Diskussion:Clemens VII. (Gegenpapst)

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Letzter Kommentar: vor 9 Jahren von 92.106.34.126
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Zum nachstehenden Eintrag biete ich die rot markierten Textstellen zur Ergänzung an:

Gegenpapst Clemens VII. (* 1342 als Robert Graf von Genf, Sohn des Graf von Genf, ein Vetter des Königs von Frankreich Als Kardinal und Legat des Papstes schlug er mit bretonischen Söldnern einen Aufstand der Stadt Cesena mit äußerster Brutalität nieder. Bei dem Massaker sollen 4000 Einwohner der Stadt massakriert worden sein. Er wurde deshalb als „Henker von Cesena“, oder als „Blutmann von Cesena“ bezeichnet


Quellen: Friedrich Gontard “Die Päpste” E.R. Chabertin “Unheilige Päpste” Hans Kühner “Lexikon der Päpste” Der Große Ploetz

Mit freundliche Grüßen Joachim Kuntschik 09.10.2005 Hainleinstraße 51 97464 Niederwerrn jug.kuntschik@gmx.de


Barbara Tuchman, eine der prominentesten Historikerinnen unserer Zeit widmet in "Der ferne Spiegel" - Ihrem hervorragenden Buch über das 14. Jahrhundert Robert von Genf einen genauen Bericht. Laut Tuchman suchte Robert von Genf ein Exempel zu statuieren, da es ihm zuvor nicht gelungen war, mit seinen bretonischen Söldnern (den gefürchtetsten ihrer Zeit) Bologna zu erobern und er einige Niederlagen gegenüber Florenz hatte hinnehmen müssen. Die Gelegenheit dazu bot sich ihm in der kleinen Stadt Cesena (zwischen Ancona und Rimini). Um die Einwohner von Cesena in falscher Sicherheit zu wiegen, schwor der Kardinal zunächst, Milde walten zu lassen, wenn die Einwohner die Waffen niederlegten. Als das geschah, verlangte er und erhielt auch 40 Geiseln, die er zum Zeichen seines "guten Willens" sofort wieder freiließ - damit hatte er die Cesenaner vollends eingelullt und konnte zur Tat schreiten. Ich zitiere Tuchman: "Dann berief er seine Söldner... aus einer nahe gelegenen Stadt zusammen und befahl ein allgemeines Massaker, um "Gerechtigkeit" zu üben. Als er dabei auf den Widerstand seiner eigenen Leute stieß, rief er "Sangue et sangue (Blut und nochmals Blut) und bestand auf seinem Befehl." 3 Tage wütete die Soldateska hinter versperrten Stadttoren und schlachtete alles ab, was sich bewegte - Männer, Frauen und Kinder. Wenn nicht der Hauptmann der Bretonen, die eigentlich als vollkommen abgebrühte Killer galten, 1000 Frauen und einige Männer "um ihrer Ehre willen" hätte entkommen lassen, wäre buchstäblich die gesamte Einwohnerschaft niedergemetzelt worden. Chronisten sprechen von 2500-5000 Toten. Auf das Morden folgte das Plündern - was die Söldner nicht mittragen konnten, wurde verwüstet oder verbrannt. Das Massaker des Kardinals hat diesem in weiterer Folge nicht nur nicht geschadet, sondern ausgesprochen genützt: 1378 wählte das Kardinalskollegium Robert von Genf zum (französischen) Gegenpapst des (italienischen) Urban VI. (Soviel zur göttlichen Inspiration diverser Konzilien)

Dr. Christian Steiner, Orionstr. 6, A-9073 Klagenfurt, chris.steiner@quint.cc

Zu den beiden papstfreundlichen Statements folgendes
  • Bin absolut kein Antisemit, aber Barbara Tuchman war erstens auch Reporterin (genannt vor dem Prädikat Historikerin!! ) und zweitens Jüdin (s. den Artikel zu ihrem Vater). Will heissen: Als gew. Reporterin weiss sie sehr genau, wie man Sensationsthemen konstruiert; und das Judentum war dem Papsttum (übrigens natürl. gegengleich) alles andere als immer gutgesinnt!
M.a.W.: B.T. ist keine zuverlässige Quelle
MfG--92.106.34.126 14:48, 9. Dez. 2014 (CET)Beantworten