Diskussion:Treue

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Letzter Kommentar: vor 2 Jahren von 77.183.7.116 in Abschnitt „jemandem seine Ergebenheit zeigen“
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Pathologische Treue

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Der Begriff stammt von einer in diesem Text genannten Studie [1]:

  • Schaeffer, F.: "Pathologische Treue als pathogenetisches Prinzip bei schweren körperlichen Erkrankungen Ein kasuistischer Beitrag zur Dermatomyositis", in Der Nervenarzt, 32, 10, 1961.
Austerlitz 88.72.11.149 17:42, 22. Jan. 2007 (CET)Beantworten
Wenn es sich in der medizinischen Diskussion als Thema durchgesetzt haben sollte, was ein eigner Kurzartikel dartun könnte, so wäre ein Verweis darauf hier sicherlich am Platze. Noch scheint es aber nur eine Überschrift für eine Kasuistik zu sein, die an entlegener Stelle veröffentlicht worden ist. -- €pa 03:19, 23. Jan. 2007 (CET)Beantworten

Vollkommen durcheinander geworfen

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werden hier der ursprüngliche allgemeinmoralische Begriff von Treue (Loyalität; das Versprechen, für jemanden einzutreten, halten; dargestellt etwa im Nibelungenlied in der Gestalt des getreuen Rüdiger) und - wie es leider eingerissen ist - seine falsche Benutzung als sexueller Alleinbesitz-Anspruch! Hier sollte sauber unterschieden werden! - Josef

und trotzdem fehlt ein eigener Absatz zur sexuellen Treue. In diesem Absatz sollte dann auf Monogamie verwiesen werden. --188.102.111.3 14:25, 2. Mai 2010 (CEST)Beantworten

Eingangsdefinition ok?

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  • "welche die Verlässlichkeit eines Akteurs ... ausdrückt"
was soll hier "ausdrücken" bedeuten?
"Verlässlichkeit" in welchem Zusammenhang? Wenn im Sinne von Zuverläßigkeit bzgl. gegebener Versprechen gemeint, dann zu eng.
Mir scheint die Eingangsdefinition zirkulär: Treue = Verlässichkeit (wie eine Maschine, ein Tier?)
  • "basiert auf gegenseitiges Vertrauen"
Treue macht zwar vertrauenswürdig und schafft Vertrauen, "basiert" aber nicht auf Vertrauen - und wohl auch nicht immer auf "gegensetiges".

alternative Definitionen

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Um die Kritik zu verdeutlichen, hier alternative Definitionen:

  • "die sittliche Haltung der Beständigkeit in einer eingegangenen Bindung (Ehe, Freundschaft), die nicht um eigene Vorteile aufgegeben wird, auf die daher der andere ver`trauen´kann."
dtv-Lexikon: in 20 Bänden. Brockhaus/Dt. Taschenbuch Verlag, Mannheim/München, Bd. 18, 1992, ISBN 3-423-05998-2: Treue.
  • "Der Getreue ist der, der die sttliche Identität seiner Person in der Konstanz seiner Gesinnung bewährt."
Nicolai Hartmann: Ethik. - 3. Auflage. - Walter de Gruyter, Berlin 1949, S. 467
  • "Treue ist die "Festigkeit, die daraus erwächst, daß der Mensch etwas in seine Verantwortung genommen hat und nun dazu steht. Sie überwindet die Veränderlichkeiten, Schäden und Bedrohungen des Lebens aus der Kraft des Gewissens"
Romano Guardini: Tugenden. Meditationen über Gestalten sittlichen Lebens. - Werkbund-Verlag, Würzburg 1963, S. 83 f.
  • "Treu ist, ..., der Mensch, sofern er eine eingegangene Bindung über die Zeiten hinweg und selbst unter veränderten Umständen durchhält."
Otto Friedrich Bollnow: Wesen und Wandel der Tugenden. Ullstein, Frankfurt 1958, S. 159


--Karl-Hagemann (Diskussion) 12:41, 15. Jun. 2013 (CEST)Beantworten

"Zum Leben selbst gehört Entscheidung zu Wegen, die man nie mehr in umgekehrter Richtung gehen kann, und das große Wunder enthusiastischer, gnadenhafter Freiheit kommt nur zu seiner eigenen Vollendung in der nüchternen Gestalt der Pflicht, der Treue und des Aushaltens bis zum Ende." (Karl Rahner in "Der Zölibat des Weltpriesters im heutigen Gespräch") --Abwun (Diskussion) 12:46, 29. Apr. 2018 (CEST)Beantworten

Treue wem gegenüber? - Treue gegen sich selbst

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Der Artikel ist wohl aus eher soziologischer Perspektive geschrieben.

  • In der Tugendethik wird betont, dass man treu im eigentlichen Sinn nur gegenüber konkreten anderen Menschen sein kann. ("Treue ist immer ein Verhältnis zum konkreten anderen Menschen."- so Otto Friedrich Bollnow: Wesen und Wandel der Tugenden. Ullstein, Frankfurt 1958, S. 160).
Treue gegenüber einer Institution, Gruppen, einer Aufgabe etc. wäre dann in einem nur abgeleiteten Sinn möglich.
Auch der "treue Hund" dürfte ein bloßer Anthropomorphismus sein.
  • Im Artikel wird die "Treue gegen sich selbst" nur als besondere Erscheinungsform genannt.
Erwähnt sei, dass jedenfalls Nicolai Hartmann meint: "Alle Treue ist, weil sie als Kontinuität der Gesinnung zugleich Beharrung der Person ist, letzten Endes Treue gegen sich selbst, alle Untreue - Untreue gegen sich selbst." (Hartmann, N.: Ethik, 3. Aufl. 1949, S. 468)
  • Nicht erwähnt ist hier die religiöse Dimension: die Treue des Menschen zu Gott und Gottes zu den Menschen als Bedingung der Möglichkeit menschlicher Treue. (m.E. auch dann erwähnenswert, wenn man nicht an Gott glaubt).
So z.B. Romano Guardini: "Von Gott her kommt die Treue in die Welt. Wir können nur treu sein, weil Er es ist, und weil Er uns, seine Ebenbilder, ihr zugeordnet hat." (Guardini, Tugenden, 1963, S. 87).

--Karl-Hagemann (Diskussion) 12:56, 15. Jun. 2013 (CEST)Beantworten

Treue = Ausdruck eines Bedürfnisses, treu zu sein?

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Der Abschnitt „Treuepflicht“ belegt, dass Treue nicht Ausdruck eines Drangs der betreffenden Person sein muss, treu zu sein. Insofern muss der Einleitungsabschnitt überarbeitet werden. Denn Treuepflichten können auch bloß billigend in Kauf genommen werden, weil ein Verstoß gegen sie schlimme Folgen für den „Untreuen“ bzw. „Illoyalen“ hätte.
Beispiel: Ein Arbeitnehmer behält skandalöse Zustände in seinem Betrieb geheim, weil er seine berufliche Existenz aufs Spiel setzen würde, wenn er als „Whistleblower“ aufträte, wozu er eigentlich moralisch verpflichtet wäre.
In allen Fällen, in denen illoyales Verhalten hart bestraft wird, gibt es ähnliche Abschreckungseffekte. --CorradoX (Diskussion) 10:24, 18. Aug. 2019 (CEST)Beantworten

Jenseits aller Idealisierung stellt sich die Frage: „Warum verhalten sich Menschen loyal? Warum haben einige von ihnen die Haltung entwickelt, die im Text als ‚Tugend der Treue‘ bewertet wird?“
Dieser Frage wird im Artikel nicht systematisch nachgegangen. Dass sie extrem wichtig geworden ist, erkennt man an der („treulosen“?) rasanten Erosion der Stammwählerschaft der früheren Volksparteien, nicht nur in Deutschland. --85.16.41.16 18:46, 18. Aug. 2019 (CEST)Beantworten
Wähler (auch Stammwähler) sind nicht „untreu“, wenn sie eine andere Partei wählen, so wie auch Kunden nicht „untreu“ sind, wenn sie ihr Kaufverhalten ändern. Derartige Moralisierungen durch Dienstleister (zu denen in einer Demokratie auch Politiker gehören!) sind völlig fehl am Platz. --CorradoX (Diskussion) 10:13, 19. Aug. 2019 (CEST)Beantworten
Das Problem geht tiefer. Der erste Satz des Artikels ist ein Musterbeispiel für einen „realistischen“ Denkansatz im Sinne des mittelalterlichen Universalienstreits. Demzufolge „gibt es“ Treue als eine Art Wesenheit, und das Verhalten von Menschen ist dadurch bestimmt, ob sie sich von der „Tugend der Treue“ leiten lassen oder nicht. Wenn ja, dann „sind“ sie (aufgrund ihres Charakters bzw. ihrer Haltung) treu (d.h. „treue Menschen“). Treues Verhalten ist demnach eine Frage des Charakters.
Analogie: Jemand stiehlt deshalb, „weil er ein Dieb ist“ (d.h. „ein verkommener Mensch“). Nach weiteren Erklärungen muss man angeblich nicht suchen.
Die Gegenposition nehmen Nominalisten ein: Wenn jemand ständig Loyalitätserwartungen anderer erfüllt (hat), dann bezeichnet man sein Verhalten als „treu“. Diese Aussage erklärt aber nicht, warum sich ein Mensch loyal verhält. Das Wort „Treue“ ist demnach eine bloße Substantivierung des Adjektivs „treu“, mehr nicht.
Dem Artikel fehlt eine systematische Auseinandersetzung mit beiden Positionen. Der erste Satz des Artikels stellt eine unterschwellige Identifikation mit dem realistischen Ansatz dar. --37.138.103.205 09:15, 19. Aug. 2019 (CEST)Beantworten

Begriffshof

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Begriffe haben generell die Tendenz, „auszufransen“, d.h. einen Begriffshof zu bilden, bei dem einige sich fragen, ob die Anwendung des Begriffs angemessen ist.
Ein typisches Beispiel hierfür sind Begriffe des Typs „Kundentreue“. Dass z.B. ein Bruder sich verpflichtet fühlt, ein Produkt in einem Laden zu kaufen, der seinem Bruder gehört, ist leicht nachvollziehbar (= ein Fall einer persönlichen Präferenz). Dass ein Kunde, der bislang mit dem Angebot eines bestimmten Anbieters zufrieden war, den Anbieter wechselt, wenn er sich gründlich geärgert hat oder wenn ein anderer Anbieter dauerhaft ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis aufweist, ist ebenfalls leicht nachvollziehbar.
Kunden, die im Einklang mit dem homo oeconomicus bislang stets ohne Vorliegen einer Präferenz dasselbe Angebot wahrgenommen haben, tun das nicht deshalb, weil sie „treu“ sind. Sie können jederzeit den Anbieter wechseln, ohne sich den (ernsthaften) Vorwurf gefallen lassen zu müssen, „untreu“ geworden zu sein.
Ähnliches gilt für Arbeitnehmer, die nie die Veranlassung gesehen haben, ihren Arbeitgeber zu wechseln (= Fälle von „Firmentreue“). --CorradoX (Diskussion) 11:37, 18. Aug. 2019 (CEST)Beantworten

In dem Abschnitt Jobnomade#Der Jobnomade als Vertreter einer Leistungselite wird ein Typus vorgestellt, der nicht einem Arbeitgeber oder Auftraggeber „treu“ sein (d.h. dauerhaft zur Verfügung stehen) will und soll. Seine Arbeitskraft ist teuer, so dass er nach Erledigung schwieriger Spezialaufgaben schnell wieder „abgestoßen“ werden sollte.
Es wird von den Befürwortern eines derartigen „Jobnomadentums“ positiv bewertet, wenn solche Spezialisten gar nicht erst versuchen, eine von „Treue“ geprägte Beziehung zu ihren Auftraggebern aufzubauen.
Ein Jobnomade des genannten Typs, der „treu“ zu sein versuche, verschenke Chancen zu einem hohen Einkommen. --85.16.41.16 17:45, 18. Aug. 2019 (CEST)Beantworten

„jemandem seine Ergebenheit zeigen“

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bedeutet nach meinem Sprachverständnis nicht Treue, sondern (symbolische) Unterwerfung, demütige Hingabe (siehe [2]). --Φ (Diskussion) 15:34, 28. Feb. 2022 (CET)Beantworten

Hier kommt es aber nicht auf dein Verständnis an. Der Duden sieht es so, wie es umseitig formuliert ist. --Benatrevqre …?! 15:43, 28. Feb. 2022 (CET)Beantworten
Der Duden schreibt nicht, dass mit der Floskel Treue gemeint wäre. Das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache deutet sie als Ausdruck von Demut und Hingabe ([3]), und das ist ja wohl etwas anderes. --Φ (Diskussion) 15:52, 28. Feb. 2022 (CET)Beantworten
Der Duden schreibt sogar, dass Ergebenheit ein Synonym zu Treue ist.--Gelli63 (Diskussion) 16:10, 28. Feb. 2022 (CET)Beantworten
"Der Duden" verwechselt vielleicht (übrigens ohne Angaben von Quellen) Treue mit Loyalität. Den Verfasser*innen des Dudens sollte man bzgl. Ergebenheit und Treue sicher weniger vertrauen als dem Deutschen Wörterbuch. --Georg Hügler (Diskussion) 16:49, 28. Feb. 2022 (CET)Beantworten
+1 Ergebenheit und Treue sind nicht das gleiche! Wenn jemand ergeben ist, muss er nicht unbedingt auch treu sein. Und umgekehrt genauso: wenn jemand treu ist, ist er nicht automatisch ergeben. Das Wort Ergebenheit kann man nur dann als Synonym nutzen, wenn man Treue erklären möchte.--178.10.92.46 19:03, 28. Feb. 2022 (CET)Beantworten
Danke. Kann man nun in treuer Ergebenheit zur deutschen Sprache die dudige Synonymität aus der Einleitung des Artikels entfernen? --Georg Hügler (Diskussion) 19:08, 28. Feb. 2022 (CET)Beantworten
Nein, weil es eine belegte Interpretation ist. --Benatrevqre …?! 21:57, 28. Feb. 2022 (CET)Beantworten
Zur dudigen Synonymität: Dort wird übrigens auch genauer unterschieden, siehe ebenda unter …/synonyme/Treue. Außerdem ist das nicht nur die Sichtweise beim Duden, siehe auch bei Wissen.de, unter …/synonym/loyalitaet, mit: 1. Treue, …, Ergebenheit, …. -- 77.183.7.116 12:18, 2. Mär. 2022 (CET)Beantworten