Diskussion:Umschulungslager Sandhof

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Belege ?

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Satz: Rund 1800 Juden aus Wien wurden Ende Mai 1938 auf Anordnung Adolf Hitlers und im Juni im Rahmen der Aktion „Arbeitsscheu Reich“ unter Reinhard Heydrich als „asoziale und kriminelle Juden“ verhaftet und in das KZ Dachau eingeliefert. - Lemma Arbeitsscheu Reich gibt mit Beleg weitaus geringere Zahl an. Zudem Monat Mai? --Holgerjan (Diskussion) 01:26, 25. Jan. 2013 (CET)Beantworten

Hallo Holgerjan! Es handelt sich hier um zwei Aktionen. Die erste im Mai war auf Anordnung Hitlers, die im Juni war die Aktion „Arbeitsscheu Reich“. In der (inzwischen angegebenen) Quelle steht: "In einer bisher wohl kaum bekannten Aktion wurden Ende Mai 1938 "asoziale und kriminelle Juden" verhaftet und in das KZ Dachau eingeliefert; diese von Hitler angeordnete Aktion wurde dann von Heydrich mit der sogenannten "Aktion Arbeitsscheu Reich" im Juni quasi zusammengelegt. Gruner weist nach, daß Juden reichsweit besonders stark, mit etwa 20 %, unter den Verhafteten repräsentiert waren. Die Zahl der verhafteten österreichischen Juden betrug rund 1800."
Was ich aber ausbessern muß, ist, daß es sich bei der Zahl um die österreichweite handelt, nicht nur um Wien (wobei ja 90 % der österreichischen Juden in Wien lebten). Danke fürs aufmerksame Lesen und liebe Grüße, --Häferl (Diskussion) 05:21, 25. Jan. 2013 (CET)Beantworten
Danke für deine Mühe. Mir ist diese Information in der neueren Literatur (ich hatte Arbeitsscheu Reich überarbeitet) andernorts nicht begegnet. Die von dir herangezogene Passage (nur zweiter Hand aus der Renzension... stellt imo den kompliziertere Sachverhalt nicht klar genug dar - man müsste schon bei Gruner nachlesen und darauf mit Seitenangabe referenzieren. Offenbar deckt das Buch den Hintergrund zu Arbeitslagern in Österreich ab und kann gewinnbringend ausgewertet werden... --Holgerjan (Diskussion) 10:44, 25. Jan. 2013 (CET)Beantworten

Ich habe inzwischen nachgeschlagen in: Wolf Gruner: Zwangsarbeit und Verfolgung - Österreichische Juden im NS-Staat 1938-1945, Innsbruck u.a. 2000, ISBN 3-7065-1396-X, S. 33-34
Gruner spricht nur einmal beiläufig von einer "österreichischen Sonderaktion" und stellt zunächst Hitlers Anweisung Ende Mai dar, dass zur Erledigung von wichtigen Erdbewegungsarbeiten im gesamten Reichsgebiet Asoziale / asoziale [Schreibweise unklar und lässt bei mündlicher Weiterleitung Interpretationsspielraum! / H.] und kriminelle Juden festgenommen werden sollten. In Wien habe die Gestapo "blitzartig reagiert" und schon am 24. Mai ging ein entsprechender Erlass an die Bezirkspolizeikommissariate. Ein erster Transport ging am 31. Mai, ein zweiter am 3. Juni ab. Die nächsten Transporte ordneten sich dann in die allgemeine Vorgehensweise im Reich ein: sie umfassten umfassten nämlich viel mehr Nichtjuden als Juden. --Holgerjan (Diskussion) 17:16, 8. Feb. 2013 (CET)Beantworten

Hallo Holgerjan! Naja, soweit ich Martin Achrainers Review verstehe, kritisiert er ja gerade, daß manches eben bei Gruner nicht aufscheint. Achrainer selbst war Mitglied der Historikerkommission, ihm ist mindestens so viel Vertrauen zu schenken wie Gruner; Achrainers Review kann man wohl als Ergänzung sehen. Was ich inzwischen noch gefunden hab: In dem vom Stadtschulrat für Wien und der Arbeiterkammer Wien herausgegebenen und für den Unterricht bestimmten Buch "Start in den Abgrund - Österreichs Weg zum Jahr 1938", Mitarbeiter u.a. Erika Weinzierl, Jahreszahl finde ich nicht, müßte aber 1978 gewesen sein, steht auf S. 53: "Mit den ersten Transporten ins Konzentrationslager Dachau wurden am 1. April 60 und am 23. Mai 50 Juden, einschließlich der Leiter der Kultusgemeinde, zusammen mit 151 österreichischen Politikern und anderen führenden Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens verschickt." - Daß es bereits am 1. April den ersten Transport gab, scheint auch bereits im Artikel über das KZ Dachau auf und findet sich auch hier (S. 149), ebenso ist da aber auch vom Mai die Rede.
Da wir die Unklarheiten bezüglich Mai im Moment offenbar nicht beseitigen können, weiche ich dem Mai aus und ändere in: "Ab 1. April 1938 wurden die ersten rund 1800 österreichischen Juden zunächst in kleineren Aktionen auf Anordnung Adolf Hitlers, und im Juni in der groß angelegten Aktion „Arbeitsscheu Reich“ unter Reinhard Heydrich als „asoziale und kriminelle Juden“ verhaftet und in das KZ Dachau eingeliefert." - Findest Du das gut so? Evtl. lasse ich den Hitler und den Heydrich weg.
Noch eine Frage zum Gruner: Wie ausführlich ist denn das Thema Eisenerz bzw. Erzberg da drin behandelt, bzw. werden neben den Arbeitslagern auch das KZ und das geplante und errichtete, aber nicht mehr in Betrieb genommene Vernichtungslager erwähnt? - Nach der nicht gerade positiven Rezension von Achrainer dachte ich ja, daß ich den Gruner nicht unbedingt haben muß, aber wenn er sich für das Thema Erzberg lohnt, könnte ich schon mal versuchen, das Buch aufzutreiben. Liebe Grüße, --Häferl (Diskussion) 05:12, 12. Feb. 2013 (CET)Beantworten
Nach meiner Erinnerung (und flüchtigen Lektüre) ist Gruner zum letztgenannten Thema nicht ergiebig.
Es ist unstrittig, dass beim "Prominententransport" auch Juden nach Dachau verschleppt wurden. Aber dies hat nichts mit der anschließenden "Aktion Arbeitsscheu Reich" zu tun; ein Zusammenhang ist imo nicht gegeben und wird doch auch in der Literatur nicht so hergestellt. Der von dir vorgeschlagene Halbsatz Ab 1. April 1938 wurden die ersten rund 1800 österreichischen Juden zunächst in kleineren Aktionen auf Anordnung Adolf Hitler ist so nicht haltbar, weil die Anordnung Hitlers laut Gruner (S.33) "Anfang der letzten Maiwoche" erfolgte. --Holgerjan (Diskussion) 14:03, 12. Feb. 2013 (CET)Beantworten
Ja, weil Hitler nur für den Mai angegeben ist, kam ich zu der Überlegung, die Namen wegzulassen. Ob die Aktionen organisatorisch miteinander zu tun hatten oder nicht, ist ja eigentlich unwichtig. Sie haben den Druck verstärkt, egal von wem sie ausgegangen sind. Und sie hatten natürlich soweit miteinander zu tun, daß man, indem man zuerst die Spitzen der einzelnen politischen und jüdischen Organisationen ausgeschaltet hat, auch im Hinblick auf die kommenden Transporte einen organisierten Widerstand unterbunden hat. Also ich füg den Satz ohne Namen ein. Danke und liebe Grüße, --Häferl (Diskussion) 17:36, 12. Feb. 2013 (CET)Beantworten

Vorschläge

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Vorab: Ich finde den Artikel sehr informativ und wichtig. Besonders interessant finde ich die mir ungewohnte Perspektive, bei der es teils um spiezielle österreichische Bedingungen geht.

Mir sind aber auch Dinge aufgefallen, die verbessert werden könnten. Hierzu einige Anregungen und Hinweise, die hoffentlich als konstruktive Kritik verstanden werden können.

Zur Gliederung

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Die Zwischenüberschriften 2.1 , 3.1 und 6. 1 sind m. E. unnötig und sollten entfallen - es ist in jeder Gliederung ungünstig, wenn auf 2.1 nicht mindestens ein 2.2 folgt

Der Abschnitt "7. Zeitzeugen" könnte imo entfallen. Relevanzfrage: Sind die aufgeführten Personen jeder für sich eines eigenen Lemmas wert oder würde der Personen-Artikel nach unseren Relevanzkriterien gelöscht werden müssen?

Bei 8. Lagerleiter bedarf es imo keiner Unterüberschriften. Für 8.4 "Weitere" stellt sich wiederum die Frage nach der Relevanz: Sind die Personen einer lexikalischen Erwähnung wert? Eine Enzyklopädie beschränkt sich darauf, wesentliche Informationen mitzuteilen, nicht aber alle erreichbaren wie die "allwissende Müllhalde google"...

Über weite Strecken bleibt unklar, auf welcher Literatur/Weblinks die Informationen fußen. Wer etwa den Abschnitt über Anton Ebenberger liest, findet keinerlei Angaben, woher das Wissen stammt. Mindestens ein Hinweis/Beleg wäre erforderlich...

Immer dann, wenn im Text Wertungen/Deutungen vorgenommen werden (z. B. unter "9. Motive"), ist m. E. eine genaue Referenzierung unabdingbar. Im Ansatz gelungen ist dies insofern, als derartige Aussagen (zumindest in den ersten Zeilen und auch in den letzten Zeilen von Abschnitt 9) einzelnen Personen (Gabriele Anderl, Walcher, Flußmann) zugeordnet werden. Es müssten aber unbedingt die Fundstellen als ref beigefügt werden.

Ich glaube, dass der Hintergrund des Geschehens zu breit ausgeführt wird. Inhaltlich entbehrlich sind imo

  • 1.2 Vom Austrofaschismus zum Anschluss
  • 1.3 Novemberpogrome und deren Folgen in Wien, jedenfalls erster Absatz (zweiter Absatz vielleicht besser anschließend an 1.4 ?)

Vielleicht könnte stattdessen noch ein allgemeinerer Aspekt einfließen, der die "Vorgänger" in Deutschland als eigenständige jüdische Ausbildungsstätten darstellt wie auch die reichsweite Zwangsarbeitspflicht ab 1940 nennt. Hier dazu ein Fundstück:

Schon bald beschränkte sich der Arbeitseinsatz nicht mehr allein auf Juden, die als arbeitslos gemeldet waren... es wurde deutlich, "dass der Arbeitseinsatz vornehmlich anderen Zwecken diente: sowohl als Schikane als auch der Mobilisierung aller Arbeitskraftreserven zur Kriegsvorbereitung. Ausnahmegenehmigungen waren nicht etwa beim Arbeitsamt, sondern ausschließlich bei der Gestapo zu beantragen. Bei Verstößen gegen die Dienstverpflichtung drohten Gefängnisstrafen ... Die allgemeine Zwangsarbeit für alle Juden wurde erst Ende 1940 offiziell verfügt. (ref> Susanne Heim (Bearb.): Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933-1945, Band 2: Deutsches Reich 1938 – August 1939, München 2009, ISBN 978-3-486-58523-0 , S. 51. </ref>

Für das Lemma noch ein Hnweis auf Dokument VEJ 2/111 = Rafelsberger schlägt am 27. Oktober 1938 die Errichtung von Arbeitslagern vor.

  • Inhalt u. a.: PG Ernst Dürfeld soll die Durchführung dieser Arbeiten [i.e. Bau erster Lager (Plural) bei Marchfeld / Bezirk Gänserndorf] ein eigenes Büro bei der Vermögensverkehrsstelle aufziehen. Ministerium für Wirtschaft und Arbeit bezuschusst das Vorhaben. Kosten des Barackenlagers für 10.000 Mann auf 4 Mill. RM geschätzt. Träger soll eine Genossenschaft sein, die einem Kommissar unterstellt ist. Finanzierung von Bau und Lebensunterhalt über Sonderabgabe von 10-20% bei Arisierung. Beaufsichtigung durch Parteiformationen.

Ich werde mich bei Gelegenheit um die drei Bücher von Gruner bemühen, um dann ggf. mit etwas mehr Sachkunde zum Text beitragen zu können, Mit freundlichem Gruß --Holgerjan (Diskussion) 16:26, 25. Jan. 2013 (CET)Beantworten


Hallo Holgerjan! Danke für Deine intensive Beschäftigung mit dem Artikel und Deine Vorschläge! Entschuldige bitte meine späte Antwort, ich kann mich wegen Schmerzen in der Schulter derzeit nur schwer länger auf etwas konzentrieren. Das ist auch der Grund, warum ich jetzt erst mal nur Kleinigkeiten ändere, wie einige Abschnittsüberschriften (Viebestand usw.). Bei den Lagerführern finde ich es dzt. noch zuviel Text, um ihn nicht zu unterteilen - wenn es zu Zita und Walcher einmal Artikel gibt, sodaß ich deren Kurzbio löschen kann, dann nehme ich die Zwischenüberschriften gerne raus. Außerdem bekam ich von Herzi Pinki den Tip, die Lagerleiter und -führer zu vereinheitlichen, das möchte ich auch noch machen.

  • Zu Deiner Frage »Sind die aufgeführten Personen jeder für sich eines eigenen Lemmas wert oder würde der Personen-Artikel nach unseren Relevanzkriterien gelöscht werden müssen?«: Wie das mit den Relevanzkriterien ist, weiß ich nicht. Siegfried Kolisch war jedenfalls Leiter des jüdischen Kriegsopferverbandes. Meiner Meinung nach sollten sie allein aufgrund ihrer Funktion als wichtige Zeitzeugen (Aussagen in relevanten Prozessen) relevant sein, aber ich hab die Regeln ja nicht geschrieben und kenne sie auch noch nicht so detailliert. ;-)
  • »weitere«: Hat auch Herzi Pinki schon kritisiert. Ich fand beim Schreiben, daß durch die schlechte Quellenlage (27 von 44 Monaten) nicht gesagt ist, daß die unter »weitere« angeführten Lagerleiter nicht auch länger oder öfter da waren. Gut, jetzt habt Ihr mich überstimmt, ich nehm sie raus, lasse aber den Spazier drin. Der scheint kein kleines Rädchen gewesen zu sein, wenn er die Post beheben durfte; und wenn er nur zwei Tage dort gewesen wäre, wäre es wohl nicht dazu gekommen.
  • Um die Belege kümmere ich mich noch - hatte ohnehin vor, das so schön zu machen wie hier, allerdings hat mir bereits beim Fertigstellen des Artikels die Schulter die dafür nötige Geduld geraubt. Ich hol das nach, sobald es mir besser geht.
  • Zur Vorgeschichte: Deren Länge war mir schon beim Schreiben ein Problem (und von der ursprünglichen Version her ist sie schon gekürzt ...). Wichtig daran ist mir, daß der Leser das Ineinanderspielen der einzelnen Ereignisse erkennen kann, die zur Idee des Lagers geführt haben, da solche Details wie die Sache mit dem Arbeitsamt ja nicht so bekannt sind. Ich wußte auch vor der Recherche vieles nicht, etwa konnte ich mit den Begriffen Hechaluz oder Hachschara noch gar nichts anfangen und die Sache mit dem Wiener Arbeitsamt war mir auch fremd. Natürlich weiß jeder etwas über die Novemberpogrome, aber ganz streichen will ich den Absatz nicht, kürzen ja. Ich hätte aber auch nichts dagegen, wenn Du den Teil übernehmen würdest, besonders wenn Du leicht Zugang zu den vergriffenen Büchern von Gruner hast.
  • Deine beiden Fundstellen gefallen mir recht gut, wobei ich jene über die allgemeine Zwangsarbeit für diesen Artikel vielleicht schon zu weit ausführend finde (Kürzen der Vorgeschichte ;-)). Allerdings werde ich sie gern bei einem anderen Artikel verwenden, nämlich über das KZ und Arbeitslager am Erzberg (Außenlager von Mauthausen), über das es auch nur sehr spärliches Material gibt (siehe dazu auch diese Seite, auch ein Vernichtungslager war bereits gebaut, ging aber nicht mehr in Betrieb, da das Kriegsende schneller kam). Liebe Grüße, --Häferl (Diskussion) 23:36, 27. Jan. 2013 (CET)Beantworten

Auch ich finde den Vorgeschichtsteil viel zu umfangreich. --Widerborst 09:24, 17. Mär. 2013 (CET)Beantworten

Was ich hier in Wikipedia oft vermisse, ist das Eingehen auf Argumente. Da ich oben zu dem Punkt bereits Stellung genommen hab, weiß ich nicht, was ich mit Deinem hingeworfenen Satz jetzt anfangen soll. Was an meinen Gründen für die lange Einleitung kannst Du nicht nachvollziehen, welche Tips oder Gegenargumente hast Du? --Häferl (Diskussion) 10:15, 17. Mär. 2013 (CET)Beantworten
Ich wüßte nicht, was es da viel zu Argumentieren gäbe. Vieles hat offensichtlich nichts direkt mit dem Artikelthema zu tun. Für Exkurse zu anderen Themen gibt es andere Artikel. --Widerborst 09:26, 18. Mär. 2013 (CET)Beantworten
Aha, weil Du Dir keinen Grund vorstellen kannst, sind also die Gründe, die ich sehe, uninteressant und brauchen gar nicht gelesen und schon gar nicht beantwortet werden? Das finde ich eine ziemlich bevormundende Einstellung. Die Historiker, die die Quellen geschrieben haben (Gabriele Anderl, Walter Zambal), haben offenbar wie ich einen großen Zusammenhang zwischen der Vorgeschichte und dem Lager gesehen, sonst hätten sie sicher darauf verzichtet. Daß ich den Teil etwas kürzen werde (was sich aber in erster Linie auf kürzere Formulierungen beschränken wird), habe ich ja oben schon geschrieben, aber im Grunde hat er schon seine Berechtigung. Nicht zuletzt deshalb, weil die Situation in Österreich doch etwas anders war als in Deutschland, was hier dazugesagt werden sollte, um die Entstehung dieses Lagers und den Grund, warum sich sogar einige der Insassen freiwillig gemeldet haben, nachvollziehbarer zu machen. Liebe Grüße, --Häferl (Diskussion) 15:51, 18. Mär. 2013 (CET)Beantworten
Ich stelle gar nicht in Abrede, dass das Skizzieren (!) einer Vorgeschichte sinnvoll sein kann. Doch momentan ist das eher eine epische Breite (bei mir über 3 Bildschirmlängen – und daf für ein einziges Lager – wir reden hier nicht von der Vorgeschichte des Zweiten Weltkriegs). Ob Deutschland oder Österreich oder Timbuktu ist mir Wurst. Wir schreiben auf Deutsch aber aus globaler Perspektive. Und im vorliegenden Fall sind diverse Exkurse zu periphären Themen eher in andere Artikel auszulagern. Dafür hammer Wikilinks. Das soll's aber auch von mir gewesen sein. Habe die Ehre. --Widerborst 22:16, 19. Mär. 2013 (CET)Beantworten
»sind diverse Exkurse zu periphären Themen eher in andere Artikel auszulagern. Dafür hammer Wikilinks. Das soll's aber auch von mir gewesen sein. Habe die Ehre.«
Also nur mal kurz gebellt, ohne konkrete Vorschläge, über die man reden könnte. Ich hasse solche Luftdiskussionen, sie bringen einen null voran. --Häferl (Diskussion) 23:03, 19. Mär. 2013 (CET)Beantworten

auswanderung

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Für mich ist es neu, dass die NS die Auswanderung von Juden nach Palästina organisiert haben, wenn auch nur unter dem Aspekt, an deren Vermögen zu kommen. In dem Artikel wird viel über Umschulung und Auswanderungsfonds geschrieben, nicht aber über konkrete Auswanderung. Gibt es Literatur, wieviele der Sandhofinsassen schlussendlich über diesen Weg nach Palästina (oder anderswohin) gelangten, waren das keine, wenige, die Mehrzahl? lg --Herzi Pinki (Diskussion) 11:05, 2. Feb. 2013 (CET)Beantworten

Zahlen zur Auswanderung österreichischer Juden (nicht speziell Sandhofen) findet man im Anhang bei Wolf Gruner: Zwangsarbeit und Verfolgung ISBN 3-7065-1396-X

Gruner

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Ich halte für die Thematik das mehrfach von mir genannte Buch [Wolf Gruner, ISBN 3-7065-1396-X] für unverzichtbar, um den Hintergrund richtig darzustellen.
Gruner stellt sehr differenziert und klar die verschiedenen Phasen von Zwangseinsatz- und Lagerplänen dar und ihren Kontext von Entmietung, Arisierung und Vertreibung. Die radikale Verarmung der Juden war ihrer Vertreibung eher hinderlich, brachte sie in Abhängigkeit staatlicher Wohlfahrt und führte einerseits zum Ausbau ehemals jüdischer Ausbildungslager, andererseits zum Arberitseinsatz in Kolonnen und Lagern.
Für Gut Sandhofen gibt Gruner nur wenige Informationen her. Auf S. 310 gibt er für das Lager, das demnach auch die Bezeichnung "Umschulungslager Windhag" trägt, vier Daten mit Personenzahl an (max. 3. Juni 1940 = 75 Personen, min. 6. März 1942 = 27 Pers.) --Holgerjan (Diskussion) 17:38, 8. Feb. 2013 (CET)Beantworten

Die Personenzahlen sind auch auf der verlinkten Seite von eisenstraße.at sehr ausführlich, auch mit den Daten der einzelnen Insassen angeführt. Wenn Gruner als Maximum nur den 3. Juni anführt, war er ungenau, da derselbe Höchststand (76!) auch am 20. August erreicht wurde; mit der Anzahl scheint er sich in der Zeile verlesen zu haben, 75 sind es am 21. Juni gewesen. Die Daten der Höchststände hab ich im Artikel auf die Monate gekürzt, da ich den genauen Tag nicht so wichtig fand. Außerdem hat der Höchststand wohl auch einige Tage - bis zur nächsten Standesliste - angehalten. Bezüglich der Verarmung steht bereits der Satz "Der durch die Verarmung steigenden Bereitschaft auszuwandern, stand eine Welt gegenüber, die nicht daran interessiert war, Massen von mittellosen Flüchtlingen aufzunehmen" im Artikel. Findest Du das zu wenig oder nicht deutlich genug? Ehrlichgesagt hänge ich an dem Satz, weil er eine geistige Sprungschanze zu den heutigen Flüchtlingen sein könnte. - Ich könnte natürlich die Vorgeschichte noch ausführlicher beschreiben, aber ich dachte, ich sollte sie eher kürzen. Wäre es da nicht sinnvoller, da und dort ein wenig zu überarbeiten? Liebe Grüße, --Häferl (Diskussion) 06:10, 12. Feb. 2013 (CET)Beantworten

Formulierung

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"Dies betraf insgesamt rund 1800, wegen offenem Auftreten gegen den Nationalsozialismus als „asozial und kriminell“ eingestufte Juden." Der Satz enthält die Aussage, verhaftet worden seien ausschließlich Juden, die ihre Ablehnung des NS-Regimes offen bekundeten hätten - diese seien dann pauschal als asozial und kriminell eingestuft worden. Ich bezweifele, dass das so zutrifft. 1) Beim "Prominententransport" war von asozial-k. nicht die Rede. 2) Das später in der reichsweiten Aktion benutzte Merkmal "kriminell" bedingte eine vorherige Haftstrafe von vier Wochen. --Holgerjan (Diskussion) 14:32, 14. Feb. 2013 (CET)Beantworten

Ich finde die Stelle gerade nicht, habe aber mit Sicherheit gelesen, daß auch das Auftreten gegen den Nationalsozialismus als kriminell galt (weil volksschädigend). (Abgesehen davon wurden Juden aber sowieso recht schnell als kriminell abgestempelt, es gab dazu auch Verordnungen, wonach auch bei kleinsten Vergehen für Juden die strengsten Regeln anzuwenden waren, also bei Ermessensfrage in jedem Fall Anzeige statt Nachsicht und Höchst- statt Niedrigststrafen.)
Zur Haftdauer: Sie wurden ja schon ab 11. März verhaftet. Außerdem wäre es sicher möglich (finde dazu aber nichts Konkretes), daß einige bereits im Austrofaschismus bzw. vor der "Abstimmung" verhaftet wurden und so bereits am 1. April auf die Mindesthaftdauer gekommen sind (daß es da Verhaftungen gab, ist wohl belegt, nur dazu, daß dieselben möglicherweise auch bei diesen Transporten dabei waren, finde ich nichts). Liebe Grüße, --Häferl (Diskussion) 16:29, 14. Feb. 2013 (CET)Beantworten
Belege habe ich nur für spätere Zeit: Der Reichsinnenminister legte in einem Erlass vom 30. Juni 1942 dar, dass die abzuschiebenden Juden allesamt „volks- und staatsfeindlichen Bestrebungen“ anhingen. (ref Michael Zimmermann: Regionale Organisation der Judendeportationen. In: Gerhard Paul, Michael Mallmann (Hrsg.): Die Gestapo – Mythos und Realität. Unv. Sonderausg. Darmstadt 2003, ISBN 3-89678-482-X, S. 361.)
Du bewegst dich mit deinen Vermutungen ohne Not im Bereich von TF. Bei der Haftdauer geht es laut Anordnung um gerichtliche Verurteilungen. Ich bin für eine vorsichtigere Formulierung und zweifele die immanent enthaltene Behauptung an, dass hier ausschließlich solche Juden verschleppt wurden, die sich zuvor offen als Gegner der NS hervorgetan hatten. Allerdings halte ich es keineswegs für abwegig, dass die Gestapo in mehr als einem Einzelfall die Gelegenheit nutzte, ihr besonders missliebige Persönlichkeiten ins KZ zu deportieren.
Ich verweise auf das Dokument VEJ 2/39, bei dem Heydrich am 1. Juni 1938 die Kriminalpolizeileitstellen zur Inhaftierung von "Asozialen und vorbestrafen Juden" anweist. Nach der Aufzählung von Asozialen als Landstreicher, Bettler, Zigeuner, Zuhälter heißt es unter Punkt 2: "Ferner sind ebenfalls [...] alle männlichen Juden des Kriminalpolizeileistellenbezirks, die mit mindestens einer Gefängnisstrafe von mehr als einem Monat bestraft sind, in polizeiliche Vorbeugungshaft zu nehmen." (S.161) Die Inhaftierten sollten dann ins KZ überführt werden. Sollte entgegen dieser Anweisung in Wien völlig anders verfahren worden sein? --Holgerjan (Diskussion) 17:29, 14. Feb. 2013 (CET)Beantworten
Gruner formuliert für das Vorpreschen in Wien: ... wies die Bezirkspolizeikommissariate am 24. Mai 1938 an, „unverzüglich unliebsame, insbesondere kriminell vorbelastete Juden festzunehmen und in das Konzentrationslager Dachau zu überführen.“ (ref: Anweisung zitiert nach Wolf Gruner: Zwangsarbeit und Verfolgung..., Innsbruck u.a. 2000, ISBN 3-7065-1396-X, S. 34.) --Holgerjan (Diskussion) 17:58, 14. Feb. 2013 (CET)Beantworten
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GiftBot (Diskussion) 07:55, 9. Feb. 2016 (CET)Beantworten