Diskussion:Diskriminierung/Archiv/4
Aktueller Beleg zu Diskriminerung als wertneutrale Unterscheidung
Siehe c't 1/2009 Seite 38 f. "Diese alte IP-Welt" von Richart Sietmann.
Hier wirde Diskriminierung ausserhalb der wissenschaftlichen Fachsprache im Sinne einer sachlichen Unterscheidung ohne Wertung gebraucht:
- "Diskriminierung wertsteigernd"
- "Henseler-Unger [...] stellte klar, „dass aus sachlich gerechtfertigten Gründen sehr wohl diskriminiert werden kann“, denn eine Diskriminerung könne mitunter durchaus wertsteigernd und auch für den Konsumenten akzeptabel sein"
Die Wertung entsteht erst [postitiv] durch den Kontext. --78.54.228.8 22:02, 5. Mär. 2009 (CET)
Schema der EU
Seit 2003 führt die Europäische Union regelmäßig Befragungen der Menschen in ihren Mitgliedsstaaten zum Thema Diskriminierung durch. Im Eurobarometer werden dabei, wie in einem Panel üblich, stets die gleichen Fragen gestellt. Dabei werden die wichtigsten Formen der Diskriminierung thematisiert.
Mir fällt auf, dass fast alle im Eurobarometer behandelten Formen der Diskriminierung bei WP mit einem eigenen Hauptartikel vertreten sind, lediglich auf die Kategorie „Diskriminierung auf der Grundlage einer Religion oder Weltanschauung“ triftt das nicht zu: Von dem Artikel „Religiöse Diskriminierung“ gibt es nur ein redirect auf den Artikel „Diskriminierung“.
IMHO müssten wir diese Lücke schließen, und zwar in Gestalt eines neuen Artikels Diskriminierung auf der Grundlage einer Religion oder Weltanschauung. Damit würde die Kategorie des Eurobarometers übernommen. CorradoX 8:13, 29. Jan. 2010 (CET)
- Es gibt bereits eine Kategorie „Diskriminierung aufgrund von Religion und Weltanschauung“. Von dieser aus wird auf Einzelphänomene verwiesen. Natürlich könnte man auch einen mit der Kategoriebezeichnung identischen Hauptartikel schreiben, um eine Gleichbehandlung mit anderen Formen der Diskriminierung herzustellen. --91.96.243.93, 15:26, 29. Jan. 2010 (CET)
- Im EU-Barometer sind übrigens nicht die wichtigsten Diskriminierungsformen aufgelistet. Der Katalog der Diskriminierungsformen kam Ende der 1990er Jahr recht willkürlich zusammen. Dummerweise wird der Katalog der EU-Antidiskriminierungsrichtlinien zunehmend mit den Diskriminierungsformen in der Realität verwechselt. Dass hierdurch systematisch klassenspezifische Diskriminierungsformen selbst in der Forschung erst gar nicht als Untersuchungsgegenstand auftauchen, ist ein Problem. -- Schwarze Feder talk discr 20:13, 29. Jan. 2010 (CET)
Archivierung
Ich habe die Archivierung geändert: Die Beiträge aus den Jahren 2003 bis 2007 befinden sich im Archiv 1. Die Beiträge aus dem Jahr 2008 befinden sich in den neien Archiven 2 und 3. Die ab dem Jahr 2009 zu archivierenden Beiträge kommen dann ins neue Archiv 4. MfG Harry8 23:42, 5. Aug. 2012 (CEST)
Überlappung
Die ersten beiden Abschnitte im Absatz zur Begriffsgeschichte überlappen sich inhaltlich. Kann man das nicht zusammenfassen? Viele Grüße
- Scialex (nicht signierter Beitrag von 82.113.122.164 (Diskussion) 02:37, 28. Nov. 2012 (CET))
Referenzen
Dansker, könntest du bitte hier angeben, wieso du ausgerechnet die Stelle mit einer Referenz löschst? Wenn du POV löschen möchtest, dann entferne doch bitte die Beispiele, die ohne Quellen angegeben sind. --Eulenspiegel1 (Diskussion) 16:55, 21. Sep. 2013 (CEST)
Schülerdiskriminierung: Beruf der Eltern
Wie ich aus Gesprächen erfahren habe, ist der Beruf der Eltern oft ein (inoffizielles) Übertrittsmerkmal ans Gymnasium. Unvorstellbar, dass der Sohn des Professors nicht aufs Gymnasium geht. Da können sich Datenschützer austoben. Warum wird bei der Aufnahme in die Schule nach dem Beruf der Eltern gefragt? (nicht signierter Beitrag von 87.177.192.62 (Diskussion) 11:45, 28. Apr. 2014 (CEST))
Staatsreligion
Diskriminiert nicht jede Staatsreligion alle Menschen, die ihr nicht angehören? Kann bitte mal jemand etwas dazu in den Artikel setzen? -- Wegner8 (Diskussion) 17:29, 23. Aug. 2014 (CEST)
Der subjektive Eindruck, Opfer einer Diskriminierung zu sein
Bereits in einem älteren Beitrag ([1], Abschnitt „Teile und herrsche!“) habe ich das Phänomen angesprochen, dass Gruppen sich gegenseitig vorwerfen, Diskriminatoren zu sein. Die einfache Erklärung, es seien immer Minderheiten, die Opfer von Diskriminierungen seien, greift in dem angeführten Beispiel nicht. Auch Mehrheiten können dadurch diskriminiert werden, dass bestimmte Minderheitsgruppen bevorzugt werden.
Vollends in Psychologie löst sich der Diskrimierungsbegriff in diesem Artikel auf: Marketingexperten mahnen hier an, dass Anbieter darauf achten müssten, ob eine Preisdifferenzierung als „diskriminierend“ (im normativen Sinn) empfunden werde, da „Neidreaktionen“ den Geschäftsbetrieb stören könnten, indem es zu Boykott(aufruf)en komme.
Als Problem wird hier der „kritische Kunde“ betrachtet, der zwar wahrscheinlich bloß „neidisch“ sei, dessen Werthaltungen man aber doch berücksichtigen müsse.
Merke: Auch in der neoliberalen Ökonomik findet der normative Diskrimierungsbegriff jetzt Berücksichtigung. --CorradoX (Diskussion) 09:45, 26. Aug. 2014 (CEST)
- Der Artikel ist insofern unausgewogen, als in den meisten Abschnitten unterstellt wird, in der Regel sei etwas „an dem Vorwurf dran“, wenn jemand beklagt, die Person oder die Gruppe x (im Zweifelsfall auch er selbst) werde diskriminiert. Dass das nicht unbedingt der Fall sein muss, wird an dem Ärger von Autofahrern deutlich, die zu einem bestimmten Zeitpunkt in einer bestimmten Gegend nur freie Behindertenparkplätze vorfinden und meinen, die zuständige Kommune „verwöhne Menschen mit Behinderungen“ und „diskriminiere“ dadurch Menschen, die keinen Behindertenausweis vorzeigen können, indem sie ihnen dringend benötigten Parkraum vorenthalte.
- Dem Artikel fehlt eine ernsthafte, abgewogene Auseinandersetzung mit dem Vorwurf, hinter der Diagnose „Diskriminerung“ verberge sich meistens (Sozial-)Neid. --91.96.183.215 17:32, 29. Aug. 2014 (CEST)
- Die folgenden Komplexe müssten tatsächlich vertieft werden:
- die Infragestellung von Nachteilsausgleichen für wirklich oder vermeintlich benachteiligte Gruppen
- die Strategie von Lobbyisten, Anwälten usw., ihrer Klientel Vorteile zu verschaffen, indem sie diese (auch zu Unrecht) als „benachteiligt“ und „diskriminiert“ darstellen (angedeutet im Abschnitt „Deutsches Recht“: Eine häufig verwandte Strategie…)
- der Anteil einer problematischen Gesellschafts- und Sozialpolitik an den o.g. Sachverhalten
- die Gründe für die zunehmende Attraktivität der Opferrolle bei Menschen, denen es (vor allem im internationalen Vergleich) nicht schlecht geht --CorradoX (Diskussion) 17:57, 29. Aug. 2014 (CEST)
Wirtschaft
Der Abschnitt „Wirtschaft“ bedarf immer noch der Bearbeitung. Grund: Der Frage, ob eine Ungleichbehandlung gerecht sei, stellt sich der Mainstream der Wirtschaftswissenschaftler immer noch nur unter Druck von außen. An Formulierungen wie „optimale Abschöpfung von Zahlungsbereitschaft“ wird deutlich, dass Mainstream-Ökonomiker immer noch amoralisch denken.
Sowohl bei der Darstellung des Präfenzmodells als auch bei der der Theorie der statistischen Diskriminierung ist aber zwischen den Zeilen schlechtes Gewissen spürbar: Durch diese Theorien soll entschuldigt werden, dass Einzelne nicht so behandelt werden, wie sie es (offenbar zugegebenermaßen) eigentlich verdient hätten.
Dass immer noch von Ökonomikern und praktizierenden Wirtschaftsführern moralisierende Wertungen abgelehnt werden (wer von „Ungerechtigkeit“ spricht, wird als „neidisch“ diffamiert), wird in dem Abschnitt nicht deutlich genug. --CorradoX (Diskussion) 10:13, 28. Aug. 2014 (CEST)
- Der Sachverhalt ist komplexer: Es gibt auch das Bemühen, als diskriminierend im wertenden Sinn empfundene Verhältnisse mit wirtschaftswissenschaftlichen Methoden (z.B. der Humankapitaltheorie) zu erklären. Diese Theorie „beweist“ (ohne dass im Einzelfall „Kalkulationsfehler“ aufträten, anders als bei der „statistischen Diskriminierung“), dass der durchschnittlichen Frau tatsächlich nicht dasselbe Einkommen „zustehe“ wie dem durchschnittlichen Mann (vgl. z.B. [2], Abb. 2, S. 13). --91.96.30.34 10:40, 28. Aug. 2014 (CEST)
- Mathematik ist brutal. Der Satz: „Von nichts kommt nichts.“ ist letztlich angewandte Mathematik. Operationen in der Nähe des Zahlenwertes Null ergeben immer relativ niedrige Zahlenwerte. Das zu beklagen ist sinnlos. Im Extremfall hat nach der Logik von Marktradikalen ein auf Subsistenzbasis arbeitender Bauer in der Dritten Welt bei einer anhaltenden Dürre keine Möglichkeit, sich selbst zu ernähren, und mangels Verkaufsmöglichkeiten keine Einnahmen, also auch keine Kaufkraft, also keinen Bedarf an Lebensmitteln. Dass er nichts zu essen bekommt, ist nach dieser Logik „ein ganz normaler Vorgang“; denn im Wirtschaftsprozess wird nur die Kaufkraft von Konsumenten berücksichtigt. Wer kein Geld hat, diskriminiert sich dadurch selbst.
- Dass jemand, dem man es erlaubt, ausschließlich in mathematischen Kategorien zu denken (die Ökonomik ist eine Wissenschaft, aus der andere als mathematische Kategorien zusehends verschwinden), blind für Fragen der Gerechtigkeit werden kann, ist kein Wunder. Der verharmlosende Umgang mit dem Wort „Diskriminierung“ bildet hier nur das „Tüpfelchen auf dem I“. --CorradoX (Diskussion) 18:44, 4. Sep. 2014 (CEST)
Neuer Abschnitt 5.2
Es wird nicht recht deutlich, was der einzige Absatz, der bisher unter Abschnitt 5.2. zu finden ist, beweisen soll.
Im Grunde genommen geht es um Techniken, mit denen sich Ökonomen gegen die Konfrontation mit dem Vorwurf der Diskrimierung im normativen Sinn wehren, die beweisen sollen, dass das, was die Ökonomen in ihrer Fachsprache „Diskriminierung“ nennen, legitim sei. Eine derartige Argumentation gehört in den Abschnitt 3.1.
In den Komplex „Fragwürdigkeit des Gefühls, Opfer einer Diskriminierung zu sein“ (darum soll es ja wohl in Abschnitt 5.2 gehen), gehören eher Aspekte wie der der „Raucherdiskriminierung“: Werden Raucher überhaupt „diskriminiert“? Und wenn nein: Warum empfinden viele Raucher sich trotzdem als Angehörige einer „verfolgten Minderheit“? --91.96.138.225 08:03, 5. Sep. 2014 (CEST)
- Der Aspekt „Raucherdiskriminierung“ zeigt deutlich ein Problem auf: In den meisten älteren Beiträgen zu diesem Artikel gehen die Autoren ganz selbstverständlich von der Prämisse aus, dass es darauf ankomme, ungerechte Diskriminierungen aller Art zu „entlarven“, zu kategorisieren und für eine Beseitigung jeder Form von Diskriminierung zu kämpfen. Im Zweifel gelte dabei eine konkrete Form von Ungleichbehandlung immer als „Diskriminierung“ im wertenden Sinn.
- Beiträge aus dem Lager der Wirtschaftswissenschaften erwiesen sich dabei von Anfang an als „Fremdkörper“, da Ökonomen mit dem Phänomen der Ungleichheit mehrheitlich ganz anders umgehen als Sozialwissenschaftler oder Juristen.
- Mit den Rauchern kommt nun aber eine Gruppe ins Spiel, mit der sich zu solidarisieren auch vielen als „Gutmenschen“ Verspotteten schwerfällt. Das meiste von dem Negativen, was man dieser Gruppe zuschreibt, beruht nicht auf Vorurteilen, sondern trifft erwiesenermaßen zu. Gleichwohl zeigen die in die Enge getriebenen Raucher viele Merkmale, die auf zweifelsfrei Diskriminierte zutreffen.
- Naheliegender Transfer: Ist es wirklich abwegig, auch anderen benachteiligten Gruppen Larmoyanz vorzuwerfen? Im Grunde genommen müsste bei allen Erscheinungsformen der Diskriminierung genauer analysiert werden, ob nicht auch das, was Immanuel Kant „selbstverschuldete Unmündigkeit“ nennt und was Psychologen als „erlernte Hilflosigkeit“ diagnostizieren, eine Rolle spielt. Vgl. auch Deborah Tannen: Gemeinsames Jammern stützt das Gefühl der Zusammengehörigkeit. --91.96.224.110 19:00, 7. Sep. 2014 (CEST)
- Das Stichwort „Raucherdiskriminierung“ (oder gar „Raucherverfolgung“) bringt tatsächlich neue Aspekte ins Spiel:
- 1. Ein Raucher ist ein Mensch, der gewohnheitsmäßig raucht. Hier geht es also nicht um eine Eigenschaft, die ein Mensch „besitzt“ (wie die, männlich, dreißig Jahre alt und ethnisch Deutscher aus Wuppertal zu sein), sondern um ein Verhalten, bei dem sich die Frage stellt, ob Sanktionen gegen dieses Verhalten legitim oder womöglich gar geboten sind. Wer ein sanktioniertes Verhalten unterlässt, wird auch nicht geächtet oder bestraft (abgesehen von Fällen, in denen bereits eine „Veranlagung“ wie das „Schwulsein“ auf negative Reaktionen stößt).
- 2. Wenn man überhaupt von „Diskriminierung“ reden kann, dann besteht diese darin, dass Menschen gleich behandelt werden: Dem Raucher ist es ebenso verboten wie dem Nichtraucher, in geschlossenen Räumen zu rauchen und in kurzen Abständen bei der Arbeit Raucherpausen einzulegen.
- Der zuletzt genannte Sachverhalt ist allerdings auch bei allgemein anerkannten Formen der Diskriminierung bekannt: Armen und Reichen ist es verboten, vor Läden zu betteln. Wer dennoch bettelt, wird „ohne Ansehen der Person“ bestraft.
- Der Aspekt „Diskriminierung durch Gleichbehandlung“ fehlt weiter oben noch; dabei müsste auch das Diskriminierungspotenzial der Anwendung des Grundsatzes der „Gleichheit vor dem Gesetz“ reflektiert werden. --CorradoX (Diskussion) 08:37, 8. Sep. 2014 (CEST)
- PS: Der letzte Satz im Abschnitt 6.1 – „Diskriminierungsmessung“ – (den nicht ich verfasst habe) verweist darauf, dass Frauen auch dann diskriminiert sein können, wenn eine relativ schlechte Bezahlung Ergebnis „richtigen Rechnens“ ist (z.B. in der Form, dass ihnen fehlende Berufsjahre in Rechnung gestellt werden). Wer nämlich bei allen die Zahl der Dienstjahre addiert, behandelt alle gleich.
- @ot: Den kompletten Abschnitt 5.2 nur zu löschen, ohne sich Gedanken darüber zu machen, was mit dem Inhalt geschehen soll – Das kann es ja wohl nicht gewesen sein. Ein Gegenstück zur Psychologie des Diskrimators (5.1) in Form einer Psychologie des (vermeintlich) Diskriminierten müsste es auf jeden Fall geben. --87.150.155.97 11:55, 16. Sep. 2014 (CEST)
- WP:WWNI - zb sollte man WP:NOR beachten und WP:TF. Mit vernünftiger reputabler literatur kann es, wenn es denn so was gibt, gerne wieder rein. Gruß --ot (Diskussion) 07:41, 17. Sep. 2014 (CEST)
- @ot: Den kompletten Abschnitt 5.2 nur zu löschen, ohne sich Gedanken darüber zu machen, was mit dem Inhalt geschehen soll – Das kann es ja wohl nicht gewesen sein. Ein Gegenstück zur Psychologie des Diskrimators (5.1) in Form einer Psychologie des (vermeintlich) Diskriminierten müsste es auf jeden Fall geben. --87.150.155.97 11:55, 16. Sep. 2014 (CEST)
- Zurück zum Ausgangspunkt: Wer 5.1 schreibt, erwartet, dass es bald auch einen Abschnitt 5.2 geben soll. Nach der Anlage des Abschnitts 5. kann es nur darum gehen, nach dem Täter das Opfer mit Hilfe von Fragestellungen sozialpsychologischen Typs zu beleuchten.
- Beim Täter ist die Leitfrage klar: „Wodurch werden Menschen zu Diskriminatoren?“ Dabei setzt der Fragesteller voraus, dass er es tatsächlich mit „Tätern“ zu tun hat.
- Bei Opfern ist die Sachlage schwieriger. Hier stellen sich zwei Fragen: „Wie gehen Menschen, die zweifelsfrei Opfer sind, mit dieser Situation um?“. Zugleich ist aber auch die Frage zu klären: „Warum legen manche Gruppen, deren Opferstatus umstritten ist, großen Wert darauf, als Diskriminierungsopfer zu gelten?“
- Ich ahne, dass es, wenn die zweite Frage zugelassen wird, in diesem Artikel wieder zu lebhaften Auseinandersetzungen kommen wird. --85.16.181.105 12:37, 20. Sep. 2014 (CEST)
- So sehe ich das auch. Eine erste gute Quelle ist Andreas Beelmann / Kai J. Jonas (Hrsg.): Diskriminierung und Toleranz. Psychologische Grundlagen und Anwendungspersektiven. Wiesbaden 2009 (online). Hier wird (auf S. 23) deutlich, dass in aller Regel das Stichwort „Diskriminierung“ vom (vermeintlichen) Opfer zuerst thematisiert wird, das auf diese Weise eine Anklägerrolle einnimmt. In der folgenden „Aushandlung“ des Sachverhalts ist der „Täter“ (d.h. der „Diskriminator“) regelmäßig der Reagierende. Dieser Ansatz erklärt möglicherweise die o.g. Asymmetrie der komplementären Rollen. --CorradoX (Diskussion) 18:43, 20. Sep. 2014 (CEST)
belege
Hmmmmmmmm - und wo sind die belege dazu? Gruß --ot (Diskussion) 16:55, 16. Sep. 2014 (CEST) WP:Belege
- Der letzte Satz kann in der Tat nicht in der jetzigen Fassung stehen bleiben, weil er nicht deutlich genug zwischen Rechtsstaaten und Diktaturen sowie zwischen Anspruch und Wirklichkeit unterscheidet. Was gemeint ist, wird an dem folgenden Satz deutlich: Auch nach der nach Inkrafttreten der RL 2004/83/EG herrschenden Meinung werden die sexuelle Ausrichtung und mithin auch die Homosexualität zu den Merkmalen gerechnet, die für die Identität so bedeutsam sind, dass die Betreffenden nicht gezwungen werden sollten, auf sie zu verzichten. ([3]) In ihm wird deutlich, dass es diskriminierende Elemente der Strafverfolgung gibt (hier: der Strafverfolgung von Homosexuellen), die aber in einem Staat, der ein Rechtsstaat zu sein beansprucht, nicht in sie hineingehören. Dass die Absicht, „unsympathische“ Menschen, die „nichts Unrechtes tun“, trotzdem zu kriminalisieren, nicht den Kern des Wesens der Strafverfolgung ausmacht (jedenfalls in halbwegs funktionierenden Rechtsstaaten), dürfte wohl unbestritten sein. Die Verfolgung von Straftaten ist nicht per se eine Form von Diskriminierung. Das ist wohl gemeint. --91.96.225.93 17:50, 16. Sep. 2014 (CEST)
- In der Absicht, gegen Tendenzen zum inflationären Gebrauch der Diagnose „Diskriminierung“ Dämme zu errichten (wenn ausgerechnet die AfD sich über „Diskriminierung“ beklagt, dann muss der Unstimmigkeit im Begriffsgebrauch näher nachgegangen werden), bin ich tatsächlich zu weit gegangen. Selbstverständlich besteht eine Versuchung darin (auch in westlichen Industrieländern), Macht einzusetzen, um Angehörige unliebsamer Gruppen zu kriminalisieren. Auch in Deutschland ist es noch nicht lange her, dass „widernatürliche Unzucht“ als Straftatbestand galt und von Rechts wegen bestraft wurde.
- Trotzdem halte ich es für wichtig festzuhalten, dass es im Prinzip legitim ist, Straftäter zu verfolgen, nicht aber legitim ist, Andersdenkende oder Andersgläubige einer Verfolgung auszusetzen. Das Problem besteht hier in dem gemeinsamen Begriffsteil „Verfolgung“, der eine Gleichheit des bezeichneten Vorgangs suggeriert. --CorradoX (Diskussion) 19:12, 17. Sep. 2014 (CEST)
Bedeutungswandel "Diskriminierung" ab Beginn 20. Jahrhundert
Im Artikel steht z.Z. "Seit dem frühen 20. Jahrhundert bedeutet es (das Wort Diskriminierung) mit negativer Bewertung 'jemanden herabsetzen, benachteiligen, zurücksetzen'".
Eine Google-Books-Suche nach "Diskriminierung" mit zeitlicher Eingrenzung bis 1953 bringt aber nur eine einzige Fundstelle - Johann Gottfried von Herder: "Ideen zur Philosophie der Geschichte der Menschheit" von 1786, aber dort ist "Diskriminierung" durchaus wertneutral zu verstehen. Noch danach (ich habe bis 1970 gesucht) unterscheidet man deutlich zwischen Diskriminierung als einfacher Unterscheidung (zum Beispiel zwischen Kranken und Gesunden) und (gesetzlich) "verbotener Diskriminierung", d.h. exakt wie man es beim deutschen Wort "unterscheiden" tut.
Dass ich hier Google-Books als Quelle zur Prüfung angegeben habe, hat seinen Grund nur darin, daß das für jeden sofort nachvollziehbar ist - ansonsten verweise ich natürlich auf die gesamte Literatur.
Ich ändere die Formulierung in "Seit dem späten 20. Jahrhundert". Besser wäre es aber, wenn man auf den Bedeutungswandel genauer eingehen würde - unwesentlich ist das samt Zeitpunkt ja nicht.
Herbert Gr. --91.9.107.223 12:30, 24. Sep. 2014 (CEST)
Fehlender Beleg für den Verweis auf Adam Smith
Für die Behauptung "Verfechter der Marktwirtschaft wie Adam Smith, der „geistige Vater“ des Liberalismus, meinen hingegen, dass eine Wirtschaftsordnung, die auf Altruismus statt auf Egoismus aufgebaut sei, nicht zu allgemeinem Wohlstand führen könne." fehlt der Beleg. Scheint mir wieder, dass jemand wieder nur (wenn überhaupt) den "Wohlstand der Nationen" gelesen hat, nicht aber die "Theorie der moralischen Gefühle" ;-) --Peter Ulber (Diskussion) 10:14, 16. Sep. 2015 (CEST)
- Archivierung dieses Abschnittes wurde gewünscht von: Andreas Kemper talk discr 12:50, 10. Dez. 2016 (CET)
Denke in Neusprech
Das Wort hat wohl seinen Ursprung im althochdeutschen Wort "Diskreditierung". Ist eine fabelhafte Sache, Wörter zu zerstören... Obacht: Schulbildung entwerten. (nicht signierter Beitrag von 93.201.1.42 (Diskussion) 01:01, 8. Mär. 2016 (CET))
Diskriminierung heißt eigentlich bloß Ungleichbehandlung. Je nachdem, ob die Ungleichbehandlung für den Betroffenen von Vorteil oder von Nachteil ist, spricht man von positiver Diskriminierung oder negativer Diskriminierung. Eine negative Konnoation und moralische Aufladung hat der Begriff erst durch die linksorientierten Protest- und Bürgerrechtsbewegungen der 1960'er-Jahre erhalten, welche die Suggestion oder Unterstellung oder Implikation, daß eine Diskimierung immer automatisch "böse" und "verwerflich" sei, auch in die Massenmedien und damit auch in den Zeitgeist hineintrugen. In Wahrheit können Diskriminierungen ungerecht sein, müssen aber keinenswegs zwangsläufig ungerecht sein. Vielmehr können Diskriminierungen auch begründet sein. Wenn ein Lehrer eine Klassenarbeit mit unterschiedlichen Noten bewertet, dann nimmt er Diskriminierungen vor. Ungerecht wären die Diskriminierungen aber nur, wenn die Noten die Klassenarbeiten der Schüler nicht leistungsgerecht bewerten.--2003:4C:6F28:DC01:1862:4647:9E0D:2425 23:24, 23. Okt. 2016 (CEST)
Ich bin auch der Ansicht, dass dieser Artikel eine ideologische und politische Nachricht transportiert, die nicht in eine Enzyklopädie gehört. Echt schade, dass an vielen Stellen Wikipedia zu einem Orwellschen Neusprechdiktionär verkommt. --Chfreund (Diskussion) 09:36, 29. Nov. 2016 (CET)
Unsinn. Diskriminierung meint im Mainstream und in der Wissenschaft heute Benachteiligung aufgrund von gruppenbezogenen Merkmalen. Deshalb haben wir Europäische Antidiskriminierungsrichtlinien. Das wurde hier über einen monatelangen Prozess ausdiskutiert. Und Orwell, der genau vor siebzig Jahren auf Seiten der Anarchisten und Trotzkisten gegen die spanischen Faschisten kämpfte, sezte sich immer für eine politische Sprache ein. Lest bitte "Homage to Catalonia" bevor ihr unsinnige Vereinnahmungsversuche startet. -- Andreas Kemper talk discr 16:16, 29. Nov. 2016 (CET)
- Archivierung dieses Abschnittes wurde gewünscht von: Andreas Kemper talk discr 12:49, 10. Dez. 2016 (CET)
Teilweise unsinniger Satz
"Soziale Ungleichheiten bzw. soziale Diskriminierungen aufgrund von Faktoren, welche vom Betroffenen beeinflussbar sind (Zugangsberechtigung zu Bildungseinrichtungen, Einkommenshöhe, soziales Verhalten), werden tendenziell eher akzeptiert bzw. toleriert als individuell nicht veränderbare Faktoren und Auslöser von Diskriminierungen (Ethnie, Geschlecht, Behinderung, Alter oder sexuelle Präferenzen)"
Die "Zugangsberechtigung zu Bildungseinrichtungen" und die "Einkommenshöhe" sind vom "Betroffenen" (gemeint ist wohl "Opfer"?) gerade nicht beeinflussbar. Quelle hin oder her. Diese Form der Darstellung dürfte also eine weitere Diskriminierung darstellen. Demgegenüber kann man z.B. "Redeverhalten", "Selbstdarstellung", "Geschmack" usw. durchaus (in gewissem Rahmen) selbst beeinflussen.
--Bastiaan Zapf (Diskussion) 17:43, 18. Feb. 2018 (CET)
- Die Antithese ist genauso undifferenziert wie die These. Natürlich kann es ein bayerisches Grundschulkind durch mehr Anstrengung schaffen, statt eines Notenschnittes von 2,35 einen Notenschnitt von 2,30 zu erreichen. Der kleine Unterschied entscheidet darüber, ob es nach Klasse 4 ein Gymnasium besuchen darf oder nicht. Auch hat der Verzicht auf eine Bewerbung für eine Beförderungsstelle zwangsläufig zur Folge, dass man freiwillig auf die Chance verzichtet, mehr als zurzeit zu verdienen.
- Dass solche Beispiele nicht beweisen, dass Menschen selbst Schuld daran seien, wenn sie über wenig formale Bildung verfügen und mit wenig Einkommen auskommen müssen, liegt allerdings tatsächlich auf der Hand. --CorradoX (Diskussion) 08:30, 19. Feb. 2018 (CET)
Man bewirbt sich auf eine Stelle, nicht für eine Stelle. Punkt 1
Bayrische Kinder haben nun einmal bessere Berufschancen, weil das Schul-Niveau über dem Bundesdurchschnitt liegt. Punkt 2 (nicht signierter Beitrag von 93.209.28.199 (Diskussion) 09:10, 16. Aug. 2019 (CEST))
Intelligenz und angemessenes soziales Verhalten korrelieren i.A. mit beruflichem Aufstieg und Einkommen. Das war schon in der Steinzeit "so". Punkt 3 (nicht signierter Beitrag von 93.209.28.199 (Diskussion) 09:13, 16. Aug. 2019 (CEST))
Der "Titel" Streber ist auch eine Diskriminierung... (nicht signierter Beitrag von 93.209.28.199 (Diskussion) 09:15, 16. Aug. 2019 (CEST))
Hinweis auf Diskussion zur Begriffsabgrenzung
Hallo zusammen, ich weise auf eine Diskussion auf Strukturelle Diskriminierung hin, bei der sich für mich ergibt, die Artikel Diskriminierung, institutionelle Diskriminierung und strukturelle Diskriminierung gründlich auf Kohärenz der Definitionen und Differenzierung zu prüfen. Einen Anfang habe ich heute hier mit den Definitionen aus dem Handbuch Diskriminierung (Scherr, El-Mafaalani, Yüksel) gemacht. Gerne zur Diskussion für weitere Interessierte. --X2liro (Diskussion) 16:11, 23. Jul. 2020 (CEST)
- Wie vllt. beobachtet wurde, habe ich die angekündigte Änderung in den letzten Tagen und v.a. heute vorgenommen. --X2liro (Diskussion) 14:01, 7. Aug. 2020 (CEST)
Plädoyer für ein Lemma Anti-Diskriminierung
es gibt eine Kategorie:Anti-Diskriminierung mit 2 Unterkategorien und 47 Lemmata,
aber kein eigenständiges Lemma zu dem Themen-Komplex
Antidiskriminierung ist seit 21.10.2007! eine Weiterleitung auf das Lemma Diskriminierung
behelfsmäßig habe ich nun gerade eben erstmal auch die gleiche Weiterleitung unter Anti-Diskriminierung eingestellt
hiermit plädiere ich für ein eigenständiges Lemma zum Komplex Anti-Diskriminierung / Antidiskriminierung
--Über-Blick (Diskussion) 00:35, 11. Dez. 2021 (CET)
Diskriminierung Ostdeutscher
Ich hatte vor zwei Monaten Diskriminierung Ostdeutscher unter 2.1.1. Bewertung und Kategorisierung in die Klammer zum ersten Stichpunkt Abstammung u. a. eingefügt, weil ich keine passende Oberkategorie, die hier aufgeführt war, ausmachen konnte. Das hatte @X2liro revertiert, weil er meinte, dass hier „generalisierte Kategorien und keine partikularen Beispiele“ aufgeführt würden und dass es möglicherweise unter Regionalismus falle. Ich habe mir nun einmal angeschaut, was unter Regionalismus fällt und sehe nicht, dass das der Fall wäre. Es müsste ja aber irgendeine Überkategorie geben, in die Diskriminierung Ostdeutscher fällt, die dann hier aufgelistet ist. Es wäre doch fatal, wenn man Stand jetzt auf keinem logischen Weg übver einen oder mehrere Artikel zu dieser Dikriminierungsform kommt. Beste Grüße--Fan (Diskussion) 21:26, 4. Jan. 2022 (CET)
- Ich bleibe bei meinem Standpunkt. Für Mitlesende hier der Diff-Link, den ich revertiert habe: [4]. Nach diesem Vorschlag würde die 'Diskriminierung Ostdeutscher' in einer Reihe mit "Fremdenfeindlichkeit", "Rassismus", "Antisemitismus", "Antiziganismus", "übersteigerter Nationalismus", "Chauvinismus" und "Regionalismus" stehen, was m.E. nicht hineinpasst. Unter Regionalismus schreiben wir: "Regionalistische Fremdenfeindlichkeit bezieht sich [...] auf Menschen, die als Bürger desselben real existierenden Staates in einer anderen Region dieses Staates geboren wurden und aufgewachsen sind"). Des Weiteren entstünde eine (weitere) Deutschlandlastigkeit der Theoriedarstellung. Letztendlich gibt es in vielen Ländern der Erde regionalisierte Formen von Diskriminierung, die wir an jener Stelle nicht zitieren müssen. Bin aber auch gespannt, ob es weitere Meinungen dazu gibt. --X2liro (Diskussion) 22:05, 4. Jan. 2022 (CET)
- Ich hab den ersten Satz („In der Sozialpsychologie bezeichnet „Regionalismus“ die Identifikation mit einer positiv bewerteten regionalen Eigengruppe.“) vielleicht etwas zu genaugenommen. Westdeutsche sehe ich nicht als regionale Eigengruppe. Aber wenn man das nicht ganz so scharf sieht, kann ich dir Recht geben. Danke für deine Erklärung! Beste Grüße --Fan (Diskussion) 23:00, 4. Jan. 2022 (CET)
- Ja, das stimmt. "Regionalismus" ist erstmal keine Diskriminierungsform, sondern eine (Über-)Identifikation mit der eigenen Region. Erst aus Eigengruppe und Fremdgruppe-Dynamiken wird daraus eine Diskriminierung von Menschen aus anderen (abwertend betrachteten) Regionen. Der Artikel Regionalismus bezeichnet das (übrigens unbelegt) als "regionalistische Fremdenfeindlichkeit". Tatsächlich kenne ich auch keinen feststehenden Begriff dafür. Vielleicht "regionale Diskriminierung"? Hat jemand Vorschläge? Letztendlich ist es eine Form von Fremdenfeindlichkeit bzw. Othering. Bin gerade nicht sicher, ob das dann nicht hieße, dass wir "Regionalismus" aus der umseitigen Liste entfernen müssen, oder in den leider nicht belegten Begriff "regionalistische Fremdenfeindlichkeit" / "regionale Diskriminierung" umformulieren. --X2liro (Diskussion) 12:50, 5. Jan. 2022 (CET)
- Ich hab den ersten Satz („In der Sozialpsychologie bezeichnet „Regionalismus“ die Identifikation mit einer positiv bewerteten regionalen Eigengruppe.“) vielleicht etwas zu genaugenommen. Westdeutsche sehe ich nicht als regionale Eigengruppe. Aber wenn man das nicht ganz so scharf sieht, kann ich dir Recht geben. Danke für deine Erklärung! Beste Grüße --Fan (Diskussion) 23:00, 4. Jan. 2022 (CET)