Diskussion:Mathias Kneißl
Volksheld oder gewöhnlicher Krimineller?
[Quelltext bearbeiten]Guten Tag, ich finde es nicht so gut, hier die alte "Robin-Hood"-Geschichte weiterzuspinnen. M. Kneißl war, cum grano salis, eigentlich nicht viel mehr als ein gewöhnlicher Krimineller der damaligen Zeit. Es führt zu weit, seine Taten als "Aufbegehren" zu idealisieren, ihm eine Art "revolutionären Impuls" oder irgend so etwas anzudichten. Das Genick gebrochen haben ihm schließlich die Schüsse auf die Polizisten, so gings schon vielen Räubern etc. Da läßt und ließ der Staat nicht mich sich spaßen, das endet halt bisweilen tödlich. MFG, WernerE - 23.05.05
- Wie du selber schon sagst: er war ein Volksheld. damals hat ihn das Volk (nicht die Medien und auch nicht er selber) dazu gemacht. Der Artikel bringt das m.E. gut und objektiv zum Ausdruck. Thomas Springer 08:16, 24. Mai 2005 (CEST)
- o.k.; ich bezog mich wohl mehr auf die Verweise.
- MFG, WernerE - 24.05.05
Spitzenartikel
[Quelltext bearbeiten]Dickes Lob & vielen Dank. Maikel 10:08, 2. Jun. 2008 (CEST)
'Bayrische Seele'
[Quelltext bearbeiten]Die Verehrung, die Kneißl heute widerfährt, bis hin zur Verklärung, beruht auch darauf, dass viele Bayern das Rebellische als bayerische Tugend sehen und zu große Bevormundung nur Widerstand in ihnen regt. - Spekulativen Teil ausgeklammert - Ist dies ein Zitat aus dem zuvor erwähnten Artikel? (dann: Konjunktiv - sonst: ohne Beleg raus). Dieser Teil ist noch im Abschnitt Nachleben enthalten, allerdings ausgeklammert. Gruß! --Sputnik 21:59, 20. Dez. 2009 (CET)
Verklärung durch Zeitablauf
[Quelltext bearbeiten]Man zieht es bisher vor, MK als Roiba zu bezeichnen. Das klingt einigermassen milder (man könnt sogar sagen romantischer) als das Etikett Gewaltverbrecher, das etwa ein Theo Berger erhielt. Nur: MK hat z.B. nachweislich, anders als Berger, wen auf dem Gewissen. Rechtfertigt der größere Zeitabstand die mildere Sicht (Robinhoodisierung, leicht sozialromantischer Dreh, vgl. den jüngsten Film über MK) oder ist das sonst irgendwie inhaltlich gerechtfertigt, hier begrifflich ungleich zu behandeln ? - Danke ! --Oenie 10:00, 5. Jun. 2010 (CEST)
- Du hast absolut recht, trotz aller Idealisierung war er schlicht und einfach ein Gewaltverbrecher. Die Motive und die Umstände wie es dazu kam, sind dafür sekundär aber wohl die Ursache, daß Mathias Kneißl als Held des einfachen Volkes gesehen wird und noch heute Popularität genießt. Aber das ist eine andere Geschichte, die er mit vielen anderen teilt. --Oderfing 01:21, 14. Jun. 2010 (CEST)
weblinks
[Quelltext bearbeiten]der Steckbrief des Abgelebten steht nicht mehr ein (Totlink) Weltklasse (Diskussion) 13:33, 6. Dez. 2013 (CET)
- Entfernt --GiordanoBruno (Diskussion) 13:51, 6. Dez. 2013 (CET)
Verurteilung zu was?
[Quelltext bearbeiten]Im Artikel steht "verurteilte ihn ... zu 15 Jahren Zuchthaus sowie zum Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte". Im nächsten Satz wird er plötzlich hingerichtet. Wie geht das zusammen?-- 91.14.203.226 00:40, 16. Jul. 2014 (CEST)
Aktualisierung
[Quelltext bearbeiten]Das widerspricht sich selbst - entweder gab es im 19. Jh. eine tiefe Abneigung gegen die Obrigkeit "auf dem Lande" (hier geht es allerdings zudem um den Wechsel vom 19. zum 20. Jh. mit all seinen Neuerungen und Forstschritten und nicht ums "lange 19. Jh." ) oder aber Kneißl ist "auf dem Lande" (hier sei auf den Tischler Christoph hingewiesen) doch nicht so wohlwollend aufgenommen worden. Zudem stellt sich mal so nebenher die Frage, wie man mit heutigen Maßstäben ("Resozialisrung") einen Zeitraum betrachtet und wertet, wo es noch eine reguläre Todesstrafe gab? Vielleicht sollte man heutige Moralmaßstäbe nicht mit denen von vor 120 Jahren durcheinderbringen, sondern nur einfach enzyklopädisch korrekt darstellen. Und auch dann wird Kneißl nicht zu einem der Gerechten, sondern bleibt mindestens ein Krimineller. MfG --URTh (Diskussion) 16:36, 12. Jan. 2020 (CET)
- Danke für Deine Anmerkungen. Ich habe tatsächlich nachgedacht auf dem Lande zu schreiben. Das ist dann wohl aber nicht richtig, denn die Arbeiter und Gewerkschaften in den Städten hatten ja auch Nöte, abgesehen von den vielen Frauen des Bürgertums, denen die Bildung verweigert wurde. In dem Artikel kommt nun heraus, das der Kneissl in seine Rolle als armer Hund getrieben wurde. An einigen Punkten kommt die existielle Bedrohung heraus, wie Verweigerung des Heimatrechts, Berufverbot nur auf Zuruf eines Beamten ohne Gesetz, Tod und Wegsperren der Mutter und die Alleinüberlassung von Kinder ohne soziale Existenzsicherung. Weil wir den Fall ohne die veralteten und monarchischen Strukturen eines Untertanenstaates heute sehen können, wird der Blick freier.
- Es ist auch belegt, das Kneissl, unserer Heimat verhaftet, Auswandern wollte. Ein junger Mann, der also nicht Räuber als Beruf ansah, sondern nur überleben wollte. Unter allen Gesichtspunkten der Quellen wird heute eingestanden, sehr schön auf der Seite der Gemeinde Sulzmoos, das man bezogen auf das Leben ihn als Opfer von Umständen und der Zeit verorten darf.
- Kriminell kann man ihn nennen, aber das waren Jesus, Sokrates oder Staufenberg auch in Ihrer Zeit.
- Noch etwas bleibt mir nach der Bearbeitung präsent: Die Repräsentanten der Ordnungsmacht, seinerzeit mir sehr starken Privilegien zur Lebensgestaltung ausgestattet, haben dem Kneissl wohl zeitlebens drangsaliert. Die Tatsache einen unbewaffneten Räuber schlachtmässig in Kompaniestärke und wie wir 1914 erfahren durften als es nach Verdun ging dann noch mit Hurrarufen ihn überwältigten, wenn's nicht so blamabel wäre für die Zeitgenossen, dann könnt man's kaum glauben. Die Zeitgenossen haben ihn gefürchtet und Respekt gezollt. Falls Du ihn kriminell sehen möchtest, dann tut es. Da er Räuber mit Vornahmen seit über 120 Jahren heisst ist das müßig... :Andersherum auch noch eine Sicht auf eine konträre Person, König Ludwig, schwach im Geiste, nervenkrank, hat sich von den Preußen bestechen lassen, hat keinen Bezug zu Geld, Wertschöpfung und Arbeit gehabt und zeitlebens von seinen Untertanen quasi schmarotz. Für viele ein Idol. Anderseits sehe ich heute auch, die, mit nicht eigenem Geld in den Sand gesetzte Schlösser, sind heute Touristenmagnete und wahrscheinlich Gold wert. Wenn man verschiedene Persepektiven wählt wird man den Dingen gerecht.
- In der Recherche zum Artikel bin ich Weichser mal nach Unterweikertshofen im unserem schönen Glonntal gefahren. Auf dem Friedhof traf ich zwei alte Bürger. Aussagen: "Der ist ja schon lange tot, und einen Erinnerungsort gäbe es nicht." Ich kenne eine Reihe von Dachauern, einige haben Schuld auf sich geladen, die Gedenkorte, hier also der Kräutergarten, Stammlager, Herbertshausen Schiessplatz oder Leitenberg nicht guthiessen, weil sie Schuld zudecken wollten.
"Kneissl ist nun soweit weg, dass man erinnern könnte. Die Interessen derjenigen, die auf Friedhöfen lange liegen muss man nicht verteidigen.
- Die Initiative des Räuber-Kneissl-Weges von Karlsfeld nach Sulzemoos ist doch schon mal ein guter Ansatz für unsere Region. Das ist für alle erst mal Touristen-Marketing. Ludwig II., der Kini, in Lilliput. Für den Kenner ist es eine kleine Korrektur den armen Kneissl etwas Erinnerung zukommen zu lassen.
- Wenn Du meinen Worten widersprechen möchtest. Nur zu. Wir im Dachauer Land wissen was wir am ins kriminelltreibene Mathias Kneissl haben. Kein Volksheld, keine Legende. Einfach ein armer Mensch einer sehr unvollkommenen Zeit. (nicht signierter Beitrag von Guido Radig (Diskussion | Beiträge) 19:53, 12. Jan. 2020 (CET))
--Guido Radig (Diskussion) 20:23, 12. Jan. 2020 (CET)
- Mache konkrete Vorschläge statt Holzhacken. Ich bin wie immer offen.
--Guido Radig (Diskussion) 20:29, 12. Jan. 2020 (CET)
- Füge Quellen aus der Neuzeit ein. Wie ich in der Literatur schrieb, sind zensierte Schriften ein Teil des 21. Jahrhunderts. Weltanschauungen aus dem vorvorigen Jahrhundert sollen aussen vor bleiben. Wir schreiben im Jetzt.
--Guido Radig (Diskussion) 20:33, 12. Jan. 2020 (CET)
Stangheim
[Quelltext bearbeiten]"...Händler Johann Schlumbrecht aus Stangheim..." steht da im Artikel. Ich finde nur keinen Ort namens Stangheim. Google kennt nur Verweise auf diverse Artikel zum Kneißl Hias, OSM kennt auch keinen Ort dieses Namens. Es scheint sich also um einen Schreibfehler in einer der verwendeten Quellen zu handeln. Hat jemand eine Ahnung oder besser noch eine Quelle, welcher Ort gemeint ist? Gruß, --Wdd. (Diskussion) 20:44, 15. Jan. 2020 (CET)
- Danke für den Hinweis: Ortsangabe stammt aus Anton Mayr: Der Räuber Kneißl. Erstveröffentlichung 1982 im Brucker Echo (abgerufen am 5. Dezember 2016) - Link ist im Artikel. Kann ein Schreibfehler sein. Wenn Du dem nachgehen möchtest, dann wurde dieser Johann Schlumbrecht vom Gericht ja auch verurteilt. Vielleicht steht in dem Gerichtsurteil der richtige Ort?
--Guido Radig (Diskussion) 19:25, 16. Jan. 2020 (CET)
Belege - Überarbeiten
[Quelltext bearbeiten]In diesem Artikel sind einige Aussagen unbelegt. Neutralität wird auch nicht gewahrt. Beispiele: Im Artikel wird die Bewertung Das polizeiliche Vorgehen glich der Hinrichtung eines „Staatsfeindes“, als Tatsachenbehauptung dargestellt und mit einem SZ-Artikel von Hans Kratzer belegt. Nichts dergleichen steht bei Kratzer. Die weiteren Sätze sind unbelegt, wenn auch Kratzer quasi zugeschrieben, mit dessen Artikel sich aber nur der Begriff „Kneißl-Schlacht von Geisenhofen“ belegen lässt. Wenn man die Versionsgeschichte durchsieht, lassen sich die meisten Angaben auf den Artikel von Dirk Walter im Münchner Merkur zurückführen. Da wird ein „Historiker Reinhard Jacob“ (sic) zitiert, wonach die Gefangennahme Kneißls „wohl eher ein vorgezogener Hinrichtungsversuch“ gewesen sei. Womöglich wird dabei aus dem Band Im Wald da sind die Räuber (Bauernhofmuseum Jexhof 2002) zitiert, den Jakob mit Heimatpfleger Toni Drexler herausgegeben hat. Genaueres erfährt man nicht. Auf den Artikel von Walter lässt sich auch die passivische und deshalb nicht-neutrale Formulierung zurückführen, bei einem Schusswechsel seien zwei Gendarmen so schwer verletzt worden, dass sie später starben. Dass die Polizisten bei der Ergreifung Kneißls noch aus drei Schritt Entfernung auf Kneißl geschossen hätten, ihn "drosselten" und schlugen, ist unbelegt. Bei Walter steht was von Würgen und Schlagen. Nicht berücksichtigt ist die Darstellung von Christoph Bachmann, wonach Kneißl bewaffnet war, seine Waffen aber versteckt habe. Ferner sei er auf dem Dachboden gefasst worden. Laut Walter hatte er sich im ersten Stock versteckt. Da passt also manches nicht zusammen. Wie dem auch sei, ich setze zunächst einen Baustein und warte auf etwaige Belege, bevor ich anhand des Belegs Bachmann überarbeite. Denn ungeachtet vorhandener Literatur (Martin A. Klaus) stützt sich der Artikel hauptsächlich auf Zeitungsartikel, was nicht im Sinne von WP:BLG ist.--Assayer (Diskussion) 02:26, 17. Feb. 2022 (CET)
Justizmord?
[Quelltext bearbeiten]Vor etlichen Jahren ist mir in der hiesigen Bücherei ein Vereinsheft aus der Dachauer Umgebung untergekommen, das sich mit dem letzten Prozess gegen Kneißl beschäftigt hat. Der Verfasser, ein Jurist, glaube ich, sprach von Justizmord. Die fraglichen Schüsse Kneißls auf die beiden Polizisten traf diese wohl absichtlich nur in die Beine, es bestand also keine Tötungsabsicht. Gestorben sind sie dann scheinbar aufgrund der schlechten medizinischen Versorgung. Trotzdem plädierte der Staatsanwalt auf Mord, was auch zur damaligen Zeit nicht korrekt war. Darauf angesprochen habe er geantwortet, es habe keinen Sinn, Kneißl nicht zum Tod zu verurteilen, da er sowieso wieder straffällig würde. Dazu muss es doch Quellen geben, auf die auch obiger Verfasser zugegriffen hat. Also z.B. ein Gerichtsprotokoll. Es scheint also, als wäre Kneißl doch hauptsächlich wegen seiner "Frechheit" "weggeräumt" worden. Das scheint mir schon wesentlich für sein Schicksal und die nachträgliche Legendenbildung. Wenn gewünscht, kann ich da nochmal forschen, ob ich des Heftes habhaft werden kann, oder beim Verlag nachfragen. (nicht signierter Beitrag von Waterlily (Diskussion | Beiträge) 10:19, 4. Jul. 2022 (CEST))