Diskussion:Die Dampfnudl
Volkslied?
[Quelltext bearbeiten]Mit welcher Begründung ist das Lied als Volkslied kategorisiert und in der Liste von Volksliedern aufgeführt? Nicht jedes Lied, das aus Bayern stammt und einen Mundarttext hat, ist auch ein Volkslied. Indizien für eine volksliedhafte Rezeption sehe ich nicht, z.B. kenne ich kein Volksliederbuch, in dem es abgedruckt wäre. Ich sehe das Lied eher in der Nähe des volkstümlichen Schlagers. --FordPrefect42 (Diskussion) 09:27, 20. Okt. 2022 (CEST)
- Eine verbindliche Definition des Begriffs "Volkslied" existiert nicht, ebensowenig eine allgemein anerkannte Abgrenzung zwischen Volkslied und Schlager</ref>https://publikationen.uni-tuebingen.de/xmlui/bitstream/handle/10900/47759/pdf/Bausinger_Hermann_Schlager_und_Volkslied.pdf<ref>. Die "breite Rezeption" mag schon ein Kriterium sein - dass es daran bei der Dampfnudl fehlen würde, kann man aber nicht behaupten (und das auch außerhalb Bayerns! - einfach mal "Dampfnudl Chor" und "Dampfnudel Chor" googeln). Dass das Lied nicht mit Klassikern wie "Hoch auf dem Gelben Wagen" mithalten kann, ist schon klar. Andererseits dürften sich auf der Liste von Volksliedern etliche Titel befinden, die weitaus unbekannter sind als die Dampfnudl. Warum die angeblich fehlende Rezeption die Dampfnudl statt zum Volkslied zum (volkstümlichen) Schlager machen soll, ist gar nicht nachvollziehbar. Schlager zeichnen sich (schon wegen ihrer stärkeren Präsenz in Rundfunk und Fernsehen) eher durch größere Verbreitung aus als "Volkslieder", und nicht durch geringere.--Liutprand (Diskussion) 20:02, 20. Okt. 2022 (CEST)
- Die Problematik, dass "Volkslied" kein klar umrissenes Genre ist, ist mir absolut klar, deswegen habe ich ja erstmal gefragt, wie du die Kategorisierung begründest. Die Beschreibung im Artikeltext als "volkstümliches Lied" finde ich übrigens absolut treffend, nur sollte man eben "volkstümliches Lied" nicht mit "Volkslied" gleichsetzen. Ich hatte übrigens nicht nach breiter, sondern nach volksliedhafter Rezeption gefragt, das ist ein Unterschied. In erster Näherung finde ich immer noch Riemanns Definition des Volkslieds als „ein Lied, das im Volk entstanden ist (d. h. dessen Dichter und Komponist nicht mehr bekannt sind), oder eins, das in Volksmund übergegangen ist, oder endlich eins, das ‚volksmäßig‘, d. h. schlicht und leichtfaßlich in Melodie und Harmonie, komponiert ist“ hilfreich. Variante 1 scheidet als Begründung hier aus. Variante 3 ist fraglich, ob man ein als mehrstimmiger (wenn auch einfacher) Chorsatz komponiertes Stück als hinreichend "schlicht" ansehen mag. Für Variante 2 wäre zu begründen, welche Indizien für einen Übergang in den "Volksmund" sprechen; ich hatte ja als eine Möglichkeit Rezeption in Vollsliederbüchern angeführt, die ich in diesem Fall nicht belegt sehe. --FordPrefect42 (Diskussion) 00:03, 23. Okt. 2022 (CEST)
- Eine Kategorie "Volkstümliches Lied" gibt es bei Wikipedia nicht - und das ist vielleicht auch ganz gut so, da die Abgrenzung zum Volkslied schwierig, willkürlich bis unmöglich wäre. Variante 1 scheidet in der Tat aus (wie beim Lindenbaum und kein Schöner Land auch). Variante 2 lässt sich jedenfalls damit begründen, dass sich die Dampfnudl großer Beliebtheit bei den Chören und gerade auch volkstümlichen Chören erfreut (inwieweit sie in Liederbüchern enthalten ist, weiß ich nicht - besitze keines). Variante 3 liegt ebenfalls vor - schon weil das Lied, entgegen Engelhart ursprünglicher Konzeption, oft gerade nicht mehrstimmig gesungen wird, das überlässt man Profis wie dem Spatzenquartett. Selbst Franzl Lang und seine Christl singen das Lied letztlich einstimmig, und wechseln sich lediglich bei den Strophen (konsekutiv) ab. Für ein Volkeslied spricht bei der Dampfnudl auch die Existenz mehrerer Textvarianten - man vergleich mal Franz Langs Text mit der Urfassung!--Liutprand (Diskussion) 00:17, 23. Okt. 2022 (CEST)
- Die Problematik, dass "Volkslied" kein klar umrissenes Genre ist, ist mir absolut klar, deswegen habe ich ja erstmal gefragt, wie du die Kategorisierung begründest. Die Beschreibung im Artikeltext als "volkstümliches Lied" finde ich übrigens absolut treffend, nur sollte man eben "volkstümliches Lied" nicht mit "Volkslied" gleichsetzen. Ich hatte übrigens nicht nach breiter, sondern nach volksliedhafter Rezeption gefragt, das ist ein Unterschied. In erster Näherung finde ich immer noch Riemanns Definition des Volkslieds als „ein Lied, das im Volk entstanden ist (d. h. dessen Dichter und Komponist nicht mehr bekannt sind), oder eins, das in Volksmund übergegangen ist, oder endlich eins, das ‚volksmäßig‘, d. h. schlicht und leichtfaßlich in Melodie und Harmonie, komponiert ist“ hilfreich. Variante 1 scheidet als Begründung hier aus. Variante 3 ist fraglich, ob man ein als mehrstimmiger (wenn auch einfacher) Chorsatz komponiertes Stück als hinreichend "schlicht" ansehen mag. Für Variante 2 wäre zu begründen, welche Indizien für einen Übergang in den "Volksmund" sprechen; ich hatte ja als eine Möglichkeit Rezeption in Vollsliederbüchern angeführt, die ich in diesem Fall nicht belegt sehe. --FordPrefect42 (Diskussion) 00:03, 23. Okt. 2022 (CEST)
Titel
[Quelltext bearbeiten]Der Titel "Die Dampfnudl" scheint nicht original zu sein, wo stammt der her? In der Notenausgabe des Originalverlags (Ausgabe für Männerchor, für gemischten Chor) lautet der Titel "Dampfnudl-Lied". --FordPrefect42 (Diskussion) 00:10, 23. Okt. 2022 (CEST)
- Schon möglich. Wenn das jemand verschieben möchte, habe ich keine Einwände.--Liutprand (Diskussion) 00:30, 23. Okt. 2022 (CEST)
Textfehler
[Quelltext bearbeiten]Mir liegt leider keine vollständige Textvorlage vor, aber im Vergleich zu den Partiturvoransichten ist mindestens eine Textstelle falsch wiedergegeben: am Ende der ersten Strophe steht hier "sooft's a geid" (sooft es nur geht). Hier wurde der Bindestrich überlesen, in den Noten heißt die Stelle klar "so ofts oageit" (so oft es angeht). --FordPrefect42 (Diskussion) 00:22, 23. Okt. 2022 (CEST)
- Korrekt. "Oageit" heißt es in den Noten - und auch das Spatzenquartett singt diesen typisch bairischen Diphtong. Die Frage ist, wie man das übersetzt. Was soll "so oft es ANGEHT" denn bedeuten? Gibt es etwa ein Gesetz, Sitte oder Herkommen, die den Konsum von Dampfnudeln reglementieren würden :-). Außerdem steht "oa" ja wohl meist für "ein" - also "so oft es EINGEHT" - sprich: So oft's passt. Damit sind wir wieder bei "Sooft es nur geht".? --Liutprand (Diskussion) 00:34, 23. Okt. 2022 (CEST)
- https://www.duden.de/rechtschreibung/angehen Bedeutung #9: möglich, zulässig, vertretbar sein. Ist aber zugegebenermaßen nur meine Interpretation des Wortlauts. --FordPrefect42 (Diskussion) 08:21, 23. Okt. 2022 (CEST)
- Wenn "angeht" gemeint wäre, würde da aber wohl eher "ogeht" stehen (statt "oageht"). Das bairische "oa" entspricht ja meistens "ein". Muss aber gestehen, dass ich über das Wort auch gestolpert bin. Den Georg Eberl können wir ja leider nicht mehr fragen ... --Liutprand (Diskussion) 10:02, 23. Okt. 2022 (CEST)
- Für die schriftliche Notation von Mundarttexten gibt es keine standardisierten Rechtschreibregeln, das schreibt jeder Autor nach (mehr oder weniger gut begründetem) Gutdünken. Das, was Eberl und Engelhart vermutlich ausdrücken wollten, hätte ich eher mit "ågeit" transkribiert. Aber das ist schon eine Interpretation, wir können uns nur an den notierten Wortlaut halten. Zwischen "a geid" und "oageit" besteht halt ein Unterschied. Ich denke auch, dass man "oageit" nicht einfach nur mit "geht" wiedergeben sollte, auch wenn es vom Sinn her unterm Strich keinen Riesenunterschied macht. --FordPrefect42 (Diskussion) 10:26, 23. Okt. 2022 (CEST)
- Schreib einfach rein, was Du für richtig hältst. Habe kein Problem damit :-). --Liutprand (Diskussion) 10:29, 23. Okt. 2022 (CEST)
- Für die schriftliche Notation von Mundarttexten gibt es keine standardisierten Rechtschreibregeln, das schreibt jeder Autor nach (mehr oder weniger gut begründetem) Gutdünken. Das, was Eberl und Engelhart vermutlich ausdrücken wollten, hätte ich eher mit "ågeit" transkribiert. Aber das ist schon eine Interpretation, wir können uns nur an den notierten Wortlaut halten. Zwischen "a geid" und "oageit" besteht halt ein Unterschied. Ich denke auch, dass man "oageit" nicht einfach nur mit "geht" wiedergeben sollte, auch wenn es vom Sinn her unterm Strich keinen Riesenunterschied macht. --FordPrefect42 (Diskussion) 10:26, 23. Okt. 2022 (CEST)
- Wenn "angeht" gemeint wäre, würde da aber wohl eher "ogeht" stehen (statt "oageht"). Das bairische "oa" entspricht ja meistens "ein". Muss aber gestehen, dass ich über das Wort auch gestolpert bin. Den Georg Eberl können wir ja leider nicht mehr fragen ... --Liutprand (Diskussion) 10:02, 23. Okt. 2022 (CEST)
- https://www.duden.de/rechtschreibung/angehen Bedeutung #9: möglich, zulässig, vertretbar sein. Ist aber zugegebenermaßen nur meine Interpretation des Wortlauts. --FordPrefect42 (Diskussion) 08:21, 23. Okt. 2022 (CEST)