Diskussion:Domestizierung/Archiv
Definition
"Domestizierung oder Domestikation ist das Einfangen und Zähmen von Wildtieren zum Zwecke der Zucht und zur Verwendung als Nutztiere."
Im eigentlichen Sinn ist Domestikation ein Veränderungsprozess, der zum Zustand der Domestiziertheit führt. In der Literatur werden beide Begriffe allerdings nicht immer sauber getrennt. Man könnte Domestikation ansonsten auch Zucht nennen. Doch es ist eben weit mehr als das.
Domestikation ist ein Prozess innerartlicher Veränderung in einer ursprünglich wilden Population von Tieren und Pflanzen, wenn diese über viele Generationen genetisch isoliert von der Wildform zum Nutzen des Menschen im Haustand gehalten wird.
Folgt man der Beschreibung von Domestikation in ihrem Artikel, so wäre allein das Einfangen schon ein Domestikationsprozess, das hat aber damit noch nichts zu tun. Ilona Schippers -- 80.184.135.89 06:52, 23. Feb. 2005
- Domestikation ist nicht ZÄHMUNG!
- Die Tiere werden getrennt von ihren wilden Artgenossen gehalten, dies beinhaltet nicht Zähmung. Die so genannte "Zähmung", findet über Generationen statt und hat nichts mit der Zähmung, wie wir sie verstehen zu tun. Es ist ein Prozess, der sich durch menschliche Auslese und separieren von wilden Artgenossen "ergibt". I.S. 06:04, 8. Mär. 2005 80.184.144.191
Domestikation und der Zeitfaktor
Hallo, es scheint zwar jetzt durch den Kommentar etwas klarer, aber, weil es aus dem Artikel nicht wirklich gut hervorgeht, würd ich mich gern mal nach dem "Zeitfaktor" erkundigen, gerade was die genannten Auswirkungen angeht. So wie das nämlich dort erklärt steht, verstehe ich das so, dass alleine schon das Halten getrennt von der Wildform dazu führt, dass entsprechende Merkmale auftreten, ohne über mehrere Generationen. Mir kam aber die Überlegung, ob das wirklich so einfach ist, dass das Vieh auf einmal mehr Milch gibt, oder ob Domestikation nicht eher einer Art Zucht gleicht, also quasi wie die evolutorische Selektion in Anlehnung an Darwin, nur halt auf andere Aspekte ausgerichtet. Was ist korrekt? Vielleicht kann das ergänzt werden. -- 82.135.67.31 23:44, 29. Jan. 2006
- Korrekt ist, dass die Domestikation sich über mehrere Generationen erstreckt und in dieser Zeit die gewünschten Eigenschaften vom Menschen verstärkt werden, indem er nur die Individuen zur Weiterzucht verwendet, die die angestrebten Zuchtmerkmale besonders ausgeprägt zeigen. D.h. der Mensch wirkt quasi als Evolutionsfaktor. Das kann sich auf körperliche Merkmale wie höhere Milch- oder Legeleistung, Kälteresistenz, Fett- oder Fleischproduktion u. dgl. ebenso beziehen wie auf Verhaltensmerkmale. Aus dem asiatischen wilden Wasserbüffel zum Beispiel ist so über Jahrtausende der genügsame Sumpfbüffel geworden. Da sich die meisten Haustierformen noch mit ihren wilden Verwandten kreuzen können, besteht ein weiterer Aspekt der Domestikation darin, die Trennung von den Wildformen aufrechtzuerhalten bzw. Bastarde aus den Zuchtlinien herauszuhalten. --Onychiurus 18:15, 4. Aug 2006 (CEST)
Quellen
Ich bin gerade nur durch Zufall auf diesen Artikel gestoßen, aber schon beim ersten Überfliegen packte mich das kalte Grausen:
1. Es wird eine Liste von Tieren mit zugehörigen Domestikationszeitpunkten und -orten präsentiert, ohne in irgendeiner Form Quellen anzugeben oder auch nur zu erwähnen, wie die genannten Daten zustande gekommen sind (nämlich höchstwahrscheinlich sehr heterogen). Mir erscheinen diese Daten also erstmal an den Haaren herbeigezogen. Da kann man ja besser selber "raten", wann und wo wohl das Lieblingshaustier am besten domestiziert wurde.
2. Es wird allen Ernstes auf eine Quelle aus dem Jahre 1864 (!!!) verwiesen, bei der es um die Untersuchung von Schweineschädeln ging... Die Relevanz für diesen Artikel erschließt sich mir auch nach mittlerweile längerem Nachdenken nicht.
3. Der Abschnitt über die "Domestikation" des Menschen ist ebenso überflüssig wie falsch. Die Theorien des "Biologen Konrad Lorenz" sind nicht mehr aktuell (teilweise experimentell sogar als falsch erwiesen, siehe z.B. den Wikipediaartikel über ihn), außerdem steuert dieser Abschnitt absolut nichts zum Verständnis der Domestikation bei, weil die "Fakten" in keinen Bezug gesetzt werden.
Mir ist klar, daß Domestikation ein hartes Thema ist, eben weil die Quellenlage so mau ist. Wir haben ständig Kontakt mit "Haustieren", also kocht jeder sich seine eigenen Theorien, oft gewürzt mit ein bisschen Trivialliteratur. Aber enzyklopädiewürdig ist das deswegen noch lange nicht ! Ich werde mir mal Gedanken machen, und den Artikel bei Gelegenheit ausmisten (und Quellen suchen :-) ) --RS79 15:46, 2. Jul. 2007 (CEST)
- Knappe Angaben zum Zeitpunkt der Domestikation einiger Haustiere sind beispielsweise bei
- SAMBRAUS, H.H. (1991): Nutztierkunde. - Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart.
- zu finden, oder auch bei der in SAMBRAUS (1991) zitierten Quelle
- BOESSNECK, J. (1985): Die Domestikation und ihre Folgen. - Tierärztliche Praxis 13: 479-497.
- Vielleicht hilft das ja weiter.
- Noch als kleiner Tipp: Vielleicht sollte man bei Zeitangaben grundsätzlich deutlich machen, ob man dabei vor Christus (v. Chr.) oder vor heute meint (könnte man beispielsweise mit bp abkürzen - aus dem Englischen before present - ist ganz praktisch, auch wenn es ein Anglizismus ist).
- Ach ja, noch ein Kommentar zu dem Alter einer Quelle: Nur weil ein Artikel aus dem Jahr 1864 ist, muss dieser nicht unbedingt völlig falsch sein... (wenn man sich beispielsweise beim Recherchieren für eine wissenschaftliche Arbeit nicht die Mühe macht, auch ältere Quellen zu Rate zu ziehen, kann es einem passieren, dass man das Rad nochmals erfindet - und damit dann böse auf die Nase fällt...) -- 83.216.234.200 10:56, 19. Mär. 2008
Domestizierung und Aufzählung der domestizierten Tiere
Der Artikel ist meiner Ansicht nach sehr eurozentriert. Er berücksichtigt zumindest in der Chronologie nicht die Domestizierungen in anderen Teilen der Welt - z.B. Yak in Asien, Lama in Südamerika etc.
Ein weiterer Artikel, der die Domestizierung von Pflanzen beschreibt, wäre interessant, insbesondere vor dem Hintergrund, wann in welchen Teilen der Welt welche Pflanzen erstmals systematisch angepflanzt wurden. Wenn man nämlich in Wikipedia bei den einzelnen Kulturpflanzen nachschaut, erhält man nur teilweise solche Art von Informationen. -- Kulbrich 23:59, 9. Dez. 2007
Übertragene Bedeutung
In der Einleitung steht: "Im übertragenen Sinne wird der Begriff auch benutzt, um die Entschärfung oder auch Verfälschung einer ursprünglichen Idee zu bezeichnen, etwa eines politischen Konzepts oder einer wissenschaftlichen Theorie."
In diesem Sinne habe ich dieses Wort noch nie wahrgenommen. Ich kenne es aus der Literatur vor allem als das Fachidiom, das den Vorgang beschreibt, mit dem ein junger Mann von einer (seiner) Frau zu einem ordentlichen und angepaßten Mitglied der Gesellschaft gemacht wird. Semantisch und inhaltlich also absolut identisch mit dem Häuslichmachen ursprünglich wilder Tiere.
Neulich habe ich es auf einen wildgewordenen General in Birma angewendet gelesen, just im gleichen Sinne. Es wird also im allgemeinen Sprachgebrauch so ähnlich benutzt wie bändigen und gesellschaftlich nutzbar und akzeptabel machen.
-- Albert SchulzAlbert Schulz 23:23, 8. Aug. 2009 (CEST)
Pferd in Südeuropa domestiziert?
Sorry das ist quatsch, Sowohl Achal-Tekkiner als auch Kaspisches Pferd gelten heute als die genetisch ältesten Rassen, Die Domestikation fand in der Südrussischen Steppe statt. Von diesen stammen alle Pferde ab, in die jedoch Wildpferde eingekreuzt wurden die aus anderen Regionen stammen (z.b. aus Spanien, Südeuropa usw.). Belegt wird dies u.a. auch linguistisch durch das Vorhandensein von typischen Reiterbegriffen bei den ur-indogermanischen Völkern der russ. Steppe und den Grabbeilagen und Pferdebestattungen in Kurganen. -- 84.252.65.84 19:15, 25. Feb. 2011
- Ergänzung, erster Nachweis: Krasnyj Jar/Nordkasachstan, 5000 v. Chr., Nachweis von Reittieren bei Botai, Nordkasachstan 3500 v. Chr., sowohl Botai als auch Krasnyj Jar, Roschinskoe, Sergeevka und Vasilkovka gehören zur Botai-Kultur und wurde etwa auf 5600 v. Chr. datiert. Anzeichen früherer Nutzung als Reittier wird angenommen, nachdem man Pferche mit Pferde-Dung entdeckten. Dazu gehört auch etwas, von dem die Forscher glauben es waren Hürden zum überspringen. Auch das Melken von Pferden schien bereits üblich zu sein.
- Die Y-DNA-Forschung führt zu einem einzigen Hengst, die mt-DNA führt zu einer Vielzahl von Stuten man redet von über 70 Stammmütter aus völlig verschiedenen Populationen und unterschiedlichen Zeiten. Dentale Veränderungen deuten auf 4000 v. Chr. In der Petrovka-Kultur tauchte der erste Streitwagen und Trensen/Zügel um etwa 2100 v. Chr. auf. Auch dies liegt in Nordkasachstan. Vermutlich handelt es sich um ein indoeuropäisches Volk.
- Quelle: Brown, Dorcas und David Anthony 1998 Bit Wear, Reiten und der Botai Site in Kasachstan. Journal of Archaeological Science 25 (4) :331-347. (nicht signierter Beitrag von 84.252.65.90 (Diskussion) 16:55, 26. Feb. 2011 (CET))
Das wurde korrigiert. Jetzige Angabe: Kasachische/Ukrainische Steppe. Lektor w (Diskussion) 03:07, 13. Aug. 2015 (CEST) Erledigt
- Archivierung dieses Abschnittes wurde gewünscht von: Lektor w (Diskussion) 03:07, 13. Aug. 2015 (CEST)
Weitere Haus- und Nutztiere
Ich habe die noch fehlenen Haus- und Nutztierformen sowie dern Wildtierarten vom Artikel Ursprung der Haus- und Nutztiere übernommen.Es fehlen noch Daten der erst Domstikation. Diese werde ich als nächstes zusammentragen und dann hier einfügen. Das wird aber eine Weile dauern. -- Fiver, der Hellseher 23:55, 15. Dez. 2011 (CET)
- Archivierung dieses Abschnittes wurde gewünscht von: Lektor w (Diskussion) 03:07, 13. Aug. 2015 (CEST)
Verlinkung Wildtier
Hier scheint mir eine fehlerhafte Verlinkung vorzuliegen, da hier augenscheinlich nicht das Jagdwild sondern wilde Tiere gemeint sind. (nicht signierter Beitrag von 188.101.189.249 (Diskussion) 21:23, 25. Jun. 2012 (CEST))
- Stimmt. Wurde soeben korrigiert. Lektor w (Diskussion) 03:07, 13. Aug. 2015 (CEST) Erledigt
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Auerochse
sorry aber der Auerochse ist nicht der Vorfahre des domestizierten Rindes, das stammt wohl vom indischen Buckelrind ab, unzwar alle domestierten Rinder. In Indien wurden neben dem Buckelrind auch der Gaur, der Wasserbüffel und das Yak domestiziert, die alles Rinder sind, aber das was wir unter Rind verstehen stammt genetisch vom Buckelrind ab. Der Auerochse wurde wohl erst in Europa eingekreuzt unzwar viel später. Eine reine Domestikation des Auerochsen fand nie statt, er war schlichtweg ungeeignet. (nicht signierter Beitrag von 217.9.26.49 (Diskussion) 01:09, 11. Jul 2012 (CEST))
- Hast du eine Quelle für diese (höchst fragwürdigen) Aussagen?--Lenana (Diskussion) 16:57, 25. Mai 2014 (CEST)
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