Diskussion:Nummer 6

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Letzter Kommentar: vor 1 Jahr von 2003:DA:CF39:B812:D176:60C2:1CAB:9141 in Abschnitt "Postmodern"
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"Postmodern"

[Quelltext bearbeiten]

Ich stelle das im Artikel quellenlos (es wird zwar einmal eine Quelle verlinkt, die aber erstens nicht zugänglich ist, zweitens ohne Bezug zur Serie allgemein von Orientalismuskritik zu handeln scheint) der Serie verpaßte Label: "postmodern" deutlich in Frage. Nicht alles, was in kafkaesker Manier surreal ist und/oder kafkaesk den Konflikt Individuum-Gesellschaft bzw. die soziale Bedingtheit von Individuen, Überzeugungen und Sozialcharakter in einer autoritären, praktisch mit sozialer Konditionierung, Manipulation und Gehirnwäsche arbeitenden (Überwachungs-)Gesellschaft (Verblendungszusammenhang, pathischer Wahn, u. dergl.) thematisiert, ist postmodern.

Es gibt durchaus sozialphilosophische Ansätze, die sich mit derlei Faktoren befassen, ohne postmodern zu sein; Unterscheidungsmerkmale, ob eine Herangehensweise postmodern ist, sind hierbei u. a. die Stellung zu Themen wie:

  • dem Beharren auf (politökonomischer) Materialität kontra als solcher abgelehnter Essentialismus,
  • Sprache entweder als bloßes, nachgeordnetes Symptom und Ideologiemedium oder als letztgültige, unübersteigbare, allmächtige Ursache für alles
  • und die Frage, ob (nicht rein instrumentelle bzw. technokratische) Logik hilfreich ist oder als vermeintlicher Logozentrismus abgelehnt wird.

Oberflächlich mag der Laie bei der Beurteilung eines Werkes wie einer solchen Fernsehserie keinen Unterschied zwischen einer mit Mitteln u. a. von Freud, Marx und Vernunft aufklärbaren, decodierbaren Traumlogik einerseits und einer Absage an jegliche Logik überhaupt andererseits erkennen, aber auch dieser Unterschied ist wichtig, wenn man zwischen postmodernen und anderen, tatsächlich gesellschaftskritischen Ansätzen unterscheiden will. Gerade deshalb, daß Nummer 6, wie der Artikel betont, gleichzeitig auf Logik, persönliche Freiheit und der prinzipiellen Möglichkeit von Flucht (Emanzipation) beharrt, ist die Serie gerade nicht postmodern im Sinne von Butler, Zizek und der Sapir-Whorff-Hypothese als Erben der (Post-)Strukturalisten (inkl. Foucault) in der Tradition der rein sprachfetischistischen Deutschen Ideologie Heideggers, die bestenfalls zu einer auf der reinen, nachträglichen Ideologieebene verbleibenden Sprachpolizei fähig sind.

Kurz: Der Artikel sollte nicht grundlos von: "postmodern" reden, sondern neutralere Begriffe wie surreal, kafkaesk und gesellschaftskritisch verwenden. --2003:DA:CF39:B812:D176:60C2:1CAB:9141 14:59, 26. Sep. 2023 (CEST)Beantworten