Diskussion:Possibilismus

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Letzter Kommentar: vor 1 Jahr von Barnos in Abschnitt Prominente und prononcierte Vertreterin
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Auch in der Anthropologie, Geografie gibt es den Begriff Possibilismus. --Friedrichheinz 13:44, 19. Aug. 2007 (CEST)Beantworten

Possibilismus - Geographie

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Hi liebe Wikipedialer,

ich bin neu hier und weiß noch nicht ganz genau, wie das hinzufügen (oder ändern) von Einträgen von statten geht! Was haltet ihr hiervon:

Hintergrund ist, dass der Possibilismus nicht nur in der franzöischen Geschichte/Politik existiert hat, sondern auch eine wichtige Bedeutung in der Geographie (Genauer Humangeographie (früher Anthropogeographie)) hat. Nach dem 1870-1890 die naturwissenschaftlich-kausale und geodeterministische Phase eingetreten war, die den Menschen als vollständig durch die Natur determiniert hat, war die danach eintretende possibilistische Phase (1890-1910) ein Gedankengut, welches sich [siehe unten] genau in die entgegengesetzte Richtung bewegte.

Possibilismus (Geographie) - (eng. possibilism)

Possibilismus ist das Gegenteil von Determinismus (Geographie), er beschreibt die Ansicht, dass der Mensch in seinen Entscheidungsprozessen frei von der Natur sei. Der Mensch kann sich demnach frei eintwickeln und wird nicht durch die Natur in seinem Handeln eingeschränkt, sondern nur durch seine eigenen sozialen und physischen Grenzen. Als Mitbegründer gilt Paul Vidal de la Blache (1845-1918), der eine konkrete Gegenkonzeption zur Natur-Milleu-Lehre von Friedrich Ratzel (1844-1904) aufgebaut hat. Für ihn ist der Mensch frei und aktiv in seinen landschaftsrelevanten Handlungen innerhalb eines von der Natur gesetzen Rahmens. Paul Vidal de la Blache betrachtete bei seinen Studien verschiedene Menschengruppen (z.B. Landwirte, Bergarbeiter, sowie Normaden, die er als "genres de vie" bezeichnete) und untersuchte diese aber nicht wie üblich auf ihre soziales Zusammenleben und die daraus resultierende Handlungen, sondern betrachtete sie nur unter dem Postulat der menschlichen Wahlfreiheit in ihrer Beziehung zu ihrem geographischen Lebensraum. De la Blache sorgte für eine schnelle Verbeitung und Annerkennung dieses kulturökologischem Ansatzes ( dem Leistungsvermögen des Landschaftshaushaltes innerhalb des von der Natur gesetzen Rahmens ) in Frankreich. Über die Grenzen hinaus dauerte es aber viele Jahre, bis dieses Konzept Verbeitung fand.

Die possibilistische Phase wird heute zur Entwicklung der Anthropogeographie (heute: Humangeographie ) gezählt und war zwischen den Jahren 1890 bis 1910 vorherrschendes Paradigma in Frankreich. Sie wird heute oft als Vorreiter der modernen Sozialgeographie beschrieben.

Literatur:

  • Hartmut Leser: „Wörterbuch - Allgemeine Geographie“ S. 698. TB: München/dtv 1997 (Neubearbeitung 2005) , ISBN 3-423-03422-X
  • Heinz Heineberg: "Einführung in die Anthropogeographie/Humangeographie" S. 22-26 TB: Münschen/UTB 2003 (Aktualisierte Ausgabe 2007), ISBN 3-8252-2445-7

--(nicht signierter Beitrag von Philipp Nico Krüger (Diskussion | Beiträge) 11. Januar 2008, 16:55 Uhr)

Prominente und prononcierte Vertreterin

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Hierbei handelte es sich anscheinend um einen faktischen Irrtum: Neubauer ist eine besonders prominente und prononcierte Vertreterin des Possibilismus hierzulande, was aus den vorhandenen Belegen auch sehr deutlich hervorgeht. Das wurde nun umseitig wieder eingepflegt. -- Barnos (Post) 09:43, 12. Apr. 2023 (CEST)Beantworten