Diskussion:Vicus Nediensis

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Letzter Kommentar: vor 4 Jahren von Exa in Abschnitt Gemarkung Mönchzell
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vicus nediensium

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Die Erläuterungen zum Ortsnamen sind, soweit sie die auffällige Streckenführung der Römerstraße betreffen, der Aufsatzreihe von Dr. Heinz Wüst im Amtsblatt des Gemeindeverbands Elsenztal im Römerjahr 2005 entnommen. Das Amtsblatt ist auf der Webseite der Gemeinde Mauer (das ist die Gemeinde mit dem Fundort des Homo heidelbergensis) online, Link: [[1]]. (Vorstehender nicht signierter Beitrag stammt von 89.53.62.37 23:31, 15. Dez. 2006 (CET)) --Hartmann Linge 20:46, 26. Jan. 2007 (CET)Beantworten

Toll! Was ist denn das für eine Form von Quellenangabe? Soll jetzt der geneigte Leser alle 14 Amtsblätter die dort als pdf-Dateien aus 2005 aufgeführt sind durchlesen, um diese Stelle zu finden? Im Übrigen werden Diskussionsbeiträge signiert, so --~~~~, das ergibt dann in der Darstellung ein Signatur, wie sie gleich am Ende dieses Beitrages zu finden ist. Man kann aber auch einfach den Signaturbutton, der am oberen Eingabefeldrand zu sehen ist, anklicken. Aber zurück zum Thema: gibt es ausser diesem Amtsblatt auch eine seriöse Quelle - und damit meine ich eine wissenschaftliche Publikation - in der diese seltsame Behauptung zu finden ist? Ich gehe nämlich mal stark davon aus, dass untenstehender Beitrag, der auch nicht signiert ist, der Wahrheit näher kommt. Aber bevor ich nächste Woche deswegen die Heidelberger Universitätsbibliothek umräume, würde ich lieber hier erfahren, ob es möglicherweise eine andere, ernstzunehmende Quelle gibt. Das Stammtischgeschwurbel bringt uns da nämlich nicht weiter. Danke und Gruss, --Hartmann Linge 20:31, 26. Jan. 2007 (CET)Beantworten
Ich habe jetzt diese unwahrscheinliche Behauptung erst mal entfernt bis die These durch seriöse Quellen untermauert ist. Oder eben auch nicht ;-) Gruß, --Hartmann Linge 20:54, 26. Jan. 2007 (CET)Beantworten
Der Ortsname spricht in der Tat mehr für eine keltische als für eine germanische Bevölkerung. Dass in einem Dorf in Germanien nicht römisch-lateinisch gesprochen wird, ist eine Selbstverständlichkeit, die den Römern vermutlich keine Grundlage für eine Namensgebung gewesen wäre. Wahrscheinlicher ist, dass die Einwohner nicht nur kein Latein sondern auch sonst nichts Verständliches (das heißt: von den Römern an dieser Stelle sprachlich Erwartetes) sprachen, eben auch nicht germanisch sondern keltisch (vermutlich). (Vorstehender nicht signierter Beitrag stammt von 89.62.1.33 19:02, 26. Jan. 2007 (CET)) --Hartmann Linge 20:50, 26. Jan. 2007 (CET)Beantworten

Ich hab' mir denn mal die Mühe gemacht und den Wüst-Artikel gesucht:
"Zwei auf Spechbacher Boden zutage geförderte Inschriftstein legen nahe, dass es im Terrain zwischen der Lobenfelder „Au“(westlich des Lobbachs) und dem Spechbacher „Neurott“ (nördlich des Schützenhauses) ein Dorf (vicus) gab. Seine Ausdehnung, sein Aussehen und seine Bedeutung sind aber bis heute nicht geklärt. In einem Vicus, dessen Gebäude meist dichtgedrängt die Straße säumten, spielten Handel und Handwerk in der Regel eine bedeutendere Rolle. Das bestätigte sich bei den Grabungen der vergangenen Jahrzehnte nicht nur in Ladenburg und in Heidelberg, sondern auch in Wiesloch, in Stettfeld und in Bad Wimpfen, dem römischen „vicus Alisinensium“, der wie Laden- burg zugleich Sitz eines Verwaltungsbezirks (civitas) war. Offenbar gab es an den Heerstraßen alle 15-20 km Siedlungen mit gewerblichem Charakter zur Versorgung von Soldaten und Reisenden. Leider ist der Name des Spechbacher Vicus inschriftlich nicht völlig gesichert, aber die Bezeichnung „Vicus Nediensis“ (oder „Vicus Nediensium“) ist wissenschaftlich allgemein anerkannt."
So und jetzt würde ich gerne wissen, wo hier diese ominöse Bedeutung des Namens (Dorf der Sprachlosen oder so) erwähnt wird?
--Hartmann Linge 20:50, 1. Feb. 2007 (CET)Beantworten

Das bedarf keiner Erwähnung, man braucht lediglich ein Lexikon Deutsch - Latein und sollte in der Schule Latein gelernt haben:
vicus - das Dorf
dire - sagen, reden, sprechen,
ne- - Verneinungsvorsilbe
-iensium - angehängte Silbe für den Genitiv Plural eines Substantivs
Daraus wird dann: "Das Dorf derer, die nichts sagen", das Dorf der Sprachlosen eben. 195.244.232.34 21:01, 20. Feb. 2007 (CET)Beantworten
Danke, mein Latein beherrsche ich auch. Nur das nützt mit hier in der Wikipedia nix, wo ich eine Stelle aus der seriösen wissenschaftlichen Literatur benötige um zu belegen, warum die Römer ausgerechnet hier eine radebrechende Formulierung verwendet haben sollen und nicht wie überall anders einen einheimischen Ortsnamen wählten, der sich auf eine topographische Gegebenheit (Gewässer, Berge etc.) bezog, und diesen latinisierten. Abusina vom Fluss Abens, Opia vom Berg Ipf, Ad Lunam vom Fluss Lone usw. usf. Alles andere wäre nämlich Theoriefindung und dazu sind die Regularien der Wikipedia nunmal ziemlich eindeutig. Siehe auch WP:WWNI, Punkt 2. --Hartmann Linge 21:27, 20. Feb. 2007 (CET)Beantworten
So, ich habe mir jetzt für morgen in der UB mal folgenden Titel vormerken lassen:
Emil Hirsch: Die Römer in Bruhrain und Kraichgau. Karlsruhe 1922.
Vielleicht gibt das ja mehr her. Die alten Autoren waren, was solche Dinge betraf, oft gründlicher. --Hartmann Linge 22:07, 20. Feb. 2007 (CET)Beantworten
Um auch wirklich nix unversucht zu lassen, kommt jetzt auch noch
Karl Christ: Der vicus Nediensis bei Meckesheim. In: Mannheimer Geschichtsblätter 12/1911.
dazu ferner ein paar weitere Werke, die ich jetzt via Fernleihe bei der UB bestellt habe. Das kann dann aber noch etwas dauern. Aber diese leidige Diskussion muss endlich mal ein Ende mit einem fundierten Ergebnis nehmen. Und wenn Ihr Recht habt, werde ich der erste sein, der das zugibt. --Hartmann Linge 22:53, 20. Feb. 2007 (CET)Beantworten

Sodele. Ich zitiere dann der Einfachheit halber mal:
„.../... Dort, also am linken Ufer der Lobenbach, wurden damals zwei Bruchstücke römischer Inschriften gefunden, die von den vicani Nedienses, d.h. von den Einwohnern eines Ortes Nedia gesetzt sind, vielleicht auch Media, wenn der abgeschlagene Anfangsbuchstabe so zu ergänzen ist. Indessen ist Nedia oder Nida als keltischer Name der in die Elsenz fließenden Lobenbach (weiter oben auch Mannbach genannt) wahrscheinlicher und von ihr wird auch der Vicus oder der Hauptort des Tales, der auf der Höhe zwischen Mönchzell und Meckesheim beim Geldloch lag, benannt sein. Dagegen hat der Name des im Schwarzachtal gelegenen Neidenstein (bei Würdtwein, Chronik von Schönau, S. 285 anno 1490 Niderstein) kaum Bezug darauf. .../...“Karl Christ: Der vicus Nediensis bei Meckesheim. In: Mannheimer Altertumsverein: Mannheimer Geschichtsblätter, 12. Jahrgang 1911, Nr. 11. Mannheimer Altertumsverein, Mannheim 1911.
Wer möchte kann eine gescannte Kopie des ganzen Artikels bei mir anfordern. Kommt dann als jpg-Datei im E-Mail Anhang. Angebot gilt bis Montag, dann geht das Buch zurück. Und jetzt ist Schluss mit Küchenlatein ;-) --Hartmann Linge 16:14, 21. Feb. 2007 (CET)Beantworten

Gemarkung Mönchzell

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Es wird beschrieben, dass einer der beiden Inschriftsteine über Nediensis auf Mönchzeller Gemarkung gefunden wurde. Sie wurden jedoch in den Fluren "Neurott" und "alter Keller" entdeckt und damit beide auf Spechbacher Gemarkung. Da die Behauptung aber mit einer Quelle versehen ist, möchte ich die Behauptung nur ungern einfach so löschen. Weiß jemand näheres dazu? Exa (Diskussion) 20:37, 6. Okt. 2020 (CEST)Beantworten