten]Heißt die Burg nun "Kurfürstliche Burg Eltville" oder "Kurfürstliche Burg"? --Christian1985 (Disk) 09:57, 26. Dez. 2012 (CET)
- Laut Webseite der Stadt, hier speziell die Informationen der Tourist Info, lautet die Bezeichnung Kurfürstliche Burg. Siehe dortige downloadbare Prospekte sowie der Flyer Rundgang durch die Kurfürstliche Burg, der von der Tourist Info beim Zugang zum Museum in Burgturm ausgehändigt wird. Auch in der Beschreibung des Kulturdenkmals beim geoportal.hessen.de heißt es im letzten Absatz: Zitat: Die kurfürstliche Burg in Eltville kann als Prototyp eines fürstlichen Wohn- und Repräsentationsbaues im 14. Jahrhundert gelten, .... Somit sollte in der Einleitung die Bezeichnung Kurfürstliche Burg stehen mit der zusätzlichen Erwähnung der Alternativnamen. --Muck50 (Diskussion) 23:22, 12. Okt. 2018 (CEST)