Diskussion:Vielvölkerstaat
Diskussion zum Punkt 'Zukunft'
[Quelltext bearbeiten]Diesen ganzen Punkt würde ich gerne herausstreichen, weil er meiner Meinung nach eine seltsame Diskussion öffnet (-> Überfremdung etc.) Das hat für mich schon Roland Koch Charakter (siehe: http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID5583440_REF2,00.html). Zwar wird in dem Punkt nicht direkt Angst geschürt, aber im Anbetracht der zurzeit gängigen Diskurs und der politisch-sozialen Umwelt (steigende Tendenzen zu Rechtsradikalismus) würde ich das rausstreichen.
p.s.: der begriff 'Vielvölkerstaat' finde ich im übrigen super nutzlos, und hätte fast Lust einen Streichantrag für den ganzen Artikel zu stellen!!) --Woodywoodpegger 17:20, 14. Jun 2006 (CEST)
"...werden sich dort in der Zukunft voraussichtlich..." ist sowas von unenzyklopädisch.
imho ist es wichtig, die Begriffe Nationalstaat und Staatsvolk dann auch zu definieren.
--zeno 04:07, 6. Feb 2003 (CET)
Ich hab die Liste der Beispiele zu Vielvölkerstaaten mal ausgemistet. Nicht jeder Staat mit nationalen Minderheiten ist ein Vielvölkerstaat. Malaysia, China usw. werden von einer Ethnie zahlenmäßig dominiert. Belgien mit 3 staatstragenden Sprachgemeinschaften ist auch noch kein Vielvölkerstaat.
Der Hinweis in der Definition auf die Existenz mehrerer Staatsvölker als konstituierendes Merkmal eine Vielvölkerstaates war einfach falsch. Die Definition muss auf jeden Fall noch präzisiert werden.
- aus o.g. Gründen kann ich die Nennung von Polen nicht nachvollziehen, war die Bevölkerung Polens historisch gesehen doch lange selbst Teile von Vielvölkerstaaten (Deut.Reich, Österreich, Russ.Reich) und nur relativ kurz im Staatenbund mit Litauen osteuropäische Hegemonialmacht mit Gebietsansprüchen auf Weißrussland und die Ukraine. Daher habe ich Polen rausgenommen. nowhereman 08:00, 25. 07. 2003 (CET)
- Malaysia ist aber tatsächlich ein Vielvölkerstaat. Den Knapp 50% Malaien stehen etwas über 40% Chinesen, ca. 5% Inder und eine Reihe kleiner eingeborener Völker gegenüber. Das sind also nicht "nur" Minderheiten.
- Singapur ist ein eher schlechtes Beispiel. Singapur ist viel stärker von Chinesen dominiert als Malaysia von Malaien. --WKr
der Begriff Vielvölkerstaat ist nicht so genau festlegbar, selbst Altösterreich versuchte lange genug eine österreichische Nation zu schaffen, wie viel viel ist viel? Und welcher Staat ist mutig genug zuzugeben, dass es ein Vielvölkerstaat sei? In Jugoslawien ging es ins Auge, in der UdSSR schließlich auch, die USA leugnen es auch tapfer, Kanada, na ja... Brasilien? Die Tschechoslowakei unterschied zwischen Staatszugehörigkeit und Nationalität, nahm sich aber als Vorbild die Schweiz, die es nicht unterscheidet! Die "falsche" Nationalität wurde dann trotz "richtiger" Staatsbürgerschaft zum Verhängnis, ja oft sogar zu Todesursache. Die meisten Staaten würden am liebsten vergessen, dass es sprachliche, ethnische und religiöse Minderheiten gibt und denken, durch eine Einheitslackierung der Untertanen werden diese auch leichter regierbar. Ich würde sie alle zur Weiterbildung nach Korea schicken, da stehen sich zwei Völker mir der gleichen Sprache, Ethnie und Religion bis auf die Zähne bewaffnet zornig gegenüber, nun ja, es sind nicht die Völker, es sind deren Führer, doch die werden einmal schon längst zusammen feiern und ihre Soldaten werden aufeinander gehetzt werden. -- Ilja 08:51, 25. Jul 2003 (CEST)
- Ilja hat recht, daß die Abgrenzung schwer ist. Gleichwohl gibt es eindeutige Fälle, weshalb der Begriff sinnvoll ist. Auch "dunkel" und "hell" lassen sich nicht präzise voneinander abgrenzen.
- Ich denke, daß zwei Völker bereits reichen, wenn diese beiden Völker etwa gleich stark sind. Wenn aber ein Volk als staatstragendes sich etabliert hat, dann werden auch mehrere andere Völker eher als nationale Minderheiten innerhalb eines Nationalstaates aufgefaßt. Vielleicht wäre es präziser, von "Mehrvölkerstaat" zu sprechen, aber "Vielvölkerstaat" hat sich nun mal als Wort durchgesetzt. Das "viel" sollte man - meine ich - nicht allzu wörtlich nehmen.
- Der Hinweis Iljas, daß sich Vielvölkerstaaten häufig wehren, als solche wahrgenommen zu werden, erscheint wichtig. Daraus ergibt sich häufig ein erheblicher Assimilationsdruck, siehe z. B. "Bergtürken", mit der Folge der Verweigerung von Minderheitenrechten. --WKr+
Und noch ein anderer Aspekt: Ich denke, daß man den Vielvölkerstaat auch von der multikulturellen Gesellschaft ("melting pot") unterscheiden sollte. In einem Vielvölkerstaat ordnen sich die Menschen eindeutig ihren Völkern zu, heiraten üblicherweise innerhalb ihrer Völker und leben in Parallelgesellschaften nebeneinander her, meist auch geographisch getrennt. Eine multikulturelle Gesellschaft hingegen ist auf Vermischung ("Integration") angelegt. Das ist etwas anderes. Eine Mestizengesellschaft z. B., wie man sie in manchen Gegenden Südamerikas antrifft, hat zwar indianische _und_ europäische Wurzeln, bildet aber keinen Vielvölkerstaat, wenn die Vermischung vollzogen ist. Auch hier ist natürlich die Abgrenzung schwierig, was aber nichts an dem grundsätzlich unterschiedlichen Charakter eines Vielvölkerstaates und einer multikulturellen Gesellschaft ändert. Wird man noch ein bißchen an dem Artikel arbeiten müssen. --WKr 09:12, 25. Jul 2003 (CEST)
- Einschub: so vollzogen ist es in Südamerika auch nicht, stellenweise gärt es noch, weil es nur unterdrückt wurde und scheinbar vollzogen, das ist wie wenn man Rostflecken einfach nur überlackiert, für den TÜV mag es reichen, für den nächsten Winter nicht! -- Ilja 09:39, 25. Jul 2003 (CEST)
- Völlig richtig. Deshalb schrieb ich auch: "In manchen Gegenden". Anderenorts gilt das, was Du geschrieben hast. Es ist dort nicht einheitlich. --WKr 09:50, 1. Aug 2003 (CEST)
Ich denke im Artikel sollte man die Auflistung streichen, und bestenfalls nur Beispiel nennen, wenn man an ihnen Aspekte zum Begriff als Ausdifferenzierung erklären kann. Sonst streiten wir uns noch weiter über Deutschland (Sorben), Großbritannien (Waliser, Schotten usw.), Spanien (Basken, Katalonien), Frankreich (Basken, Bretonen, Korsen) uvm. --nowhereman
Ja, aber das Verschweigen bring ja auch nicht so viel. Denn auch die anderen Staaten, als die Betroffenen selbst, wollen oder können es nicht immer so genau unterscheiden, haben sie oft auch nicht die notwendige Information und ein Ethnologe, der heute zum Beispiel in Nord-Griechenland nach der Volkszugehörigkeit forschen würde, würde wohl recht gefährlich leben! Oder in der Kalininskaja Oblast. In den afrikanischen Staaten haben die Kolonialmächte auf gar nichts Rücksicht genommen, die Grenzen mit dem Linear gezogen und Familien, Verkehrswege und Traditionen einfach zerschnitten. Und nicht nur in Afrika! Ich finde, dass man heute die Volkszugehörigkeit nicht mehr überbewerten sollte, Jugoslawien sollte allen eine Warnung sein, aber dass zum Beispiel in einer EU sich in Kärnten die Slowenen genau so zu Hause fühlen dürfen, wie in Slowenien die Deutschen, die Südtiroler in Italien oder die Basken in Spanien und Frankreich. Dass also der Nationalstaat irgendwann immer weniger wichtig wird und die Sprache, Religion oder Haut- und Haarfarbe zur Bereicherung der Kultur und nicht zur Diskriminierung, Ausgrenzung, Ausbeutung oder gar zum Todschlag führen wird. Die Hoffnung soll man nicht aufgeben! -- Ilja 09:30, 25. Jul 2003 (CEST)
(Ich habe gerade wenig Zeit, daher der große zeitlich Abstand: 07:50 01-08-03) Ilja, ich verstehe deine Antwort wahrscheinlich nicht richtig, denn sie bedeutet doch eigentlich, dass Deutschland (Sorben), Großbritannien (Waliser, Schotten usw.), Spanien (Basken, Katalanen), Frankreich (Basken, Bretonen, Korsen) uvm. auch aufgelistet werden müssten. (Mir ist noch Italien mit Südtirolern eingefallen ;-) ) Ich hätte da inhaltlich kein Problem nur fände ich wegen der Listenlänge unpraktisch oder man müsste sich eine unsinnige Negativliste ausdenken, à la 'Folgende Staaten sind keine Vielvölkerstaaten'. Mir ist sehr wohl klar, mit der 'Minderheiten'-Formulierung im Artikel eine Eingrenzung versucht wurde, doch wann ist ein Bevölkerungsgruppe mit eigener Kultur und Sprache dessen Hauptsiedlungsgebiet keine eigenen Staat bildet sondern Teil anderer Staaten ist (Wie etwa die Friesen in Dtld und NL) ein Kriterium für eine Vielvölkereinstufung eines Staates? --nowhereman
Die Abgrenzung ist schwammig, das gebe ich zu und ich habe auch so leicht im Hinterkopf, dass die Bezeichnung Vielvölkerstaat mehr als eine (wohlwollende) Definition eines Problems verstanden wurde, als dass es sich um eine positive Namensgebung gehandelt hätte. Ich selbst würde es so definieren, dass in den Vielvölkerstaaten die anderen Völker, Ethnien, Nationalitäten usw. nicht bloss geschützte Minderheiten, wie es zum Beispiel die Sorben und Dänen in Deutschland sind, sondern an der ganzen Bevölkerung auch ihnen Anteil haben, wie es mal in k. u. k. Österreich, UdSSR oder in Jugoslawien war. Damit ist noch lange nicht gesagt, dass nicht eine Volksgruppe deutlich dominiert oder das alles auch reibungslos funktioniert! Aber die Definitionsgrenze ist wirklich schwierig, denn bis auf Island (und die geben sich damit meines Wissens auch grosse Mühe) sind heute fast alle Länder und Staaten, die ich kenne irgendwie Multikulti und auch Vielvölkerstaaten. Ich denke, das sei auch meistens gut so, aber es gibt damit natürlich auch manchmal ganz grosse Probleme! Und leider hätten es immer wieder so Manche gerne einfach oder anders! -- Ilja 08:44, 1. Aug 2003 (CEST)
Unhaltbar pauschalisierende Formulierung
[Quelltext bearbeiten]"Vielvölkerstaaten sind sehr häufig instabil ..."
dagegen spricht schon die Auflistung der stabilsten Staaten, die wir z.Zt. haben Australien, Brasilien, Kanada, Indien (größte funktionierende Demokratie der Welt!) und schließlich USA und die Schweiz (die beide zu denjenigen Staaten mit längster staatlichen Kontinuität zählen) -- Nowhereman 18:07, 11. Jan 2006 (CET)
@nowhereman Ich würde Indien nicht als ein extrem stabiles Land bezeichnen, da es viele seperatistische Bewegungen dort gibt (bei ethnischen und religiösen "Grenzen"). --Woodywoodpegger 22:19, 14. Mär 2006 (CET)
Wenn sich niemand dagegen ausspricht werde ich demnächst die fragliche Stelle entfernen.
Ein Altnativangebot wäre folgende Formulierung (auf die ich aber auch lieber verzichten würde):
>>Die Dominanz einzelner Etnien über andere innerhalb eines Vielvölkerstaates kann zu Nationalitätenkonflikten führen (z.B. Österreich-Ungarn) auch nach dem Ausgleich von 1867. Dagegen beweisen einige Vielvölkerstaaten wie die Schweiz oder USA eine mehr-hundertjährige Stabilität.<<
--Nowhereman 09:07, 31. Jan 2006 (CET)
Iran
[Quelltext bearbeiten]Laut der iranischen Botschaft ist der Iran ein Vielvölkerstaat: http://72.14.207.104/search?q=cache:_51B5Ezl0HAJ:www.iranembassy.de/d-kultur/iranreise1.htm+Vielv%C3%B6lkerstaat+Iran&hl=de&gl=de&ct=clnk&cd=19----Danyalova 18:39, 4. Mär 2006 (CET)
Schweiz ein Vielvölkerstaat?!?
[Quelltext bearbeiten]Sorry, aber wie ist das gemeint? "Schweizer kontra Einwanderer" oder "Franzosen kontra Italiener kontra Deutsche kontra Rätoromanen" oder wie? Soviel ich weiß zählen sich die Schweizer durchaus als Einheit --SPS ♪♫♪ eure Meinung 15:15, 23. Apr 2006 (CEST)
Ich habe das einfach mal gestrichen, die Schweiz definiert sich doch nicht als Vielvölkerstaat und ist etwas ganz eigenes, besonderes. Candidus 08:00, 12. Mai 2006 (CEST)
Das entbehrt aber der Realität, deshalb kommt es besser wieder rein. --83.76.132.91 06:57, 20. Mai 2006 (CEST)
Ich würde sogar vorschlagen, das Bild mit der Bevölkerungskarte des ehemaligen Jugoslawiens gegen ein entsprechendes der Schweiz auszutauschen. Immerhin sprechen die Bevölkerungsgruppen der Schweiz (im Gegensatz zu den meisten des ehemaligen Jugoslawien) unterschiedliche Sprachen. --85.182.29.243 13:21, 23. Mär. 2007 (CET)
Autochthone Vielvölkerstaaten versus multiethnische Gesellschaften
[Quelltext bearbeiten]Sollte man nicht differenzieren zwischen modernen multiethnischen / multikulturellen Gesellschaften, die aufgrund von Einwanderung zustandegekommen sind, und klassischen Vielvölkerstaaten, die aus einem freiwilligen oder erzwungenen Zusammenschluß autochthoner Völker bestehen? In meinen Augen sind die Vereinigten Staaten, Australien oder Kanada keine Vielvölkerstaaten. Diese Art von Gesellschaften sollten unter einem anderen Lemma abgehandelt werden. Ich würde ja multikulturelle Gesellschaft vorschlagen, denke aber, daß der Begriff in Deutschland politisch zu sehr aufgeladen ist. Vielleicht unter multiethnische Gesellschaft? Candidus 07:57, 12. Mai 2006 (CEST)
China und Russland
[Quelltext bearbeiten]Warum ist das Kaiserreich China ein vielvölkerstaat, das heutige China jedoch nicht?
Warum wird Russland mit 79,8% Russen als vielvölkerstaat aufgelistet, obwohl eine volksgruppe klar dominiert?
Wenn ich mir die definition ansehe, scheint nicht die anzahl der völker, sondern das verhältnis untereinander ausschlaggebend.
--Tobias b köhler 11:02, 8. Sep 2006 (CEST)
Liste der Vielvölkerstaaten
[Quelltext bearbeiten]Ich denke, man sollte die Liste zu den Vielvölkerstaaten etwas überdenken.
- Generell sollte man sich fragen ob klassische Einwanderungsländer wie die USA als Vielvölkerstaaten definiert werden können. Meiner Meinung nach ist ein Vielvölkerstaat eine Ansammlung ethnischer Gruppen die mit einem Territorium innerhalb dieses Staates fest verbunden sind und an ihrer Sprache und Kultur festhalten. Wie z. B. in Belgien die Flamen als geschlossene Volksgruppe in Flandern leben und die Walonen als geschlossene Volksgruppe in Walonien. In die USA sind Polen, Engländer, Iren, Chinesen, Mexikaner usw. eingwandert und haben sich übers ganze Land verstreut. Nach ein oder zwei Generationen ging die Sprache des Herkunftlandes in der Regel zugunsten des Englischen verloren. Vor einigen Jahren wurde eine kleine kaukasische Volksgruppe vollständig in die USA umgesiedelt. Bedingung war allerdings, dass sie sich nicht als geschlossene Gemeinschaft in den USA ansiedeln. Natürlich bestehen die USA aus unzähligen Rassen und Menschen mit völlig unterschiedlicher Abstammung, aber hier findet eine sprachliche und z. T. auch kulturelle Assimilierung zu einer Art Gemeinschaftsprodukt US-Bürger statt. Also genau das Gegenteil wie das was in einem Vielvölkerstaat geschieht (z. B. Festlegung von Sprachgrenzen wie in Belgien). Meiner Meinung nach sollten klassische Einwanderungsländer wie die USA, Kanada, Australien nicht als Vielvölkerstaaten definiert werden, da dies einen völlig anderen historischen Hintergrund hat. Auch Brasilien würde ich hier mit dazu rechnen.
- Ich finde Rumänien ist kein Vielvölkerstaat, es ist ein Nationalstaat mit Minderheiten (Ungarn, Deutsche). So wie Spanien ein Nationalstaat mit Minderheiten (Katalanen, Basken) ist. Meiner Meinung nach sind Vielvölkerstaaten in Europa Staaten wie Belgien oder die Schweiz. Ich denke, sobald ein Volk innerhalb eines Staates mehr als zwei Drittel oder drei Viertel der Gesamtbevölkerung stellt, wird es schwieriger von einem Vielvölkerstaat zu reden. Wobei man die Definition Vielvölkerstaat sicher nicht an Prozenten festmachen kann. In Estland stellen die Esten nur 68% der Bevölkerung, aber das Land definiert sich als alles andere als einen Vielvölkerstaat (nur Estnisch als Amtssprache, Assimilierung von Nicht-Esten als Bedingung für Integration) und wird auch nicht als solch einer angesehen. Russland hingegen (80% Russen) wird als einer angesehen. Vermutlich liegt der Grund auch hier in der Geschichte, Tataren leben z. B. schon seit Jahrhunderten auf dem selben Gebiet im heutigen Russland, die Russen in Estland kamen als unerwünschte Einwanderer als Folge der sowjetischen Annexion.
- Überhaupt nicht erwähnt werden afrikanische Staaten. Hier muss man eher überlegen, welcher afrikanische Staat kein Vielvölkerstaat ist. Meines Wissens gibt es keinen ethnisch homogenen Staat in Afrika (vielleicht Kap Verde oder Swasiland?). Afrika ist ein Kontinent voller ethnischer Spannungen (z. B. Sudan: schwarze Christen und muslimische Araber).
- Die Liste mit den Vielvölkerstaaten der Vergangenheit ist ein klassischer Fall des Wikipedia-Listen-Wahns. Ich hab das Gefühl hier übernehmen Verwaltungsangestellte die Aufgaben von Historikern und vielleicht umgekehrt. Ich fände es sinnvoller, ein paar klassische Vielvölkerstaaten der Vergangenheit auszuwählen (Österreich-Ungarn, Jugoslawien, Tschechoslowakei) und diese kurz zu beschreiben.
82.83.202.122 22:02, 21. Apr. 2007 (CEST)
"Ich fände es sinnvoller, ein paar klassische Vielvölkerstaaten der Vergangenheit auszuwählen (Österreich-Ungarn, Jugoslawien, Tschechoslowakei)". Ich kann dem nur zustimmen. Nicht jeder Staat, in dem mehrere Völker, Ethnien, Sprachgemeinschaften zusammenleben, wird als "Vielvölkerstaat" bezeichnet. Wo wollte man da auch die Grenze ziehen? (Wie viele sind "viele"? Ist Belgien ein Vielvölkerstaat, weil es neben Flamen und Wallonen auch eine vergleichsweise winzige Gruppe von Deutschen gibt? War die Tschechoslowakei einer, weil es neben den beiden Titularnationen auch noch Ungarn und Sudetendeutsche gab?)
Im allgemeinen sowie politikwissenschaftlichen und historischen Sprachgebrauch werden gewöhnlich nur wenige Staaten als "Vielvölkerstaaten" bezeichnet, und zwar nur im Bezug auf bestimmte historische Situationen. Der Begriff "Vielvölkerstaat" ergibt typischerweise dann Sinn, wenn er im Gegensatz zur Norm des Ein-Volk-Staats gesehen wird. Diese Sichtweise wurde jedoch erst Ende des 19. Jahrhunderts populär. Davor waren die meisten Staaten ethnisch mehr oder weniger heterogen - nur fiel diese Tatsache niemandem auf, da "Volk" (im Sinne einer biologisch-sprachlichen Einheit) überhaupt keine politisch wirksame Kategorie war. Wenn z.B. Polen-Litauen im 17. Jh. als "Vielvölkerstaat" bezeichnet wird, passiert das immer im impliziten Vergleich mit dem monoethnischen Staat, der im späten 19. und frühen 20. Jh. in den betreffenden Gebieten zum Ideal und zur Norm wurde. Paradebeispiel ist das Habsburgerreich.
Gleiches gilt für das Osmanische Reich - als "Vielvölkerstaat" qualifiziert es sich in erster Linie durch den Vergleich mit dem (viel kleineren) heutigen Nachfolgestaat Türkei. Die Türkei als "Vielvölkerstaat" zu bezeichnen, ist grob irreführend. Natürlich gibt es in der heutigen Türkei noch ethnische Minderheiten, allen voran Kurden, aber auch Armenier, Aramäer, Araber, versprengte Griechen usw. Aber von einem multiethnischen Zusammenleben im engeren Sinne kann überhaupt keine Rede sein. Die TÜrkei ist ein Einheitsstaat, dessen gesamtes politische und religiöse Leben durch und durch von der türkischen bzw. islamischen Kultur und Sprache dominiert ist. Das muss man ja keineswegs gutheißen. Aber es ist grob irreführend, die Türkei als "Vielvölkerstaat" zu bezeichnen, nur um ein politisches Zeichen zu setzen. Das entspricht einfach nicht der politischen Realität (die nichts mit Beispielen wie Polen-Litauen, Österreich-Ungarn oder dem Osmanenreich zu tun hat) und auch nicht dem üblichen Sprachgebrauch.
Die USA und andere klassische Einwanderungsstaaten sind - wie der Name schon sagt - durch Einwanderung multiethnisch geprägt. Als Vielvölkerstaaten werden sie dennoch aus drei Gründen nicht bezeichnet: Erstens bezieht sich diese Bezeichnung überwiegend auf autochthone Völkern, die bereits in einem Gebiet ansässig waren, bevor der Staat errichtet wurde. Zweitens weil das Modell eines ethnisch homogenen Gemeinwesens für sie nie zur Debatte stand. Drittens weil Vielvölkerstaaten ihre ethnische Struktur wenn schon nicht in einem föderativen Aufbau, so doch wenigstens in schwächeren Formen der Institutionalisierung widerspiegeln (bestimmte Vorrechte für bestimmte Gruppen oder Territorien, mehrere Amtssprachen, Quotenregelungen u.ä.). All das gibt es in den USA nicht, deren Selbstbild noch immer von der Schmelztiegel-Metapher beherrscht wird. (Indianerreservate und "affirmative action" machen noch keinen Vielvölkerstaat.)
Jugoslawien ist (neben Indien) vielleicht das klassische Beispiel für einen "modernen" Vielvölkerstaat - zunächst so bezeichnet, weil es nach dem 1. Weltkrieg quasi "gegen den Trend" gebildet wurde, später auch vor dem Hintergrund seines Zerfalls. Das führt zum nächsten Punkt - wie differenziert man multi-religiöse Staaten von Vielvölkerstaaten? Wird der Irak hier nur wegen der Kurden aufgelistet, oder soll man sunnitische und schiitische Araber schon als getrennte Völker auffassen? (So wie u.a. in Jugoslawien und im Falle Indien/Pakistan die Ethnien erst durch religiöse Unterschiede entstanden?).
Artikelneugestaltung
[Quelltext bearbeiten]Vor dem Hintergrund ist nicht nur der Großteil der Liste hinfällig (Belgien, Schweiz), sondern eigentlich der ganze Artikel, der dichotom nur zwischen Nationalstaaten einerseits und "Vielvölkerstaaten" andererseits unterscheidet. So ist das im Grunde sogar ein Löschkandidat. Da aber bei jeder stärkeren Änderung erfahrungsgemäß das große Geschrei losgeht, stelle ich das erstmal hier zur Diskussion. --Thorsten1 16:13, 2. Jun. 2007 (CEST)
Ich denke nicht, dass eine Löschung weiterhilft, sondern ein Neuanfang (was Thorsten vielleicht auch gemeint hat).
- Es muss eine allgemeine Begriffklärung her. Nebst Abgrenzung zum Begriff "Nationalstaat".
- Beispiele ohne Auflistung. Vielleicht ist ein historisches Beispiel am Besten geeignet.
- Eine Problematisierung warum es schwer ist, den Begriff Vielvölkerstaat sachlich richtig zu verwenden, da die betroffen Staaten und Völker sicherlich unterschiedliche Auffassungen ihres jeweiligen Status als Vielvölkerstaat haben, und diese Auffassung mit der eines vermeintlich Außenstehenden kollidieren, der nicht in alle Feinheiten kennen kann.
Wer wagt es?
--Nowhereman 15:34, 20. Jun. 2007 (CEST)
- Ich denke auch, dass nicht jeder multiethnische Staat automatisch als Vielvölkerstaat mit den selben Problemen und Vorraussetzungen gesehen werden kann. Die Schweiz z.B. sieht sich als eine Willensnation, soll also heißen, dass die ethnischen Gruppen sich zur Schweiz bekennen. Die Schweiz ist über Jahrhunderte, Kanton um Kanton, gewachsen. Hier wurde nie nach dem Selbstbestimmungsrecht der Völker gefragt. Die Nachfolgestaaten des Ersten Weltkriegs hingegen (z.B. Jugoslawien, Tschechoslowakei) wurden durch mehr oder weniger willkürliche Grenzziehungen unter dem Druck der Staatsvölker (Serben, Tschechen) gebildet. Hier gab es von den großen Minderheiten wie den Sudetendeutschen nie ein Bekenntnis zum neuen Staat. Ich glaube das Thema Vielvölkerstaat ist nur dort ein Thema, wo es Spannungen gibt. 82.83.226.3 22:02, 23. Jun. 2007 (CEST)
- Also neu schreiben? Nowhereman 12:52, 27. Jun. 2007 (CEST)
- Solange hier keine Quellen für diese Liste moderner Vielvölkerstaaten vorgelegt wird und jeder fröhlich vor sich hintheoretisiert, entferne ich mal den ganzen Bereich. 62.111.103.146 12:01, 3. Jul. 2007 (CEST)
nachdem fossa den ganzen unbelegten plunder samt theoriefindung gelöscht hat, kann ja nun fröhlich neu begonnen werden. 3ecken1elfer 22:00, 22. Jul. 2007 (CEST)
- Jetzt erst hat es Fossa mit Begriffen wie "Kampfbegriff" zu einem POV-Stub gemacht. In Meyers steht dazu folgendes Meyers Online--Drozgovic
- Das koennte daran liegen, dass ich mich in der wissenschaftlichen Literatur etwas auskenne, und mein Wissen nicht auf sechszeilige Lexikonartikel beziehe. Aber zur Meinungsmache ist Dein Artikel ganz gut geeignet und um nichts anderes geht es Dir ja. Fossa?! ± 23:14, 23. Jul. 2007 (CEST)
Dieser Artikel wurde nun ein Stub gekürzt bzw. Fossa-"Systemrevert"-iert. Keiner wagt etwas zu schreiben. Ist das die Artikelneugestaltung????--Modzzak 23:20, 25. Jul. 2007 (CEST)
- um dazu mal was zu sagen: lieber zwei kurze, aber richtige sätze als ein paar absätze geschwurbel, pov-geseiere und sonstiges unbelegtes zeugs. fossalein hat ein buch angegeben, geh in die bibliothek und leihe es dir aus. frag nach anderen standardwerken und lies sie durch. dann schreib den artikel neu, wenn du möchtest. aber erspare dir und uns die opfer-rolle in diesem theater. gruss 3ecken1elfer 00:04, 26. Jul. 2007 (CEST)
Unenzyklopädische Liste
[Quelltext bearbeiten]Ich werde die von Benutzer:Interrex eingefügte "Liste von Vielvölkerstaaten" gleich wieder entfernen, und zwar aus folgenden Gründen:
- Gemäß WP:LIST ist bei der Anlage von Listen eine gewisse Zurückhaltung angebracht. Es kann jedenfalls nicht der Sinn eines Enzyklopädieartikels über einen Typus sein, möglichst alle Exemplare dieses Typus aufzuführen. Im Artikel Tier werden ja auch nicht alle Tierarten aufgelistet.
- Die Liste äußert sich nicht dazu, welchen Begriff von Vielvölkerstaat sie zugrundelegt: den alltagssprachlichen, den polemischen oder den wissenschaftlichen? Der einzig legitime für einen Enzyklopädieartikel wäre der wissenschaftliche, wenn man denn eine solche Liste für sinnvoll hielte.
- Die meisten der enthaltenen Elemente fallen schon deshalb aus dem Typus Vielvölkerstaat im wiss. Sinn heraus, weil sie keine Staaten im heutigen Wortsinne waren. Für diejenigen, die Max Weber nicht gelesen haben: Nicht jede politische Ordnung ist ein Staat, dieser ist vielmehr ein spezifischer Typus, der in der frühen Neuzeit in Europa entstand und sich inzwischen weltweit ausgebreitet hat.
- Der Begriff des Vielvölkerstaates kam erst auf, als im 19. Jahrhundert das entgegengesetze Ideal des ethnisch homogenen Nationalstaates entstand. Vorher brauchte man einen solchen Bergriff nicht. Das Reich des Tamerlan etwa als Vielvölkerstaat zu bezeichnen ist damit doppelt und dreifach unhistorisch, das gilt für die meisten anderen Beispiel genauso.
--SCPS 11:46, 28. Sep. 2007 (CEST)
Hey, mach mal halblang. Was schreibst du hier für Halbwahrheiten und Dogmen. Weil es den Begriff "Vielvölkerstaat" in der Antike nicht gab, war das Römische Reich keine Staat und auch kein Vielvölkerstaat "im modernen Sinne". Hallo? Teilweise willst du vorschreiben, was andere lesen und wissen sollen, was soll denn diese anmassende Fotzelei? Alle von mir erwähnten "Elemente" waren Staatswesen, oder zumindest staatsähnliche Gebilde, das kann keiner bestreiten, unabhängig davon was ein gewisser Max Weber für Lebensweisheiten von sich gab.--Interrex 19:51, 28. Sep. 2007 (CEST)
- Wenn ich Deine Argumentation richtig verstehe, läuft sie darauf hinaus, dass Du Recht hast, ich nicht, und dass das keiner näheren Begründung bedarf. Oder habe ich da was falsch verstanden? Wenn Du den Namen Max Weber noch nie gehört hast, kann ich Dir nur freundlich empfehlen, Dich aus diesem Themenkreis herauszuhalten – wer Max Planck nicht kennt, sollte schließlich besser auch keine Artikel zur Quantenphysik bearbeiten. --SCPS 20:08, 28. Sep. 2007 (CEST)
- Ich habe den Artikel auf meine Version zurückgestellt und teile gar nicht die Meinung der obigen Reverter, die sich anmassend in ihrem Verhalten und teils blanken Zynismus gegenüber anderen Usern auszeichnen. Die in der Liste erwähnten Staaten oder Staatsgebilde, sind und waren Vielvölkerstaaten, wer das Gegenteil vertritt, hat null Ahnung von der Materie.--Interrex 19:50, 4. Okt. 2007 (CEST)
Die beiden jetzt im Artikel genannten Beispiele (Österreich-Ungarn und Jugoslawien) stammen beide aus der Vergangenheit. Wie sieht es denn heute mit Vielvölkerstaaten aus? Sind nicht die meisten afrikanischen Staaten Vielvölkerstaaten? Mineraloge 13:40, 20. Aug. 2008 (CEST)
Nicht nur der Begriff ist gefragt!!!
[Quelltext bearbeiten]Wie steht es mit Nationalismus, Patriotismus und Nächstenliebe in einem Vielvölkerstaat?
Man kann nicht einfach nur eine Definition eines Vielvölkerstaates "posten", da es viel mehr auf die Konstruktion eines solchen Staates ankommt.
Was sind die Konflikte innerhalb eines Vielvölkerstaates? Die positiven und negatives Seiten eines solchen Staates? Kann man friedlich in einem Vielvölkerstaat leben, auch wenn die Vergangenheit eines solchen Staates sehr schwierig war? Verglichen mit einem "Einzelvölkerstaat" (:-)), was sind die Unterschiede, außer, dass es mehrere Sprachen gibt?
Man kann einen Vielvölkerstaat nicht einfach als "Multikulti Gesellschaft" abstempeln.... (Der vorstehende, nicht signierte Beitrag stammt von 196.3.94.228 (Diskussion • Beiträge) 19:10, 15. Jul. 2008 (CEST))
- Na ja, eben deshalb ist der Löschantrag drin - der Artikel in seiner jetzigen Form erklärt so gut wie gar nichts. Deine Fragen fallen allerdings ein wenig in den Bereich der wissenschaftlichen Forschung und können in einem Lexikon nicht wirklich abgehandelt werden, siehe auch WP:KTF. --20% 19:23, 15. Jul. 2008 (CEST)
Vielvölkerstaat - ein Staatsmodell?
[Quelltext bearbeiten]Na klar... Siehe [1]. Grüße, --T.M.L.-KuTV 13:51, 21. Mär. 2009 (CET)
- Ich weiss zwar nicht, was diese Googlei zeigen soll, aber von mir aus, isses halt ein KuhTV-Staatsmodell. Kann man fuer bestimmte Definitionen von Staatsmodell sicher so sehen. Fossa?! ± 13:56, 21. Mär. 2009 (CET)
- Aber nen schönes KuhTV-Staatsmodell :-) Vor allem, weil der olle Volksbegriff tief in diesem Modell mit drin hängt, ist hier über die Kat Staatsmodell auch der entsprechende Begriff Staatsmodell erreichbar. Somit sind zumindest Ansätze gegeben, die ein Stück weit über die Problematik des Begriffs mit aufklären können. Grüße --T.M.L.-KuTV 13:58, 21. Mär. 2009 (CET)
Ist die Schweiz ein Vielvölkerstaat?
[Quelltext bearbeiten]Gemäss Brockhaus ist die Schweiz ein Vielvölkerstaat. Im "Der Brockhaus multimedial 2007" steht (Zitat): Der Aufbau eines Staates als Nationalitätenstaat schließt das Bekenntnis aller Staatsbürger, zu einer Nation zu gehören, nicht aus (z. B. Schweiz). Der Brockhaus multimedial 2007 ist vertrauenswürdig und seriös. Leider ist er nicht im Internat abrufbar, sondern war nur auf DVD erhältlich. Der Inhalt entspricht jedoch dem "Grossen Brockhaus". Hat der Brockhaus nun Unrecht?--Wandervogel (Diskussion) 21:17, 15. Jul. 2014 (CEST)
- Es ist wenig hilfreich, wenn du deine Kommentare identisch auf verschiedene Artikeldiskussionsseiten postest. Entscheide dich bitte für eine, danke. Benatrevqre …?! 21:30, 15. Jul. 2014 (CEST)
Politische Dimension fehlt
[Quelltext bearbeiten]Es fehlt ein Hinweis, dass es sich weder um einen definitiv bestimmten Staatstyp, noch um einen rein deskriptiven Typ handelt, sondern meist um eine politisch wertende Aussage in der mit oft pejorativem Unterton die Gefahr oder das Ziel der Auflösung unterschwellig insinuiert wird. Die Beschreibungen, die im Vorhandensein und Zusammenleben mehrerer Nationalitäten in einem Staat einen positiven Punkt sehen, vermeiden daher diesen Begriff und gebrauchen andere Formulierungen, so die Schweiz (Mehrnationenstaat) oder Bolivien (Plurinationaler Staat). --Hajo-Muc (Diskussion) 23:42, 6. Dez. 2020 (CET)