Diskussion:Dienst nach Vorschrift
(Eine Kritik)
[Quelltext bearbeiten]Ich verstehe nicht, was dies mit Arbeitskampf zu tun hat. Dienst nach Vorschrift sollte ja wohl der Normalfall sein. Ganz besonders Beamte dürfen aufgrund ihrer herausgehobenen Stellung ausschließlich im Rahmen der geltenden Gesetze und Verordnungen handeln, was ist daran verwerflich?
- Ich glaube, bei der Anzahl an Vorschriften, die es gibt, ist es eigentlich gar nicht möglich, sich an alle zu halten.. Oder kennst du etwa jedes Gesetz, an das du dich zu halten hast, im Detail? --Crux 22:38, 24. Apr 2004 (CEST)
- Vieles bricht auch schon zusammen, wenn Arbeitnehmer keine Überstunden machen oder ihre Überstunden "abbummeln" o.ä. --Eike sauer 22:41, 26. Jul 2004 (CEST)
Ich kann mich noch an den sog. Fluglotsenstreik Anfang der siebziger Jahre erinnern, als die Fluglotsen noch Beamte,und eigentlich nicht streiken durften, waren und die Maschinen nach Vorschrift abgefertigt haben. Damals fielen mehr als die Hälfte der Starts und Landungen aus. Es ist eine Sonderform des Arbeitskampfes. 80.138.223.18 02:20, 10. Aug 2004 (CEST)
Der Begriff "Dienst nach Vorschrift" sagt mehr aus als die Summe seiner Worte. Er ist tatsächlich eine (ironisierende) Bezeichnung für ein Verhalten, das verwendet wird, um sich gegen Bevormundung oder das Gefühl der Bevormundung zu wehren. Oft sind die Ursachen sinnlose, sinnleere oder "dämliche" Anordnungen, die befolgt werden müssen. Oft ist dann "Dienst nach Vorschrift" ein letztes Mittel, um Aufmerksamkeit zu erregen und einen sinnvollen Zustand wieder herzustellen. Den Zusammenhang mit "Arbeitskampf" sehe ich schon, allerdings beschränkt es sich nicht darauf. PS: Crux schrieb: "Ich glaube, bei der Anzahl an Vorschriften, die es gibt, ist es eigentlich gar nicht möglich, sich an alle zu halten. Oder kennst du etwa jedes Gesetz, an das du dich zu halten hast, im Detail?" - Hier wäre Dienst nach Vorschrift: Zunächst einmal Kennenlernen aller Vorschriften, die in Frage kommen könnten. Bei der Summe aller Vorschriften kann das lange dauern. Und ganz bestimmt gibt es auch eine Vorschrift, dass das notwendig sei. --Hutschi 13:46, 2. Sep 2004 (CEST)
Wie kann Dienst nach Vorschrift illegal sein? Nur weil jemand die legalen Regelungen genau befolgt bzw. nicht mehr macht als er muss, kann er doch nicht bestraft werden, oder? 62.46.180.217
dienst nach vorschrift scheint mir das gleiche zu sein wie Strajk włoski (italienischer streik) auf polnisch. sollte da vielleicht ein link zum polnischen wikipedia hin?
Hallo! Dienst nach Vorschrift bedeutet eigentlich nur das man den Dienst so verrichtet wie es sein sollte. Dies ist in der Praxis aber nicht umsetzbar und hat zur Folge das man wissentlich täglich einige Dienstvergehen begeht. Man versucht einfach nur den normalen Dienstablauf, die Tagesgeschäfte, zu erledigen die am wichtigsten sind, da ansonsten das ganze System ins Stocken käme. Wenn alle Dienst nach Vorschrift machen würden kämen einige Behörden zum Erliegen. Von den Behördenleitungen wird dies stillschweigend hingenommen da man ja negative Schlagzeilen verhindern möchte.
Dienst nach Vorschrift hat sehr wohl etwas mit dem Arbeitskampf zu tun. Im Normalfall organisieren sich die Mitarbeiter unterschiedlicher Abteilungen so, dass die Unzulänglichkeiten diverser Dienstvorschriften, Durchführungsordnungen etc. durch informelle Absprachen kompensiert werden. Wird hingegen Dienst nach Vorschrift abgeleistet, sinkt die Produktivität - der Arbeitgeber wird an seiner empfindlichsten Stelle getroffen. Als Mittel im Arbeitskampf ist der Dienst nach Vorschrift m.E. erheblich besser als der Streik geeignet, die Solidarität der Öffentlichkeit zu erlangen.
Die Vorschriftendichte ist immer endlich
[Quelltext bearbeiten]Es steht "oder da sie oft einfach schlecht gefasst sind". Ist es nicht vielmehr so, dass - egal wie stark man sich bemüht - die Dichte der Vorschriften aufgrund ihres diskreten Charakters (im mathematischen Sinne) immer endlich ist? D.h. wie sehr man sich auch bemüht, es ist unmöglich, sämtliche (sinnvollen) Handlungsabläufe durch entsprechende Vorschriften zu regeln; die Menge der dafür nötigen Vorschriften ist unendlich. Andernfalls würde es keine Gerichte mehr brauchen, und Arbeitnehmer könnten durch automatisierte Programme ersetzt werden. Es liegt doch gerade im Wesen der Sache, dass aufgrund der Unmöglichkeit der vollständigen Beschreibung des Problems und aller Handlungsoptionen ein menschlicher Akteur erforderlich ist, bzw. nur die menschliche Eigenschaft "vernunftbegabtes Sinnenwesen" über die unreglementierten Lücken interpolieren kann. Wenn also Arbeitnehmer "Dienst nach Vorschrift" betreiben, verweigern sie ihrem Arbeitgeber ihre Vernunftfähigkeit und damit ihren primären Nutzen (zumindest in Dienstleistungsstellen). Leider ist es in unserer Gesellschaft anscheinend so, dass proaktiver Einsatz selten belohnt (bzw. bisweilen eher bestraft) wird, und umgekehrt "Dienst nach Vorschrift" bzw. Verstecken hinter Stellenbeschreibungen kaum bestraft wird. Wen wundert es, dass damit die Arbeitseinstellung der meisten Menschen in die von der zitierten Gallup-Studie postulierte Richtung konvergiert, umso mehr, wenn die Untergebenen das Management als noch weniger produktiv aber wesentlich besser entlöhnt erfahren.
Zahlenfehler?
[Quelltext bearbeiten]im Artikel http://de.wikipedia.org/wiki/Innere_Kündigung wird (belegt) aufgeführt, dass 24% Der Arbeitnehmer innerlich gekündigt haben, hier steh (im Absatz "Gründe..." 19%. Was stimmt? --77.23.72.10 23:48, 10. Jan. 2010 (CET)
Abschnitt Beispiele - "Bibliothekare"
[Quelltext bearbeiten]Was sollen solche Beispiele? Solche Formulierungen, wie "können darauf verzichten, von ihrem persönlichen Bildungshorizont Gebrauch zu machen" bzw. "anstatt ihre Arbeit im gesellschaftlichen Kontext zu begreifen" sind aufgebläht und quasi inhaltslos. Hier sollte eine bessere, treffendere Formulierung gefunden werden! --88.74.91.118 20:39, 28. Jan. 2010 (CET)
- Ein Jahrzehnt später geb ich Dir recht und hab das entschärft. Eigentlich ist das ganze Beispiel daneben ... --Haraldmmueller (Diskussion) 09:09, 9. Sep. 2022 (CEST)
... nur die für sie geltenden Anweisungen ... ?
[Quelltext bearbeiten]"... bei ihrer Tätigkeit aber nur die für sie geltenden Anweisungen umsetzen oder Dienstvorschriften anwenden."
Ich habe die Sache bisher immer anders verstanden: Die Angestellten / Beamten befolgen alle Vorschriften peinlich genau, heißt: Die normalen und üblichen Routinen des 5 gerade sein Lassens werden nicht mehr angewendet. Diese Befolgung aller Vorschriften ist aber in der Praxis nicht möglich, ohne die vorgegebene Arbeitszeit ständig erheblich zu überschreiten. --Delabarquera 15:59, 12. Aug. 2011 (CEST)
- Habe den Artikel mal entsprechend geändert, das ist in der Tat mindestens mit ein, wenn nicht der Hauptbestandteil von "Dienst nach Vorschrift".--2001:A61:260D:6E01:1165:3A68:7701:3A5 13:29, 28. Feb. 2018 (CET)
Die Begriffsdefinition
[Quelltext bearbeiten]ist purer, böswilligster Nonsens und Demagogie und sollte enzyklopädisch von diesen offensichtlich nicht objektiven "Fachleuten" (Quelle [1]) nicht(!) übernommen werden!
Es trifft zu: "...Dienst nach Vorschrift bedeutet, dass Arbeitnehmer sämtliche Arbeitsanweisungen und Dienstvorschriften peinlich genau beachten, " - ALLES(!) andere sind böswillig (mit Verschleierungs- und Diffamierungsabsicht) hinzugefügte Unsachlichkeiten und Unterstellungen! So z.B. widersprechen "unbegründete Fehlzeiten" ja gerade der Vorschrift. Die Geschwindigkeit der Arbeitsabläufe liegt ohnehin im billigen Ermessen (und den individuellen Fähigkeiten) des Beamten, es existieren keine rechlich bindenden Vorgaben für Arbeitsabläufe(!) und ist zudem sachloch "fallabhängig"(Komplizierteres kann nun mal auhc länger dauern, weil Nebenarbeiten erforderlich sind, z.B. weitere Recherchen, Rechtsgutachten usw.) .
Die von [1] gelieferte Definition verfolgt eindeutig und sehr offensichtlich einen verschleiernden, politisch-demagogisch-irreführenden, jedenfalls keineswegs keinen enzyklopädischen(!) Zweck und ist insofern völlig ungeeignet, in einer Enzyklopädie als Hauptdefinition unkritisch übernommen zu werden! Die von [1] gelieferte "Definition" verkennt absichtich das Wesen des "Dienstes nach Vorschrift", nämlich das aufzeigen von Vorschriften, die vom Gesetzgeber/Vorschriftengeber weltfremd, lebensuntauglich und betriebshemmend formuliert sind, ohne sich um deren teils verheerende Folgen in der Praxis zu scheren und das Ziel des "Dienstes nach Vorschrift", nämlich das aufzeigen dieser üblen folgen falscher Vorschriften durch deren genaue Anwendung(was ja vom Vorschriftengeber erwünscht ist und insofern schon von vornherein und sachlich überhaupt nichts mit "Streik" zu tun hat!) vor allem dort, wo sich der Vorschriftgeber hartnäckig einer solchen Veränderung, oder Abschaffung auf dem Wege des Gehörs von Vernunftargumenten entzieht. Während ein Streik eine Meinungsverschiedenheit zwischen Tarifpartnern darstellt, hat der "Dienst nach Vorschrift" eine völlig andere Zielrichtung als ein Streik: Er soll und will eigene Fehler des Vorschriftengebers aufdecken und richtet sich insofern nicht abblockend gegen einen Tarifpartner, sondern gegen behindernde Inkompetenz im Management - also das glatte Gegenteil von Streik: die Leute wollen arbeiten, werden dabei aber von unzweckmäßigen Vorschriften ausgebremst. Insofern gibt die "Definitions"quelle [1] eine verzerrte, unobjektive und lediglich obrigkeitlich orientierte Sicht auf das Phänomen "Dienst nach Vorschrift" wieder und ist insofern unwissenschaftlich und deshalb für eine enzyklopädisch korrekte Definition des Begriffes nur als Erläuterung EINES Aspektes geeignet, nicht aber als Hauptdefinition, wie im artikel derzeit gegeben. Im übrigen erklärt sich der Begriff "Dienst nach Vorschrift" ja von selbst, denn er sagt ja selbst, was Sache ist: Der Dienst wird genau nach den vorhandenen Vorschriften geleistet. (Daß dies mitunter seltsame Blüten und Nebeneffekte zeitig, liegt regelmäßig nicht am "Dienst nach vorschrift" selber, sondern an den damit bloßgestellten Vorschriften, denn es wäre ja unsinnig, wenn jemand Vorschriften erließe und zugleich deren Einhaltung kritisierte, wie dies nicht nur Quelle [1] , sondern auch sehr viele inkompetente Vorgesetzte, ja sogar die Rechtsprechung(!) regelmäßig praktzieren. (O-Ton eines Dresdner Staatsanwaltes(!): "Wissen Sie, was mich an Ihnen so stört?! Daß Sie immer auf dem Recht beharren!" Selbstredend. ;-) ) (nicht signierter Beitrag von 109.41.130.136 (Diskussion) 14:10, 28. Apr. 2020 (CEST))
Grundsatzfrage - uneinheitlicher Sprachgebrauch
[Quelltext bearbeiten]Ich habe den Eindruck, der Begriff wird in zwei unterschiedlichen, nicht in Deckung zu bringenden Bedeutungen gebraucht:
1. Genaueste Einhaltung aller Vorschriften (Beispiel Fahrzeugüberprüfung)
2. Nur das angewiesene tun und jegliche Eigeninitiative unterlassen
Seht Ihr diese Zweideutigkeit auch? Sollte man den Artikel neu strukturieren? --Dsdvado (Diskussion) 10:03, 23. Sep. 2021 (CEST)
"Auch heute noch ..."
[Quelltext bearbeiten]Da steht:
- In Österreich, Frankreich und Spanien u. a. wird dies von den Fluglotsen auch heute noch als Arbeitskampfform praktiziert.
mit einer Referenz zu einem Urteil des deutschen(!) BGH von 1978(!!). Mir scheint eine Aussage über "heute" (ich hab nicht geschaut, wer den Satz wann reingeschrieben hat ...) schwer mit einem Urteil von 1978 zu belegen sein. --Haraldmmueller (Diskussion) 09:06, 9. Sep. 2022 (CEST)