Diskussion:Das Foucaultsche Pendel
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Klicke auf , um ein neues Diskussionsthema zu beginnen.Ähm... ich weiss ja nicht wie das mit dem Copyright ist, aber ist es nicht bedenklich, einen Link zu einer PDF-Version des Buches unten einzustellen? Wie ist da die rechtliche Lage?
Spottlust
[Quelltext bearbeiten]Was ist mit "Spottlust" gemeint? Wäre "Sportsgeist" nicht treffender? Forevermore 22:12, 16. Aug 2004 (CEST)
Spottlust. Die drei verspotten in diesem Buch all jene Autoren, deren Bücher sie für ihren Verlag prüfen, in dem sie sich selbst eine Geschichte der Verschwörung ausdenken, die dann überraschender Weise doch real erscheint. Spottlust ist dafür schon der richtige Begriff.
Sportsgeist und Langeweile sind Gefühlsregungen die sich doch eher ausschließen.
Tres
[Quelltext bearbeiten]Tres bedeutet "Templi Resurgenti Equites Synarchici" und bezeichnet eine Geheimgesellschaft, die sich zum Ziel gesetzt hat, den "Großen Plan" der Templer durchzusetzen.
Nach Umberto Eco haben die TRES acht Grade:
1. Adeptus
2. Ritter
4. Ehrwürdiger Naometer
5. Mystischer Legat
6. Erhabener
7. Unwägbarer Archont
8. Großmeister
Die TRES sind nach Adam Weishaupts Skizzierung der perfekten Geheimgesellschaft aufgebaut, das heißt, jeder Adeptus kennt immer nur einen Ritter über sich, jeder Ritter kennt nur einen Naometer über sich, etc. Auf diese Weise werden maximale Geheimhaltung und totale Ergebenheit der Mitglieder erreicht.
Die Position des Großmeisters nimmt im Roman der Rosenkreuzer Bramanti ein. Unter den unwägbaren Archonten hat ausserdem der Maquis de Aglié eine herausragende Stellung, der auch als "Marquis von Saint-Germain" bezeichnet wird, obwohl er offenbar nicht der selbe Saint-Germain ist, der im achtzehnten Jahrhundert wirkte.
Ihr Ziel ist die Vollendung des Großen Plans der Templer. Sie wollen den Umbilicus Telluris finden, um Omnipotenz zu erlangen.
- Dieser Abschnitt stand vollkommen unverbunden mit dem restlichen Text da (der eine wirklich gute Inhaltsbeschreibung des Buches bietet). Im übrigen hat sich Eco die TRES ausgedacht, es ist also vollkommen unangemessen, sie so zu beschreiben, als gäbe es sie wirklich!! --Henriette 11:40, 26. Okt 2004 (CEST)
- Vielleicht kann man den Abschnitt über TRES etwas überarbeitet wieder reinsetzten? Dann müßte man aber auch auf andere Bereiche des Buches in ähnlicher Weise eingehen.
Nur Satire?
[Quelltext bearbeiten]"Kenner unterstellen besonders der Figur des Jacopo Belbo autobiographische Züge"
So richtig das sein mag, trifft es m.E. nicht den Kern der Sache. Der Name "Belbo" ist in Italien kulturell vorbelegt. Am Flüsschen Belbo, das kurz vor Alessandria in den Tanaro mündet, ist der Schriftsteller Cesare Pavese geboren, der sich 1950 im Alter von 42 Jahren das Leben nahm. Die Landschaft des Belbo ist zugleich Schauplatz seiner wichtigsten Romane. Dies fällt jedem Italiener ein, sobald er den Namen "Jacopo Belbo" auf den ersten Seiten des Romans liest. Ecos Roman ist gespickt mit Bezügen zu seinem Landsmann Pavese, den er mit Sicherheit kannte: Als Pavese starb, war Eco 18 Jahre alt. Die Geschichte beginnt mit dem Pendel und seinem ruhenden Aufhängepunkt und endet damit, daß Dr. Belbo in seinem Tod selbst zum ruhenden Aufhängepunkt dieses Pendels wird. In diesem Rahmen erweist sich das Buch immer wieder als Schlüsselroman, in welchem Eco sich - über seine weltweite Leserschaft hinaus - an den italienischen Kreis Gleichgesinnter wendet, dem er selbst angehört. Das Werk ist eine große Hommage an Cesare Pavese. Doch so, wie es nicht nur Satire ist, ist es auch nicht nur Hommage, sondern zugleich empathischer Appell. Die lesende italienische Gesellschaft war seinerzeit vom Suizid Paveses zutiefst betroffen und zeihte sich einer Mitschuld. In der Folge gelobte sie kollektiv, eine solche Tragödie nicht mehr zuzulassen. Dieses Gelöbnis hat sie bis heute in bewundernswerter Treue gehalten. Dazu dürfte Umberto Eco mit diesem Roman nicht unerheblich beigetragen haben. Mein Verständnis des Romans beruht auf freier Erinnerung an eine Vorlesung, die von der Professorin Charlotte Birnbaum über Pavese gehalten wurde. Sie übersetzte dessen Roman "La luna e i faló" ("Junger Mond", Suhrkamp) ins Deutsche. Ich bitte den Verfasser des Artikels, meinen Beitrag auf Richtigkeit zu überprüfen und abzuwägen, ob er nicht in bereinigter Form einfließen kann.
Ich halte es für eine erlaubte Spekulation, ob Cesare Pavese dem jungen Eco bzw. seiner Familie, nicht auch eine Hommage erbrachte. Der Name Eco ist ein laut Wikipedia-Artikel ein Akronym ("ex caelis oblatus") , welches seinem Großvater als Familiennamen gegeben wurde. Er war ein Findelkind. In seinem letzten Roman "Junger Mond" erzählt Pavese die Geschichte eines Findelkindes, das als Erwachsener in Amerika sein Glück machte und in die Heimat am Belbo zurückkehrt. Doch in diesem Punkt sind mir die vorletzten Sätze von Ecos Roman bewußt: "Sie würden immer nach einem anderen Sinn suchen, auch in meinem Schweigen. Sie sind so." --Trebbien 14:00, 25. Mär 2006 (CET)
Hermeneutik und Dekonstruktion
[Quelltext bearbeiten]Wenn man das foucaultsche Pendel als ein Werk der Postmoderne betrachtet, sollte eine Erwähnung des in dem Buch thematisierten Konfliktes zwischen der Hermeneutik und der Dekonstruktion nicht fehlen.
- Man bedenke wie die drei Herren Textschnippsel in einen Computer eingaben und sich dann völlig willkürlich einen neuen Text erstellen liessen. Was sie dabei taten, ist die völlige Dekonstruktion des eigentümlichen Sinnes, sie entwarfen neuen Sinn aus altem Sinn. Sie unterliegen nur leider dem hermeneutischen "Fehler" an das neu Erschaffene zu glauben, als viel mehr das Neue wieder zu dekonstruieren und es als sinnlos bzw. sinnleer zu betrachten.
- Zitat: "Sie würden immer nach einem anderen Sinn suchen, auch in meinem Schweigen."
- Eco macht sich ein Spass daraus, den Hermeneutikern die ewige Sinnsuche unter die Nase zu halten. Er deutet auch auf eventuelle Gefahren dieser Methodik hin, indem er einer der drei Hauptfiguren am Ende von den Fanatikern (den ewig Sinnsuchenden)umbringen lässt.
- Dass es aber ohne Sinn nicht geht, wird durch die Krankheit einer der anderen Hauptfiguren dargestellt. Auch jener, der aus dem Spiel, die "Thora neu geschrieben" hat, unterliegt. Denn ein Sinn gibt es, er sollte nur eindeutig sein, wie z.B in Homers Ilias (nach Eco).
Natürlich darf bei dieser Diskussion auch nicht vergessen werden, dass Eco ein namhafter Semiotiker ist. So gibt er der Dekonstruktion natürlich nicht die völlige Vorherrschaft, räumt aber doch eine gewisse Relevanz ein, die mir, gerade von einem Semiotiker besonders wichtig erscheint. --Jarell 14:28, 5. Feb. 2007 (CET)
Realismus
[Quelltext bearbeiten]Über einen Aspekt sagt der Artikel bislang kaum etwas aus, nämlich über die Frage, wie realistisch eigentlich die Darstellung der im Roman beschriebenen Vorgänge ist. „Realistisch“ ist hier im Sinne von „in der Welt außerhalb des Romans in ähnlicher Form möglich“ zu verstehen.
Ich habe den Roman vor Kurzem zum dritten Mal gelesen und muss feststellen, dass meine Rezeption jedes Mal anders war:
Das erste Mal (um 1990) habe ich das Zitat, das ich gestern eingefügt habe (sinngemäß: „Templer gibt es seit dem 14. Jahrhundert nicht mehr.“) spontan als zutreffend empfunden und den Eindruck bekommen, Eco habe eine merkwürdige Phantasie, indem er abwegige Vorgänge darstelle.
Beim zweiten Mal (um 2000) musste ich an die KPD denken, die 1956 verboten wurde und trotzdem nachweislich als Untergrundorganisation weiterexistierte. Zudem wurden durch das Verbot in der Bundesrepublik die Kommunisten keineswegs zu anderen Menschen. Warum sollte es, so kam es mir in den Sinn, also nicht möglich sein, dass Templer ihre Traditionen im Untergrund weitergegeben haben? Mir kam eine Organisation wie die „Tres“ als durchaus in der Realität möglich vor.
Im Umfeld der letzten Lektüre vor einigen Wochen bin ich auf diese ([1]) merkwürdige Seite gestoßen: Hier wird der von Eco ausgedachte „große Plan“ sprachlich behandelt, als ob es sich um eine historische Tatsache handelte. In der Realität des 21. Jahrhunderts scheint also genau das zu geschehen, was Eco in seinem fiktionalen Werk erzählt: Frei Erfundenes wird von „Gläubigen“ für bare Münze genommen. Jetzt fehlt bloß noch, dass esoterische Sektierer im Stil der „Tres“ Bombenanschläge ausführen. --CorradoX 16:49, 20. Nov. 2009 (CET)
- Mir scheint es eher so zu sein, dass irgendwer bei Amazon sich insgeheim über die Gläubigkeit eines Teils der Kundschaft lustig macht. Der eigentliche Zweck der von Corradox verlinkten Seite scheint es zu sein, für die unten auf der Seite abgedruckten Bücher zu werben. --91.96.224.30, 9:38, 21. Nov. 2009 (CET)
- Solange es für diese Dinge keine zuverlässigen Informationsquellen etwa aus der Literaturwissenschaft gibt, müssen sie draußen bleiben. --Φ 10:32, 21. Nov. 2009 (CET)
"diverse italienische Geheimbünde..."
[Quelltext bearbeiten]"diverse italienische Geheimbünde und/oder staatlichen Geheimdienste der 1980er Jahre im Hintergrund" Für diese Aussage hätte ich doch gerne einen Beleg. Danke im Voraus, --Φ (Diskussion) 19:03, 27. Jul. 2012 (CEST)
- Die gesamte kritische italienische Presse berichtet darüber seit Jahrzehnten, meist unter dem Stichwort "servizi deviati" (umgeleitete Dienste), siehe z.B. den langen italienischen WP-Artikel Storia dei servizi segreti italiani (http://it.wikipedia.org/wiki/Storia_dei_servizi_segreti_italiani). Es genügt aber vielleicht schon der deutsche WP-Artikel über die Organisation "Gladio" (http://de.wikipedia.org/wiki/Gladio). Gruß, --Bu.Kroe. (Diskussion) 20:52, 27. Jul. 2012 (CEST)
- Aber da steht doch gar nichts über den Roman! --Φ (Diskussion) 08:53, 28. Jul. 2012 (CEST)
- Was ist denn das für ein Argument?! Der Roman spielt vor dem Hintergrund der italienischen Zeitgeschichte, speziell der - bis heute unaufgeklärten - Aktivitäten diverser Geheimdienste und -bünde der 1970-80er Jahre. Das kapiert jeder einigermaßen informierte Leser, jedenfalls in Italien (so wie auch schon bei Ecos erstem Roman, "Der Name der Rose", jeder die Anspielungen auf die aktuellen Geschehnisse der "bleiernen Jahre" kapierte). --Bu.Kroe. (Diskussion) 10:41, 28. Jul. 2012 (CEST)
- Dass staatliche Organisation wie Gladio hinter den Ereignissen standen, wurde doch erst viel später bekannt. Es ist doch unsinnig zu behaupten, dass »Machenschaften«, von denen der Autor nichts wusste, »im Hintergrund des Romans« stehen würden. Ich bitte dich zu belegen, dass Eco in seinem Roman auf geheimdienstliche Tätigkeit angespielt hat. Meiner Meinung nach ist das nicht der Fall. --Φ (Diskussion) 10:54, 28. Jul. 2012 (CEST)
- Jetzt reicht's aber wirklich! Von diesen Dingen ist in Italien seit mindestens 3 Jahrzehnten die Rede. Willst Du Eco unterstellen, daß er davon nichts gewußt hat? Das wäre ja wohl ziemlich albern. Alle politisch Interessierten haben davon gewußt. Solche Hintergründe brauchte er gar nicht expressis verbis im Roman zu erwähnen, das verstand sich von selbst. Hier geht es nicht um gerichtsfeste Beweise, sondern um Verdächtigungen, es handelt sich schließlich um einen Roman über Verschwörungstheorien! --Bu.Kroe. (Diskussion) 14:31, 28. Jul. 2012 (CEST)
- Lieber Bu.Kroe., du hast auf Gladio verwiesen. Die Existenz dieser Organisation war meines Wissens 1988 noch nicht allgemein bekannt. Insofern kann sie doch schlecht der Hintergrund des Romans gewesen sein, oder? Ein Beleg wäre auf jeden Fall schön, von selbst versteht sich hier nichts. Freundliche Grüße, --Φ (Diskussion) 17:24, 28. Jul. 2012 (CEST)
- Also gut, lieber Φ, laß es mich dir noch ein letztes Mal erklären: Die Organisation Gladio wurde bereits 1956 gegründet (siehe die ersten Sätze des von mir zitierten WP-Artikels), und spätestens gegen Ende der 1980er Jahre war ihre Existenz so offenkundig, daß sogar das Europäische Parlament offiziell gegen ihre Machenschaften protestierte (siehe denselben Artikel). Außerdem habe ich nicht nur auf Gladio verwiesen, sondern auch generell auf die Storia dei servizi segreti in Italien (http://it.wikipedia.org/wiki/Storia_dei_servizi_segreti_italiani). Wenn du diesen italienischen WP-Artikel nicht lesen kannst, tut es mir leid, aber dann solltest du dich vielleicht nicht so penetrant in eine Sache einmischen, von der du ganz offensichtlich nichts verstehst. Nifug, Bu.Kroe. (Diskussion) 23:46, 28. Jul. 2012 (CEST)
- Lieber Bu.Kroe., du hast auf Gladio verwiesen. Die Existenz dieser Organisation war meines Wissens 1988 noch nicht allgemein bekannt. Insofern kann sie doch schlecht der Hintergrund des Romans gewesen sein, oder? Ein Beleg wäre auf jeden Fall schön, von selbst versteht sich hier nichts. Freundliche Grüße, --Φ (Diskussion) 17:24, 28. Jul. 2012 (CEST)
- Jetzt reicht's aber wirklich! Von diesen Dingen ist in Italien seit mindestens 3 Jahrzehnten die Rede. Willst Du Eco unterstellen, daß er davon nichts gewußt hat? Das wäre ja wohl ziemlich albern. Alle politisch Interessierten haben davon gewußt. Solche Hintergründe brauchte er gar nicht expressis verbis im Roman zu erwähnen, das verstand sich von selbst. Hier geht es nicht um gerichtsfeste Beweise, sondern um Verdächtigungen, es handelt sich schließlich um einen Roman über Verschwörungstheorien! --Bu.Kroe. (Diskussion) 14:31, 28. Jul. 2012 (CEST)
- Dass staatliche Organisation wie Gladio hinter den Ereignissen standen, wurde doch erst viel später bekannt. Es ist doch unsinnig zu behaupten, dass »Machenschaften«, von denen der Autor nichts wusste, »im Hintergrund des Romans« stehen würden. Ich bitte dich zu belegen, dass Eco in seinem Roman auf geheimdienstliche Tätigkeit angespielt hat. Meiner Meinung nach ist das nicht der Fall. --Φ (Diskussion) 10:54, 28. Jul. 2012 (CEST)
- Was ist denn das für ein Argument?! Der Roman spielt vor dem Hintergrund der italienischen Zeitgeschichte, speziell der - bis heute unaufgeklärten - Aktivitäten diverser Geheimdienste und -bünde der 1970-80er Jahre. Das kapiert jeder einigermaßen informierte Leser, jedenfalls in Italien (so wie auch schon bei Ecos erstem Roman, "Der Name der Rose", jeder die Anspielungen auf die aktuellen Geschehnisse der "bleiernen Jahre" kapierte). --Bu.Kroe. (Diskussion) 10:41, 28. Jul. 2012 (CEST)
- Aber da steht doch gar nichts über den Roman! --Φ (Diskussion) 08:53, 28. Jul. 2012 (CEST)