Diskussion:Elsass/Archiv/2005
Elsaß / Elsass ?
Ich war ziemlich erstaunt, dass der Artikel unter "Elsass" statt "Elsaß" steht. Zwar sagt die Rechtschreibreform, dass nach kurzem Vokal das "ss" steht, jedoch gilt das ja nicht für Namen (bis auf Russland, das sich nun selber offiziell zum "ss" bekennt, wohl auch wegen dem englischen "Russia").
Daraufhin habe ich mal ins Wortschatzlexikon geschaut und festgestellt, dass die Schreibweise mit "ß" 6,5-fach so oft benutzt wird wie die mit "ss".
Daher würde ich gerne den Artikel auf den echten Namen "Elsaß" verschieben. ImperatoM 08:08, 23. Jan 2005 (CET)
- Das Problem beim Elsass ist, dass es keine offizielle deutsche Schreibweise des Namens gibt, da im Elsass selbst Deutsch nicht Amtssprache ist. In solchen Fällen scheinen die Regeln der Rechtschreibreform auch bei Eigennamen angewandt zu werden (im Falle Russlands ist das genauso, mit der englischen oder russischen Orthographie hat das nichts zu tun). Dass im Wortschatzlexikon "ß" weitaus häufiger ist, dürfte einfach daran liegen, dass die Mehrzahl der Texte, die dieses berücksichtigt, aus der Zeit vor der Rechtschreibreform stammen. 1001 17:14, 23. Jan 2005 (CET)
Ich habe auch überlegt, ob der Grund sein könnte, dass die Mehrzahl der Texte aus der Zeit von vor der Reform stammt. Das ist aber offenbar nicht der Fall. Zwar haben typische Wörter wie "dass", "Schuß" oder "Faß" ebenfalls eine größere Häufigkeit als ihre Gegenstücke mit "ss", aber diese liegt stets um den Faktor 2, also eine Häufigkeitsklasse darüber. Im Fall "Elsaß" liegt der Faktor allerdings bei 4, also sehr deutlich darüber. Ich denke, hier sollte die Wikipedia die Schreibweise benutzen, die auch beim Rest der Deutschen die übliche ist, schließlich wollen wir ja nicht hinterm Mond leben ;-) ImperatoM 21:42, 23. Jan 2005 (CET)
Typische Bundesdeutsche Inbeschlagnahme der deutschen Sprache - nichts für ungut. In der Schweiz redet und schreibt man auch deutsch und verwendet beispielsweise das "ß" überhaupt nicht. Man kann also nicht sagen, "beim Rest der Deutschen die übliche ist", schon mal abgesehen davon, dass es heissen müsste "beim Rest der deutschsprachigen üblich ist". Ich finde es spielt überhaupt keine Rolle, wo der Orginalartikel zu liegen kommt. Man kann ja darauf verweisen, dass die andere Schreibweise auch existiert. Sidonius 18:41, 31.10.05
- Der Duden sagt Elsass.
El|sass-Loth|rin|gen; -s: amtliche Benennung für das das Elsass u. das nordöstliche Drittel Lothringens umfassende ... --CWitte 14:51, 15. Feb 2005 (CET)
- Der Duden ist seit der Rechtschreibreform nicht mehr das Maß der Dinge, und bei so einem Vorschlag sieht man auch, dass in dessen Redaktion auch nicht mehr die nötigen Experten der deutschen Sprache sitzen, um so einen Anspruch zu erfüllen. 80.136.224.224 22:38, 6. Aug. 2007 (CEST)
Eine aktuelle amtliche Benennung Elsass-Lothringen ist mir nicht bekannt. Amtlich war das noch zu einer Zeit, als die Rechtschreibreform noch nicht galt. Wie kann sich dann die Rechtschreibreform auf eine "amtliche Benennung" auswirken? -- Beblawie 10:30, 20. Mai 2005 (CEST)
Frag mal bei der Duden-Redaktion nach, welcher Esel die geritten hat. Natürlich sind Eigennamen (wie Elsaß) von der Rechtschreibreform nicht betroffen. Die gleiche Diskussion geht gerade bei Preßburg um. Und die Leute, die dauernd Sachen abändern und mit der Rechtschreibreform begründen, sollten erst mal ihren Kopf einschalten und sich klar werden, in welchen Fällen die neuen Regeln angewendet werden, und wo nicht. Beispiel: Die Riß heißt immer noch nicht Riss, Kißlegg heißt nicht Kisslegg und Kressbronn hieß schon vor der Rechtschreibreform nicht Kreßbronn. 172.179.33.39 21:24, 24. Mai 2005 (CEST)
- Du kennst ganz offensichtlich nicht den Unterscheid zwischen Endonym und Exonym. Endonyme unterliegen nicht der Rechtschreibreform, deutschsprachige Exonyme aber sehr wohl. Russland und Elsass sind deutschsprachige Exonyme. Und allein dieser Tatsache ist die neue Schreibung geschuldet. Deine Beispiele sind allesamt Endonyme. --128.176.76.143 22:00, 26. Mär 2006 (CEST)
- Daß Elsaß ein Exonym sein soll, ist doch lächerlich. Als (wenn auch historische) Bezeichnung gehört es ganz eindeutig dem deutschen Sprachraum an. 84.185.227.142 12:10, 12. Nov. 2006 (CET)
- Absolut richtig. Das Land hieß von 1871 bis 1918 sogar ganz offiziell Elsaß. Deshalb verwundern mich die Scheinargumente, es gäbe keinen offiziellen deutschen Namen, doch sehr. Natürlich gibt es den: Elsaß. Genauso wie es einen offiziellen französischen Namen für Trier gibt: fr:Trèves. Oder einen offiziellen englischen für Rheinland-Pfalz: en:Rhineland-Palatinate. Wer denkt sich denn den Blödsinn aus, es gäbe keinen offiziellen deutschen Namen für Elsaß, bzw. behauptet, das wäe ein Exonym? FK. (Fölliger Kwatch) 80.136.224.224 22:36, 6. Aug. 2007 (CEST)
Ich habe gerade nachgezählt, im Text dieses Artikels steht 36 mal Elsass und 18 mal Elsaß. Das ist echt lächerlich. Kann nicht mal jemand rausfinden was nun richtig ist? Androl 11:40, 3. Aug 2005 (CEST)
Elsaß !
Unabhängig von der Rechtschreibreform hat es in den letzten Jahrzehnten auch bei Eigennamen eine "Verschiebung" vom ß zu ss eben auch beim Elsaß (oder bei Straßburg) gegeben, wobei die Hauptstadt des Elsaß noch häufiger mit ß geschrieben wird (auch hier in der Wikipedia). Auch für Straßburg gibt es keine "offizielle französische" deutsche Schreibweise.
Deshalb sollte der Artikel auf "Elsaß" verschoben werden!
Zundelfrieder 08:05, 24. Jan 2005 (CET)
- In meinem (neuen) Duden steht Straßburg (Stadt im Elsass). Damit ist ja gleich alles abgeklärt. Im Übrigen ist es für die zu verwendende korrekte Schreibweise nicht relevant, ob es "in den letzten Jahren" zu einer "Verschiebung" kam. Diese Verschiebungen sind doch gewöhnlich Fehler.
- Der Name Straßburg wird zumindest in meiner (zugegebenermaßen eher nord- als süddeutschen) Aussprache im Gegensatz zu Elsass mit langem "a" ausgesprochen und fällt damit gar nicht unter die Rechtschreibreform. 1001 16:43, 24. Jan 2005 (CET)
- Standardsprachlich ist in beiden Fällen jedoch die Aussprache mit kurzem "a". -- Beblawie 12:28, 16. Mai 2005 (CEST)
- Die Diskussion ist müßig, da die Rechtschreibreform, wie schon richtig erwähnt, bei Eigennamen keine Anwendung findet. Da ist es völlig egal, ob die neue Rechtschreibung zur Anwendung käme, sie kommt nämlich schlicht und einfach nicht zur Anwendung. 172.179.33.39 21:34, 24. Mai 2005 (CEST)
- Das hängt möglicherweise davon ab, welche Variante der Standardsprache man spricht - es gibt im Deutschen eine größere Zahl von Worten, in denen die Vokallänge regional variiert und auch bei einer möglichst "schriftnahen" Aussprache nicht überall einheitlich ist. Dass ist übrigens auch ein Problem für die Rechtschreibreform, die ja festlegt, dass sich die Schreibung des ss/ß in noch höherem Maße als bisher nach der Aussprache richten soll. Das Wort Straße hat in der im größten Teil Deutschlands üblichen Aussprache ein langes a (deshalb auch die Schreibung mit ß), und der Ortsname Straßburg wird von denen, die ihm zum ersten Mal in schriftlicher Form begegnen, unabhängig von der Frage nach der Richtigkeit dieser Etymologie mit dem Wort Straße assoziiert und entsprechend ausgesprochen. Meines Wissens gibt es allerdings Teile des deutschen Sprachgebietes, in denen das Wort Straße ein kurzes a hat. Falls das Elsass dazugehören sollte oder falls der Name der statt eine andere Etymologie hat, kann es deshalb sein, dass tatsächlich die Aussprache mit kurzem a die richtige ist, was man ohne Ortskenntnis aber kaum erahnen kann. 1001 13:20, 16. Mai 2005 (CEST)
- P.S. Ich sehe gerade, dass im Artikel Straßburg die lokale elsässische Namensform mit Schdroosburi angegeben ist. Das oo bezeichnet offensichtlich ein langes o, das auf ein langes a zurückgehen dürfte - somit hat der Name auch dort einen langen Vokal in der ersten Silbe. 1001 13:23, 16. Mai 2005 (CEST)
- Im Alemannischen (zumindest in einem Teil der alemannischen Dialekte) ist die Straße die Schtroos. Dieses "o" wird lange ausgesprochen. -- Beblawie 14:12, 16. Mai 2005 (CEST)
- Und wie kommst Du dann darauf, das Straßburg ein kurzes a haben soll? 1001 14:15, 16. Mai 2005 (CEST)
- Ich hatte von der Aussprache in der Standardsprache, nicht im elässischen Dialekt gesprochen. Es heißt standardsprachlich ja auch nicht Schtroosburg, Stroosburg oder Strosburg. -- Beblawie 14:23, 16. Mai 2005 (CEST)
- Aber welche Variante der Standardsprache ist das denn? In der norddeutschen Aussprache der Standardsprache wird hier wie schon gesagt spontan ein langes a gesprochen, und für jemanden, der ein dialektales langes o spricht und sich bei der Aussprache der Standardsprache in erster Linie auf die Schrift stützt, in der es vor der Rechtschreibreform keinen Hinweis auf die Vokallänge in Straßburg geben konnte, besteht auch kein Anlass, das a dort kurz zu sprechen. Wenn Dir also eine standardsprachliche Aussprache mit kurzem a bekannt ist, frage ich mich, woher diese stammt. 1001 20:08, 16. Mai 2005 (CEST)
- Vor der Rechtschreibreform war das ß gar kein Hinweis auf einen lang gesprochenen Vokal, sondern markierte nur das Wortende. -- Beblawie 10:24, 20. Mai 2005 (CEST)
- Ja aber eben deshalb frage ich mich ja, woher die standardsprachlichen Aussprachen des Namens Straßburg stammen, da sie eben nicht, wie sonst oft der Fall, auf einem bloßen Nachsprechen des Schriftbildes beruhen können. 1001 20:12, 21. Mai 2005 (CEST)
- Schon eigenartig, wie Sprachen verdrängt werden. Das Elsässische mit seinen vielen schönen langen Vokalen durch die französische Amtssprache.
- Allerdings geht es den nahe verwandten alemannischen Dialekten auf der rechten Rheinseite nicht besser - dr selle drajje d schdandardsproochlige noorddytsche Schuelmeischder (vulgo Haagseicher) dr Hals umme!
- Übrigens: Wie würde sich das Elsässische heute wohl anhören, wenn es keinen ersten Weltkrieg gegeben hätte? Die Preußen, die dort vor 1918 vierzig Jahre lang vorexerzieren durften, wie man sich benimmt, hätten die Elsässer mitsamt ihren sprachlichen Fisimatenten schon längst zurechtgestutzt! -- Zundelfrieder 17:38, 16. Mai 2005 (CEST)
- Hä? Das haben nicht mal die Franzosen in noch viel längerer Zeit geschafft. Genauso wenig, wie sie es geschafft haben, die französische Sprache im annektierten Norddeutschland zu etablieren. Die Elsässer sagen den Deutschen doch, sie sprechen kein Deutsch und den Franzosen, sie sprechen kein Französisch. Wobei das Elsässische schon eher dem ersteren zugerechnet werden kann. 80.136.224.224 22:44, 6. Aug. 2007 (CEST)
- Hä? Und Du meinst, die Preußen hätten die Badner zurecht gestutzt, ungefähr so, wie die Italiener die Südtiroler zurecht gestutzt haben? Denk doch mal nach... ;-)172.179.33.39 21:31, 24. Mai 2005 (CEST)
- Übrigens: Wie würde sich das Elsässische heute wohl anhören, wenn es keinen ersten Weltkrieg gegeben hätte? Die Preußen, die dort vor 1918 vierzig Jahre lang vorexerzieren durften, wie man sich benimmt, hätten die Elsässer mitsamt ihren sprachlichen Fisimatenten schon längst zurechtgestutzt! -- Zundelfrieder 17:38, 16. Mai 2005 (CEST)
Ortsnamen wie international in Wikipedia üblich
Die Ortsnamen wurden deshalb deutsch geschrieben, weil dies international in den Wikipedia-Artikeln üblich ist. So werden etwa in den französischen, italienischen, spanischen, polnischen... Artikeln zu Baden-Württemberg die jeweiligen landessprachlichen Bezeichnungen für Freiburg (Fribourg, Friburgo...), Konstanz, Tübingen ganz selbstverständlich verwendet, soweit es diese in diesen Sprachen gibt.
Leontopodium 18:02, 10. Jul 2005 (CEST)
- Du möchtest also auch Nancy in Nanzig umbenennen? --Wahrerwattwurm Mien Klönschnack 21:21, 10. Jul 2005 (CEST)
- Als Schweizer wundere ich mich immer wieder, wie verkrampft in der deutschsprachigen Wikipedia mit deutschen Ortsnamen umgegangen wird! Deutschsprachig kann aber nicht heissen, daß die Deutschen alles und jedes ihrer eigenen Geschichtserfahrung unterordnen und dabei vergessen, dass auch andere (wir sind nur knapp 5 Millionen, die nun eben auch diese Sprache sprechen – aber vielleicht ziehe ich lieber mein Genick ein). Und wenn ich hier von Basel aus ins Elsass fahre, dann fahre ich eben nicht nach Mulhouse oder Straßbourg, nach Sélestat oder Saverne, genauso wenig wie ich von jemandem, der über der Grenze wohnt, erwarte, dass er sich abgewöhnt, von Bâle zu sprechen, wenn er Basel meint.
- Warum können sich die Deutschen nicht ein Vorbild nehmen an den Polen, den Franzosen, den Italienern... und vielleicht auch an den Schweizern? Ja, ich ducke mich ja schon wieder, ziehe mein Genick ein! Der „Deutsche Sonderweg“ - bis zur letzten Patrone - auch in der Wikipedia!
Leontopodium 22:13, 10. Jul 2005 (CEST)
- Ich finde, du jammerst unecht: bei Strasbourg und vielleicht noch Mulhouse gibt es ja noch genügend Deutschsprachige, die mit Straßburg bzw. Mülhausen etwas anfangen können (aber da darf man natürlich auch nicht nur die paar hunderttausend aus der Schweiz oder Baden berücksichtigen). Aber wenn hier jemand anfängt, die französischsprachigen Namen (die immerhin übrigens auch alleine auf den heutigen Ortsschildern stehen) "flächendeckend" einzudeutschen, wird es schon deshalb problematisch, weil garantiert auch die Mehrzahl deutschsprachiger Wikinutzer mit Rappoltsweiler, Schlettstadt oder Oberehnheim kaum etwas anfangen kann und kaum danach suchen wird. Für mich hat das herzlich wenig mit "Kopf einziehen" zu tun; bei bretonischen Ortsnamen tue ich mich da schon schwerer (auch, weil "Kemper" wenigstens an 2. Stelle auf dem Ortsschild steht). Gruß von --Wahrerwattwurm Mien Klönschnack 09:42, 11. Jul 2005 (CEST)
Es ist schlicht Unfug, davon zu reden, französische Orte würden eingedeutscht. Es sind deutsche Ortsnamen, die von französischer Seite teilweise so verändert wurden, daß der deutsche Ursprung nur noch mit Mühe herauszuhören ist. Als Deckmantel wurde hierfür die mundartliche Aussprache herangezogen. Man stelle sich einmal vor, wir täten dies in Deutschland mit unseren Ortsnamen. Kaum ein Ort behielte seine alte Schreibweise. Nur kleine Geister können auf den Gedanken kommen, daß Deutsche sich unter fremden Städten nur etwas vorstellen können, wenn von Pragha, Warshawa oder Milano die Rede ist. --Frau Olga 02:34, 23. Aug 2005 (CEST)
- Es heißt Praha, Warszawa und Milano.
Sprachpolitik im Elsaß
Statt die Erweiterung von Jean-Pierre Mueller wieder zu löschen, sollte doch besser diskutiert werden, ob die getroffenen Aussagen zutreffen. Die bloße Behauptung, die Ausführungen über die Sprachpolitik im Reichsland Elsaß-Lothringen und über die spätere französische Sprachpolitik, sei POV, ist nicht sehr überzeugend, denn als Werturteil sind diese Aussagen nicht verfaßt. Es kann also nur darum gehen, ob diese Ausführungen unzutreffend sind, was aber begründet werden sollte. -- 84.148.39.108 18:04, 22. Aug 2005 (CEST)
- Wenn du die Wortwahl von JPM als NPOV bezeichnest, gibt es überhaupt keinen POV. Außerdem enthielt sein (revertierter) Text auch Fehler wie "Die französische Sprachinsel um Metz" (wurde etwa im gesamten Rest von Elsass-Lothringen nur deutsch oder alemannisch gesprochen?). Auch wenn es zutrifft, dass die Franzosen nach 1919 ihrerseits eine Art "Sprach- und Kulturimperialismus" betrieben haben, sollte man die deutsche Politik in E.-L. doch bitte nicht als Hort der Liberalität darstellen. Gruß von --Wahrerwattwurm Mien Klönschnack 18:18, 22. Aug 2005 (CEST)
Ich wueßte gerne mal, was eine POV sein soll!? Aus der Franzoesischen Version von Wikipedia kenne ich das nicht und ich bin hier noch nicht lange genug dabei. Bei meiner Ueberarbeitung habe ich nur versucht, das Empfinden von uns Elsaessern auszudruecken und habe dabei die Ergaenzungen der vorigen Version als richtig erachtet. Bezueglich der Poltik des Deutschen Reiches in Elsass-Lothringen verweise ich auf den Artikel "Reichsland Elsaß-Lothringen" in dem auf die Sprachpolitik bezug genommen wird. Wenn die Ergaenzungen also Falsch sind, waere o.g. Artikel auch falsch. Von einer "Sprachinsel Metz" war nie die Rede! Aber Fakt ist, dass das gesamte Elsass und Lothringen bis auf einen Streifen im Suedwesten (=um Metz) 1871 deutschsprachig war. [22:16, 22. Aug 2005 Jean-Pierre Mueller]
- Erstens: POV=Point of view=subjektiver Standpunkt (persönliche Meinung). NPOV=Neutral Point of View=objektiver Standpunkt (Stand der Wissenschaft). Die permanente wechselseitige Zuordnung von Attributen zur jeweiligen (Sprach)Politik als "liberal", "aggressiv" etc. ist kein neutraler Standpunkt. Zweitens: Das Wort "Sprachinsel" kam im Text nicht vor, aber die Formulierung "kleinen französischsprachigen Minderheit, die vor allem in der Gegend um Metz siedelte" lässt sich als Sprachinsel zusammenfassen. Drittens: Wenn überhaupt, wurde elsässisch gesprochen. Viertens: Eine Angabe einer Quelle wäre hilfreich zur Beurteilung. Fünftens: Für die Sprachpolitik gibt´s ohnehin a) den Abschnitt "Sprache" oder b) den Artikel Elsässische Sprache als geeignetere Orte. --Mghamburg 11:03, 23. Aug 2005 (CEST)
- Nun habe ich in der Wikipedia doch wieder etwas dazugelernt: POV und NPOV. Ich möchte nur zum dritten Punkt von Mghamburg meinen POV beitragen. Wenn man vor 80 Jahren im Elsaß nicht deutsch, sondern "wenn überhaupt elsässisch" gesprochen hat, dann sprachen auch die Menschen hier in Südbaden (zumindest die armen Sünder, die direkt am Rhein in irgendwelchen Dörfen wohnen mußten) nicht Deutsch, da der Dialekt hier fließend ist.
- Unter einem NOPV gesehen, gilt das auch heute noch: hin und wieder wird man tatsächlich aufgefordert: "könntest Du bitte Deutsch sprechen!".
- Zundelfrieder 20:51, 23. Aug 2005 (CEST)
- PS: Unter POV noch: Mir wäre in Schleswig-Holstein, in Südtirol oder im Berner Oberland, wo ich auch so meine Schwierigkeiten mit der dort jeweils herrschenden Mundart habe, sie zu verstehen (nicht, ihrem Klang zu lauschen), noch nie eingefallen, zu bezweifeln, daß es sich dabei um Deutsch handelt.
Naja, das mit dem elsässisch war etwas überspitzt, gebe ich zu. Ist natürlich auch deutsch. Allerdings sollte man die Unterscheidung dennoch vornehmen: denn das aktuelle Problem im Elsaß ist ja weniger das Verschwinden des Deutschen, sondern des Elsässischen. Da hilft nämlich die ganze Zweisprachigkeit nichts, wenn die Zweitsprache z.B. an Schulen hochdeutsch ist, und nicht elsässisch. --Mghamburg 18:18, 25. Aug 2005 (CEST)
Das aktuelle Problem des Verschwindens der Dialekte betrifft nicht nur das Elsässische, sondern alle Dialekte im deutschen (hoch- und niederdeutschen) Sprachraum sind vom Aussterben bedroht!!!80.143.255.169 12:31, 2. Feb 2006 (CET)
Eigentlich ist doch alles o. k.
Zum KOMMENTAR des "Wahren Wattwurms" von heute: Warum wird dieser im Artikel versteckt? Wenn Wattwurm das so empfindet, daß da immer noch "ganz viele auch jüngere Alsaciens sich auf Elsässerdeutsch unterhalten - nicht alle, vielleicht nicht mal die Mehrheit, aber ganz viele (auch/gerade in Dörfern)", dann sollte er das ganz deutlich und offen sagen! Die Deutschen sollten das den jammenden elsässischen Literaten (diesem André Weckmann z. B.!) und Sprachgesellschaften doch endlich einmal ins Stammbuch schreiben, daß da doch alles eigentlich relativ o. k. ist. Von außen sozusagen, weitab vom Geschehen, ab und zu mal da, um zu hören wies steht (ach, und der Flammkuchen und der Gewurztraminer, wie war das wieder ein Erlebnis!) hat man einfach einen NOPV - die Weckmanns, Matzens und wie sie alle heißen mögen, haben doch eindeutig eine ganz subjektive Sicht der Dinge. Zundelfrieder 10:14, 26. Okt 2005 (CEST) PS: Sorry, das heißt ja korrekterweise Tarte flambée wie ich sehe.
- 2Moins, Zundelfrieder. Ich habe diesen Satz darüber, dass Elsässerdeutsch meiner Erfahrung nach nicht auf die Rote Liste gehört, direkt (und "ausgeblendet") in den Artikel geschrieben, weil ich die Erfahrung gemacht habe, dass er dort vom Bearbeitenden eher gesehen wird als auf der Disk.-Seite. Und so wenig, wie ich Leuten vorwerfe, sie jammerten zu Unrecht, so wenig trifft das Gegenteil zu; das wollte ich mit meiner Änderung und meinem Hinweis verdeutlichen. Es gibt auch Leute, die behaupten, bspw. in Hamburg-Mümmelmannsberg oder einem anderen "Ghetto-Stadtteil" sterbe die dt. Sprache langsam aus. Die Wirklichkeit ist graubunt, nicht schwarz oder weiß - und dass das auch im Elsass differenzierter ist, als es die von mir moderat umformulierte "Anklage"-Version einer IP nahelegte, wollte ich zusätzlich erklären. Und falls es dich in deinen Anspielungen beruhigt: ich bin Biertrinker, das letzte mal "Choucroute" habe ich dort vor ca. 22 Jahren gegessen und um kulturelle Besonderheiten im Dreyecksland weiß ich aus sehr viel mehr Anlässen als nur gelegentlichem "Hach!-Tourismus-Aufenthalt". Gruß von --Wahrerwattwurm Mien Klönschnack 09:51, 27. Okt 2005 (CEST)
S(ch)tra(s/ss)/ß)b(o)urg und E(A)lsa(s/c/ss/ß)(e) ;-)
Bei "Elsass" erschließt sich mir der Wechsel von -ß zu -ss ja noch; aber "Strassburg" treibt mir richtiggehend (sprachliche und historische) Tränen in die Augen, auch wenn das -a- tatsächlich oft kurz gesprochen wird. Ein Problem zeigt sich auch in den Wikilinks, wenn da nebeneinander [[Straßburg|Strassburger]] zu lesen ist. Wahrscheinlich kommen wir um eine (neue) Namenskonvention nicht herum. So lange bleibe ich zumindestens bei "Straßburg/Strasbourg" und "Alsace/Elsass". --Wahrerwattwurm Mien Klönschnack 21:24, 31. Okt 2005 (CET)
- Warum nicht das "ß" in der Wikipedia ganz abschaffen? Damit würden sich viele Diskussionen erübrigen. In der Schweiz leben wir gut ohne...:-)--Sidonius 12:31, 2. Jan 2006 (CET)
Sprachschande
Schon interessant, diese Diskussion, die hier geführt wird - und uralt offensichtlich. Es ist eben vornehm, die Ortsnamen - egal woher sie kommen - fremdländisch auszusprechen. Wer Treptow, Breslau oder Mülhausen eintauscht gegen Trzebiatów, Wrocław oder Mulhouse läuft Gefahr, sich lächerlich zu machen - wer eigentlich weiß, wie man die polnischen Ortsnamen tatsächlich ausspricht?
Der Barockdichter Hans Michel Moscherosch, der übrigens in Strasbourg aufgewachsen ist, dort studierte und Ämter innehatte, kannte dieses "deutsche Leiden" schon und hat es in Verse gehauen!
Sprachschande
- Fast jeder Schneyder will jetztund leyder
- der Sprach erfahren sein und redt Latein,
- Welsch und Französisch, halb Japonesisch,
- wann er ist toll und voll, der grobe Knoll.
- Der Knecht Matthies spricht: "Bonä dies",
- wann er gut Morgen sagt und grüßt die Magd;
- die wendt den Kragen, tut ihm danksagen,
- spricht: "Deo gratias, Herr Hippokras."
- Ihr bösen Teutschen, man sollt' euch peutschen,
- daß ihr der Muttersprach' so wenig acht'.
- Ihr liebe Herren, das heißt nicht mehren,
- die Sprach' verkehren und zerstören.
- Ihr tut alles mischen mit faulen Fischen
- und macht ein Mischgemäsch, eine wüste Wäsch' -
- ich muß es sagen, mit Unmut klagen:
- ein faulen Hafenkäs, ein seltsams Gefräß.
- Wir han's verstanden mit Spott und Schanden,
- wie man die Sprach' verkehrt und ganz zerstört.
- Ihr bösen Teutschen, man sollt' euch peutschen.
- In unserm Vatterland, pfui dich der Schand!
84.159.57.177 16:46, 2. Aug 2005 (CEST)