Diskussion:Sonderkommando KZ Auschwitz-Birkenau
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Begriffe, Bedeutungen, Bedeutungsverzerrung durch fragwürdige Zeichensetzung und Wortwahl
[Quelltext bearbeiten]In diesem Text finden sich einige sprachliche Missgeschicke, die immer wieder beim Thema Nationalsozialismus und Holocaust passieren.
- "Die ankommenden Menschen wurden nach der Ankunft an der „Rampe“, nach der sogenannten „Selektion“ durch Ärzte, meist direkt zu den Gaskammern in den Krematorien geführt."
- 1. Warum steht der Begriff "Rampe" in Anführungszeichen? Will der Autor des Satzes sich von diesem Begriff distanzieren? Wenn ja warum? Oder will man damit anzeigen, dass es gar keine Rampe war, sondern der Bereich nur so genannt wurde?
- 2. Warum steht der Begriff "Selektion" in Anführungszeichen? Es ist bekannt, dass dies ein Begriff aus der Geschichtsforschung der Nachkriegszeit ist und nicht von der SS geprägt oder benutzt wurde. Warum wird das unsägliche "sogenannt" davor gestellt? Der komplette Einschub liest sich, als wolle sich der Autor von einem Begriff schriftlich distanzieren (Anführungszeichen) und ihn moralisch kritisieren (sogenannt vorangestellt).
- "In der Anfangszeit der Vernichtungsaktionen in Birkenau wurden die Leichen in großen Gruben verscharrt."
- 1. In der Anfangszeit welcher Vernichtungsaktionen? Oder ist hier eher in der Anfangszeit des Vernichtungslagers gemeint?
- "Am 18. Januar 1945, direkt vor der von der SS so genannten Evakuierung des Lagers, gelang es einigen Häftlingen des Sonderkommandos, sich unter die übrigen Häftlinge zu mischen und dann, auf dem sogenannten Todesmarsch, zu fliehen."
- 1. Warum wird "sogenannt" dem Begriff "Todesmarsch" vorangestellt? War es gar kein tatsächlicher Todesmarsch, weil er nur "sogenannt" wurde oder will man sagen, dass der Begriff von der SS geprägt wurde?
Meist werden Anführungszeichen und "so genannt/sogenannt" benutzt, weil die Autoren nicht wissen, wie sie mit solchen belasteten Begriffen oder nur scheinbar belasteten Begriffen in diesem sensiblen wichtigen Thema umgehen sollen. Sie wollen sich von NS-Sprache oder Tarnsprache distanzieren, machen dann aber den Fehler sich von allem zu distanzieren, nur um sicher zu gehen. Es sollte jedoch nur NS-Sprache schriftlich markiert werden und nicht sämtliches Vokabular, von dem man meint es wäre NS-Sprache.
- Es gab im Lager Auschwitz Birkenau keine erhöhte Laderampe, jedoch einen Bereich der damals so genannt wurde und heute wahrscheinlich auch so genannt würde, wenn dort Ladetätigkeiten stattfinden würden. Die "Rampe" ist hier eine Verkürzung von "Laderampe". Die Setzung von Anführungszeichen ist hier weder notwendig noch sinnvoll, sondern eher bedeutungsverzerrend. Man macht hier ein unkompliziertes Wort ohne Not kompliziert.
- Der Begriff Selektion wurde von der Geschichtsforschung geschaffen und deshalb sollte man sich hüten ihn in Anführungszeichen zu setzen und/oder "so genannt" voranzustellen, denn damit stellt man einen Fachbegriff in Frage. Will man das tun, dann ist die Wiki der falsche Ort dafür.
- Dem Begriff "Todesmarsch" "so genannt" voranzustellen, ist, wenn man hier milde sein möchte, ein sprachlicher Unfall, und verachtenswert, wenn es bewusst gemacht wurde. Es war ein Todesmarsch, unabhängig davon, ob er damals oder heute so genannt wurde/wird. Die Nutzung von "so genannt" hat hier zwei Wirkungen, entweder der Leser versteht, dass es kein Todesmarsch war und nur so genannt wurde/wird oder der Leser versteht, dass man ihm hier sagt, wie man diesen Marsch nennt/nennen muss, jedoch muss man den Leser nicht zum Unwissenden oder Unbedarften degradieren, in dem man ihm hier erklärt, dass man diese Märsche Todesmärsche nennt.
"so genannt" sollte man verwenden, wenn man davon ausgehen muss, dass der Leser/Hörer nicht weiß, wie man das Besagte nannte oder nennt. Hier empfiehlt sich aber Formulierungen wie "damals so genannt" oder "im/in der [Bereich] so genannt (Bsp.: in der Geschichtsforschung so genannt) zu verwenden, um die zweite Bedeutung zu vermeiden, nämlich wenn etwas nur so genannt wurde/wird, es aber das nicht ist, z.B. Euphemismen.
Anführungszeichen sollten in einem Text äußert vorsichtig benutzt werden, denn sie heben etwas hervor und sagen etwas über den Autor aus. Wenn Worte in Anführungszeichen gesetzt werden, dann hat das einen Grund, es wird bewusst gemacht. Der Leser hingegen weiß nichts von den Gründen für das Setzen der Anführungszeichen und es bleibt ihm nur das Spekulieren. Anführungszeichen sollte man nicht verwenden, wenn man sich schriftlich von etwas distanzieren will. Dann sollte man nämlich besser nicht schreiben. Anführungszeichen bei Hervorhebung von NS-Sprache ist in Ordnung und wichtig, aber nicht jeder Begriff ist der NS-Sprache entsprungen. -2A0C:D242:454F:4900:B5FC:72A9:D8FD:25C 04:45, 7. Okt. 2020 (CEST)
- Die Kritik ist absolut berechtigt und gut begründet. Vermutlich stammen die Anführungszeichen noch aus der Anfangszeit dieses Lemmas als laut Diskussionsarchiv viel über "inhumane Wortwahl" gestritten wurde. Ich werde versuchen, die Änderungsvorschläge umzusetzen. --Murxpurx (Diskussion) 19:34, 16. Apr. 2021 (CEST)
Überarbeitungsvorschläge
[Quelltext bearbeiten]Ich halte diesen Artikel aus folgenden Gründen für überarbeitungsbedürftig:
1. Es finden sich einige Aussagen im Text, die von der jüngeren Forschung nicht gestützt werden. Ich berufe mich hierbei auf Andreas Kilian. Beispiele:
- "Zugleich wollte es die Zeugenschaft des Massenmordes verhindern, indem die Angehörigen des jeweiligen Sonderkommandos erschossen und immer wieder durch andere Häftlinge ersetzt werden sollten."
- Das stimmt so nicht. Es gab zwar eine Liquidierung des gesamten Sonderkommandos im Dezember 1942, dabei ging es aber um eine Kollektivbestrafung für eine geplante Massenflucht. Ferner wurden häufig Selektionen durchgeführt; diese resultierten aus den hohen Krankenraten infolge der physischen und psychischen Belastung. Um das Verhindern einer Zeugenschaft ging es bei der Ermordung der Häftlinge erst als das Lager aufgelöst wurde.
- "[...] und das Krematorium IV wurde damit teilweise zerstört."
- Tatsächlich wurde Krematorium III dadurch beschädigt, dass Häftlinge in den Unterkünften ihre Matratzen in Brand gesteckt hatten. Um Kilian zu zitieren: "Der erstmalige Einsatz von Handgranaten auf dem Krematoriumsgelände durch die SS in Verbindung mit der Brandstiftung in den Unterkünften von Krematorium III durch Häftlinge, führte beispielsweise zu der irrigen Annahme, das Sonderkommando hätte das Krematorium gesprengt."
- "Anschließend versuchten die Gefangenen eine Massenflucht, aber alle 250 Flüchtigen wurden von den Bewachern kurz darauf gefasst und getötet."
- Es waren ca. 100 Flüchtige aus der im Text nicht erwähnten Besatzung des Krematoriums I.
- "Ihr Aufstand und die damit verbundenen Verzögerungen in der Mordmaschinerie haben möglicherweise vielen Häftlingen das Leben gerettet, die sonst noch durch die SS vergast worden wären."
- Das ist eine Spekulation und faktisch falsch. Die Vernichtungsaktionen wurden schon zwei Tage später fortgesetzt.
2. Die Gliederung ist unlogisch:
- "Fotografien des Sonderkommandos" sollte m. E. unter "Dokumente des Sonderkommandos und spätere Opferberichte" eingeordnet werden. Möglicherweise wäre eine Umbenennung in "Dokumentation der Vernichtsmaschinerie" o.ä. sinnvoll.
- "Diskussion" gehört m. E. eher ans Ende; ich schlage eine Umbenennung in "Öffentliche Wahrnehmung" vor. Der erste Satz ("Der Aufstand vom 7. Oktober 1944 war, wie die überlebenden Mitglieder des Sonderkommandos bezeugen und die aufgefundenen Handschriften belegen, eine unvorbereitete, nicht abgesprochene, nicht von allen Häftlingen des Sonderkommandos getragene Verzweiflungstat.") wäre wohl besser im Abschnitt "Aufstand und Flucht" aufgehoben.
3. Der Abschnitt "Aufstand und Flucht" greift viel zu kurz und die (zweifelsohne wichtigen, aber eben nicht dem Sonderkommando zugehörigen) Helferinnen nehmen proportional zu viel Raum ein. Ich schlage vor, ihn in "Widerstand" umzubenennen und weiter zu untergliedern, beispielsweise so:
- Aufstandsplanung
- Motive und Ziele
- Aufstand
- Konsequenzen
- Flucht
Ich hoffe auf rege Diskussionsbeteiligung. Da ich momentan nur auf die online verfügbaren Quellen zurückgreifen kann, wäre es auch schön, wenn sich jemand äußern würde, der Zugang zu den neueren gedruckten Publikationen hat. --Murxpurx (Diskussion) 16:16, 22. Apr. 2021 (CEST)
Aufstand Krematorium II
[Quelltext bearbeiten]Fehlt hier vollständig. Unmittelbar nach dem Aufstand im Krematorium IV folgten Mitglieder des Sonderkommandos im Krema II nach, verbrannten einen Kapo namens Karl Konvoent lebendig im Ofen, flüchteten und durchtrennten zwei Stacheldrahtzäune. Nachzulesen bei Renz: Der Aufstand des Sonderkommandos in Auschwitz-Birkenau, Oktober 1994. --2A02:8109:A300:C200:C56D:A325:3513:5870 13:14, 12. Sep. 2023 (CEST)
Verbrennung und etliches mehr
[Quelltext bearbeiten]Der gesamte Artikel schreit nach Verbesserungen, einige Aspekte wurden hier schon genannt (größtenteils ohne Reaktion).
Da heißt es zum Thema Verbrennungsaktion, welche nicht einmal einen Zeitraum nennt (September bis November 1942), diese sei durchgeführt worden, "um keine Beweise für den Massenmord zu hinterlassen". Das stimmt aber nur teilweise, es gab mehrere Gründe, und der Wichtigste dürfte nicht die gewünschte Verschleierung der Judenvernichtung gewesen sein, sondern die beginnende Verseuchung von Boden und Grundwasser. Denn zu dem Zeitpunkt lagen schon über 100.000 Leichen im Boden.
Dann heißt es im selben Abschnitt: "Mindestens ein Häftling ist bekannt, der sich mitsamt der Leiche, die er trug, in die Verbrennungsgrube stürzte, um sich so umzubringen. Der in der Nähe stehende SS-Mann Georg Grünberg erschoss ihn." — Warum tat er denn das? Aus Humanität? Der Mann wäre ja auch so zu Tode gekommen.
"die Zeugenschaft des Massenmordes verhindern, indem die Angehörigen des jeweiligen Sonderkommandos erschossen und immer wieder durch andere Häftlinge ersetzt werden sollten." — Auch das stimmt nur teilweise, wurde hier bereits thematisiert, interessiert aber offenbar keinen. Im Filmheft "Die Gauzone", herausgegeben 2005 im Auftrag der Bundeszentrale für politische Bildung, heißt es, die Häftlinge des Sonderkommandos sollten "bis zuletzt als eingearbeitete Facharbeiter" grundsätzlich am Leben gehalten werden. Es gab wohl Tötungen "in insgesamt fünf Etappen" (als Vergeltung oder nach größeren Vernichtungsaktionen), aber nur eine einzige vollständige am 09.12.1942 anlässlich der Flucht von sechs SK-Häftlingen. --178.26.181.1 17:39, 16. Sep. 2023 (CEST)
Und dann wäre da noch das leidige Problem mit der Zählung der Krematorien in Birkenau. Im Sonderkommando war die Zählung I bis IV üblich, und so ist es wohl sinnvoll, dabei zu bleiben. Zählt man das Krema im Stammlager mit, wäre die Zählung II bis V. Der Aufstand fand jedenfalls in den Krema III (bzw. IV) und I (bzw. II) statt. (nicht signierter Beitrag von 178.26.181.1 (Diskussion) 17:52, 16. Sep. 2023 (CEST))