Diskussion:Stromatolith
Organismen an rezenten Stromatolithen lebend?
[Quelltext bearbeiten]Als Beispiel sind die angeblich heute noch lebenden Kolonien an der Shark Bay, in Westaustralien genannt, sie zählen zum UNESCO-Weltnaturerbe. - hmm, lebend oder nicht, das müsste doch klärbar sein --Gunter Krebs Δ 15:25, 15. Mär 2005 (CET)
- Meines Wissens sind sie noch lebend - so stehts jeden Falls vor Ort (siehe hier) und so stand es auch ursprünglich im Artikel. Leider hat der IP'ler, der diese Aussage änderte, uns nicht mitgeteilt worauf seine Kenntnis basiert. --Kookaburra 10:12, 19. Mai 2005 (CEST)
Verursacher der Kalkfällung
[Quelltext bearbeiten]Die Knollen aus grauer Vorzeit ähneln zwar denen, die man heute noch findet. Über die Organismen von damals hat man logischerweise aber fast keine Informationen. Da Cyanobakterien und oxygene Photosynthese erst viel später erfunden wurden, waren die Bewohner der ganz alten Stromatolithe wohl eher filamentöse anoxygene phototrophe Bakterien. Ein anonymer Benutzer mit IP 137.248.179.1, 14:13, 14. Febr. 2006.
- „Ihre Erzeuger betrieben oxygene Photosynthese und trugen dadurch wesentlich zur Freisetzung von elementarem Sauerstoff in die bis dahin sauerstofffreie Erdatmosphäre bei.“ So steht es im Artikel, aber ist das belegt? Ich weiß, dass viele Autoren das behaupten. Aber die Indizien dafür halte ich für schwach. Dass die Organismen der fossilen Stromatolithen identisch sind mit denen der rezenten, ist gar nicht ausgemacht. Man hat in fossilen Stromatolithen Reste von Organismen gefunden, die von Cyanobakterien stammen könnten, es gibt aber auch Nicht-Cyanos, von denen sie stammen könnten. Aber selbst, wenn die Organismen der fossilen S. Cyanos waren, ist damit nicht schon klar, dass sie damals eine oxygene Photosynthese betrieben haben. Es könnte sein, dass sie anoxygen mit H2S photosynthetisierten, und dass die Cyanos die oxygene Photosynthese erst später lernten. Auch heute noch können einige Cyanos mit H2S anoxygene Photosynthese machen. Wesentlich ist doch etwas Anderes, nämlich dass die Organismen, welchen Typs sie auch waren, so intensiv CO2 assimilierten, dass das Milieu alkalisiert wurde. Das können auch andere Organismen, nicht nur oxygen Phtotrophe, vielleicht sogar Chemotrophe. Die CO2-Assimilation ist das Erfordernis für die Kalkfällung, nicht die oxygene Photosynthese. Oder liege ich damit falsch? --Brudersohn 22:26, 3. Jul. 2008 (CEST)
- Hast Du denn Quellen für diese Theorie, wer also vertritt sie? Außerdem "belegt" <> "bewiesen". Es genügt, wenn es das gängige wiss. Modell ist. Zum inhaltlichen (dass als Argument hier allerdings keine Rolle spielt): Es geht ja nicht um die Frage welche chemischen Reaktionen möglich sind, sondern welche Organismen die Stromatolithen erschaffen haben. SWIW sind Stromatolithe Flachwasserbildungen, sie entstehen/entstanden also in der photischen Zone. Umgekehrt haben nicht-photosynthetisierende Bakterien keine Veranlassung derartige, dem Licht entgegenwachsende Strukturen zu bilden, bzw. könnten dies, da lichtunabhängig, auch in größerer Tiefe tun. Aus diesem Milieu hat man aber keine (fossilen) Stromatolithe gefunden. Das schließt nicht aus, dass auch nicht-sauerstoff-bildende Photosynthese im Spiel war aber zur Entstehungszeit der Stromatolithe kam zu einer massiven Freisetzung biogenen Sauerstoffs, was für eine Dominanz Sauerstoff bildender Photosyntheseprozesse spricht. -- TomCatX 00:36, 4. Jul. 2008 (CEST)
- Hallo TomCatX. Ich freue mich, dass Du meine Einwände diskutierst. Zu Deinen Argumenten: (1) Ich habe keine Theorie vorgebracht, sondern nur Zweifel an gängigen Auffassungen, also brauche ich auch keine Quellen für eine Theorie. Ich stimme Dir zu, dass man gängige Modelle darstellen soll, aber man darf (sollte?) auch die Schwachstellen solcher Modelle darstellen. (2) Gerade das habe ich ja gefragt: Welche Organismen waren die Verursacher? Ich stimme zu: Alle möglichen chemischen Reaktionen müssen hier nicht diskutiert werden, sondern nur die, welche von den Verursachern durchgeführt wurden. Nichts anderes beabsichtige ich (3) Ich habe nicht bestritten, dass die Stromatolithen in der photischen Zone von Flachgewässern entstanden sind und auch noch entstehen, und auch nicht, dass deshalb wohl Phototrophe die Verursacher waren. Nur hinsichtlich der CO2-Assimilation könnten auch Nichtphototrophe in Betracht kommen. Ich gebe Dir recht: Wegen des ausschließlichen Vorkommens in der phototrophen Zone müssen es wohl Phototrophe gewesen sein. (4) Du sagst, zur „Entstehungszeit der Stromatolithe“ sei es zur „massiven“ Bildung von biogenen Sauerstoffs gekommen. Das ist wohl für ein mittleres bis späteres Erdzeitalter unbestritten oder wenigstens wahrscheinlich, aber welche Indizien gibt es für die frühe Zeit der Stromatolithen-Entstehung. Das gleichzeitige Auftreten von BIF ist ja kein ausreichendes Indiz mehr, seit man weiß, dass Fe(II) auch ohne Dioxygen oxidiert werden kann. Gruß, --Brudersohn 13:39, 4. Jul. 2008 (CEST)
- Zur Erinnerung: Diese Seite dient nicht der Diskussion zum Thema, sondern der Artikelverbesserung. Daher: Wenn relevante Zweifel an der Theorie bestehen, sind diese anhand reputabler Literatur im Artikel darzustellen, eigene Zweifel sind aber leider Theoriefindung. -- TomCatX 23:11, 4. Jul. 2008 (CEST)
- Hallo TomCatX. Danke für die Erinnerung, aber das ist mir schon seit Jahren Leitlinie. Und um Verbesserung des Artikels geht es mir hierbei. Die Zweifel an der Behauptung, die Verursacher von Stromatolithen seien immer oxygene Phototrophe, sind nicht nur meine persönlichen. Sie ergeben sich aus mehreren Publikationen (Braterman et al. 1983, de Duve 1991, Widdel et al. 1993, Blank 2002 und weitere), die ich selbstverständlich zitieren würde. Zunächst geht es aber um die im Artikel aufgestellte Behauptung. Gerade die ist wohl nicht mit einer Quelle belegt. Aus den angegebenen Weblinks und Einzelnachweisen konnte ich keine Unterstützung der These herausfinden, die unter „Literatur“ angegebenen 4 Fundstellen konnte ich bisher allerdings nicht einsehen. Aber bemerkenswert ist, dass gerade auf einer unter „Weblinks“ aufgeführten Website (Link „Stromatolite Fossils – The Oldest Fossils“) ebensolche Zweifel vorgebracht werden. Zitate: „Ascribing all stromatolite formation in the archean and proterozoic to cyanobacteria, seems an unreasonable assumption.“ „Wether or not stromatolite contains preserved cellular structure remains controversial ...“. Hier wird auch Blank 2002 zitiert, der meint, Cyanobactaria seien erst spät (etwa – 2,3 Ga) aufgetaucht und S-oxidierende und Sulfat-reduzierende Bakterien seien ihre Vorläufer. Zu Deiner Forderung, es dürfe hier nur um Verbesserungen des Artikels gehen: Zunächst schlage ich als Verbesserung des Artikels vor, dass die in Rede stehende Behauptung mit einer Quelle belegt wird (ist wohl Deine Sache, da Du sie vertrittst). Als weitere Verbesserung schlage ich vor, dass Zweifel an der Behauptung erwähnt werden, wenn schon jetzt im Artikel auf Quellen hingewiesen wird, in denen derartige Zweifel geäußert werden (würde ich machen). Um diese zweite Verbesserung ging es mir von Anfang an. Gruß, --Brudersohn 19:26, 6. Jul. 2008 (CEST)
- Naja, hättest Du gleich mit Literatur argumentiert, hätte ich nicht darauf insistieren müssen. Der Artikel gibt in der Tat die klassische Meinung (nicht "Behauptung") wieder, dass Cyanobakterien die (alleinigen) Stromatolithenbildner sind (wie auch in den meisten der verlinkten Artikeln). Nach der von Dir zitierten Seite (übrigens die Seite eines Fossilienshopverbundes) erstellte Blank seine Hypothese aufgrund molekulargenetischer Befunde und korrespondiert die Ergebnisse mit geochemischen Befunden und der Entstehung der Sauerstoffatmosphäre. Der im Artikel verlinkte Nature-Artikel geht auf neuere Hypothesen einer anorganischen Entstehung der Stromatolithe ein. Was heißt das für unseren Artikel? Falls es neue Ansätze gibt brauchen wir eine Darstellung aus der hervorgeht in welchem Maße sich diese neuen Ansichten bereits allgemein durchgesetzt haben, z. B. synoptische Darstellungen in neueren Lehrbüchern oder Uni-Vorlesungen. Einzelne Artikel zu zitieren ist da eher problematisch (das bedeutet nicht: unmöglich), da sie hinsichtlich ihre tatsächlichen Bedeutung schwer abzuschätzen sind. Grüße -- TomCatX 21:23, 6. Jul. 2008 (CEST)
Unausgewogenheit der neuen Artikelfassung
[Quelltext bearbeiten]Während die ursprüngliche Fassung kaum viele Einzelnachweise brauchte, weil sie die gängige Lehrbuchmeinung wiedergab, ist mittlerweile die Literatur- und Einzelnachweis-Liste länger als der Artikel selbst (wenn man die Bilder weg lässt). Es geht aus obiger Diskussion nicht hervor, dass der Kritik an der gängigen Lehrmeinung so viel Raum eingeräumt werden sollte, dass diese schon als schwach und widerlegt erscheint. Eine solche Darstellung ist eigentlich schon eine "Originalarbeit", die den neuesten Stand der Kritik "diskutiert" wie es im Vorwort solcher Originalarbeiten oft heißt. Das ist in der Wissenschaft möglich, in der enzyklopädischen Darstellung aber nicht. Wir kennen das in der Wikipedia aus Artikeln zur Evolutionstheorie, in die so viele Kritikpunkte an einzelnen Aspekten eingebracht wurden (natürlich durch Reihen von Nachweisen unterschiedlicher Qualität belegt), dass von der ursprünglichen Theorie für den Leser gar nichts mehr übrig blieb. Diese Darstellungen mussten schließlich revertiert werden. Auch in anderen Artikeln wurde oft versucht, der Lehrbuchdarstellung eine einzelne, oft nur wenige Seiten umfassende Arbeit als gleichwertig gegenüberzustellen. Auch das musste revertiert werden, da der Artikel durch die neue Gewichtung sein Lemma nicht mehr adäquat darstellen konnte.
Daher schlage ich auch hier eine Reversion vor, und bitte vorher zu diskutieren, wie man die zahlreichen Kritikpunkte an Einzelaspekten so darstellen kann, dass das Lemma nicht auf "Kritik der Theorie der Stromatolithen" verschoben werden müsste. --Regiomontanus (Diskussion) 05:29, 17. Jul. 2008 (CEST)
- Hallo Regiomontanus. Zunächst herzlichen Dank dafür, dass Du Dich so engagiert damit befasst hast. Ich nehme Deine Kritik ernst, gebe aber einiges zu bedenken: Meine Überarbeitung ging aus von der unkritischen Behauptung, auch auf den sehr alten Stromatolithen hätten Cyanos gesiedelt und oxygene Photosynthese betrieben. Hierfür wurden fast keine Belege angeführt. Deshalb habe ich ja nicht nur die Bedenken und Zweifel an der „gängigen“ (?) Auffassung mit Belegen angefügt, sondern auch diese „gängige“ Darstellung erst einmal mit Belegen unterfüttert. Zur Unausgewogenheit (Lehrbuchdarstellung versus eine Originalarbeit): Die Literatur, die Zweifel und Bedenken an der „Lehrbuchmeinung“ vorbringt und mit Befunden belegt, ist mitlerweile sehr umfangreich, was die Originalarbeiten betrifft wohl umfangreicher als die Literatur, die die ursprüngliche Auffassung belegt. Ich könnte davon noch viel mehr anführen, sehe aber selbstverständlich aus den auch von Dir vertretenen Gründen davon ab. Deshalb halte ich es aber für berechtigt, im Artikel den Gegenargumenten ausreichend Raum zu geben, schon damit nicht wieder so unkritisch einfach die Lehrbuchmeinung wiedergegeben wird. Überschaut man die Literatur, wieweit darin die Lehrbuchmeinung gestützt wird und wie viel Gegenargumente gebracht werden, so scheint mir die jetzige Darstellung der zweiten Gruppe im Artikel nicht als zu schwergewichtig. Im Übrigen lautet das Lemma ja nicht „Evolution der Erdbiosphäre“ oder „Geochemische Evolution“, sondern „Stromatolithen“. Und was sich in alter Zeit darauf abgespielt hat und was nicht, und wie sie entstanden sind, sollte schon dargestellt werden. Und wenn es noch umstritten ist, sollten eben alle wesentlichen Ansichten ausgewogen behandelt werden. Was nun die Verschiebung des Lemmas zu „Kritik der Theorie der Stromatolithen“ angeht, ist Deine Befürchtung wohl übertrieben. Um die „Theorie der Stromatolithen“ geht es ja bei der von mir eingebrachten Ergänzung nicht vorrangig, die „Theorie der Stromatolithen“ sollte sich in erster Linie mit der Bildung der Stromatolithen befassen, also mit dem Einfangen und dem Fällen von Feststoffen, nicht mit der von Stromatolithen ausgehenden Wirkung auf die Geochemie. Aber wenn die Stromatolithen denn als Indikatoren für Dioxygen-Bildung verwendet werden, dann sollte man auch darstellen, wie zuverlässig das ist. --Brudersohn 18:59, 17. Jul. 2008 (CEST)
- Und noch zu Bedenken über eine Unausgewogenheit des Artikels: Er ist nicht unausgewogen, weil zu viel über die geochemische Wirkung der Stromatolithen dargelegt wird, sondern weil über andere wesentliche Aspekte zu wenig ausgesagt wird, z. B. über ihre Bildung (Vorbedingungen, Einfangen und Festlegen sowie Ausfällen von Feststoffen, Wachstumsgeschwindigkeiten, Ursachen der Laminierung und dgl.). --Brudersohn 09:53, 18. Jul. 2008 (CEST)
Fundstelle
[Quelltext bearbeiten]Ich meine, Stromatolithen auf der Insel Gotland gefunden zu haben. Ist das richtig? Diese Insel besteht m.W. aus einem Korallenriff, das vor langer Zeit aus dem Meer gehoben wurde. K. Heyer, Witten, 17.06.06
Bearbeitungsprobleme
[Quelltext bearbeiten]Beim Bearbeiten des Artikels wird Zugefügtes manchmal aufgenommen, manchmal nicht. Offenbar durch Einführung eines Namens für eine Einzelnachweis-Quelle (name="...") wurden sogar die Abschnitte „Literatur“, „Einzelnachweise“ und „Weblinks“ vollständig entfernt. Ein Zurücksetzen auf die letzte unbeschädigte Version war mir nicht möglich (bin wohl zu dumm dazu). Beim Klick auf den Link „Bearbeiten“ erscheint im Bearbeitungsfenster erscheint eine Version mit meinen Ergänzungen, aber die Artikel-Ansicht zeigt sie nicht. Das widerspricht der Bemerkung, dass die aktuellste Version und nicht die letzte gesichtete angezeigt wird. Hängen diese Probleme mit der Einführung der Aktion „gesichtete Artikel“ zusammen? --Brudersohn 17:47, 31. Jul. 2008 (CEST)
- Hat sich wohl erledigt mit dieser Änderung sowie den vorherigen. --Mopskatze℅Miau! 06:16, 7. Aug. 2008 (CEST)
Dioxygen?
[Quelltext bearbeiten]Moin,
gibt es einen triftigen Grund im Artikel von Dioxygen zu sprechen? "Sauerstoff" tut es hier auch und wenn man nach dem Lemma in der Wikipedia sucht wird man auch auf Sauerstoff weitergeleitet, meiner Ansicht nach zu Recht. Keen 23:49, 13. Jul. 2011 (CEST)
- Hallo Keen. Sauerstoff war schon zu Beginn der Erdgeschichte vorhanden, aber eben nicht in Form von Dioxygen. Der gravierende Einschnitt war später, dass erstmals in größerem Maß Dioxygen gebildet wurde, das stark oxidierend wirkte. Noch später, als sich Dioxygen auch in der Atmosphäre anreicherte, wurde daraus Ozon gebildet, also ebenfalls Sauerstoff, der in dieser Form wiederum für die Entwicklung der Lebewesen wegen seiner UV-Absorption sehr wichtig war. Die verschiedenen Formen, in denen Sauerstoff auftritt, müssen also unterschieden werden. Dass man vom Suchwort Dioxygen zum Artikel Sauerstoff geleitet wird, ist doch in Ordnung, denn unter Sauerstoff werden ja die verschiedenen Formen, in denen Sauerstoff vorkommt, einschließlich Dioxygen, behandelt. Gruß, -- Brudersohn 22:41, 14. Jul. 2011 (CEST)
- Jetzt steht umseitig zumeist „Disauerstoff“. Wenn normale Menschen von „Sauerstoff“ sprechen, ist in der Regel der „normale“ molekularer Sauerstoff O2 gemeint und nicht gebundener Sauerstoff, und aus dem Kontext Photosynthese wird sowieso klar, dass O2 gemeint sein muss. In der geologischen Literatur wird dabei in aller Regel von „freiem Sauerstoff“ gesprochen. Der Ausdruck Disauerstoff oder Dioxygen ist dort hingegen ungebräuchlich und wirkt hier deshalb pedantisch. --Gretarsson (Diskussion) 01:09, 21. Okt. 2019 (CEST)
- Hallo Gretarsson. Im Prinzip gebe ich dir recht: Wenn wir „im täglichen Leben“ untereinander von „Sauerstoff“ sprechen, meinen wir zumeist Dioxygen. Aber einerseits ist es gerade in diesem Zusammenhang wichtig, dass deutlich ist, welche Form von Sauerstoff gemeint ist. Zudem haben wir ja nicht nur den Gegensatz von elementarem und gebundenem Sauerstoff, sondern der elementare kommt und kam ja in zwei verschiedenen Formen vor, als Dioxygen und als Ozon. Ozon ist auch „freier Sauerstoff“, dieser Ausdruck ist also nicht präzise genug. Der Ausdruck „Disauerstoff“ ist mM nach wegen der Vermischung von fremdsprachlichem und deutschem Teil unglücklich. Dass in der geologischen Literatur meistens der unpräzise Ausdruck „freier Sauerstoff“ verwendet, wird ist nun einmal so, aber das muss doch nicht dazu führen, dass wir das in der Wikipedia auch so machen. Es gilt zwar der Wp-Grundsatz „keine Theoriefindung“ (seltsame Bezeichnung für das, was gemeint ist), aber ich meine, wenn es um Präzision geht, darf man in der Wp auch mal den ungewöhnlicheren Ausdruck verwenden. Das Argument, es sei aus dem Zusammenhang klar, was gemeint ist, finde ich nicht gut: Wenn man etwas klar ausdrücken kann, sollte man es tun und nicht einen ungenaueren Ausdruck wählen, weil die Leser wohl schon wissen, was gemeint ist. Es sollte immer klar sein, welche Form von Sauerstoff gemeint ist, O2, O3 oder O in Verbindungen mit anderen Elementen. Aber bitte: Ich bin hier nicht massgebend! --Brudersohn (Diskussion) 19:58, 21. Okt. 2019 (CEST)
Stromatolithen sind keine Lebewesen sondern deren Produkt
[Quelltext bearbeiten]- Zutat: Die Stromatolithen des Hamelin Pool wurden im Juni 1956 entdeckt. Überlebt haben sie wegen des extremen Salzgehalts des Wassers, der ca. doppelt so hoch ist wie im offenen Ozean; die Stromatolithen haben unter diesen lebensfeindlichen Bedingungen keine natürlichen Feinde.
Stromatolithen sind keine Lebewesen sondern das Produkt von Lebewesen. Insofern ist die Aussage so nicht richtig. Die "Cyanobacterien" haben überlebt und können daher weiter Stromatolithen bilden. -- Fun4us 13:30, 24. Feb. 2012 (CET)
- Das ist richtig! Ich habe den Abschnitt deshalb überarbeitet. Erstaunt hat mich die Angabe, in 1 Quadratmeter Biofilm befänden sich nur bis zu 3 Milliarden Mikroorganismen. Ich meine, dafür sollte ein Beleg angegeben werden. -- Brudersohn 19:09, 24. Feb. 2012 (CET)
Mikroorganismengehalt der Biofilme auf rezenten Stromatolithen
[Quelltext bearbeiten]Zitat aus dem Abschnitt Hamelin Pool Marine Nature Reserve: Auf 1 m² Fläche konzentrieren sich bis zu 3 Milliarden einzelne Mikroorganismen. Für rezente Stromatolithen, auch die im Hamelin Pool, wird eine Dicke von einigen Millimetern angegeben. Das bedeutet für 1 Quadratmeter ein Volumen von einigen Litern. Die Mikroorganismenkonzentration wäre also bei 3 Milliarden je Quadratmeter etwa 106 je Milliliter, in einem Kubikmillimeter also etwa 1000 Mikroorganismen. Wer Mikroskopieren gewohnt ist, weiß, dass bei der Vergrößerung, die erforderlich ist, um zu erkennen, was ein Mikroorganismus ist und was nicht, sich bei dieser Mikroorganismenkonzentration ein Aspekt weitgehend unbewohnten Glibbers böte, in dem beim Scannen ab und zu mal ein Mikroorganismus erscheint. So etwas könnte man kaum als „Biofilm“ bezeichnen. Die mikroskopischen Bilder der Biofilme rezenter Stromatolithen zeigen dagegen eine dichte Lagerung der Mikroorganismen. Die angegebene Belegungsdichte von 3 Milliarden je Quadratmeter ist also unglaubwürdig, nämlich um einige Größenordnungen zu gering. Weiterhin erscheint die Formulierung „einzelne Mikroorganismen“ seltsam. Ich habe sie schon in Mikroorganismen-Individuen abgeändert, aber auch das ist nicht recht verständlich. Was soll das eine oder das andere bedeuten? Für Biofilme rezenter Stromatolithen werden als vorherrschende Besiedler mehrzellige fadenförmige Cyanobakterien mit jeweils vielen Zellen (beispielsweise Microcoleus) angegeben. Wird deshalb der Ausdruck „einzelne“ Mikroorganismen benutzt? Und was ist damit gemeint? Ist damit jeweils ein Faden (mit etwa 20 bis 200 Zellen) gemeint? Oder soll jede Zelle des Fadens gesondert zählen? Es ist nicht klar, was mit dem Ausdruck „einzelne Mikroorganismen“ gemeint ist und auch „Mikroorganismen-Individuen“ ist dabei nicht besser. Weil der angegebene Zahlenwert unglaubhaft und die Größenbezeichnung unklar ist, werde ich die zitierte Aussage aus dem Absatz entfernen. Wenn jemand aus seriöser Quelle eine plausible Angabe hierzu hat, sollte er sie einstellen und mit der Quellenangabe belegen. -- Brudersohn 15:49, 25. Feb. 2012 (CET)
Noch Bemerkungen dazu: Die Angabe der Anzahl Mikroorganismen je Flächen- oder je Volumeneinheit des Biofilms ist von nur sehr begrenztem Wert. Zunächst ist schon in vielen Fällen unklar, was als Individuum angesehen wird. Und wenn man bei fädigen Bakterien einen Faden als Individuum ansieht, taugt das zur Quantifizierung nur dann etwas, wenn die mittlere Länge bekannt ist, und bei gleichzeitig vorhandenen einzelligen Mikroorganismen und bei MO mit deutlich unterschiedlichen Volumina ist es völlig sinnlos. Man muss sich fragen, wozu man denn überhaupt den Mikroorganismengehalt quantifizieren will? Unter anderem möglicherweise, um den Volumenanteil im Biofilm zu kennen. Dann sollte man nicht die Anzahl, sondern das Volumen der MO je Biofilmvolumen ermitteln. Oder man will auf die Stoffwechselaktivität im Biofilm schließen. Dann wäre der Massengehalt oder ebenfalls der Volumengehalt an MO aussagekräftig. Auch die MO-Oberfläche könnte dafür wichtig sein, denn die Stoffwechselaktivität wird weitgehend durch den Stofftransport aus der und in die Umgebung limitiert und damit durch die MO-Oberfläche. Das sind sinnvolle Größen, aber wozu sollte die Anzahl je Volumen- oder Flächeneinheit nützen? Noch dazu, wenn nicht einmal klar ist, was als Individuum angesehen wird. -- Brudersohn 13:52, 26. Feb. 2012 (CET)
Nach Moriarty, 1983, beträgt allein die Anzahl der heterotrophen Bakterien in den Stromatolithen-Biofilmen 1 – 8 · 106 je mm3, bei 10 mm Dicke des Biofilms also 10 – 80 · 1012 m−2. Nach Moriartys Angaben ist deren C-Gehalt 1 – 8 g · m−2, was einer Frischmasse-Belegung von etwa 10 – 80 g · m−2 entspricht (Annahmen: 50 % C in der Trockenmasse, 20 % Trockenmasse in der Frischmasse). Dazu kommen noch die autotrophen Cyanobakterien, für die mir noch keine Daten vorliegen. Dafür ist es – wie schon oben erwähnt – kaum sinnvoll, Individuenanzahlen anzugeben. Da müsste man ebenfalls die Massenbelegung kennen. Die zitierte und von mir entfernte Angabe ist nach alledem um mindestens den Faktor 1000 zu niedrig. -- Brudersohn 21:19, 29. Feb. 2012 (CET)
Bilder
[Quelltext bearbeiten]Das Bild „Präkambrische Stromatolithe im Glacier-Nationalpark (Vereinigte Staaten)“ habe ich weiter nach unten verschoben und an dieser oberen Stelle ein Bild fossiler Stromatolithen aus dem Huy eingefügt. Ich meine, es passt besser zum Bild der rezenten Stromatolithen aus der Shark Bay, weil beide Stromatolithen ähnliche Form haben. Zudem hat die Beschreibung des Bilds der Glacier-NP-Stromatolithen Lücken: Die Datierung „präkambrisch“ ist zu ungenau; die blaue Färbung wird nicht erklärt: es wird nicht angegeben, ob es sich um einen Bruch, einen Schnitt oder sonst etwas handelt und in welcher Richtung er verläuft. -- Brudersohn (Diskussion) 18:14, 1. Dez. 2012 (CET)
Die Legende zu einem der Bilder lautet: „Stromatolith, Nahaufnahme“. Die sollte verbessert werden: Wo kommen diese Stromatolithen her? Wie alt sind sie? Besser als die Bemerkung „Nahaufnahme“ wäre ein Vergleichsmaßstab uder eine Größenangabe. Falls keine genaueren Angaben gemacht werden, sollte das Bild entfernt werden. -- Brudersohn (Diskussion) 22:01, 1. Dez. 2012 (CET)
Das Bild „Stromatolith, Nahaufnahme“ habe ich nun entfernt, da fast keine Informationen dazu gegeben werden und es so kaum etwas nützt. -- Brudersohn (Diskussion) 22:43, 13. Dez. 2012 (CET)
Bolivianische Stromatolithe
[Quelltext bearbeiten]Im Abschnitt Fossilien steht: Zu den ältesten Vorkommen der Welt gehören auch die präkambrischen Funde in Bolivien mit einem Alter von 2,2 bis 2,4 Mrd. Jahre (Paläoproterozoikum). Hier wäre eine genauere Fundortangabe hilfreich, weil es in Bolivien auch jüngere Stromatolithe gibt: Maastrichtium, etwa 68 Ma alt, nahe Sevarugo, Departamento de Oruro. Kann da jemand helfen? -- Brudersohn (Diskussion) 22:54, 3. Dez. 2012 (CET)
Da über eine Woche nach meiner Bitte keine näheren Angaben eingefügt worden sind, werde ich nun erst einmal den Passus entfernen. Er kann ja wieder eingefügt werden, wenn nähere Angaben (und möglichst auch Belege) vorliegen. -- Brudersohn (Diskussion) 21:56, 12. Dez. 2012 (CET)
Durch die Legende zum Bild des Stromatolithen von Cochabamba wurde mir jetzt klar: Die Angabe der 2,2 - 2,4 Ma alten Stromatolithe in Bolivien beruht offenbar auf der alten falschen Datierung der Cochabamba-Stromatolithe. Das wäre dann korrigiert und wir können die proterozoischen Bolivien-Stromatolithen ad acta legen. -- Brudersohn (Diskussion) 02:32, 13. Dez. 2012 (CET)
...läuft das bei denen genauso? Wäre da ein Hinweis im Artikel sinnvoll? --Maschinist1968 (Diskussion) 13:07, 24. Jan. 2020 (CET)
- Nein, keine besondere Ähnlichkeit und Beziehung, wenn man vom trivialen (Kalkabscheidung unter biogenem Einfluss) absieht.--Meloe (Diskussion) 19:31, 1. Feb. 2020 (CET)
Lebewesen?
[Quelltext bearbeiten]Ich bin bestimmt nicht der Erste der sich wundert, aber: Wo erkennt denn da jemand ein Lebewesen? Wenn ich es richtig verstanden habe dann sind Stromatolithen Kalkablagerungen von Bakterien die auf ihnen leben. Mehr Bakterien = mehr Ablagerungen, somit wächst das ganze Gebilde mit der Zeit. Schön - aber das macht sie nicht lebendig?! Wenn man das Zusammenspiel von diesen Bakterien mit ihren eigenen Resten als ein Gesamtlebewesen definiert, dann lebt mein Haus auch. Es wächst (weil wir anbauen) jedesmal wenn wir Nachwuchs bekommen. Ich würde aber trotzdem behaupten dass das Haus tot ist und nur von Lebewesen bewohnt wird. --2003:CF:F4F:BB84:9506:354:12C2:FD96 15:11, 29. Sep. 2021 (CEST)
- Damit hast Du vollkommen recht! Aber gib bitte an, an welcher Textstelle des Artikels du gelesen hast, Stromatolithen seien Lebewesen. Gruss, --Brudersohn (Diskussion) 21:36, 29. Sep. 2021 (CEST)