Diskussion:Schaftrieb über den Ötztaler Alpenhauptkamm
Lemma
[Quelltext bearbeiten]Ich frag mich grad ob das Lemma günstig ist: Schaftrieb in den Ötztaler Alpen ist recht allgemein, in den Ötztalern werden vielerorts Schafe getrieben. Der Artikel bezieht sich aber auf einen bestimmten Übertrieb, den vom Schnals- ins Ötztal. habe aber auch keine wirklich zündende Idee, vllt in Anlehnung an die UNESCO Transhumanz – Schafwandertriebe in den Ötztaler Alpen? Schafübertrieb vom Ötztal ins Schnalstal wie auf tirol.at beschreibt zwar wo und was, klingt aber recht holprig. Vllt gibts da noch irgendwo in der Literatur eine gute griffige Bezeichnung? --Svíčková na smetaně 20:00, 19. Feb. 2012 (CET)
- Ja, die Frage ist mehr als berechtigt, und hat mich auch schon bei der Anlage des Lemmas beschäftigt:
- Schafübertrieb vom Ötztal ins Schnalstal: Eher umgekehrt (wenn man die Sicht der Schafsbauern einnimmt), und wurde von mir verworfen, weil zumindest heute auch aus dem Passeiertal Schafe nach Obergurgl getrieben werden. Insofern bin ich dann auf die Verwendung des Begriffs Ötztaler Alpen gekommen.
- Transhumanz – Schafwandertriebe in den Ötztaler Alpen: Da würde zwar (auch) keiner nach suchen, aber aufgrund der UNESCO-Katalogisierung unter dieser Bezeichnung sicher ein sinnvoller Kanditat. Bin ich leider erst heute drauf gestoßen.
- Ich kenne übrigens keine weiteren Schafstriebe in den Ötztaler Alpen. M.E. dürfte es auch höchstens solche im Rahmen eines typische Almtriebs (vom Tal in die jeweilige Bergregion) geben.
- --Whgler 22:43, 19. Feb. 2012 (CET)
- Ebn, das meinte ich, die zahlreichen normalen Almauf/abtriebe, das Lemma hebt sich nicht von denen ab. Insofern ist eben Schafwandertrieb wie bei der UNESCO bzw Schafübertrieb schon was anderes. Ist aber auch keine so wichtige Sache und man muss da ja nicht unbedingt auf die Schnelle irgend eine Lösung finden, war eher so als Anregung gedacht die Augen nach etwaigen besseren Lösungen offenzuhalten. lg, --Svíčková na smetaně 22:54, 19. Feb. 2012 (CET)
- Idee: Schaftrieb über den Ötztaler Alpenhauptkamm sollte eine eindeutige Charakterisierung geben.--Whgler 09:35, 25. Feb. 2012 (CET)
- Mittlerweile realsiert. Daher erledigt.--Whgler (Diskussion) 10:03, 3. Mär. 2012 (CET)
- Idee: Schaftrieb über den Ötztaler Alpenhauptkamm sollte eine eindeutige Charakterisierung geben.--Whgler 09:35, 25. Feb. 2012 (CET)
- Ebn, das meinte ich, die zahlreichen normalen Almauf/abtriebe, das Lemma hebt sich nicht von denen ab. Insofern ist eben Schafwandertrieb wie bei der UNESCO bzw Schafübertrieb schon was anderes. Ist aber auch keine so wichtige Sache und man muss da ja nicht unbedingt auf die Schnelle irgend eine Lösung finden, war eher so als Anregung gedacht die Augen nach etwaigen besseren Lösungen offenzuhalten. lg, --Svíčková na smetaně 22:54, 19. Feb. 2012 (CET)
Motivation
[Quelltext bearbeiten]Warum findet ein Schaftrieb mit alpinen Gefahren für Hirten und Tiere über mindestens 20 km Entfernung statt? Nicht nur ich habe mir diese Frage gestellt. Eine Antwort gibt dieses Video. Demnach ist es im Vinschgau im Sommer zu trocken; die Weiden bei Vent bekommen mehr Regen. Leuchtet ein, der Alpenhauptkamm ist eine Klima- und Wetterscheide. Wenn kein Protest kommt, baue ich es in den Artikel ein. --Slartibartfass (Diskussion) 16:01, 10. Apr. 2019 (CEST)
- Zunächst einmal herzlichen Dank für den Hinweis auf das Youtube-Video. Ist sicher auch interessant für einen Eintrag unter Weblinks.
- Zweifellos gehört der Vinschgau, der im Film als Ursprung der Schafe genannt wird, zu den niederschlagsärmsten Gebieten in Tirol. Allerdings stammen nur ein Teil der Schafe von dort. Der größere Teil kommt aus dem Schnalstal. Und da ist der Niederschlagsvergleich keineswegs so eindeutig, denn auch die Venter Täler gehören zu den niederschlagsärmeren Regionen in Tirol.
- Die Erklärung dürfte daher genereller sein: Weidergrund ist beschränkt. Früher war er sogar noch wertvoller als heute. Und daher waren die Weiderechte, die historisch dem Umstand einer Besiedlung und einer danach noch lange bestehenden administrativen Zuständigkeit von Süden entstammen, etwas Wichtiges.
- Das ist natürlich alles Theoriefindung. Formal kannst Du Dich auf die Aussage des Films berufen, wenn Du den Film als Beleg angibst. Und für den Vinschgau ist die Aussage auch richtig (und der Weg über das Taschenjöchl noch länger).
- LG --Whgler (Diskussion) 20:00, 10. Apr. 2019 (CEST)
- Kann es sein, daß nördlich des Hauptkamms auch einfach mehr Platz ist ? Wenn Du am Similaun oder Niederjoch stehst, gehts nach Süden rasant runter. Nach Norden hin, nach Vent zu, wird etwa der gleiche Höhenunterschied auf einer deutlich größeren Entfernung überwunden. Möglicherweise wollte sich die Bauern, die im oberem, hochgelegenen, schattigerem Ötztal vermutlich deutlich härteren Lebensbedingungen, als ihre Vinschgauer und Schnalstaler Kollegen, ausgesetzt waren, sich durch das Überlassen des Weidegrundes auch einfach nur ein Zubrot verdienen. Die Niederschlagsverteilung, wie die ZAMG sie darstellte, kann vor hunderten oder tausenden Jahren durchaus deutlich von der jetzigen abgewichen sein. Und schon in meinen wenigen Lebensjahrzehnten meine ich eine Abnahme der typischen mitteleuropäischen West- und Nordwestwetterlagen (vor 30-40 Jahren begannen die Wetterberichte oft mit: "Ein Tief über den Britischen Inseln...") zugunsten mehr Niederschlägen aus Süden zu bemerken. - Ich erwähne auch nur mal, daß die Vergletscherung im 18 / 19. Jh deutlich stärker war, als jetzt, und bspw. um 1500 - 1600 deutlich geringer, als derzeit. Das Niederjoch dürfte vor 150-200 Jahren völlig vereist gewesen sein, vielleicht quoll der Niederjochferner damals auch ins Schnalstal runter. --32-Fuß-Freak (Diskussion) 05:07, 4. Jul. 2019 (CEST)
- Auch das würde ich überwiegend als TF bezeichnen. Ich bezweifle, dass die Ötztaler irgendein Geld für die "Überlassung" erhielten - das war bis 1848 wohl alles herrschaftlicher Grund und es gab Weiderechte, ohne dass notwendigerweise ein gesonderter Pachtzins zu entrichten war (die Bauern hatten wohl sowieso Zehnt zu entrichten, und der richtete sich wohl u.a. nach der Anzahl Tiere und nicht nach der Weidefläche). Dass das Hochjoch bis zum Ende der Kleinen Eiszeit vergletschert war und auch als spektakulärer Gletscherbruch zum Schnalstal abbrach, ist jedoch klar, das sieht man auch gut in der FJLA 1:25.000 (sh. MAPIRE]). Das senkt aber wiederum gegen die Motivation für die Transhumanz. --Kuhni74 (Diskussion) 13:40, 10. Nov. 2020 (CET)
- Kann es sein, daß nördlich des Hauptkamms auch einfach mehr Platz ist ? Wenn Du am Similaun oder Niederjoch stehst, gehts nach Süden rasant runter. Nach Norden hin, nach Vent zu, wird etwa der gleiche Höhenunterschied auf einer deutlich größeren Entfernung überwunden. Möglicherweise wollte sich die Bauern, die im oberem, hochgelegenen, schattigerem Ötztal vermutlich deutlich härteren Lebensbedingungen, als ihre Vinschgauer und Schnalstaler Kollegen, ausgesetzt waren, sich durch das Überlassen des Weidegrundes auch einfach nur ein Zubrot verdienen. Die Niederschlagsverteilung, wie die ZAMG sie darstellte, kann vor hunderten oder tausenden Jahren durchaus deutlich von der jetzigen abgewichen sein. Und schon in meinen wenigen Lebensjahrzehnten meine ich eine Abnahme der typischen mitteleuropäischen West- und Nordwestwetterlagen (vor 30-40 Jahren begannen die Wetterberichte oft mit: "Ein Tief über den Britischen Inseln...") zugunsten mehr Niederschlägen aus Süden zu bemerken. - Ich erwähne auch nur mal, daß die Vergletscherung im 18 / 19. Jh deutlich stärker war, als jetzt, und bspw. um 1500 - 1600 deutlich geringer, als derzeit. Das Niederjoch dürfte vor 150-200 Jahren völlig vereist gewesen sein, vielleicht quoll der Niederjochferner damals auch ins Schnalstal runter. --32-Fuß-Freak (Diskussion) 05:07, 4. Jul. 2019 (CEST)
Vergletscherung
[Quelltext bearbeiten]Führt der Schaftrieb tatsächlich noch über den Gletscher? Zur Kleinen Eiszeit war am Hochjoch der Weg kilometerweit am Gletscher, der heutige Wanderweg verläuft jedoch ausnahmslos auf festem Boden. Aber es kann natürlich sein, dass die Schafe nicht am Wanderweg getrieben werden. Wer weiß etwas darüber? Gibt es aktuelle Photos von Schafen, die am Gletscher (und zwar nicht einfach "im Schnee") aufgenommen wurden? Am Niederjoch führt möglicherweise ein sehr kurzes Stück noch am Nordrand des Niederjochferners, das kann ich nicht zweifelsfrei sagen. Möglicherweise hilfreich für die Beantwortung ist dieses Bild, wobei ich nicht sicher bin, ob die weißen Flächen im Hintergrund Altschnee oder Gletscher sind, und auch nicht, ob sie darüber marschiert sind oder seitlich vorbei. --Kuhni74 (Diskussion) 14:27, 10. Nov. 2020 (CET)
- @Whgler: Vielen Dank für die diesbezüglichen Änderungen umseitig – haben Sie dazu auch Belege? Ich selbst habe ja nur Vermutungen und keine offiziellen Quellen, daher habe ich ja diesen Thread eröffnet und nicht selbst was zusammengebastelt. --Kuhni74 (Diskussion) 12:35, 11. Nov. 2020 (CET)
- Da war ich nicht schnell genug:
- Danke für den Hinweis. Beim Niederjochferner mag es noch über zugeschotterte Toteis-Reste geben (s. Bild), aber ansonsten sind die Gletscher in den Talmulden (leider) weg. Die Schafe folgen nicht den markierten Wanderwegen, sondern den Wasserläufen in den Talsenken. Außer meinen Bildern gibt es keine Belege. Ich habe es deshalb bewusst vage ausgedrückt.
- --Whgler (Diskussion) 12:43, 11. Nov. 2020 (CET)