Diskussion:Deutschsprachige Literatur/Archiv/2007
Wo ist Karl Kraus?
Karl Kraus hat auf viele Schriftsteller des 20. Jahrhunderts bedeutenden Einfluss ausgeübt, manche geprägt, wie Elias Canetti. Er ist der Meister der deutschen Sprache. An ihm kommt niemand vorbei.
- Gute Frage, hab ich mir auch schon gedacht. Aber wahrscheinlich darf der hier nicht rein, weil ihm ja immer dieses böses Zitat in den Mund gelegt wird ("Was den Österreicher vom Deutschen trennt ist die gemeinsame Sprache") und weil er mit Die letzten Tage der Menschheit die wohl böseste Abrechnung mit den Untaten deutschsprachiger Kriegsherren zwischen 1914 und 1918 geschrieben hat (und das zum Teil einfach nur durch Wiedergabe von Originalzitaten aus Zeitungen, Amtlichen Mitteilungen usw. die er in den entsprechenden Kontext gestellt hat). Ö1 bringt übrigens grade jeden Werktag um 14.40 Uhr ein paar Szenen aus diesem genialen Stück. -- Rfortner 18:27, 14. Aug. 2007 (CEST)
Deutschsprachige Literatur
„LEHRSTUHL FÜR DEUTSCHE LITERATUR AN DER UNIVERSITÄT TEL AVIV” so lautet die Überschrift einer Anzeige der FREUNDE der UNIVERSITÄT TEL AVIV in der Frankfurter Allgemeine vom 21.5.07 und weiter im Text: „Der Marcel-Reich-Ranicki-Lehrstuhl für Deutsche Literatur an der Universität Tel Aviv [[..]]”. - Die Wikipedianer sollten dies nicht ignorieren, sondern den Artikel auch so benennen.195.145.160.205
- Genau, und mit derselben sprachlichen Logik ersetzt bzw. übernimmt der BDI (Bundesverband der Deutschen Industrie) ab sofort die (österreichische) Industriellenvereinigung, oder wie? Dürfen deren Mitglieder bei der "Übernahme" dann auch so lustige Stimmzettel Datei:Stimzettel-Anschluss.jpg ausfüllen wie anno 1938? -- Rfortner 16:04, 14. Aug. 2007 (CEST)
- Die Stimmzettel-Polemik ist zwar nett und aufschlußreich (die Schreibweise "Stimzettel" weniger ;-)), aber sie geht nicht auf den Gebrauch in den deutschsprachigen Ländern ein. Das Institut für Germanistik der Universität Wien nennt die Fachbereiche natürlich "Neuere deutsche Literatur" und "Ältere deutsche Sprache und Literatur". Ich behaupte mal kühn, daß keine der Universitäten weltweit, die Abteilungen für "Deutsche Literatur" etc. haben, nazistisch verseucht ist und dieses durch die Wortwahl "deutsche Lit." verrät. Frei nach Wittgenstein: Der Gebrauch eines Wortes definiert es. Und der hatte es ganz schön mit der Logik, übrigens... Lg., --Albrecht1 19:32, 14. Aug. 2007 (CEST)
- ... und war im übrigen Österreicher ;-) ... Die Stimmzettelbezeichnung in Wikicommons dürfte wohl von einem nicht-deutschsprachigen User kommen der das raufgeladen hat. Zur Sache: Die Uni-Institute sind ja historisch gewachsen, während die Unterscheidung zwischen deutsch und deutschsprachig ja erst später auf dem Vormarsch war. Und jetzt wird das natürlich auch nicht mehr groß hinterfragt, wobei halt: In Österreich bezeichnen sich die lieber als "Germanisten", was wesentlich wertfreier und nicht so mißverständlich ist. -- Rfortner 20:30, 14. Aug. 2007 (CEST)
- Erwiiiischt: Das Germanistik-Institut der Universität Wien schreibt zum von Dir genannten Fachbereich "Neuere Deutsche Literatur" klar dazu: "Der Fachbereich Neuere Deutsche Literatur befasst sich mit der deutschsprachigen Literatur von der frühen Neuzeit bis zur Gegenwart ..." (siehe hier). Du siehst, der Begriff ist gerade auch im wissenschaftlichen Bereich etabliert, hat ja eh nur zwei Weltkriege gebraucht bis man draufgekommen ist dass nicht zusammenwachsen soll was eben nicht ganz zusammengehört ;-) -- Rfortner 04:50, 15. Aug. 2007 (CEST)
Google Literatur Hitliste
Diese Liste ist eine Spiegelung deutschsprachiger Literatur in einem Medium unserer Zeit. Welchen Wert hat diese Rangliste in der Bewertung deutschprachiger Literatur? Welche Erkentnisse ergeben sich?
Eine verfeinerte Suche nach deutsch- und englischsprachigen Webseiten würde das Ergebnis noch besser differenzieren. So erzielt Franz Kafka international ein besseres Ergebnis als Bertolt Brecht.
3,580,000 for "Bertolt Brecht" 2,220,000 for "heinrich heine" 2,160,000 for "thomas mann" 2,130,000 for "hermann hesse" 2,080,000 for "franz kafka"
1,980,000 for "friedrich schiller" 1,950,000 for "Johann Wolfgang von Goethe" 1,670,000 for "günter grass" 1,640,000 for "erich kästner" 1,570,000 for "rainer maria rilke" 1,560,000 for "heinrich böll" 1,100,000 for "georg büchner" 912,000 for "stefan zweig" 763,000 for "thomas bernhard" 729,000 for "robert musil" 722,000 for "elfriede jelinek" 700,000 for "karl kraus" 666,000 for "Kurt Tucholsky" 644,000 for "paul celan" 641,000 for "heinrich von kleist" 528,000 for "arthur schnitzler" 449,000 for "alfred döblin" 433,000 for "Friedrich Dürrenmatt" 396,000 for "martin walser" 378,000 for "Gotthold Ephraim Lessing" 289,000 for "joseph roth" 269,000 for "Else Lasker-Schüler" 208,000 for "nelly sachs" 180,000 for "gerhard hauptmann"
Vergleich:
2,360,000 for "arnold schwarzenegger" 3,680,000 for "ludwig van beethoven" 2,790,000 for "wolfgang amadeus mozart" 2,570,000 for "sigmund freud" 2,280,000 for "james joyce" 2,530,000 for "pablo picasso"
212.183.40.176 15:30, 30. Aug. 2007 (CEST)
Lass die blöde Liste ruhig hier auf der Diskussionsseite drin, da tut sie keinem weh. Aber sowas hat genau NULL Aussagekraft über die reale Bedeutung und die "Proportionen" in einer Domäne. Wenn es nach Google geht, dann kickt Harry Potter (127 Mio. Hits) sogar Shakespeare raus (magere 43 Mio.). Google ist viel zu sehr an tagesaktuellen Suchergebnissen orientiert, eine "Relevanz" kann man daraus aber noch nicht ablesen (geschweige denn eine inhaltliche Klassifizierung und Einordnung). Also bild dir bitte nicht zuviel ein auf diese Google-Rankings, sowas ist absolut unwissenschaftlich und gehört von Experten objektiviert! -- Rfortner 16:22, 30. Aug. 2007 (CEST)
- Pure Theoriefindung - wie soll das den Artikel weiterbringen? --Braveheart Welcome to Project Mayhem 16:31, 30. Aug. 2007 (CEST)
- Jo eh, aber besser wir diskutieren das hier transparent aus, dann kriegt das auch jeder mit wie unseriös das ist und nimmt vielleicht sogar noch einen interessanten Denkanstoss zum Thema "Quellenkritik" und Google mit ... -- Rfortner 16:49, 30. Aug. 2007 (CEST)
Weiter Namen zu "im Reich Verbliebenen" . . .
. . . wurden von mir eingefügt: Franz Koch, Robert Hohlbaum, Mirko Jelusich, Josef Weinheber, Will Vesper, Börries Freiherr von Münchhausen, Hans Grimm, Erwin Guido Kolbenheyer, Wilhelm Schäfer, Werner Beumelburg, Hans Friedrich Blunck, Agnes Miegel, Hanns Johst, Emil Strauß sowie Rudolf G. Binding.
Wäre ewig schade um diese hier vergessenen Schaffenden . . . Mit freundlichen Grüßen Dawespa 19:12, 30. Aug. 2007 (CEST)