Diskussion:Frutarismus

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Letzter Kommentar: vor 1 Jahr von TrueBlue in Abschnitt Problematik der ethischen Motive
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Problematik der ethischen Motive

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Die Quellen hier und auf EN sind hauptsächlich kurze Blog/Web-Beiträge, welche eine frutaristische Motivation entlang einer vermuteten Argumentationslinie konstruieren.

Was mir fehlt ist eine Quelle, die wirklich belegen kann, dass Frutarier in ausreichender Zahl dieser konstruierbaren Argumentationslinie auch folgten. Denn letzteres behauptet der Artikel und das wäre zu belegen -- die Quellen behaupten aber belegen es nicht.

Hier soll also eine sehr brüchige ethische Argumentationsline eine sehr restriktive Lebensgestaltung zur Folge haben. Das ist an sich schon mal schwer nachzuvollziehen. Wenn der Artikel also behaupten möchte, dass die schwache ethische Argumentation zu einer starken praktischen Verhaltensänderung führt, dann braucht er dafür stärkere Quellen.

Hinzu kommt die Problematik, dass eine Ethik (im Vergleich zur Religion) der Vernunfttradition entspringt, also auf belastbaren Prämissen und nachvollziehbaren Argumenten basiert. Die Leidensfähigkeit von Tieren ist allgemein anerkannt und so kann beispielsweise problemlos von einer vegetarischen Ethik gesprochen werden. Eine "Leidensfähigkeit von Obst" auch nur zu behaupten kann also schwerlich eine ethische Position im korrekten Sinne des Wortes sein. Soziologisch betrachtet wäre hier eher von einer spirituellen oder esoterischen Begründung zu sprechen, da die "Leidensfähigkeit von Obst" keine allgemein anerkannte ethische Prämisse sein kann. Womit ich behaupten möchte, dass eine seriöse Quelle von esoterischen/spirituellen Motiven sprechen würde, nicht von ethischen.

Ein wissenschaftlicher, soll heißen, soziologischer Blick auf das Phänomen würde wohl freilegen, dass Menschen einer frutarischen Ernährung aus Launen, Dummheit oder Verwirrung folgen, so wie Menschen aus diesen Gründen auch vieles andere tun (Hamster züchten, Faberge-Eier bemalen) dass aber die ethische Begründung eine von außen nachgelagert herangetragene ist. Eine gute soziologische Quelle würde diese Differenzierung externen Begründungsversuchen und subjektiven Motiven vollziehen und dann überprüfen, inwieweit diese externe Zuschreibung wirklich der internen Motivation entspricht. CarlFromVienna (Diskussion) 07:52, 20. Sep. 2022 (CEST)Beantworten

Wir sind uns da ja mal einig, jedoch sollte man diese Maßstäbe generell anwenden. Da wir nun zur Standardanzeige von Google gehören muss man auch die Formulierung älterer Einleitungen entsprechend überprüfen um TF zu vermeiden. Hier standen dort zwei Behauptungen, eine unbelegt, die andere mit untauglicher Quelle. Also wenn Überarbeiten, gehört der Baustein über den gesamten Artikel. Und man sollte auch in 4 Wochen schauen, ob er was bewirkt hat, ansonsten QS.Oliver S.Y. (Diskussion) 08:56, 20. Sep. 2022 (CEST)Beantworten

Moin, ich bin nun schon einige Jahre Wikimedia-Mitglied und möchte auch als Autor bei der Wikipedia neu einsteigen, also hoffe ich auf etwas Rücksicht, falls ich ungeschriebene Gesetze und andere Konventionen verletze; mir wurde nun ausgerechnet dieser Artikel mit Diskussionsmarker zum Redigieren vorgeschlagen, aber immerhin bin ich Lehrer für Biologie, Philosophie und Religion und habe diese Diät sogar schon einmal ausprobiert. Schon allein mit Bezugnahme auf die Wikipedia-Artikel zu Ethik und Moral ist es hingegen ohnehin sinnvoll, hier den vermutlich massenhaft, auch in den herangezogenen Quellen vorkommenden Fehler festzustellen, Ethik und Moral als Begriffe zu verwechseln. Die Ethik als vernunftgeleitete Reflexion über die Moral eines Individuums oder einer Gruppe ist hier also wie so oft nicht von der Moral der Frutarier bzw. der einzelner Frutarier abgegrenzt. Und Moral ist mitnichten einfach nur vernünftig, sind wir Menschen doch in erster Linie emotionale Tiere, die das vernünftige Denken gelernt haben. Die Moral unterschiedlicher Menschen ist unterschiedlich, teilweise extrem, und dies auf Grundlage unterschiedlicher Begründungen, wozu auch religiöse oder esoterische zählen können. Dessen ungeachtet spricht der Artikel bereits von Vorstellungen und Erwartungen, formuliert m. E. daher bereits angemessen distanziert die eigene Motivation bzw. Handlungskonvention der Akteure, bei der es sich auch um eine moralische handeln könnte. Die Quellen hierfür sind zweifelsohne schwach, und ich erkenne nicht spontan, mit welcher Autorität sie schreiben, wenn auch das Video der zweiten Quelle eine Innenperspektive der Frutarier wiederzugeben scheint. Die DGE als Quelle halte ich übrigens ebenfalls für schwach, diese Organisation hat sich schon oft geirrt, und auch hier wird von einem ihrer Experten lediglich ein experimentell nicht hinterlegter Standpunkt artikuliert, für den mir spontan Gegenargumente einfallen. -- GvHJung77 (Diskussion) 12:46, 27. Jan. 2023 (CET)Beantworten

Der Lemma-Begriff geht ja auf das 19. Jh. zurück. Damals - teilweise auch schon in den Jahrhunderten zuvor - wollten einige Persönlichkeiten der vegetarischen Szene von einer "frugivoren Natur" des Menschen ausgehen. Im weitverbreiteten Ignorieren dieser vermeintlich "frugivoren Natur" sahen sie die Ursache für allerlei Fehlverhalten und Gesundheitsübel der Menschheit. Dieser Ideenhintergrund bleibt im umseitigen Artikel fast gänzlich unerwähnt. Es findet sich nur das Eduard Baltzer zugeordnete Zitat: „Die Moral der Menschheit ruht auf ihrer frugivoren Natur“. Für einen en:Gustav Schlickeysen war Fruitarismus eher eine pseudomedizinische Theorie und Methode, von der er zutiefst überzeugt war, denn eine "Laune". Um das Wohl der betroffenen Pflanzen ging es bei diesen Persönlichkeiten meines Wissens nach nicht. Und wo wird auf die DGE referenziert? --TrueBlue (Diskussion) 21:42, 27. Jan. 2023 (CET)Beantworten