Diskussion:Compliance
Non-Compliance (2008)
[Quelltext bearbeiten]Ich habe eine durch Literaturangaben nicht belegte Behauptung aufgestellt, nämlich, daß es sich bei dem Phänomen der Non-Compliance um ein zunehmendes Phänomen innerhalb unseres Gesundheitssystems handelt. Zuverlässige Untersuchungen zur Compliance sind m.W. sehr schwierig durchführbar, da man ja keine absolut objektiven statistischen Daten z.B. darüber gewinnen kann, wieviel Prozent der verordneten Medikamente uneingenommen im Mülleimer oder in der Hausaphotheke vergammeln. Die Dunkelziffer ist hier sehr hoch. Fest dürfte stehen, daß die hierdurch verursachten finanziellen Verluste sehr hoch sind. Schon aus diesem Grund erscheint eine gesellschaftskritische Interpretation des Phänomens gerechtfertigt, die zwar in einer Enzyklopädie nicht ohne Quellen ausgeführt werden darf, aber zumindest angedeutet werden kann.
Compliance sollte nicht nur aus der Arztperspektive gesehen werden, sondern ebenso aus der Patientenperspektive.[1] Das Zusammenspiel von Arzt - Medikament - Patient - sozialen Faktoren ist sehr komplex. Es gibt zwar sehr eindeutige Veröffentlichungen von Patientenverbänden, aber die Kluft, die sich hier aufttut, wird wohl aktuell kaum gebührend wahrgenommen, schon gar nicht auf wissenschaftlich sachlicher Ebene. Diese Dinge sind z.T. hochemotional besetzt, siehe z.B. die Videos zum Thema "Beton".[2] Das Thema Psychiatrie sei hier bewußt gewählt, da jede Medikamentenbehandlung den Körper einem biochemischen Zwang aussetzt. Zwang ist es letztlich auch, wenn aufgrund biochemischer Gesetzmäßigkeiten eine ganz bestimmte Wirkung durch einen vielfach unphysiologischen oder in der Dosierung überproportionalen Wirkungsmechanismus ohne entsprechende Aufklärung des Patienten und ohne seine ausdrückliche Zustimmung herbeigeführt wird.
Natürlich geht es hier auch um die Interessen der Pharmaindustrie. Es ist bekannt, daß sich die Pharmaumsätze von Jahr zu Jahr gesteigert haben und einen von Jahr zu Jahr wachsenden Anteil am Gesundheitsbudget beanspruchen, wenn auch seit 1997 ein gewisser Rückgang der Steigerungsrate der genannten Umsätze zu vermerken ist. Da die Aufklärung und die Rechtsprechung zu Fragen der Patientenaufklärung und Sicherheit vor unerwünschten Nebenwirkungen seit Jahrzehnten immer zugenommen haben, ist zu erwarten, daß auch die Kritik und entsprechende Praktiken gegenüber bedenkenlosen und unkritischen Medikamentenverordnungen zunehmen werden.
Was meine unbelegte Änderung des Textes betrifft, so reicht es natürlich vollkommen aus, zu sagen, daß wegen der teuren Folgen der Non-Compliance sich ein bestimmter Verband gebildet hat, um die Compliance zu verbessern.