Diskussion:Nominotypisches Taxon
Diesen Text versteht kein Schwein (auch nicht in Nominatsform)
[Quelltext bearbeiten]Ich bin zwar keine Oma, zähle aber offenbar dennoch nicht zu der Zielgruppe dieses Beitrages. Ich kam vom Artikel Mäusebussard her und wollte wissen, was eine Nominatsform ist. Jetzt muss ich mich wohl weiterklicken, bis ein Autor so gütig ist, mir Aufklärung zu geben. Wie ein Wissenschaftler von sich selbst sagen kann, er könne sich allgemeinverständlich gar nicht mehr ausdrücken, ist mir schleierhaft. Das ist doch das Eingeständnis des totalen Scheitern, auch wenn die Selbstbezichtigung in diesem Fall vielleicht sogar zutreffen mag.
Kurz und gut: ein selten ärgerlicher Artikel! (nicht signierter Beitrag von 84.142.67.77 (Diskussion | Beiträge) 20:34, 3. Apr. 2010 (CEST))
Kommentar von Experte: "Es ist unmöglich so einen Artikel herauszubringen" Bekannte von mir sagten dazu änliches wie dieser Kritiker! Ə?! Was soll ich damit anfangen? (nicht signierter Beitrag von 87.165.47.132 (Diskussion) 19:24, 31. Mai 2014 (CEST))
- Ja, ja, Experte, schon klar. Das Thema ist so kompliziert, dass selbst Leute, die wirklich vom Fach sind, gerne mal daran scheitern. Wenn ich deine Bemerkungen hier so lese, kommen mir ernste Zweifel, ob eine Vereinfachung des Textes (die eigentlich kaum mehr möglich ist) dir wirklich weiterhülfe... --Gretarsson (Diskussion) 04:37, 1. Jun. 2014 (CEST)
Artikel zu wissenschaftlich
[Quelltext bearbeiten]Artikel sehr wissentschaftlich, eine etwas allgemeinverständlichere Erläuterung, wie z.B. das die Nominatform, eine Art Übergruppe des Artenreiches ist, und sich weiter unterteilen lässt zu den allgemein bekannten Wort "Unterart(en)", wäre eine durchaus sinnvolle Ergänzung. Schließlich muss auch ein Laie wissen, worum es sich in diesen Artikel handelt, so zumindest habe ich das mit den Mindestniveau für Artikel verstanden. Bitte um Stellungname.
-- 84.185.202.220 12:35, 30. Nov. 2007 (CET)
- @IP 84.185.202.220: Tut mir leid, dass der Artikel so wissenschaftlich geraten ist. Das liegt zum Teil an mir selbst. So richtig allgemeinverständlich kann ich mich wohl gar nicht mehr ausdrücken ;-(((( Zum anderen ist dies natürlich auch ein Artikel, der in der Spezialisierungshierarchie an einem Extrempunkt steht. Der Artikel zielt nicht auf die Leserklientel "Oma" ab. Die Zielgruppe dieses Artikels benötigt definitiv ein Schlüsselwort wie z.B. "subordiniert". Das soll selbstverständlich nicht heißen, dass der Artikel deshalb künstlich unverständlich sein soll. Deine Anregungen sind aus den o.a. Gründen (Betriebsblindheit meinerseits) deshalb sehr hilfreich für den Artikel (und natürlich auch für mich). Ich habe mich soeben um eine bessere Vernetzung mit den Informationen der verwandten Artikel bemüht und ein wenig die Verständlichkeit erhöht. Auch die nun verlinkten Artikel habe ich entsprechend aufbereitet. Für jede weitere Anregung und Verbesserung wäre ich Dir ausgesprochen dankbar. Mit besten Grüßen, --Rprick 15:23, 2. Dez. 2007 (CET)
Schade eigentlich und nicht zum lachen ,wenn jemand sagt: "So richtig allgemeinverständlich kann ich mich wohl gar nicht mehr ausdrücken ;-(((( ".Im Ernst : zumindest eine erste Grundaussage muß verständlich bleiben und dies ist hier leider nicht der Fall !--Biopauker 10:34, 15. Dez. 2009 (CET)
- Das liegt aber, so muss ich zu meiner Entschuldigung sagen, auch daran, dass der Terminus außerhalb des spezialisierten Kontextes wahrscheinlich völlig unrelevant ist. Ich denke nochmal über eine andere Formulierung nach. Aber, um das klarzustellen: das ist nicht MEIN Artikel. Er ersetzte den alten von mir damals so vorgefundenen Artikel "Nominatform", der inzwischen gelöscht wurde, weil auch der Terminus veraltet ist. Mein Kommentar dazu oben ist eigentlich im Sinne des Wiki-Prinzips ein Aufruf an Interessierte (also vielleicht auch an Dich), hier verbessernd einzugreifen. Wenn Du konkrete Verbesserungsvorschläge hast, bitte jederzeit gerne in den Artikel direkt einarbeiten oder hier auf der Diskussion einstellen. --Rprick 13:05, 15. Dez. 2009 (CET)
- So besser? Wenn nicht, wo genau sind die Schwierigkeiten im Verständnis? --Rprick 15:30, 20. Dez. 2009 (CET)
Ich muß leider auch sagen, daß der Artikel mir schlicht unverständlich erscheint. Vielleicht kann ein Experte etwas damit anfangen, aber er wird den Artikel kaum brauchen. Ich kam (als biologischer Laie) vom Artikel Erdkröte hierher, weil dort der Begriff „Nominatform“ verwendet wird und ich wissen wollte, was das bedeutet. Leider weiß ich es immer noch nicht.
Zur Frage, wo genau die Schwierigkeiten liegen: Als nominotypisches Taxon (früher Nominatform) wird … ein mit einem verfügbaren Namen bezeichnetes Taxon genannt, das den namenstragenden Typus eines Taxons höheren Ranges innerhalb derselben Ranggruppe einschließt. Wenn ich diesen Einleitungssatz gelesen habe, habe ich keine grobe Vorstellung, was ein nominotypisches Taxon ist (wie es eigentlich Zweck einer einleitenden Definition sein sollte), sondern frage mich: – Was bedeutet hier „verfügbar“ bzw. „verfügbarer Name“? – Was ist ein „Taxon“? (OK, vermutlich ein Überbegriff für Art, Gattung usw.; das würde auch „Taxon höheren Ranges“ erklären.) – Was ist ein „namenstragender Typus“? Was überhaupt ein „Typus“? – Was ist eine „Ranggruppe“? Insgesamt bin ich so mit unbekannten Begriffen überladen, daß rein gar nichts ankommt. Daß die Grammatik schief ist (entweder „Als X wird Y bezeichnet“ oder „X wird Y genannt“), ist da fast egal. --Chirlu 21:11, 15. Mär. 2010 (CET)
- @Chirlu: Vielen Dank zumindest für Deine Darlegung der Verständnischwierigkeiten. Ohne das grundlegende Verständnis der verlinkten (!) Begriffe "Taxon", "Typus" und "Rang(-gruppe)" macht "nominotypisches Taxon" doch überhaupt keinen Sinn. Zumindest habe ich den Artikel hier nochmals zur Überarbeitung empfohlen. Mit besten Grüßen, --Rprick 22:24, 15. Mär. 2010 (CET)
Überarbeitung abgeschlossen und der Redaktion Biologie nochmals zur Begutachtung vorgelegt. --Rprick 15:09, 12. Jun. 2010 (CEST)
- Wenn ich die voranstehenden Anmerkungen & den (unten stehenden) Kommentar von Chadmull nicht vorab gelesen hätte, wäre ich beim Lesen d. Artikels bis zum 3. Beispiel recht ratlos geblieben. Daher empfehle ich, als erstes die drei Beispiele in umgekehrter Reihenfolge anzubieten; momentan steht das komplexeste (umständlichst zu lesende) an vorderster Stelle. Den Definitionssatz zu ändern, würde ich vermeiden: Er ist korrekt und hält die WP-Richtlinie Lemma vorne ein, da bin ich Purist; das Problem der Verständlichkeit ist hier aus dem sehr abstrakten Sachverhalt folgend und am ehesten durch Beispiele zu erhellen. Und da scheint mir den Wurm noch drin zu liegen. Denn ich empfand Chadmulls Beispiel als das Anschaulichste; man sollte wirklich überlegen, wie man es noch um einigen Ballst befreien und dann den anderen 3 Beispielen (die historisch viel genauer sind) voranstellen könnte. Zu diesem Beispiel hatte ich sofort Bilder vor Augen (aber ich darf mich nicht pro toto zu setzen, weil es das einzige ist, auf dem ich mich je intensiv um Verwandtschaftsbeziehungen gekümmert habe); es mag andere, alltagsnähere geben. --Gerbil 15:03, 19. Jun. 2010 (CEST)
- Vielleicht solte man 1 Beispiel bereits in den Kopf d. Artikles stellen und die vorhandenen mit "weitere Beispiele" überschreiben; die momentane Abtrennung der Beispiele vom Kopf durch das Inhaltsverzeichnis verschärft unterderhand die Spanne zw. dem anspruchsvollen Definitionssatz und den Erläuterungen. --Gerbil 16:22, 19. Jun. 2010 (CEST)
Vereinfachung der Definition
[Quelltext bearbeiten]...mit Beispielen, die eingänglicher sind:
- In der biologischen Systematik werden Gruppen (=Taxa, Einzahl Taxon) wie die Menschenartigen (Familie Hominidae) oder 'die Menschen' (Gattung Homo) bei ihrer Neueinführung mittels einer typischen untergeordneten Gruppe (Typus) definiert. So beinhaltet die Familie der Menschenartigen per Definition 'die Menschen' als Typus-Gattung oder die Gattung der Menschen die Art 'Mensch' (Homo sapiens) als Typus-Art.
- Wenn später neue zwischengeordnete Gruppen aufgestellt werden, z.B. die Homininae als Unterfamilie der Familie Hominidae, die die Gattung Homo und weitere Gattungen (z.B. Gorilla, Pan, Australopithecus) beinhaltet, dann wird für eine der neuen Gruppen (Homininae) oft derselbe Typus (Homo) verwendet wie für die übergeordnete Gruppe (Hominidae). Solche Gruppen, die mit derselben typischen Untergruppe wie bereits bestehende Gruppen definiert wurden, nennt man nominotypische Taxa.
--Chadmull 02:53, 19. Jun. 2010 (CEST)
... umgearbeitet als einführendes Beispiel
[Quelltext bearbeiten]Ein Beispiel sind die sogenannten Großen Menschenaffen, deren sämtliche Arten zur Familie der Hominidae zählen. Als diese Familie eingeführt wurde, definierte man sie mittels einer typischen untergeordneten Gruppe: Dies waren 'die Menschen' als Typus-Gattung (‘‘Homo‘‘), wobei diese Typus-Gattung wiederum durch eine Typus-Art (‘‘Homo sapiens‘‘) definiert wurde.
Nun kann es vorkommen, dass später zusätzliche, zwischengeordnete Gruppen definiert werden, zum Beispiel Unterfamilien. Eine solche Unterfamilie sind die Homininae, in der Menschen, Schimpansen und Gorillas nebst all ihren fossilen Vorfahren (u. a. Australopithecus) zusammengefasst wurden. Eine solche neue Gruppe wird oft durch dieselbe Untergruppe (hier: Gattung Homo) definiert wie die übergeordnete Gruppe (hier: Familie der Hominidae). Solche Gruppen, die mit derselben typischen Untergruppe wie bereits bestehende Gruppen definiert wurden, nennt man nominotypische Taxa.
Gruß: --Gerbil 16:16, 19. Jun. 2010 (CEST)
@Chadmull, @Gerbil: Ganz herzlichen Dank!
In dem folgenden Vorschlag habe ich Eure Anregungen und Entwürfe eingearbeitet. Ich habe mich sensibel bemüht, -- wo möglich -- die Terminologie ohne weiteren Verlust der Verständlichkeit etwas enger an das Regelwerk anzupassen.
Als nominotypisches Taxon[1] (früher Nominatform) wird in der zoologischen Nomenklatur ein Taxon bezeichnet, das innerhalb einer nomenklatorischen Ranggruppe durch ein- und denselben Typus eines anderen Taxons höheren Ranges definiert ist.
Ein Beispiel sind die sogenannten Großen Menschenaffen, deren sämtliche Gattungen zur Familie der Hominidae zählen. Dieses Taxon beruht auf 'den Menschen', d.h. der Gattung Homo, als typisches Taxon dieser Familie. In der Terminologie des zoologischen Nomenklaturcodes bildet damit die Gattung Homo als Typus-Gattung den namenstragenden Typus[2] der Hominidae, einem Taxon im Rang einer Familie. Die Gattung Homo wiederum ist durch durch die Typus-Art ‘‘Homo sapiens‘‘ als namenstragender Typus definiert.
Nun kann es vorkommen, dass zur besseren Abbildung der systematischen Beziehungen in der Nomenklatur innerhalb einer Ranggruppe weitere Taxa unter- oder übergeordneter Ränge eingeführt werden, z.B. eine neue Unterfamilie. Eine solche Unterfamilie sind die Homininae, in der Menschen, Schimpansen und Gorillas nebst all ihren fossilen Vorfahren (u.a. Australopithecus) zusammengefasst sind. Auch dieses Taxon ist durch die Gattung Homo als namenstragender Typus definiert. Taxa solcher Ränge, die auf demselben namenstragenden Typus eines Taxons höheren Ranges, aber innerhalb derselben Ranggruppe definiert sind, nennt man nominotypische Taxa.
Dieses Konzept gilt ausschließlich für die durch den Nomenklaturcode geregelten Ranggruppen Familie, Gattung und Art. Das nominotypische Taxon erhält durch das Prinzip der Koordination immer den Autorennamen und das Publikationsdatum des übergeordneten Taxons.
Beispiele
Nominotypische Taxa innerhalb der Artgruppe
Gray führt 1855 die Pracht-Erdschildkröte Rhinoclemmys pulcherrima unter der ursprünglichen Namenskombination Emys pulcherrimus ein. Inzwischen wurde eine Vielzahl von Rhinoclemmys pulcherrima-Unterarten aufgestellt. Folglich existiert die Unterart Rhinoclemmys pulcherrima pulcherrima (Gray, 1855) als nominotypisches Taxon zu der Art Rhinoclemmys pulcherrima (Gray, 1855). Beide Taxa beruhen auf ein- und demselben namenstragenden Typus, in diesem Fall einem bestimmten Typusexemplar. Alle anderen pulcherrima-Unterarten beruhen auf einem jeweils eigenem, spezifischen Typusexemplar als namenstragenden Typus.
Nominotypische Taxa innerhalb der Gattungsgruppe
Hier seien nomenklatorische Handlungen an Taxa der Gattungsgruppe innerhalb der Trilobiten-Familie Phacopidae Hawle & Corda, 1847 erläutert:
Wolfgang Struve führt 1972[3] eine neue Untergattung unter dem Titel Phacops (Pedinopariops) n. sg. ein. Namenstragender Typus ist die hier in der ursprünglichen Namenskombination zitierte Art Phacops (Phacops) lentigifer Struve, 1970. Später erhebt Struve Pedinopariops in den Rang einer Gattung und führt als Untergattung Pedinopariops (Hypsipariops) Struve, 1982 ein[4]. Gemäß diesen nomenklatorischen Handlungen ergibt sich eine Nomenklatur mit der Gattung Pedinopariops Struve, 1972 und dessen nominotypischem Taxon Pedinopariops (Pedinopariops) Struve, 1972. Beide beruhen auf der Art Phacops (Phacops) lentigifer Struve, 1970 als namenstragenden Typus. Eine weitere subordinierte Untergattung der Gattung Pedinopariops ist Pedinopariops (Hypsipariops) Struve, 1982 mit der Art Pedinopariops (Hypsipariops) lyncops Struve, 1982 als namenstragenden Typus.
Nominotypische Taxa innerhalb der Familiengruppe
Das ausführliche, aber komplexe Beispiel zeigt das Prinzip der Koordination im Zusammenwirken mit dem Prioritätsprinzip:
Georges Ubaghs führt 1953[5] mit der Überfamilie "Melocriniticea Ubaghs nov." ein neues nominelles Crinoidentaxon mit den Familien Melocrinitidae Zittel, 1878 und Scyphocrinitidae Jaekel, 1918 ein. Aufgrund der Nomenklaturregeln interpretiert und korrigiert Ubaghs diese nomenklatorische Handlung später[6] wie folgt: Die Familie Melocrinitidae Zittel, 1878 tritt in Synonymie mit der Familie Melocrinitidae d'Orbigny, 1852 (pro Melocrinidae d'Orbigny 1852). Durch das Prioritätsprinzip wird die Familie Melocrinitidae d'Orbigny, 1852 zum gültigen Namen. Gemäß des Prinzips der Koordination wird dadurch gleichzeitig eine als latent von d'Orbigny 1852 eingeführte Überfamilie Melocrinitacea verfügbar. Dieses Taxon erlangt als älteres Synonym gegenüber Melocriniticea Ubaghs, 1958 Gültigkeit. Nach den hier dargestellten nomenklatorischen Handlungen ergibt sich als gültige Nomenklatur die Überfamilie Melocrinitacea d'Orbigny, 1852 mit der Familie Melocrinitidae d'Orbigny, 1852 als nominotypisches Taxon. Beide beruhen auf der Gattung Melocrinites Goldfuß, 1824 als namenstragender Typus. Es existiert innerhalb der Überfamilie die weitere Familie Scyphocrinitidae Jaekel, 1918 mit der Gattung Scyphocrintes Zenker, 1833 als namenstragenden Typus.
- ↑ IRZN 2000: S. 168
- ↑ "Die Typusgattung, Typusart, der Holotypus, Lectotypus, die Serie von Syntypen (diese gelten insgesamt als namenstragender Typus) oder der Neotypus; sie alle gewährleisten die objektive Bezugsgrundlage, aufgrund deren die Anwendung eines Namens für ein nominelles Taxon bestimmt werden kann." IRZN 2000: 169 [Glossar].
- ↑ W. Struve (1972): Phacops Arten aus dem Rheinischen Devon. 2. Untergattungs-Zuweisung. -- Senckenbergiana lethaea, 53 (2): 395; Frankfurt am Main.
- ↑ W. Struve (1982): Neue Untersuchungen über Geesops (Phacopinae; Unter- und Mittel-Devon. -- Senckenbergiana lethaea, 63 (5/6): 488; Frankfurt am Main
- ↑ G. Ubaghs (1953): Classe des Crinoides. -- In: J. Piveteau [Hrsg.], Traite de Paleontologie, 3: S. 741-742; Paris.
- ↑ G. Ubaghs (1978): Camerata. -- In: R. C. Moore [Hrsg.], Treatise on Invertebrate Paleontology, Part T (Echinodermata 2), Volume 2: T491-T492; Lawrence/Kansas.
Das Austauschen der von mir gewählten, äußerst detaillierten Beispiele gegen womöglich instruktivere sehe ich persönlich als das, was gemäß der Wiki-Philosophie erwünscht ist. Daher meine allgemeine Aufforderung bezüglich der Verbesserung des Artikels an alle: Bitte keine Hemmungen! --Rprick 13:43, 20. Jun. 2010 (CEST)
- Ich bin jetzt nur noch gestolpert über die stetige Verwendung von "namenstragender Typus"; ich würde mir eine erklärende Fußnote wünschen mit folgendem Text: "In der zoologischen Nomenklatur bezeichnet ein namenstragender Typus ein in der Erstbeschreibung eines nominellen Taxons herausgestelltes Exemplar oder ein weiteres Taxon, das die objektive Bezugsgrundlage für den neuen Namen darstellt." --Gerbil 14:02, 20. Jun. 2010 (CEST)
- Ungefähr so? Ich habe es als primäres Literaturzitat in den Kasten eingebaut. --Rprick 15:43, 20. Jun. 2010 (CEST)
- ja; das erspart einem das Nachsehen unter Typus (falls man überhaupt drauf kommt, dass es dort erklärt ist). Gerbil 18:17, 20. Jun. 2010 (CEST)
- Ungefähr so? Ich habe es als primäres Literaturzitat in den Kasten eingebaut. --Rprick 15:43, 20. Jun. 2010 (CEST)
Den aktuellen Stand habe ich mit diesem Edit in den Artikel übertragen. --Rprick 23:51, 22. Jun. 2010 (CEST)
Verständlichkeit
[Quelltext bearbeiten]Auf Anfrage: Leider ist der Artikel, vor allem der Einleitungsteil, immer noch sehr schwer verständlich. Als Botaniker wäre ich ohne den Hinweis "Nominatform" aufgeschmissen gewesen. Erst beim Schildkrötenbeispiel kam ich dahinter...
Es ist doch vielmehr so: Wird in einem bestehenden System eine neue Untergruppe abgegliedert, z.B. eine Unterart beschrieben, wo es zuvor keine Unterarten gibt, so entsteht automatisch die Nominatform mit den Merkmalen des ursprünglichen höheren Taxons (Art) und dem dazugehörenden Typus.
Es gäbe doch auch keine Unterfamilie Hominini, wenn nicht irgendjemand eine andere Unterfamilie der Hominidae beschrieben hätte.
Könnte man das nicht irgendwie so aufziehen? Griensteidl 18:05, 10. Jul. 2010 (CEST)
- An sich werden doch neue untergeordnete Taxa mindestens paarweise geschaffen - ich definiere zwei neue Unterfamlien der Hominidae, z.B. Homininae und Ponginae, eine davon (Homininae) als Nominatsform/ nominotypisches Taxon. Hab mal meinen Definitionsversuch vom Anfang entsprechend abgewandelt:
- In der biologischen Systematik werden Gruppen (=Taxa, Einzahl Taxon) wie die Menschenartigen (Familie Hominidae) oder 'die Menschen' (Gattung Homo) bei ihrer Neueinführung mittels einer typischen untergeordneten Gruppe (Typus) definiert. So beinhaltet die Familie der Menschenartigen per Definition 'die Menschen' als Typus-Gattung oder die Gattung der Menschen die Art 'Mensch' (Homo sapiens) als Typus-Art.
- Wenn später neue untergeordnete Gruppen aufgestellt werden, z.B. Homininae und Ponginae als Unterfamilien der Familie Hominidae, dann wird für eine der neuen Gruppen (Homininae) oft derselbe Typus (Homo) verwendet wie für die übergeordnete Gruppe (Hominidae). Solche Gruppen, die mit derselben typischen Untergruppe wie bereits bestehende Gruppen definiert wurden, nennt man nominotypische Taxa. Oft haben Bezeichnungen nominotypischer Taxa denselben Wortstamm wie die für die übergeordnete Gruppe (vgl. Hominidae und Homininae). LG--Chadmull 18:57, 10. Jul. 2010 (CEST)
Hallo Griensteidl, hallo Chadmull: Vielen Dank für Eure Kommentare. Gerade die Erfahrung Griensteidls, die Einleitung sei weiterhin schwer verständlich, hat mich natürlich schwer getroffen. Ich dachte schon, es wäre besser geworden. Aber nicht umsonst hatte ich die Beurteilung durch Griensteidl gesucht.
Zum Fachlichen: Die Begriffe "Nominatform" und "nominotypisches Taxon" rekurrieren nicht auf der Schaffung "... neuer untergeordneter Gruppen". Nehmen wir mal ein Taxon im Range einer Unterordnung an. Als untergeordnete Taxa innerhalb der Familiengruppe existierten ausschließlich die gültigen Taxa X-idae, Y-idae und Z-idae. Ein Bearbeiter sei dann der Meinung, X-idae und Y-idae seien systematisch besonders eng verwandt, aber der Familienrang sei für beide Taxa ebenso gerechtfertigt wie für das Taxon Z-idae. Er trägt dem durch "Einführung" eines Taxons im Range einer Überfamilie mit dem Namen X-oidea Rechnung. Nun ist das "ältere" Taxon X-idae das nominotypische Taxon von X-oidea. Aber was heißt hier älter? X-oidea wurde mit der Einführung von X-idae durch dessen "Erstautor" latent miteingeführt und trägt denselben Autorennamen und dasselbe Datum. Nachdem diese nomenklatorische Handlung durchgeführt ist, listet nun eine Arbeit die aktuelle Nomenklatur in dieser Familiengruppe auf. Aus Gründen der konsistenten Darstellung und Gliederung stellt nun der Autor dieser Arbeit die Familie Z-idae als nominotypisches Taxon der Überfamilie Z-oidea dar. Wiederum trägt Z-oidea Autorennamen und Datum von Z-idae. Z-idae ist einziges Familientaxon innerhalb der Z-oidea.
Kurzum, der Terminus "nominotypisches Taxon" (als auch schon "Nominatform") beschreibt etwas anderes, als die "Teilung" eines übergeordneten Taxons oder die "Neueinführung" untergeordneter Taxa und hat auch keine Abhängigkeit von der Anzahl "paralleler Untertaxa" zu einem übergeordneten Taxon innerhalb einer Ranggruppe. In dem o.a. Beispiel wird kein einziges untergeordnes Taxon neu eingeführt und Z-oidea enthält nur das eine Untertaxon Z-idae. Mit besten Grüßen, --Rprick 23:42, 10. Jul. 2010 (CEST)
- Danke für die Erklärungen. Dann ist die zoologische Nomenklatur im Vergleich zur botanischen eine noch wesentlich andere Welt als ich dachte. Da läuft das anders ab, automatische Namensgebung (ohne Autor) gibt es nur beim oben erwähnten Fall der Unterarten. Bei der Bildung eines Übertaxons aus X-aceae und Y-aceae kann sich der Autor aussuchen, welche von beiden er zum Typus macht und benennt sie dann entsprechend...
- Ich hab noch im Wagenitz nachgesehen. Zu nominotypisches Taxon gibt es keinen Eintrag, lediglich zu Nominat-Taxon, und das beschreibt wiederum die Geschichte mit den Unterarten, also was komplett anderes als hier im Artikel beschrieben. Der Abschnitt sollte also gestrichen werden. Gruß, Griensteidl 00:18, 11. Jul. 2010 (CEST)
- Eine Berichtigung zu meinem Beispiel vom 10: Jul. 2010 23:42: Die IRZN spricht tatsächlich von "Teilung" (Artikel 37.1). Danach wäre in meinem Beispiel X-idae zunächst gemäß des "Prinzips der Koordination" durch X-oidea mit gleichem Autorennamen und Datum ersetzt worden und dann in der Rangstufe Familie in X-idae und Y-idae "geteilt" worden. Beide Taxa mit dem ursprünglichen Autorennamen und Datum. -- Mit besten Grüßen, --Rprick 20:40, 13. Jul. 2010 (CEST)
Neuentwurf Einleitung
[Quelltext bearbeiten]Ich habe mich mal an einem Neuentwurf versucht:
Ein nominotypisches Taxon,[1] auch Nominatform, ist in der zoologischen Nomenklatur ein Taxon, an den der Name eines übergeordneten Taxons gebunden ist. Weil der Name des nominotypischen Taxons selbst wiederum an ein untergeordnetes Taxon oder ein Typusexemplar gebunden ist, werden diese Namensträger gleichzeitig auch zu den Namensträgern übergeordneter Taxa.
Der Name einer Unterart, der niedrigsten Rangstufe in der Zoologie, ist durch ein Individuum definiert, das als Referenzpunkt für andere Individuen dient. Sind andere Individuen diesem Typusexemplar sehr ähnlich, so erhalten sie den gleichen Namen. Der Unterart Parus major major der Kohlmeise etwa werden alle Kohlmeisen zugeordnet, die mehr Ähnlichkeit mit ihrem Typusexemplar zeigen als mit dem einer anderen Kohlmeisenunterart. An die Unterart Parus major major ist der Artname Parus major gebunden. Würde man die heutige Art Parus major in zwei Arten aufspalten, so müsste diejenige, der das Typusexemplar von Parus major major zugeschlagen wird, wieder den Namen Parus major erhalten, während alle Individuen der anderen Art einen anderen Namen bekämen. Gleiches gilt für die übergeordnete Gattung Parus und die noch höherrangige Familie Paridae, deren Namen ebenfalls in letzter Konsequenz am Typusexemplar von Parus major major hängen. Das System der nominotypischen Taxa sorgt dafür, dass es nicht zu Konflikten bei der Aufspaltung zweier Taxa kommt, indem es festlegt, wo der ursprüngliche Name verbleibt. Werden zwei Taxa vereinigt, so entscheidet für gewöhnlich die Prioritätsregel, welcher ihrer beiden Namen Vorrang vor dem anderen hat.
Der ursprüngliche und auch heute noch gebräuchliche Ausdruck für Taxa, die auch die Namen höherer Taxa tragen, ist „Nominatform“. Nach den Internationalen Regeln für die Zoologische Nomenklatur wird heute aber offiziell der Begriff „nominotypisches Taxon“ verwendet. Er bezeichnet laut Definition ein Taxon, das innerhalb einer nomenklatorischen Ranggruppe durch denselben Typus eines anderen Taxons höheren Ranges definiert ist. Dieses Konzept gilt ausschließlich für die durch den Nomenklaturcode geregelten Ranggruppen Familie, Gattung und Art. Nominotypische Taxa treten sowohl in der Linnéschen als auch in der kladistischen Taxonomie auf, bei letzterer im Fall von stammbasierten Taxa, die sich durch die nähere Verwandtschaft mit einem von zwei nominotypischen Taxa definieren.
- ↑ IRZN 2000: S. 168
Mein Problem dabei ist die Behauptung (letzter Abschnitt), dass nominotypische Taxa laut ICZN nur bei Arten, Gattungen und Familien auftreten können. De facto treten aber genau die gleichen Verhältnisse aber auch bei höherrangigen Taxa, in der Botanik oder in Zwischenrängen auf. In vielen Definitionen sind die Avialae z.B. alle Formen, die näher mit Passer domesticus als mit Velociraptor mongoliensis verwandt sind (branch-based taxon). Und die Accipitriformes hängen nun mal schlicht und einfach an Accipiter gentilis, genauso wie die Falconiformes an Falco peregrinus hängen (lässt sich ja gerade schön beobachten).
Der Knackpunkt ist ja eher, dass laut ICZN der Name einer Familie der der Typgattung gleichen muss, was aber fürndie Ordnung schon nicht mehr gilt (die Carnivora heißen nicht Caniformes). Außerdem kennt der ICZN oberhalb der Familie gar keine Taxa. Sollten wir hier also eher das Prinzip erläutern oder nur seine offizielle Fassung im ICZN? Ich wäre ja eher für eine weite Fassung, schon allein, um das Vorgehen anderer Zweige der Taxonomie erläutern zu können.--† Alt ♂ 13:48, 15. Jun. 2013 (CEST)
Nominotypisches Taxon in der Kladistik
[Quelltext bearbeiten]„Nominotypische Taxa treten sowohl in der Linnéschen als auch in der kladistischen Taxonomie auf, bei letzterer im Fall von stammbasierten Taxa, die sich durch die nähere Verwandtschaft mit einem von zwei nominotypischen Taxa definieren.“
Spricht man im Falle eines Taxons, das kladistisch-stammbasiert definiert ist, bei den als „Bezugstaxa“ herangezogenen terminalen Taxa wirklich von nominotypischen Taxa?! Und wie ist es dann bei knotenbasierten Taxa? Da hat man ja dann zwei definierende Terminals. Welches der beiden ist denn da das nominotypische Taxon? --Gretarsson (Diskussion) 04:57, 1. Jun. 2014 (CEST)
- Ich würde, wenn hier niemand widerspricht, die entsprechende Passage aus dem Artikel löschen (ich sag mal 7 Tage Frist). --Gretarsson (Diskussion) 22:48, 1. Jun. 2014 (CEST)
- Von mir dagegen kein Einwand. Doch nebenbei mal die Frage, ob der Ausdruck „Nominatform“ auch für nominotypische Taxa der Ranggruppen Familie und Gattung gebraucht wird/wurde, oder doch nur für solche der Ranggruppe Art? --nanu *diskuss 11:01, 2. Jun. 2014 (CEST)
- Im ICZN ist generell nur von nominotypical subspecies die Rede, die Bezeichnung „nominate form“ oder „nominate taxon“ taucht darin nicht auf. Allerdings scheint die Bezeichnung „nominate taxon“ auch für Gattungen und Familien zu gelten (nominate species, nominate genus). Dabei fiel übrigens auf, dass „nominate taxon“ auch für das namensgebende Taxon biostratigraphischer Intervalle benutzt wird. --Gretarsson (Diskussion) 19:20, 2. Jun. 2014 (CEST)
- Letzteres fiel mir auch schon irgendwo (ungeschiefert) auf. Aber der deutsche Ausdruck „Nominatform“ ist mir bisher nur auf eine Unterart angewendet über den Weg gelaufen, nicht für ein anderes „Nominat-Taxon“. Was habe ich übersehen? Oder gibt es womöglich eine begriffliche Einschränkung, mit der Nominatform nicht in jedem Fall synonym für nominotypisches Taxon gebraucht werden kann? --nanu *diskuss 22:55, 5. Jun. 2014 (CEST)
- Naja, Form ist ja im Prinzip ein eher schwammiger deutscher Ausdruck, der sowohl Taxon (tendenziell auf eher niedrigem taxonomischem Level) als auch Morphotyp heißen kann. Von daher kann man „Nominatform“ durchaus mit „Nominat-Taxon“ übersetzen. Mit etwas handfestem (schwarz auf weiß), das die Nutzung dieser Bezeichnung auch oberhalb des Unterart-Levels nachwiese, wäre diese Überlegung natürlich etwas weniger TF-lastig... --Gretarsson (Diskussion) 03:49, 7. Jun. 2014 (CEST)
- Im ICZN ist generell nur von nominotypical subspecies die Rede, die Bezeichnung „nominate form“ oder „nominate taxon“ taucht darin nicht auf. Allerdings scheint die Bezeichnung „nominate taxon“ auch für Gattungen und Familien zu gelten (nominate species, nominate genus). Dabei fiel übrigens auf, dass „nominate taxon“ auch für das namensgebende Taxon biostratigraphischer Intervalle benutzt wird. --Gretarsson (Diskussion) 19:20, 2. Jun. 2014 (CEST)
Der PhyloCode kennt den Begriff nicht. Üblich ist er wohl nur im Geltungsbereich des ICZN. --Succu (Diskussion) 23:29, 5. Jun. 2014 (CEST)
- OK, dann schmeiß ich erstmal die entsprechende Passage raus. --Gretarsson (Diskussion) 03:49, 7. Jun. 2014 (CEST)