Diskussion:Manfred Roßner

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Letzter Kommentar: vor 11 Monaten von Scialfa in Abschnitt „Schiebung“ á la DDR
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GiftBot (Diskussion) 23:45, 10. Jan. 2016 (CET)Beantworten

Schiebung“ á la DDR

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Heute habe ich nur den Anfang lesen können von:

Dynamos Pokal-Triumph 1985: Das geheime Protokoll der Fehlentscheidungen, 06.01.2024 , 18:30 Uhr, von Sven Geisler
Dynamo Dresden gewinnt zwar 1985 das Pokalfinale gegen den BFC aus Berlin, aber für den Schiedsrichter hat das ein Nachspiel. Jetzt gibt es dazu neue Beweise.
„Das Protokoll schlummerte im Bundesarchiv. Am 21. Juni 1985 traf sich in der Sportschule in Leipzig die Führungsspitze des Fußball-Verbandes der DDR zum Krisengespräch. Der einzige Tagesordnungspunkt: Videoauswertung des Endspiels im FDGB-Pokal vom 8. Juni 1985 zwischen dem BFC Dynamo und der SG Dynamo Dresden (2:3). Das brisante Thema: Beurteilung der Schiedsrichterleistung...“

Da ich sogar selber bei dem Spiel dabei war, habe ich mehr darüber wissen wollen, und gestaunt, dass es hier im Artikel von Manfred Roßner nicht erscheint, obwohl es dort:

FDGB-Pokal 1984/85#Nachspiel
...erwähnt wird.

Weitere Quellen:

Der Ärger muss raus. Rudolf Ulrich setzt sich an die Schreibmaschine. „Liebe Sportfreunde!“, tippt er die Anrede. Sein Brief geht an den Deutschen Fußballverband der DDR, den DFV.
Freundlich formuliert der Fußballfan aus Bischofswerda sein Anliegen. ... „Wahrscheinlich werde ich auch nicht der einzige sportbegeisterte DDR-Bürger sein, von dem Ihr einen ähnlichen Brief bekommen habt“, mutmaßt Ulrich.
Die Annahme ist berechtigt, schon lange regen sich Fans auf über den „Schiebermeister BFC“ ...
Ulrich kritisiert unverblümt: „Man muss ja bald annehmen, dass bei uns Meisterschaftsspiele zugunsten des BFC manipuliert werden.“ Und der Schriftsetzer, der zu dieser Zeit in Dresden eine eigene Firma für Druckerzeugnisse betreibt, führt zum Beleg an: „Die Leistungen beim Europacup sprechen dann eine deutliche Sprache über den wirklichen Leistungsstand dieser Mannschaft.“
... Ulrich, der heute 73-jährig als Rentner in Wilthen lebt, ist überrascht, als er tatsächlich eine Antwort bekommt. Das Schreiben auf dem offiziellen Briefbogen des Verbandes wirkt wie ein Schuldeingeständnis. Das von ihm kritisierte Spiel sei wie jedes in der DDR-Oberliga von offiziellen Vertretern des DFV beobachtet worden. „In Erfurt waren das die Sportfreunde Bernd Stange (Nationaltrainer), Wolfgang Koch (Leiter des Wissenschaftlichen Zentrums Fußball) und Gerhard Kunze (ehemaliger Oberligaschiedsrichter).“
Im Kern, so heißt es, stimmten die Einschätzungen der Experten mit denen von Ulrich überein. Die Konsequenz: „Wir haben deshalb erzieherische Maßnahmen gegen den Schiedsrichter und einen Linienrichter eingeleitet. Danach werden die Sportfreunde Purz (bis zum Ende der 1. Halbserie des Spieljahres 1985/86) und Supp (für zwei Spieltage) nicht für Punkt- oder Pokalspiele der Oberliga angesetzt.“
Unterschrieben ist der Brief mit Zimmermann, also sehr wahrscheinlich vom DFV-Generalsekretär Karl Zimmermann persönlich. Im Verband wurde die gezielte Bevorteilung des BFC offenbar kritisch ausgewertet. Laut einer internen Analyse der Saison 1984/85 gab es in acht von 26 Spielen klare Fehlentscheidungen, die den Berlinern mindestens acht Punkte brachten. So gewinnen sie mit sechs Zählern Vorsprung auf Dynamo Dresden und Lok Leipzig zum siebenten Mal in Folge den Titel.
17 grobe Fehler nachgewiesen
Dabei ist die Partie in Erfurt nicht mal der Höhe- oder gar Schlusspunkt der Schieberei. Schon nach dem FDGB-Pokalfinale am 21. Juni 1985 zwischen den Dynamos reagierte der Verband mit Sperren. Schiedsrichter Manfred Roßner wird für ein Jahr in die Zweitklassigkeit zurückgestuft. Er bestreitet jedoch, Dresden damals bewusst verpfiffen zu haben. Im SZ-Buch „Dynamo Dresden – eine Legende wird 50“ sagt er: „Ich kann mir so kaum in die Augen schauen, wenn ich das Spiel analysiere. Aber hätte ich absichtlich falsch gepfiffen, wäre ich ein halber Verbrecher. Das bin ich nicht.“
Nach der Videoanalyse listete die Verbandsspitze sage und schreibe 17 grobe Fehler auf, 14 zulasten der Dresdner. Ein reguläres Tor von Ralf Minge wurde nicht gegeben. Es grenzt an ein Wunder, dass die SGD trotzdem mit 3:2 gewinnt und dem BFC das Double vermasselt. Klaus Sammer, damals Dresdner Trainer, erklärte rückblickend: „Zweiter zu werden und ab und zu Pokalsieger – mehr war in der DDR nicht zu erreichen.“ Denn auch in der Saison 1986/87 sollte der BFC zur Meisterschaft gepfiffen werden. Das Skandalspiel in Leipzig am 22. März 1986: Der 1. FC Lok führt durch ein Tor von Olaf Marschall mit 1:0, ist aber nur noch zu zehnt, weil Matthias Liebers unberechtigt die Rote Karte gesehen hat. Aber als Bernd Stumpf, später als IM Richter enttarnt, in der 95. Minute pfeift, ist die Partie nicht etwa zu Ende. Der Berliner Bernd Schulz hatte sich im Strafraum fallen lassen. Elfmeter. Frank Pastor verwandelt zum 1:1. Das Fußballvolk tobt.
Ein Gedicht kursiert, Rudolf Ulrich vervielfältigt es in seiner Schriftsetzerei über die Abzugspresse. Es ist ein Reim auf Schiedsrichter-Namen. „Beim BFC geht’s gut voran, mit Prokop, Stumpf und Habermann. Auch Roßner, Scheurell sorgen prompt, dass der BFC nach vorne kommt“, witzelt die Fanmasse. „So schafft man mit vereinter Kraft für den BFC die Meisterschaft. Doch ist der Schiri mal neutral, bleibt der BFC meist zweite Wahl. Im Meistercup gibt’s schwere Stunden. BFC – gewogen und zu leicht befunden!“
Diese Verse hatte Ulrich seinem Schreiben an den Verband beigelegt...

--Palitzsch250 (Diskussion) 18:35, 7. Jan. 2024 (CET)Beantworten

Immer langsam. Das unsere Artikel speziell zu DDR-Schiedsrichtern meist unterirdisch sind, grämt mich als aktiver SR und Sachse selbst sehr. Ich wüßte aber nicht, was hier an sensationellen Neuheiten entdeckt wurde. Die FuwO ist mittlerweile komplett online, dir steht es frei, in den entsprechenden Ausgaben zu recherchieren. Dass unter Karl Zimmermann ein neuer Wind wehte, ist bekannt und sein früher Tod wurde sehr bedauert. Ansonsten würde ich schon konkret abseits einer Skandalisierung fragen, was du denn als sachliche Info unterbringen möchtest. Roßner war FIFA-SR, dass wurde man nicht mal eben so. Das man dass in der DDR nicht unbedingt als Widerstandskämpfer wurde, ist auch klar. Aus eigener Erfahrung weiß ich aber, dass man auch mal richtige Scheißspiele dabeihat, wo einem gar nichts gelingt. Ich wäre deshalb vorsichtig mit dem Vorwurf der Manipulation, wenn Akten nicht etwas anderes belegen. Das er aber als FIFA-Schirie national abgestuft wurde, zeigt ja schon die Handlungsfähigkeit des DFV unter Zimmermann. Nur als singuläre Info wird das den Artikel aber nicht aufwerten.... --scif (Diskussion) 13:59, 8. Jan. 2024 (CET)Beantworten