Diskussion:Fernsehfilm
Diskussion in der QSFF vom Mai 2009
[Quelltext bearbeiten]Mir fehlen da noch technische Hinweise. Wird ein Fernsehfilm eigentlich auf Zelluloid gedreht oder wird der Film auf einem elektromagnetischen Band (Video?) oder heute gar digital gespeichert?-- Musicologus 16:30, 3. Nov. 2008 (CET)
- "ab einer Länge von 30 Minuten": Woher stammt diese Definition?
- Eigenproduktionen der Sender werden viel zu knapp abgehandelt. Außerdem halte ich es für zweifelhaft, ob heute tatsächlich kein Sender mehr Eigenproduktionen durchführt. Bei Auftragsproduktionen wäre auf jeden Fall die Degeto zu erwähnen, die häufig für die ARD als Produzent tätig ist.
- Auch die Passagen zu den Zuständigkeiten und Aufgaben der Redaktion wirken auf mich wie Vorstellungen, die Klein-Fritzchen so hat. Unter anderem deshalb, weil Entscheidungen nicht von einer Redaktion, sondern von einer verantwortlichen Einzelperson getroffen werden. Hier wäre mehr professioneller Sachverstand dringend notwendig.
--Gentile 10:44, 4. Mai 2009 (CEST)
- Hallo, aus eigener beruflicher Praxis kann ich dazu folgendes beitragen: Der Begriff "Fernsehfilm" ist als Kathegorie genauso wenig streng festgelegt wie die Umstände, die zu seiner Herstellung führen. Generell zählen dazu aber alle längerformatigen Filme, die explizit nicht für das Kino produziert wurden. Magazinbeiträge, Werbung, auch kürzere Unterhaltungsserien etc gelten i.d.R. jedoch nicht als Fernsehfilme. Die Angabe 30 Minuten ist so falsch nicht, sie orientiert sich zumindest an der minimalen Sendelänge von non-fiktionalen Produktionen(Reportagen, Features, Dokumentarfilme, auch Dokudramen mit 30, 45 oder, selten, 60 Minuten Sendelänge) und fiktionalen Produktionen (meistens bist 100 Minuten Sendelänge, z.B. "Tatort"). Produktionen mit weniger als 30 Minuten Sendelänge, die für die Kathegorie "Fernsehfilm" in Betracht kommen könnten, sind mir nicht bekannt. Dass die Sendeanstalten keine eigenen Fernsehfilme produzieren, ist nicht richtig. Der Trend geht aber zur Auslagerung von Produktionen an Fremdfirmen, die dan für den gesamten Produktionsablauf verantwortlich sind. Es gibt auch Mischformen: Dann greift z.B. der Realisator eines Filmbeitrages auf ein freies Team zurück, welches von einer Fremdfirma gestellt wird. Auch die umgekehrte Konstellation ist möglich. Der im Artikel beschriebene Planungsablauf wäre schon realistisch, kann im Alltag aber auch ganz anders aussehen. In der Regel aber reicht der Autor/Regisseur ein Expose/Treatment über ein Thema an die Redaktion weiter, die entscheiden muss, ob sie die Idee umsetzen und finanzieren will oder nicht. Ansprechpartner des Regisseurs ist meistens ein Redakteur, entschieden wird aber immer intern in den Konferenzen. Einzelentscheidungen sind unüblich. Das Produktionsformat reicht theoretisch von Zelluloid bis zu digitalen Aufzeichnung, je nach Zweck und Budget. Häufigstes Produktionsformat war bis vor 7 Jahren Betacam SP, gefolgt von DigiBeta und IMX (nur NDR). Heute wird mehr und mehr "HD" eingesetzt (nicht Consumer HDV, sondern professionelles HDTV.) Über die Entstehung von Fernsehfilmen gibt es wenig Literatur, schon gar nicht über die intenen Planungsabläufe in den Sendeanstalten. Deswegen ist es hier leider nicht einfach, belegbare Aussagen zu treffen. --Gnatz 14:34, 16. Mai 2009 (CEST)
- Die aufgeführten QS-Gründe wurden durch die Argumente von Gnatz weitgehend widerlegt, sodass spätestens durch meine Bearbeitung des Artikels soeben eine QS-Listung nun vernachlässigbar ist. --ðuerýzo ?! 01:34, 21. Mai 2009 (CEST)
- Ich schließe mich vorbehaltlos an.--Glühwein (Diskussion) 11:05, 16. Nov. 2012 (CET)
Die in Wikipedia zum Begriff "Fernsehfilm" beschriebene Erläuterung zum Produktionsformat von Fernsehfilmen ist so nicht ganz korrekt. Da heißt es: "Das Produktionsformat reicht je nach Zweck und Budget von Kinefilm bis zu digitalen Aufzeichnung. Häufigstes Produktionsformat war bis 2002 Betacam SP, gefolgt von DigiBeta und IMX (nur NDR). Heute wird zunehmend in HDTV produziert."
Weit über 90 Prozent aller abendfüllenden Fernsehfilme (+- 90 Minuten Länge) wurden die letzten 25 Jahre bis 2010 -11 auf 16mm Film gedreht. Selten, zum Beispiel im Rahmen von internationalen Verkäufen wurden Fernsehfilme auch auf 35mm gedreht. Das 35mm Negativ diente dann später dazu in hoher Qualität den Film in andere Formate und/oder TV-Normen konvertieren zu können. Ich selber bin Kameramann für Spiel- und Fernsehfilme seit 1995 und habe ca. 30-40 der abendfüllenden Filme bis 2010 ausschließlich auf Kinefilm (16mm TV / 35mm Kino) realisiert. Natürlich gab es einige Versuche, meist mit dem Ziel das Budget einer Filmproduktion durch Nutzung eines Videoformates (z.B. DigitalBeta) reduzieren zu wollen, aber das kam sehr selten vor, weil die ästhetische Anmutung der Videoformate (BetaSP oder DigiBeta) für Fernsehfilme auch vom Zuschauer völlig abgelehnt wurden. Seit ca. 2011 wurde der Kinefilm (16mm) bei Fernsehfilmproduktionen nahezu durch digitale HD-Formate komplett abgelöst. Heute wird überwiegend nur noch mit digitalen HD-Kameras, wie mit der etablierten Arri Alexa oder auch der RED gedreht.
Mit freundliche Grüßen,
Niverda
Fernsehfilm definiert in der Praxis ganz eindeutig eine fiktionale Produktion, primär hergestellt für TV-Sender, die analog zum Kinofilm auch dem Überbegriff "Spielfilm" zuzuordnen wäre. Auch die Länge eines Fernsehfilms ist in der Praxis mit +- 90 Minuten definiert. Alle anderen fiktiven oder narrativen Formate im TV-Bereich werden in der Regel mit anderen Begriffen unterschieden. Im Ausland, zum Beispiel in den USA werden deshalb Fernsehfilme auch als "90Minute" (ohne "s" am Ende bei Minute) umschrieben, um einen Spielfilm, welcher für das Fernsehen produziert wird vom Kinofilm zu unterscheiden. Fakt ist, das diese Begriffe bis heute keine offizielle Definition erhalten haben, sondern nur aus der Praxis abgeleitet werden können. SAT1 zum Beispiel hat lange große Blockbusterfilme, also Kinofilme mit dem eigenen Begriff "Der SAT1 FilmFilm" umschrieben und "angeteasert". um den Zuschauer zu verdeutlichen, dass es sich nicht um einen Fernsehfilm handelt. Das Fernsehfilme gegenüber Kinofilmen oft in letzter Konsequenz eine "reduziertere" Anmutung beim rezeptieren auslösen, muss wohl bei den diversen Sachzwängen, die der Fernsehfilm im Allgemeinen unterliegt gesucht werden. Die Gründe dafür sind streitbar, aber ein geringeres Budget, das erfüllen von Programmformaten, der Quotendruck oder das inhaltliche Abstimmen zwischen Filmemacher (Regisseur) und der verantwortlichen Redaktion um nur einige Aspekte zu nennen bremsen oft den freien Lauf einer Dramaturgie und reduzieren dadurch nicht selten den angedachten Aussagewunsch. Der Kinofilm muss sich in dieser Konsequenz solchen Sachzwängen nur bedingt unterordnen und er hat in der Regel ein höheres Budget, welches oft dem Kinofilm visuell einen höheren Schauwert schenkt. Das Budget erlaubt auch mehr Drehtage, welche natürlich durch eine genauere Inszenierung den Zuschauer anders fesseln kann. Das soll natürlich nicht heißen, dass all die oben angeführten Unterscheidungen der Fernsehfilm nicht leisten kann - es ist nur ein Versuch die Begriffe Fernsehfilm, Kinofilm, und Spielfilm zu fassen und/oder zu unterscheiden. Zum Ärgernis der Filmemacher gleichen sich zunehmend in Deutschland Kinoproduktionen bezogen auf den finanziellen und zeitlichen Druck mehr und mehr dem Fernsehfilm an.
Bei den Aufnahmeformaten, also der Kameratechnik unterscheiden sich der Fernsehfilm zum Kinofilm überhaupt nicht mehr. Beide benutzen die gleiche digitale Aufnahmetechnik.
Niverda
Nachschlag: Das aufzählen etablierter Fernsehfilmregisseure am Ende des Artikels würde ich herausnehmen, da es viele andere Regisseure gibt, die erwähnenswert wären, weil sie den Fernsehfilm deutlich mit geprägt haben, aber nicht aufgeführt werden. Deshalb finde ich, dass keine Erwähnung von Regisseuren wertfreier mit dem Begriff "Fernsehfilm" umgehen würde und man dadurch all den nicht erwähnten Kollegen auch Respekt zollt. Niverda
- Der Begriff „Fernsehfilm“ ist nicht klar definiert – auch in der gängigen Praxis nicht. Eine strenge Abgrenzung ist damit unmöglich. Die Bedeutung ergibt sich durch die Verwendung. Die meisten Filmfördereinrichtungen fassen darunter fiktionale wie auch narrative dokumentarische Formate – eine Mindestlänge als Voraussetzung für diese Bezeichnung gibt es nicht. Fiktionale oder halbfiktionale Stücke zählen hier ebenso zu den Fernsehfilmen wie experimentelle Produktionen aus der Reihe „Das kleine Fernsehspiel“ von 60 Minuten Länge oder der abendfüllende Rosamunde-Pilcher-Zweiteiler. In den Redaktionen vom Zeitfunk (ARD und ZDF) bezeichnen wir sämtliche sogenannten „Langstücke“ als „Fernsehfilm“ – und das fängt schon bei 30 Minütern an. Magazinstücke, Talkshows Sondersendungen etc. zählen explizit nicht dazu. Ausgehend von meiner beruflichen redaktionellen Erfahrung halte ich die Definition im Artikel für zutreffend. Die Nennung von sehr bekannten Regisseuren der jeweiligen Gattung ist sinnvoll, denn sie erleichtert die Zuordnung beim Leser, und allein darum geht es. Dagegen ist es nicht Aufgabe des Artikels, irgend jemandem durch Nennung oder Nichtnennung Respekt zu zollen.
- --Gnatz (Diskussion) 20:05, 6. Nov. 2013 (CET)